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Als Mobilfunkdiscounter oder Mobilfunk-Discounter bezeichnet man im Mobilfunkbereich solche Telekommunikationsdiensteanbieter, die vergleichsweise günstige Gesprächsminuten ohne Gerätesubventionen anbieten und dabei über kein eigenes Mobilfunknetz verfügen, sondern als virtueller Netzwerk-Betreiber (MVNO, Mobile Virtual Network Operator) auf die Netz-Infrastruktur der großen Mobilfunk-Anbieter (MNO, Mobile Network Operators) mittels Roaming-Verträgen zurückgreifen.
Inhaltsverzeichnis
- 1 Definition
- 2 Geschichte
- 3 Discounter (Tarifstruktur nach No-Frills-Konzept)
- 4 Anbieter in Deutschland
- 5 Österreich
- 6 Hintergrund
- 7 Quellen
- 8 Weblinks
Definition
In den Anfangszeiten der Mobilfunk-Resale überwog die technische Definition eines MVNO (z. B. laut einer Ovum-Studie aus dem Jahre 2000): ein Unternehmen, das über eigene GSM-Infrastruktur wie etwa ein Mobile Switching Center (MSC) und ggf. auch ein Core Network verfügt, d. h. über alle Infrastruktureinrichtungen eines Mobilnetzbetreibers oder Mobile Network Operator (MNO) mit Ausnahme des Radionetzes (der so genannten Luftschnittstelle). Nach dieser Definition gäbe es allerdings weltweit nur wenige MVNO.
Als Alternative zum Aufbau eines echten MVNO gilt die Nutzung der Dienste eines MVNE (Mobile Virtual Network Enabler), der tatsächlich (zumindest teilweise) in Infrastruktur investiert und diese dritten Unternehmen zur Nutzung anbietet, ohne dass diese selbst investieren müssten.
Mittlerweile hat sich eine Definition nach dem Marktangang durchgesetzt, nach der es zwei Typen MVNO gibt. Der Lifestyle-Anbieter, der sich auf bestimmte Ziel- und Kundengruppen konzentriert (z. B. Viva), und der Discount-Anbieter, der möglichst günstige Tarife bei wenig Aufwand anbietet (z. B. Aldi). In Deutschland haben sich besonders die Discount-Anbieter durchgesetzt.
Die Investition in den Aufbau eines eigenen Home Location Register (HLR), welche mehr Flexibilität hinsichtlich der Auswahl von Gastnetzen und Roamingpartnern brächte, wurde von den meisten im Markt präsenten Anbietern vermieden, weshalb die MVNO-Definition mittlerweile auch auf Mobilfunk-Service-Provider ausgedehnt wurde. Diese Reseller entsprachen jedoch noch nicht der Definition eines Discounters, da klassisches Laufzeitvertrags-Geschäft mit Gerätesubventionen und diversen besonderen Service-Leistungen (Added Value) betrieben wurde. Bekannte Non-Discount-MVNO in Deutschland sind Mobilcom, Debitel, Drillisch und VictorVox oder das nicht mehr am Markt agierende Quam.
Geschichte
Erster MVNO war 1999 der britische Anbieter Virgin Mobile, der heute auch in Kanada, Australien und den USA aktiv ist, und über 5 Millionen Kunden hat. Der große Erfolg dieses Anbieters ließ zahlreiche weitere Unternehmen folgen. Weltweit gibt es im Jahr 2006 etwa 200 MVNO. In Ländern wie Großbritannien, Dänemark, Finnland, Australien, den USA und den Niederlanden gibt es bereits zahlreiche MVNO. In Österreich und Frankreich begannen im Jahr 2005 die ersten Anbieter mit einem Angebot.
Bekanntester deutscher MVNO war ab Ende 2001 bis Ende 2002 Quam, die bis zur Errichtung eines eigenen Netzes auf das Netz von E-Plus zugreifen wollten.
Durch eine Kooperationen von O2 mit Tchibo[1] erfuhr der Markt 2004 in Deutschland einen ungeahnten Aufschwung, der mit Aldi im Jahr 2005 einen erfolgreichen Nachahmer fand. Nach dem Vertriebsstart vieler Mobilfunk-Discounter Ende 2005 überwiegen unter den MVNO die Discounter zwar zahlenmäßig als Anbieter, wenngleich Anfang 2006 auf Grundlage der Pressemitteilungen der Anbieter anzunehmen ist, dass hinsichtlich der Kundenzahlen die klassischen Non-Discount-Anbieter führen. Bei den Mobilfunk-Discountern handelt es sich meist um schlanke Startups (oft Tochtergesellschaften bekannter Unternehmen), deren Kernkompetenz außerhalb des Mobilfunkbranche liegt, die also vornehmlich marktseitig agieren (mit eigenen Tarif-Strukturen) und dabei ihre technische Komplexität auf ein Minimum reduzieren wollen und müssen.
Discounter (Tarifstruktur nach No-Frills-Konzept)
Im Unterschied zu den klassischen Mobilfunkanbietern erfolgt der Vertrieb nicht über spezialisierte Ladengeschäfte oder Elektronikmärkte, sondern über Supermärkte oder per Direktvertrieb per Internet und Telefon. Das Gebührenschema ist bewusst einfach gehalten, die Unternehmen setzen auf Rund-um-die-Uhr-ein-Preis-Tarife. Es gibt nur einen einheitlichen, niedrigen Minutenpreis in das Festnetz und alle Mobilfunknetzte zu jeder Uhrzeit. Nachdem anfangs von den Verbrauchern seltener genutzte und verglichene Leistungen wie Roaming, Anrufe ins Ausland und Datendienste generell nicht verfügbar oder erheblich teurer als bei anderen Tarifen waren, gibt es zwischenzeitlich Discounter, die auch diese Dienste zu einheitlichen, im Marktvergleich sehr günstigen Tarifen anbieten.
Der Wettbewerb unter den Mobilfunk-Discountern hat zu einem stetigem Preisverfall in diesem Marktsegment geführt: Seit dem Start von Tchibo Mobile im Oktober 2004 fiel der einheitliche Minutenpreis in alle Mobilfunknetze von 35 Cent[2] über 19 Cent[3] bei simyo im Mai 2005 und 17,9 Cent[4] bei blau.de im September 2005 schließlich zunächst auf 16 Cent[5] bei easyMobile (mittlerweile callmobile) im November 2005. Mit dem Markteintritt von Aldi Talk im Dezember 2005 bei 15 Cent[6] fand die Konsolidierung einen vorläufigen Ruhepunkt und viele Anbieter orientierten sich an diesem Minutenpreis. Im September 2007 wurde mit dem Verkaufsstart von Fonic zu einem Minutenpreis von 9,9 Cent[7] in alle Mobilfunknetze wieder eine neue Preisrunde eingeläutet, der sich wiederum etliche Wettbewerber anpassten. Anfang 2008 senkten Fonic, blau.de, Simyo und Congstar ihre Minutenpreise weiter auf 9,0 Cent. Seit Mai 2008 bietet maXXim ein Prepaid-Produkt mit 8 Cent pro Gesprächsminute an. Erst nach einer weiteren Absenkung der Terminierungsentgelte ist mit einer erneuten Absenkung der Gesprächsentgelte zu rechnen.
Eine Grundgebühr wird nicht erhoben, ein Mindestumsatz fällt nicht an, und eine Mindestvertragslaufzeit wird nicht eingegangen. Dafür gibt es bei einigen Anbietern Geringnutzungsgebühren oder Sonderkündigungsrechte bei wenig Umsatz. Darüber hinaus werden keine Subventionen für den Kauf eines neuen Mobiltelefons verrechnet, weshalb der Kunde ein SIM-lockfreies Mobiltelefon benötigt. Einige Anbieter sind zu diesem Zweck bereits Kooperationen mit Elektronik-Märkten oder Versandhandel eingegangen und bieten passende SIM-Lock-freie Mobiltelefone dazu an.
Bei den Discountern des E-Plus-Netzes war es bis Frühjahr 2007 nicht möglich die Mailbox zu deaktivieren.[8]
Bei Postpaid-Angeboten erfolgt die Rechnungslegung lediglich elektronisch kostenfrei. Die postalische Zusendung einer gedruckten Rechnung wird optional lediglich gegen Aufpreis angeboten.
Anbieter in Deutschland
Seit 2004 drängen immer mehr Mobilfunk-Discounter auf den deutschen Markt. Meist sind sie von großen Mobilfunkunternehmen gegründete Tochterunternehmen, die deren Mobilfunknetze mitbenutzen oder OEM/Branding-Produkte (z. B. ALDI-TALK), die den Namen und/oder die Vertriebskanäle von bereits etablierten Marken nutzen, um deren Kundenstamm gezielt anzusprechen.
Eigenmarken Mobilfunknetzbetreiber und MVNE-Service Provider
Netzbetreiber E-Plus
Blau Mobilfunk
Die Blau Mobilfunk GmbH startete mit dem Tarifmodell blau.de am 16. September 2005 als Gründung der ehemaligen handy.de-Betreiber Martin Ostermayer, Thorsten Rehling und Dirk Freise und nutzt das Netz von E-Plus. Am 19. April 2006 folgte das Tarifmodell blauworld. Im September 2007 hatte blau.de rund 600.000 Kunden.[9]
Im März 2008 wurde bekannt, dass KPN, die Muttergesellschaft von E-Plus und simyo, blau.de übernimmt[10]
Che Mobil
Die Che Mobil AG, eine Tochter des französischen Konzerns Scoot Mobile SA, wurde im August 2006 gegründet und bietet als MVNO ein Prepaid-Discount-Angebot, das besonders für Mobiltelefonate aus dem Ausland nach Deutschland günstige Tarife ermöglicht. Innerhalb Deutschlands nutzt Che Mobil die Netzinfrastruktur des Anbieters E-Plus über den MVNE vistream. Vorstandsvorsitzender ist Nils Tharandt-Ortiz.
debitel-light
debitel-light war das PrePaid-No-Frills-Angebot des Mobilfunk-Serviceproviders debitel. debitel-light wurde im November 2006 an blau.de abgegeben. debitel erwarb 24,9 % an blau.de.
simyo
simyo ist ein deutscher Mobilfunk-Discounter, der das E-Plus-Netz nutzt und sowohl einen Prepaid-Tarif, als auch einen Postpaid-Tarif (also auf Rechnung) anbietet. Im September 2007 hatte simyo rund 900.000 Kunden.[9]
Solomo
Solomo ist ein seit Anfang 2007 (bis Mai 2007 unter dem Namen Vistream Friends&Family) verfügbares und über den MVNE vistream realisiertes Prepaid-Discounter-Angebot, das zum Telefonieren ins Festnetz, im bzw. ins Ausland und für Datennutzung besonders günstige Tarife beinhaltet.
Sunsim
Auch der Oktober 2006 gestartete Discounter Sunsim nutzt die Dienste des MVNE vistream und bietet gleichfalls ins Festnetz, im bzw. ins Ausland und für Datennutzung im Marktvergleich deutlich vergünstigte Tarife an.
Netzbetreiber O2
Fonic
Fonic ist eine Zweitmarke von O2, die in Kooperation mit dem Lebensmitteldiscounter Lidl Anfang September 2007 mit einem Prepaid-Tarif in den Mobilfunk-Discountermarkt eingestiegen ist. Innerhalb von vier Monaten konnte Fonic 200.000 Kunden gewinnen.[11]
Alice Mobile
Seit März 2009 bietet der Internetdienstanbieter HanseNet auch Mobilfunk entbündelt vom DSL-Angebot an. Ein DSL-Anschluss ist für die Inanspruchnahme des Produktes nicht mehr zwingend notwendig.
Netzbetreiber T-Mobile
BigSIM
Die Prepaid-Discount-Marke BigSIM der FlexiShop GmbH aus Oestrich-Winkel mit einem Einheitstarif von 8 Cent pro Minute und SMS startet am 6. April 2009.[12] Bigsim ist keine wirkliche Marke, sondern eine zusätzliche Vermarktunsplattform von Maxxim.
callmobile (easyMobile)
easyMobile startete als Kooperation der Tochtergesellschaft Talkline des dänischen Telekommunikationskonzerns TDC (80 %) und der dänischen TIH Invest (20 %) im November 2005 und nutzt dabei das Netz von T-Mobile und das Corporate Design der easyGroup, welche zur TIH gehört. Im November 2006 übernahm Talkline easyMobile zu 100 %. Die TIH entzog Talkline daraufhin die Lizenz am Namen easyMobile, weshalb sie seither unter callmobile firmiert. Im September 2007 hatte callmobile rund 300.000 Kunden.[9] callmobile und klarmobil sollen gemeinsam von der freenet AG aus Büdelsdorf vertrieben werden. [13]
Congstar
Congstar ist eine von der Deutschen Telekom im Juli 2007 lancierte Zweitmarke für junge und preisbewusste Verbraucher, unter der seither ein Discounter-Tarif auf Postpaid-Basis angeboten wird, zu dem auch Telefonie- und SMS-Flatrates in verschiedene Netze als Tarifbausteine hinzugebucht werden können. Seit Dezember 2007 wird zusätzlich ein Tarif auf Prepaid-Basis vermarktet. Im September 2007 hatte Congstar rund 70.000 Mobilfunkkunden.[9]
maXXim
Im Mai 2008 startet die MS Mobile Services GmbH mit einem Angebot für 8 Cent je Minute. Das Angebot wird über Drillisch und das T-Mobile Mobilfunknetz realisiert.
klarmobil.de
klarmobil.de ist ein Mobilfunk-Discounter, der mit seinem Postpaid-Angebot das Netz von T-Mobile nutzt. klarmobil ist eine Freenet-Tochter mit Sitz in Büdelsdorf. Im September 2007 hatte klarmobil rund 450.000 Kunden.[9] callmobile und klarmobil sollen gemeinsam von der freenet AG aus Büdelsdorf vertrieben werden. [14]
simply
simply startete im Frühjahr 2005 und wurde am 24. Oktober 2005 vom Mobilfunk-Serviceprovider Drillisch AG in ein Tochterunternehmen ausgegründet. simply nutzt das Netz von T-Mobile. (Vodafone nur für Bestandskunden vor 09/2005). Zahlungsarten sind sowohl Prepaid als auch Postpaid - wobei auch der Prepaid-Tarif technisch nicht über die Xtra-Prepaid-Plattform von T-Mobile realisiert wird, sondern über die T-Mobile-Vertragstarif-Plattform. Im September 2007 hatte simply rund 250.000 Kunden.[9]
Netzbetreiber Vodafone
McSIM
McSIM wirbt unter dem Motto Schottengünstig telefonieren. Es gehört zur Drillisch AG.
Branding
Der Kategorie Branding werden solche Mobilfunk-Angebote zugerechnet, die sich an spezielle Zielgruppen richten, beispielsweise den Kundenstamm eines Nicht-Mobilfunkanbieters. Dabei werden bereits bestehende Kundenbeziehungen genutzt, um Angebote und Werbungen auf diese Zielgruppen abzustimmen.
Aldi Talk
Aldi Talk wurde im Dezember 2005 in Zusammenarbeit mit Medion vertrieben und nutzt das Netz von E-Plus. Am 21. Dezember 2005 wurde der Vertrieb der SIM-Karten unterbrochen und wurde am 2. Februar 2006 wieder aufgenommen. Seit 19. September 2007 bietet Aldi Talk eine Prepaid-Flatrate an, die Gespräche ins deutsche Festnetz sowie Gespräche und SMS zu anderen Aldi-Talk-Kunden umfasst.
Anbieter des offiziell „ALDI TALK mit MEDIONmobile“ genannten Tarifes ist direkt die E-Plus Service GmbH & Co. KG. Im September 2007 hatte Aldi Talk rund 2.700.000 Kunden.[9]
AY YILDIZ
AY YILDIZ ging im Oktober 2005 als Deutschlands erste Mobilfunkmarke für türkischstämmige Mitbürger an den Start. Das seit März 2006 als GmbH eingetragene Unternehmen mit Hauptsitz in Frankfurt/Main gehört zu 100 Prozent der Muttergesellschaft E-Plus Mobilfunk GmbH & Co KG und ist ein Teil der Markengruppe des Düsseldorfer Mobilfunkanbieters. AY YILDIZ bietet sowohl Prepaid-, als auch Postpaid-Tarife an. Jüngstes Produkt ist AyDE, ein Prepaid-Tarif mit optional zu buchender Flatoption.
BILDMobil
BILDMobil ist seit dem 16. Oktober 2007 verfügbar und nutzt das Netz von Vodafone. Der Tarif wird direkt in Zusammenarbeit mit der Bildzeitung (Axel Springer Verlag) angeboten und nutzt die Verkaufsstellen der Bildzeitung. [15] Die technische Umsetzung erfolgt durch die moconta GmbH & Co. KG. Bild Mobil hatte bereits zwei Wochen nach Vermarktungsstart mehr als 100.000 Kunden.
eBay-Mobil
eBay-Mobil ist seit ca. 28. Juli 2008[16] verfügbar und wurde zusammen mit Congstar, welche das T-Mobile Netz verwendet gegründet. Man kann mit diesem Tarif kostenlos auf der eBay Seite surfen.
EDEKA mobil
EDEKA mobil ist ein Mobilfunktarif von EDEKA, welcher am 17. Oktober 2008 [17] gestartet wurde und im Netz von Vodafone läuft.
igge & ko
igge & ko ist eine regionale Mobilfunkmarke, die in sky + plaza Supermärkten der coop eG in Schleswig-Holstein vertrieben wird. Sie wird von der MACH 3 Marketing GmbH & Co. KG vermarktet. Die technische Unterstützung kommt von der vistream (MVNE).
Jamba!Sim
Jamba!Sim vom Klingelton-Anbieter Jamba, nutzt das Netz von E-Plus. Die Vermarktung für Neukunden wurde Anfang November 2007 eingestellt.
Penny Mobil und ja! mobil
Penny Mobil und ja! mobil sind Prepaid- und NoFrills-Produkte, welche die simply Communication GmbH aus dem Drillisch-Konzern in Zusammenarbeit mit der Rewe-Gruppe seit Ende Mai 2006 bzw. Mitte Januar 2007 unter Nutzung des Netzes von T-Mobile anbietet.
ja! mobil wird über die Märkte Rewe, toom und toom Baumarkt vertrieben; Penny Mobil ist ausschließlich über die Penny-Discountmärkte verfügbar.
Im September 2007 hatten sowohl Penny Mobil als auch ja! mobil jeweils rund 200.000 Kunden.[9]
Die Prepaid- und Postpaid-Varianten unter dem Namen rewecom, welche zeitgleich mit Penny Mobil starteten und direkt von T-Mobile angeboten wurden, werden seit Anfang 2007 nicht mehr vertrieben.
Smobil
Smobil ist das Prepaid-Tarifmodell der Drogeriemarktkette Schlecker, welches die Netzinfrastruktur von Vodafone nutzt. Nach einer regional begrenzten Testphase beginnend im April 2006 wird es seit Ende Mai 2006 deutschlandweit über das Schlecker-Filialnetz angeboten. Im September 2007 hatte Smobil rund 500.000 Kunden.[9]
Tchibo Mobil
Tchibo Mobil startete im Herbst 2004 als Joint Venture mit O2 und einem großem Medienecho („Tchibofonieren“). Tchibo Mobil war der erste deutsche Mobilfunk-Discounter.
Seit 31. August 2007 bietet Tchibo als erster Mobilfunk-Discounter eine Prepaid-Flatrate für Gespräche ins deutsche Festnetz an. Im September 2007 hatte Tchibo Mobil rund 1.000.000 Kunden.[9]
Viva
Viva vom TV-Sender Viva bietet ein auf E-Plus aufbauendes Tarifmodell mit Ausrichtung auf starke SMS-Nutzung.
vybemobile
Mit vybemobile startete E-Plus am 2. Oktober 2006 in Zusammenarbeit mit Universal Music einen Phone&Music-Service, der unter anderem auch einen Prepaid-Tarif anbietet.
YOUNI mobile
Youni mobile startete im E-Plus-Netz am 10. April 2007 in Kooperation mit der Technischen Universität Dresden und dem Studentenwerk Dresden ein bundesweites Mobilfunkangebot. Die Marke wird größtenteils von Studenten betrieben und richtet sich an eine junge Zielgruppe bzw. mit den speziellen Leistungen an Studenten. Der Name ist eine Anspielung darauf. Youni = You und Uni = Du und deine Uni. Ziel des UMTS-Prepaidangebotes ist der Aufbau einer mobilen Community und eines Informationsportals auf Basis sozialer Netzeffekte. Der Anbieter Youini hat zum 31. Dezember 2008 seinen Betrieb eingestellt. Kunden von Youni können ihre SIM-Karte weiterhin benutzen.
RTLmobil
RTLmobil ist seit dem 16. August 2008[18] verfügbar und läuft auf congstar. Man kann auf dem RTL-Mobilportal kostenlos surfen.
Österreich
Tochterunternehmen und Marken der Mobilfunknetzbetreiber
YESSS!
YESSS! startete als Tochter von Orange Austria, damals one, am 1. April 2005 als erster Discount-Mobilfunkanbieter auf dem österreichischen Markt sein No-Frills-Angebot und nutzt das Netz der Muttergesellschaft. Mit ca. 550.000 Kunden ist YESSS! nach eigenen Angaben bereits der viertgrößte Mobilfunkanbieter in Österreich.
Am 6. September 2007 startete YESSS! als erster österreichischer Mobilfunk-Discounter sein eigenes Internet-Angebot unter dem Namen diskont-surfen. Es handelt sich hierbei um einen Prepaid-Tarif, bei dem Guthaben bzw. Datenvolumen aufgeladen werden kann, das innerhalb eines Jahres verbraucht werden muss. Verwendet wird das UMTS/HSDPA-Netz von Orange, welches zuvor für Kunden des Discounters gesperrt war.
eety
eety wurde am 24. April 2006 gegründet mit einem 25,1%-Anteil von One, deren Netz eety mitnutzt. Zielgruppe sind nicht-deutschsprachige Kunden für die Service in ihrer Muttersprache angeboten wird.
bob
bob startete die Mobilkom Austria im Juli 2006 als Mobilfunk-Discounter mit der eigenen Vorwahl 0680. bob nutzt das Netz der Mobilkom Austria. Im Gegensatz zu den voran genannten Anbietern ist bob kein eigenständiges Unternehmen sondern eine Marke der mobilkom austria AG.
tele.ring
tele.ring wurde ursprünglich als eigenes Unternehmen vom Verbund, der ÖBB und der Stadtwerkeholding Citykom Austria im Jahr 1997 gegründet. 1998 beteiligte sich Mannesmann und übernahm tele.ring später komplett, verkaufte das Unternehmen allerdings 2001 an Western Wireless, nachdem tele.ring nicht profitabel war. Western Wireless wiederum verkaufte tele.ring nach der eigenen Übernahme durch Alltel im August 2005 an T-Mobile Austria. Das UMTS-Netz von tele.ring wurde im August 2006 abgeschaltet, das GSM-Netz wurde in das von T-Mobile Austria integriert, sodass tele.ring über kein eigenes Mobilfunknetz mehr verfügt und tele.ring-Kunden nun das Netz von T-Mobile Austria benutzen. tele.ring bleibt zwar als eigene Marke erhalten, wurde aber zur Discountsparte von T-Mobile Austria, wobei weiterhin Services wie WAP, MMS und Breitband-Internet angeboten werden, sodass die Bezeichnung als No-Frills-Anbieter auf tele.ring nicht zutrifft.
Mit dem Kauf von tele.ring konnte T-Mobile Austria seinen Gesamtmarktanteil um eine Million Kunden erweitern und schloss somit zum Marktführer Mobilkom Austria auf, der aber nach wie vor die meisten Mobilfunkkunden hat.
tele.ring ist somit der Mobilfunkdiscounter mit den meisten Kunden in Österreich.
Kurz nach der Veröffentlichung des Yesss!-Prepaiddatentarifs, startete tele.ring mit einem eigenen Internet-Angebot und ist somit der zweite österreichische Mobilfunkdiscounter mit eigenem Breitbandtarif. Bei diesem Tarif handelt es sich im Gegensatz zum Angebot von Yesss! um einen Postpaid-Tarif mit Konditionen, die denen der großen Mobilfunknetzbetreiber ähneln. Genutzt wird das UMTS/HSDPA-Netz von T-Mobile Austria, wobei eine maximale Downloadgeschwindigkeit im Vergleich zu Yesss! nicht limitiert wird.
Andere Mobilfunkdiscounter
Tele2 Champion
Tele2 (früher Tele2UTA) bietet in Österreich Festnetz und Internet und mit Champion bis zum Verkauf der Mobilfunksparte auch Mobiltelefonie an. Tele2 Champion (früher Tele2Mobil) begann mit seinem Preiskampf als Mobilfunkdiscounter vor allem mit Werbung gegen den bereits bekannten Discount-Anbieter YESSS! mit einem niedrigeren Minutenpreis bei schlechterer Taktung. Tele2 bot als Vorteil gegenüber YESSS! MMS und GPRS, gegen namentliche Registrierung sogar Roaming an. Im Zuge des Preiskampfes reagierte Yesss! mit einer Vertragsoption, bei der auch hier durch die namentliche Registrierung bei der Vertragsunterzeichnung Roaming möglich wurde. Tele2 nutzte ebenfalls das one-Netz. Die Mobilfunksparte wurde jedoch um rund 7 Mio. Euro an die Telekom Austria verkauft, die die 131.000[19] ehemaligen Tele2-Kunden momentan vom one- in das A1-Netz überführt [20].
schwarzfunk
Wie in Deutschland gibt es in Österreich ein Mobilfunkangebot der uboot.com-Community mit dem Namen Schwarzfunk. Schwarzfunk verwendete ursprünglich das tele.ring-Netz, welches nach der Übernahme in das Netz des neuen Eigentümers T-Mobile Austria integriert wurde, sodass heute das T-Mobile Austria-Netz genutzt wird. Das Produkt wird allerdings nicht mehr angeboten.
C-Cube
Die Calling Card Company (CCC) bot als Untermieter von Tele2 eigene SIM-Karten für günstige Auslandstelefonate an. Nach dem Verkauf der Tele2 Mobilfunksparte an die Telekom Austria wurde der Service von C-Cube allerdings eingestellt.[21]
YouMobile
YouMobile ist der Name eines Mobile Virtual Network Enablers (MVNE), hinter dem das Unternehmen Mitacs steht. YouMobile nutzt das Mobilfunknetz von T-Mobile und wird eine Reihe von Marken auf den Markt verhelfen. Ein Produkt für Endkunden gibt es unter der Marke YouMobile nicht.
YouTalk
YouTalk ist das erste Angebot des MVNE YouMobile und wird von Mitacs selbst betrieben. Günstige Tarife für Telefonate in Ausland sollen vor allem Personen mit Migrationshintergrund und Touristen überzeugen.
Vinmobile
Vinmobile ist ein Angebot der Vin Traders GmbH und nutzt die Dienste von YouMobile. Auch Vinmobile möchte mit günstigen Tarifen für Auslandstelefonate punkten.
ProcosMOBILE
ProcosMobile ist ein Angebot des Facility Manager Procos FM, das auf der YouMobile-Plattform aufsetzt. Auch procosMOBILE möchte mit günstigen Tarifen für Auslandstelefonate Kunden gewinnen.
Hintergrund
Der Mobilfunk-Bereich ist ein ständig wachsender und auch lukrativer Markt. Da es aber nur wenige Unternehmen gibt, die über eigene Netze verfügen, wird nach neuen Geschäftsmodellen gesucht, die auch andere Unternehmen am Markt partizipieren lassen. In Anbetracht der bereits Ende 2004 erreichten hohen Marktsättigung sind Zuwachsraten hauptsächlich durch Verdrängungswettbewerb zu erzielen. Über günstigere Tarifmodelle würden jedoch die Umsätze im bestehenden Kundenstamm gefährdet, was die Etablierung der No-Frills-Marken als 100%-Töchter der bestehenden Operatoren erklärt.
Ein weiteres Zuwachspotential ergibt sich in der Erschließung von bislang nicht zugänglichen Kundenkreisen. Mit komplett eingekauften Resale-Produkten können erfolgreiche Markenführer ihre bestehenden Kundenbeziehungen nutzen, um bislang nicht mobil telefonierende Kunden anzusprechen. Vergleichbar mit Call-by-Call-Telefonieanbietern und Internet-Zugangsprovidern existieren inzwischen vorgefertigte Konzepte, die den technischen Aufwand für die Bereitstellung einer neuen Mobilfunkmarke auf ein Minimum reduzieren. Der zu überwindende Markteintrittswiderstand besteht also in der Positionierung am Markt und dem Vertrieb des Produktes und nicht mehr in der technischen Abwicklung (Netzbetrieb, Logistik, Abrechnung), da dieser vom eigentlich Network-Operator (oder einem zwischengeschalteten Mobilfunkprovider) als Vorleistung im Namen des Anbieters erbracht wird.
Die Discount-Anbieter treten mit ihren Tarifen als Zwischenhändler auf, kaufen bei den Netzinhabern Gesprächsminuten ein und geben sie anschließend an ihre eigenen Kunden weiter – natürlich mit einem kleinen Preisaufschlag. Mobilfunk-Discounter sind also nichts anderes als Zwischenhändler. Sie werden deshalb auch als Mobile Virtual Network Operators (MVNO) bezeichnet, also virtuelle Mobilfunknetzbetreiber.
Analysten sagen dem Segment der Mobilfunk-Discounter große Wachstums-Chancen voraus. In Ländern wie Dänemark und Schweden telefonieren 2005 bereits bis zu 20 Prozent der Handy-Besitzer zu Discount-Konditionen.
Quellen
- ↑ Geiz ist geil erhält Einzug im Mobilfunk - Heise Newsticker, 29. Juni 2005
- ↑ Tchibo: Prepaid-Karten mit Einheitspreis von 35 Cent - 30. September 2004
- ↑ Preisrutsch: 19 Cent in alle Netze mit simyo.de - 28. Mai 2005
- ↑ Neuer Prepaid-Discounter mit Einheitspreis von 17,9 Cent - 16. September 2005
- ↑ easyMobile: 16 Cent pro Minute mit T-Mobile-Netz - 2. November 2005
- ↑ ALDI Prepaid mit 15 Cent pro Minute - 2. Dezember 2005
- ↑ Gerüchte um o2-Discounter Fonic verdichten sich - 30. August 2007
- ↑ Teltarif Forum - Mailbox und SMS-Benachrichtigungen deaktivieren, 16. Juni 2007
- ↑ a b c d e f g h i j portel.de: Mobilfunk-Discounter-Kundenzahlen-09-2007
- ↑ KPN übernimmt blau.de
- ↑ tariftip.de, 11. Februar 2008: Volltreffer Fonic - Investitionen bei O2
- ↑ http://www.teltarif.de/bigsim-8-cent-minute-sms/news/33569.html
- ↑ http://www.dsltarife.net/news/5826.html
- ↑ http://www.dsltarife.net/news/5826.html
- ↑ Springer-Verlag startet Bild Mobil - Prepaid Vergleich Online, 12. Oktober 2007
- ↑ eBaymobil
- ↑ EDEKA Mobil
- ↑ rtlmobil
- ↑ TA schließt Übernahme von Tele2-Mobil ab
- ↑ Telekom Austria: Kauf der Tele2-Mobilkommunikations-Tochter nun abgeschlossen
- ↑ Mobilkom Austria muss Tarif-Diskriminierung von 3 beenden
Weblinks
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