Schack (Adelsgeschlecht)

Schack (Adelsgeschlecht)
Wappen derer von Schack
(Niedersachsen)
Wappen derer von Schack
(Pommern)

Schack ist der Name eines alten niedersächsischen Adelsgeschlechts. Die Herren von Schack gehörten ursprünglich zum lüneburger Uradel. Zweige der Familie, die zum Teil bis heute bestehen, ließen sich später in ganz Norddeutschland und Dänemark nieder.

Keine Verwandtschaft besteht zu dem schlesischen Adelsgeschlecht Schack von Wittenau (auch Schach von Wittenau), das 1415 erstmals urkundlich auftritt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Herkunft

Hans von Schack
(* 1609; † 1676)
Engel Karl Ernst von Schack (* 1750; † 1811) mit seiner Frau Meta Pauline von Rosenörn
(* 1754; † 1811) und den Kinder Christian und Friedrich
Adolf Friedrich von Schack
(* 1815; † 1894)

Die Schack sind eines Stammes und Wappens mit den von Estorff (frühere Schreibweise auch von Estorp). Sie erscheinen erstmals im Jahre 1162 mit dem nobilis Scacco de Bardewic in einer Urkunde. Er wird darin als Zeuge von Herzog Heinrich dem Löwen genannt [1]. Mit Scacco beginnt auch die Stammreihe des Geschlechts.

In lüneburgischen Urkunden werden um 1200 Eckhard Schako und sein Bruder Mangold von Estorp, Söhne von Schackoni, als Zeugen genannt. 1342 erscheint in einem Dokument Johann Schack, dessen Sohn Ekbert sich wiederum ausdrücklich von Estorp nennt.[2]

Ausbreitung und Besitzungen

Ab dem 15. Jahrhundert gelangten Angehörige des Geschlechts nach Lauenburg, Holstein und Dänemark. Sie erlangten ansehnlichen Grundbesitz und siedelten sich später auch in der Mark Brandenburg, Mecklenburg, Pommern, Westpreußen und in der Oberlausitz an.

Im Fürstentum Lüneburg gehörten ihnen 1690 die Güter Rosenthal und Wendewisch (heute beides Ortsteile von Bleckede). Aus der braunschweig-lüneburgischen Linie stammte Christian von Schack, der 1790 zum fürstlich-wolfenbüttler Geheimrat ernannt wurde. Ebenfalls aus dieser Linie kam Emico Johann von Schack, Herr auf Wendorf bei Crivitz, der Oberhauptmann in Langenheim war.

Schloss Schackenborg, von Hans von Schack erbautes Barockschloss und Stammsitz der Grafen von Schackenburg

In Pommern besaß die Familie schon früh die Herrschaften Prüllwitz, Lenzen und Blankensee, in neuerer Zeit war nur noch Dammerow bei Belgardt in ihrer Hand. In der Mark Brandenburg war unter anderem Lindenbusch bei Soldin, in Mecklenburg Rey und Körchow, in Westpreußen Trzciano bei Culm und Tuschewo bei Löbau und in der Oberlausitz Berna bei Lauban, Neschwitz und Radibor in Familienbesitz.

Aus der pommerschen Linie stammte Hans Schack, der von König Christian V. von Dänemark zum Generalleutnant und Kommandanten von Kopenhagen ernannt wurde. Er zog aber später mit seiner Familie auf die Güter seiner Frau nach Westfalen und hinterließ nur weibliche Nachkommen. Zum lauenburg-mecklenburgischen Stamm zählte Hans von Schack (* 1609). Er stand zunächst in französischen Diensten als königlich-französischer Generalmajor, trat dann in königlich-dänische Dienste und starb 1676 als dänischer Feldmarschall und Kriegsratspräsident. Seine Nachkommen führten später den Beinamen von und zu Schackenburg. Aus einer weiteren dänischen Linie kam Engel Carl Ernst von Schack (* 1750; † 1811), Herr auf Nustrow, Grammow und Stassow, dänischer Geheimrat, Oberhofmarschall und Ordenssekretär, der um 1800 zum Oberpräsident der Stadt Kiel ernannt wurde.

Auch im Königreich Preußen gelangten zahlreiche Angehörige des Geschlechts in einflussreiche militärische Positionen. So waren unter anderem Hartwig von Schack († 1783) und Friedrich Ludwig von Schack († 1829) Generalmajore in der preußischen Armee. Carl Wilhelm von Schack († 1831) und August Wilhelm von Schack († 1864) wurden zum Generalleutnant befördert. Arnold Ernst Julius von Schack war königlich-preußischer Kammerherr und Landesältester.

Ein bedeutender Vertreter der Familie war der Dichter und Kunsthistoriker Adolf Friedrich von Schack. 1856 wurde er zum Ehrenmitglied der Akademie der Wissenschaften ernannt. Er begründete eine Sammlung wertvoller Gemälde, die Schackgalerie. Diese ist, nachdem sie an Kaiser Wilhelm II. vererbt wurde, noch immer in München beheimatet. Adolf Friedrich von Schack wurde 1881 Ehrenbürger der Stadt München.

Es gibt einen Familienverband der Herren und Grafen von Schack.

Standeserhebungen

An das Geschlecht sind im Laufe der Zeit, vor allem in Dänemark, zahlreiche Standeserhebungen gelangt. Die Linie zu Sneumgaard erhielt am 7. Dezember 1668 und die Linie zu Wendorf am 17. Januar 1776 die dänische Adelsnaturalisation.

Aus der dänischen Linie zu Schackenburg erhielt Hans von Schack, zunächst königlich-dänischer Generalleutnant der Kavallerie, am 6. Januar 1658 die dänische Adelsnaturalisation. Am 25. Mai 1671 wurde er, jetzt dänischer Feldmarschall und Mitglied des Reichsrates, in den Freiherrenstand, für alle seine Nachkommen, und, in primogenitur, den dänischen Grafenstand erhoben. Sein Sohn Otto Didrik Graf Schack auf Schackenburg, Amtmann zu Ribe, errichtete am 23. Juni 1676 die dänische Lehnsgrafschaft Schackenburg. Frederik Christian Freiherr Schack auf Giesegaard erhielt am 18. Oktober 1749 den dänischen Grafenstand. Eine unbeschränkte Erlaubnis zur Führung des Grafenstandes erhielt am 17. September 1772 der königlich-dänische Kammerherr und Geheimrat Hans Graf Schack, vierter Lehnsgraf zu Schackenburg, Seekamp und Brink.

Aus der Linie zu Zülow erhielt Adolf Friedrich von Schack, Fideikommissherr auf Zülow und großherzoglich-mecklenburg-schweriner Kammerherr und geheimer Legationsrat, am 22. November 1876 zu Berlin durch Allerhöchste Kabinettsorder den preußischen Grafenstand in primogenitur. Er war geknüpft an den Besitz des Fideikommiss Zülow. Der Grafentitel war vererblich an seinen Bruder Rudolf von Schack auf Brüsewitz. Eine großherzoglich-mecklenburg-schweriner Anerkennung erfolgte am 28. Dezember 1876 und am 22. Oktober 1877 zu Berlin durch preußisches Diplom.

Wappen

Das Stammwappen zeigt in Rot eine silberne Lilie. Auf dem Helm die silberne Lilie zwischen zwei rot-silbern und silbern-rot geteilten Büffelhörnern. Die Helmdecken sind rot-silbern.

Der pommersche Stamm führt über demselben Schild als Helmzier eine wachsende, rot gekleidete Jungfrau mit einem grünen Kranz im abfliegenden Haar, in jeder Hand eine silberne Lilie haltend. Die Helmdecken sind rot-silbern.

Die dänischen Linien führen ebenfalls den Stammschild weiter, zum Teil als geviertes Wappen.

Die Lilie aus dem Wappen der Familie Schack erscheint noch heute in zahlreichen norddeutschen Stadt- , Amts- und Gemeindewappen.

Namensträger

Einzelnachweise

  1. Urkundenbuch der Stadt Lübeck 1, Nr. 2
  2. Ernst Heinrich Kneschke (Hrsg.): Neues allgemeines deutsches Adelslexicon. Friedrich Voigt's Buchhandlung, Leipzig 1868; Band 8, Seite 70.
  3. Kommunale Wappenrolle Schleswig-Holstein

Literatur

Siehe auch

  • Liste deutscher Adelsgeschlechter N - Z

Weblinks

 Commons: Schack (Adelsgeschlecht) – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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