- Schuhart
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Otto Schuhart (* 4. September 1909 in Hamburg; † 10. März 1990 in Stuttgart war ein hochdekorierter Marineoffizier im Zweiten Weltkrieg und U-Bootkommandant von U 25, U 8 und U 29. Er wurde bekannt durch die erste Versenkung eines Flugzeugträgers, der (HMS Courageous).
Inhaltsverzeichnis
Leben
Otto Schuhart trat 1929 in die Reichsmarine ein. Nach der Infanterieausbildung in Stralsund und der Bordausbildung auf dem Segelschulschiff Niobe folgten Lehrgänge an der Marineschule Mürwik. Nach der Bordausbildung auf den Leichten Kreuzer Emden (Auslandsreise Madeira, Karibik, USA, Las Palmas) und dem Leichten Kreuzer Karlsruhe, folgen 1931 - 1932 Waffen- und Nachrichtenlehrgänge an verschiedenen Marineschulen. 1932, nach Bordausbildung, wurde der Divisionsleutnant auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Nach dem Dienst als Kompanieoffizier in der II.Marine-Artillerieabteilung, wurde er Flaggleutnant der U-Flottille Weddigen (1936-1937). Nach weiteren Lehrgängen und Kommandos, wurde er I. Wachoffizier auf U 25 und 1938 Kommandant in Vertretung von U 8 in der U-Bootschule. Im Dezember 1938 übernahm er das Kommando von U 25 in Wilhelmshaven.
Zweiter Weltkrieg
Ab 1939 wurde er Kommandant von U 29 mit dem er seine größten Erfolge hatte (u.a. die Versenkung des britischen Flugzeugträgers HMS Courageous). Nachdem er auf U 29 ausgestiegen war, wurde er Lehrer und Kommandeur in der 1.U-Lehrdivision, sowie Chef der 21.U-Flottille in Pillau. 1944 / 45 war er Kommandeur der I./Marineschule Flensburg-Mürwik bzw. bis August 1945 Kommandeur eines Marine-Schützenbataillons. Im August 1945 wird er Dezernent beim Deutschen Minenräumdienst, wo er im Dezember 1945 entlassen wird.
Nachkriegszeit
1955 tritt er in die Bundeswehr ein, wo er Prüfungsleiter in Köln, Leiter der Ausbildung in Mürwik, Kommandeur des Stützpunktes Flensburg sowie andere diverser Kommandos, wird. Otto Schuhart wurde am 30. September 1967 mit dem Bundesverdienstkreuz I. Klasse ausgezeichnet und am selbigen Tag in den Ruhestand verabschiedet.
Otto Schuhart starb am 10. März 1990 in Stuttgart.
Dienstgrade
- Seekadett am 10. Oktober 1929
- Fähnrich zur See am 1. Januar 1931
- Oberfähnrich zur See am 1. April 1933
- Leutnant zur See am 1. Oktober 1933
- Oberleutnant zur See am 1. Juni 1935
- Kapitänleutnant am 1. August 1938
- Korvettenkapitän am 1. April 1943
BUNDESWEHR
- Fregattenkapitän am 1. Mai 1956
- Kapitän zur See am 1. Februar 1959
Auszeichnungen
- Wehrmacht-Dienstauszeichnung IV. Klasse am 2. Oktober 1936
- Eisernes Kreuz (1939) II. und I. Klasse am 26. September 1939
- U-Boot-Kriegsabzeichen (1939) am 16. Dezember 1939
- Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes am 16. Mai 1940 [1]
- Nennung im Wehrmachtsbericht am 19. September 1939, 14. März und 3. Juli 1940
- Kriegsverdienstkreuz mit Schwertern II. und I. Klasse am 30. Januar bzw. 1. September 1944
- Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland I. Klasse am 30. September 1967
Militärischer Werdegang
- 01.04.1929
Eintritt in die Reichsmarine Crew 29.
- 01.04.1929 - 30.06.1929
Infanterieausbildung in der II.Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
- 01.07.1929 - 11.10.1929
Bordausbildung auf dem Segelschulschiff Niobe.
- 12.10.1929 - 05.01.1930
Lehrgänge an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
- 06.01.1930 - 21.05.1930
Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer Emden.
- 22.05.1930 - 04.01.1931
Bordausbildung auf dem Leichten Kreuzer Karlsruhe.
- 05.01.1931 - 02.04.1931
Infanterielehrgang für Fähnriche in der II.Abteilung Schiffsstammdivision der Ostsee, Stralsund.
- 03.04.1931 - 29.03.1932
Hauptlehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
- 30.03.1932 - 25.05.1932
Torpedolehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
- 26.05.1932 - 30.07.1932
Artillerielehrgang für Fähnriche an der Schiffsartillerieschule Kiel-Wik.
- 31.07.1932 - 15.08.1932
Fla-Waffenlehrgang für Fähnriche an der Küstenartillerieschule Wilhelmshaven.
- 16.08.1932 - 07.09.1932
Sperrlehrgang für Fähnriche an der Sperrschule Kiel-Wik.
- 08.09.1932 - 30.09.1932
Nachrichtenlehrgang für Fähnriche an der Marineschule Flensburg-Mürwik.
- 01.10.1932 - 25.09.1934
Bordausbildung, später Divisionsleutnant auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein.
- 26.09.1934 - 30.09.1936
Kompanieoffizier (vzw. laut Rangliste vom 1. November 1935 Adjutant) in der III.Marine-Artillerieabteilung in Swinemünde.
- 01.10.1936 - 04.10.1937
Flaggleutnant in der U-Flottille Weddigen Kiel.
- 05.10.1937 - 31.10.1937
Torpedo-B-Lehrgang an der Torpedoschule Flensburg-Mürwik.
- 01.11.1937 - 29.01.1938
Kompanieoffizier der Stammkompanien der U-Flottillen Emsmann und Hundius.
- 30.01.1938 - 24.04.1938
U-Bootsausbildung an der U-Schule.
- 25.04.1938 - 11.07.1938
Führer des Marinekommandos auf dem Forschungsschiff Altau.
- 12.07.1938 - 01.09.1938
I. Wachoffizier auf U 25 (Typ I A) in der U-Flottille Saltzwedel.
- 02.09.1938 - 29.10.1938
Kommandant in Vertretung von U 8 (Typ II B)in der U-Bootsschulflottille.
- 30.10.1938 - 09.12.1938
Zur Verfügung des Führers der U-Boote (F.d.U.) bzw. Kommandant (laut Rangliste vom 01.11.1938) in der U-Flottille Saltzwedel.
- 10.12.1938 - 03.04.1939
Kommandant von U 25 (Typ I A) in der U-Flottille Saltzwedel.
- 04.04.1939 - 01.01.1941
Kommandant von U 29 (Typ VII A)in der U-Flottille Saltzwedel bzw. 2.U-Flottille in Wilhelmshaven. Auf 7 Unternehmungen versenkte er 12 Schiffe mit 80.688 BRT (einschließlich des britischen Flugzeugträgers HMS Courageous. Dabei kamen 594 Menschen ums leben.
- 02.01.1941 - 21.06.1943
Lehrer und Leiter der Offiziersausbildung der 1. U-Lehrdivision in Pillau.
- 22.06.1943 - 00.01.1944
Kommandeur der I. Abteilung / 1. U-Lehrdivision, zugleich Chef der 21. U-Flottille in Pillau.
- 00.01.1944 - 20.09.1944
Chef der 21.U-Flottille in Pillau.
- 21.09.1944 - 05.08.1945
Kommandeur der I.Abteilung / Marineschule Flensburg-Mürwik bzw. bei Kriegsende Kommandeur des Marine-Schützenbataillons "Schuhart".
- 06.08.1945 - 13.12.1945
Dezernent des Deutschen Minenräumdienstes. Entlassen am 14. Dezember 1945.
Bundeswehr
- 03.12.1955
Eintritt in die Bundeswehr.
- 03.12.1955 - 13.05.1956
Prüfungsleiter für Offizieranwärter (AO-Marine) in Köln.
- 14.05.1956 - 15.11.1959
Leiter der Ausbildung an der Marineschule Flensburg-Mürwik, zugleich bis 28. Juni 1956 Kommandeur (mit Wahrnehmung der Geschäfte beauftragt) der Marineschule Flensburg-Mürwik.
- 16.11.1959 - 06.06.1960
Kommandeur des Marine-Stützpunkt Flensburg.
- 07.06.1960 - 31.03.1964
Referent der Offiziers- und Unteroffiziersausbildung/Marine Bundesministerium der Verteidigung in Bonn.
- 01.04.1964 - 31.03.1965
Kommandeur des Marine-Stützpunktes Kiel.
- 01.04.1965 - 30.06.1966
Kommandeur des Marine-Ausbildungsregiments Glückstadt.
- 01.07.1966 - 30.09.1967
Abteilungsleiter für Offizieranwärter (OA/Marine) beim Personalstammamt der Bundeswehr.
- 30.09.1967
In den Ruhestand versetzt.
Literatur
- Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg Band 1 U-Boot-Kommandanten ISBN 3-8132-0490-1
- Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg Band 2 U-Boot-Bau und Werften ISBN 3-8132-0512-6
- Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg Band 3 U-Boot-Erfolge ISBN 3-8132-0513-4
- Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg Band 4 U-Boot-Verluste ISBN 3-8132-0514-2
- Busch/Röll: Der U-Boot-Krieg Band 5 Ritterkreuzträger ISBN 3-8132-0515-0
- Kriegstagebuch (KTB) U 25, U 8, U 29
Einzelnachweise
- ↑ Veit Scherzer: Die Ritterkreuzträger 1939-1945, Scherzers Militaer-Verlag, Ranis/Jena 2007, ISBN 978-3-938845-17-2, S.688
Personendaten NAME Schuhart, Otto KURZBESCHREIBUNG deutscher Marineoffizier und U-Bootkommandant im Zweiten Weltkrieg GEBURTSDATUM 4. September 1909 GEBURTSORT Hamburg STERBEDATUM 10. März 1990 STERBEORT Stuttgart
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