- Sien
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Wappen Deutschlandkarte 49.6947222222227.5041666666667345Koordinaten: 49° 42′ N, 7° 30′ OBasisdaten Bundesland: Rheinland-Pfalz Landkreis: Birkenfeld Verbandsgemeinde: Herrstein Höhe: 345 m ü. NN Fläche: 8,48 km² Einwohner: 535 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 63 Einwohner je km² Postleitzahl: 55758 Vorwahl: 06788 Kfz-Kennzeichen: BIR Gemeindeschlüssel: 07 1 34 082 Adresse der Verbandsverwaltung: Brühlstraße 16
55756 HerrsteinWebpräsenz: Ortsbürgermeister: Otto Schützle Lage der Ortsgemeinde Sien im Landkreis Birkenfeld Sien ist eine Ortsgemeinde im Landkreis Birkenfeld in Rheinland-Pfalz. Sie gehört der Verbandsgemeinde Herrstein an.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Sien liegt zwischen Idar-Oberstein und Lauterecken nordöstlich des Truppenübungsplatzes Baumholder.
Geschichte
Für das Jahr 970 ist ein Hochgericht am Ort bezeugt. Die erste urkundliche Erwähnung des Ortsnamens erfolgte im Jahre 1128 als Sinede. Seit 1112 war der Ort Teil der Grafschaft Veldenz. Im 13. Jahrhundert wurde die Ortsherrschaft geteilt. Die eine Hälfte gehörte den Wildgrafen, die andere Hälfte nach mehrfach wechselndem Besitz ab 1431 den Herren von Sickingen. 1765 endete die Zeit des Kondominats und Sien unterstand komplett Johann XI. Dominik Albert Fürst zu Salm-Kyrburg. Nach der Französischen Revolution war das Dorf Teil des Saardepartements. Im Wiener Kongress wurde es dem Herzogtum Sachsen-Coburg-Saalfeld (1816-1826) zugeschlagen, ab 1826 gehörte es zum Herzogtum Sachsen-Coburg und Gotha, jeweils zur Exklave Fürstentum Lichtenberg. 1834 fiel dieses und damit auch Sien an Preußen. Am 1. April 1939 wurde die bis dahin selbständige Gemeinde Sienerhöfe eingegliedert[2].
Religionen
Wie früher üblich, musste die Bevölkerung die Religion des Landesherren annehmen. Bedingt durch die lange Zeit geteilte Ortsherrschaft, spaltete sich im 16. Jahrhundert auch die Konfessionzugehörigkeit hälftig in Protestanten und Katholiken.
Im 19. Jahrhundert gab es eine relativ große jüdische Gemeinde. 1852 waren von 530 Einwohnern 72 jüdischen Glaubens. Gegen Ende des Jahrhunderts wanderten die meisten nach Amerika aus. 1925 wohnten nur noch zehn Juden in Sien. Sechs von ihnen wurden 1942 von den Nationalsozialisten deportiert und ermordet.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat in Sien besteht aus zwölf Ratsmitgliedern, die bei der Kommunalwahl am 7. Juni 2009 in einer Mehrheitswahl gewählt wurden, und dem ehrenamtlichen Ortsbürgermeister als Vorsitzenden.[3]
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Fürst Dominik ließ 1765 die – heute evangelische – Barockkirche mit Zwiebelturm erbauen. Er errichtete auch 1771 das Jagdschloss mit dreiachsigem Mittelrisalit und einem Portal mit Sandsteinrelief. Die katholische Kirche wurde 1892 in neugotischem Stil gebaut.
Siehe auch: Liste der Kulturdenkmäler in Sien
Wirtschaft und Infrastruktur
Sien liegt an der Bundesstraße 270. In Lauterecken ist ein Bahnhof der Lautertalbahn.
Literatur
- Erich Gemmel: Festschrift zur 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Sien; Sien 1970
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Römerzeitliche Spuren der Besiedlung und Kultur in Sien im 2./3. Jhdt n. Chr.; Sien 1991
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Die „Siener Tonschnabelkanne“ - ein Zeugnis keltischer Töpferkunst; Sien 1994
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Vor 25 Jahren: 1000-Jahr-Feier der Gemeinde Sien – Eine Dokumentation; Sien 1995
- Ruth und Ulrich Eckhoff: JOHANN XI. DOMINIK ALBERT Fürst zu Salm-Kyrburg, das Zeitalter des Absolutismus und SIEN; Sien 1996
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Sien – wie es einmal war - Bilder und Geschichten aus der Vergangenheit; Sien 1997
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Die ehemalige Jüdische Gemeinde Sien – Spuren und Erinnerungen; Sien 1998
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Die ehemalige Jüdische Gemeinde Sien – Spuren und Erinnerungen; Kurzfassung, Sien 1999
- Ruth und Ulrich Eckhoff: Vergessene Geschichten, die uns die Siener Flurnamen erzählen; Sien 2001
- Ruth und Ulrich Eckhoff: 55 Siener-Wind-Geschichten – Denkwürdiges aus der über 1000 Jahre alten Geschichte des Ortes Sien; Sien 2003
- Ulrich Eckhoff: „Siener Originale“. In Heimatkalender 2004 Landkreis Birkenfeld, Idar-Oberstein 2003 , S. 236f
- Ruth und Ulrich Eckhoff: „Moses Herz - unvergessen“. In Heimatkalender 2005 Landkreis Birkenfeld, Idar-Oberstein 2004 , S. 234f
- Ruth und Ulrich Eckhoff: „Willy Römer - Fotograf aus Leidenschaft“. In Heimatkalender 2006 Landkreis Birkenfeld, Idar-Oberstein 2005 , S. 169f
- Ulrich Eckhoff: „Ein Stein wider das Vergessen – Gedenkfeier für Kurt Schlachter“. In: Heimatkalender 2007 Landkreis Birkenfeld, Idar-Oberstein 2006 , S. 88f
- Ruth und Ulrich Eckhoff: „Wo Räuber und Fürsten verkehrten“. In Heimatkalender 2008 Landkreis Birkenfeld, Bad Kreuznach 2007 , S. 236f
- Ruth und Ulrich Eckhoff: „Harry Rothschild – ein deutschjüdisches Schicksal“. In: Heimatkalender 2009 Landkreis Birkenfeld, Bad Kreuznach 2008 , S. 161f
- Ruth und Ulrich Eckhoff: „Das ehemalige Gendarmeriedienstgebäude“. In: Heimatkalender 2010 Landkreis Birkenfeld, Bad Kreuznach 2009 , S. 131f
Weblinks
Commons: Sien – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Rheinland-Pfalz – Bevölkerung der Gemeinden am 31. Dezember 2010 (PDF; 727 KB) (Hilfe dazu)
- ↑ Statistik des Deutschen Reichs, Band 450: Amtliches Gemeindeverzeichnis für das Deutsche Reich, Teil I, Berlin 1939; Seite 284
- ↑ Kommunalwahl Rheinland-Pfalz 2009, Gemeinderat
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