- Sender Thurnau
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Bayern Regierungsbezirk: Oberfranken Landkreis: Kulmbach Höhe: 363 m ü. NN Fläche: 64,2 km² Einwohner: 4460 (31. Dez. 2007) Bevölkerungsdichte: 69 Einwohner je km² Postleitzahl: 95349 Vorwahl: 09228 Kfz-Kennzeichen: KU Gemeindeschlüssel: 09 4 77 157 Adresse der Marktverwaltung: Oberer Markt 28
95349 ThurnauWebpräsenz: Bürgermeister: Dietmar Hofmann (SPD-OL) Thurnau ist ein Markt im oberfränkischen Landkreis Kulmbach und liegt am nördlichen Rand der Fränkischen Schweiz mitten im Städtedreieck Kulmbach-Bayreuth-Bamberg an der Autobahn A 70.
Inhaltsverzeichnis
Ortsteile
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- Thurnau
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Politik
Städtepartnerschaften
Geschichte
Thurnau war Sitz des Ministerialengeschlechts der Förtsch. Lehnsherr war seit 1292 der Bischof von Bamberg. Nach dem Aussterben der Familie von Förtsch 1551 wurden ihre Rechtsnachfolger Georg von Giech und Hans Georg von Künsberg. Die Herrschaft der Grafen von Giech und von Künsberg wurde 1796 durch Preußen mediatisiert. Im Frieden von Tilsit 1807 fiel Thurnau als Teil des preußischen Fürstentums Bayreuth an Frankreich und kam 1810 zu Bayern. Im Zuge der Verwaltungsreformen in Bayern entstand mit dem Gemeindeedikt von 1818 die heutige Gemeinde.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Mit seinem historischen Ortskern, den das Schloss Thurnau mit dem Brückengang zur St.-Laurentius-Kirche dominiert, dem Schlossweiher und dem Töpfermuseum ist Thurnau ein beliebtes Ziel für Ausflüge.
Die St.-Laurentius-Kirche besitzt eine beeindruckende Stuckdecke, eine Patronatsloge und einen Altar von Elias Räntz.
Schloss Thurnau gehört zu den größten Schlossanlagen Frankens. Der älteste Teil der siebenstöckigen Kemenate wurde im 13. Jahrhundert durch das Geschlecht der Ritter von Förtsch gebaut. Als siebte und letzte Baustelle wurde im Jahre 1731 der Carl-Maximilian-Bau fertiggestellt. Heute befindet sich neben einem Tagungshotel das Forschungsinstitut für Musiktheater der Universität Bayreuth auf Schloss Thurnau.
An das Schloss schließt sich der weitläufige Schlossgarten an, dessen Geschichte 1703/06 mit der Pflanzung einer Lindenallee zum Paille-Maille-Spiel begann. Mitte des 19. Jahrhunderts diente die Lindenallee als Kern für eine umfassende Erweiterung im Stile des Englischen Landschaftsgartens, die von verschiedenen Einbauten begleitet wurde. In der Folge wurde der Thurnauer Schlossgarten von reisenden Dichtern während der Romantik nicht weniger geliebt als von der einheimischen Bevölkerung aus Thurnau und dem Umland. 1968 fiel die Lindenallee weitgehend einem Hagelschauer zum Opfer und wurde fortan für den öffentlichen Zugang gesperrt. Park und Einbauten wie z.B. das Teehaus, waren seither dem kontinuierlichen Verfall preisgegeben. Das Teehaus wurde im Herbst 2007 im Rahmen einer Notsicherung mit einem Schutzdach versehen. [1]
Das Rathaus befindet sich im 1751 erbauten Künsberghof, der von 1986 bis 1988 umgebaut wurde.
Wirtschaft und Infrastruktur
Bekannt ist Thurnau vor allem als Töpferstädtchen. Die Geschichte des Thurnauer Töpferhandwerks reicht bis in das 14. Jahrhundert zurück. Auf dem viermal jährlich stattfindenden Töpfermarkt bieten neben regionalen auch Töpfereien aus ganz Europa ihre Waren an.
Verkehr
Thurnau liegt an der Autobahn A 70.
Bis zur Stilllegung 1993 wurde der Ort von der Lokalbahn Bayreuth–Thurnau–Kulmbach angefahren.
Mittelwellensender für den Deutschlandfunk
Seit 1980 befindet sich in der Nähe von Thurnau ein Mittelwellensender des Deutschlandfunks (Koordinaten: 49° 59′ 15″ N, 11° 22′ 36″ O49.987511.376666666667 ). Der von der Deutschen Telekom betriebene Sender strahlt das Programm des Deutschlandfunks auf der Sendefrequenz 549 kHz mit einer Sendeleistung von 100 kW (bis Mitte der 90er Jahre 200 kW) ab. Er verwendet als Sendeantenne einen 240 Meter hohen, gegen Erde isolierten selbststrahlenden Stahlfachwerkmast.
Persönlichkeiten
- Georg August Goldfuß (1782–1848), Paläontologe und Zoologe, geboren in Thurnau.
- Carl von Linde (1842–1934), Ingenieur, Erfinder und Gründer der Linde AG, geboren in Berndorf.
- Peter Fraas (* 1957), Fernseh- und Hörfunkmoderator, geboren in Thurnau.
Literatur
- Bruno Hager (Red.): Thurnau 1239–1989. Markt Thurnau, Thurnau 1989, ISBN 3-922808-30-1
- Thomas Münch: Der Markt Thurnau mit seinen Ortsteilen. Geiger, Horb am Neckar 1993, ISBN 3-89264-785-2
- Uta von Pezold: Die Herrschaft Thurnau im 18. Jahrhundert. (= Die Plassenburg; Bd. 27). Freunde der Plassenburg e. V./Stadtarchiv, Kulmbach 1968 (zugl. Dissertation, Universität Erlangen)
- Georg Schwarz: Das Schloss zu Thurnau. Beschreibung, historische Entwicklung, Bauherren. (= Heimatbeilage zum Amtlichen Schulanzeiger des Regierungsbezirks Oberfranken; Nr. 170). Regierung von Oberfranken, Bayreuth 1990
Referenzen
- ↑ www.landschaftsmuseum.de/Seiten/Heimatpf/Teehaus-Notsicherung.htm
Weblinks
- Aus der Vorgeschichte des Thurnauer Landes (A. Gelbhaar)
- Aus der Geschichte des Burgschlosses Thurnau
- Das Teehaus vom Thurnauer Schloß
- Der Maler C. A. Lebschée und das Album Thurnau
- Forschungsinstitut für Musiktheater der Universiätät Bayreuth
- Heraldik und Wappen am Thurnauer Schloss
- Sendeanlage Thurnau
- Eintrag über den Sendemast Thurnau bei Structurae
- Thurnau: Wappengeschichte vom HdBG
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