- Bahnstrecke Jülich–Heimbach
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Jülich–Düren–Heimbach Kursbuchstrecke (DB): 483, 484 Streckennummer (DB): 2583 (Jülich–Düren)
2584 (Düren–Heimbach)Streckenlänge: 15,4 + 30,0 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Zweigleisigkeit: % Bundesland: Nordrhein-Westfalen Betriebsstellen und Strecken[1] LegendeStrecke von Linnich ehem. Strecke von Mönchengladbach 0,0 Jülich Strecke nach Aachen Nord ehem. Strecke nach Eschweiler 3,1 Jülich Forschungszentrum (Hp & Anst) 4,5 Jülich-Selgersdorf 6,2 Krauthausen 7,5 Selhausen 9,8 Huchem-Stammeln 12,4 Im Großen Tal SFS und S-Bahn-Strecke von Köln Bördebahn von Zülpich (niveaugleich) 15,4 0,0 Düren SFS nach Aachen 1,8 Düren Annakirmesplatz 3,0 Düren Neumühl (Anst) 3,6 Düren-Kuhbrücke 4,6 Lendersdorf 5,0 Düren Renkerstraße 5,8 Niederau-Tuchmühle 6,4 Friedenau (Anst) 7,3 Kreuzau 8,2 Kreuzau Eifelstraße 10,2 Üdingen 12,0 Untermaubach-Schlagstein 13,9 Obermaubach 18,7 Zerkall Rur 19,7 Nideggen-Brück 22,7 Abenden Rur 25,3 Blens 26,8 Hausen (b Düren) 30,0 Heimbach (Eifel) Die Bahnstrecke Jülich–Heimbach (auch Rurtalbahn) von Jülich über Düren nach Heimbach erschließt den Jülicher Börderaum und die Rureifel. Neben der Bedeutung für den öffentlichen Personennahverkehr (ÖPNV) hat diese Strecke (insbesondere an Wochenenden und Feiertagen) auch eine große Bedeutung für den Tourismus.
Inhaltsverzeichnis
Streckenbeschreibung
Wie der Name Rurtalbahn vermuten lässt, verläuft die Strecke parallel oder zumindest in der Nähe zum Fluss Rur.
Der nördliche Streckenabschnitt zwischen Jülich und Düren durchquert relativ geradlinig überwiegend landwirtschaftlich genutztes Bördeland. Südlich von Düren beginnt die Rureifel und der landschaftlich reizvolle Nationalpark Eifel, hier folgt die Bahnstrecke kurvenreich dem Tal der Rur.
Geschichte
Zeitgleich mit ihrer Strecke von Mönchengladbach über Jülich nach Eschweiler-Aue eröffnete die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft (BME) am 1. Oktober 1873 eine Zweigstrecke von Jülich nach Düren.
Zusammen mit der von der Aachen-Düsseldorf-Ruhrorter Eisenbahn-Gesellschaft übernommenen Bahnstrecke Aachen–Mönchengladbach hatte die BME damit drei Bahnhöfe in der Nähe der Strecke von Köln nach Aachen der Rheinischen Eisenbahn-Gesellschaft.
Nach der Verstaatlichung der (nominell) privaten Eisenbahn-Gesellschaften und Verknüpfung der jeweiligen Eisenbahnnetze bauten die Preußischen Staatseisenbahnen die Strecke von Düren aus weiter nach Süden. Am 1. Juni 1892 wurde der Personenverkehr bis Kreuzau aufgenommen, am 1. August 1903 folgte der Abschnitt bis Blens, der letzte Abschnitt folgte nur einen Monat später am 1. September 1903.
Nachkriegszeit und Niedergang
Der nach dem Zweiten Weltkrieg zum Erliegen gekommene Verkehr konnte in den 1950er Jahren wieder aufgenommen werden. Ebenfalls in den 1950ern wurden die langsamen von Dampfloks gezogenen Züge auf modernere Schienenbus-, später Akkumulatorentriebwagengarnituren der Baureihe 515 umgestellt. Allerdings fuhren teilweise auch weiterhin lokbespannte Garnituren mit Dieselloks der Baureihe V 100.[2]
Rationalisierungsbemühungen der Deutschen Bundesbahn führten zu Stillegungsgerüchten in den 1970er Jahren: Die DB investierte nicht mehr viel Geld in die Strecke, der Fahrplan wurde bis auf wenige Züge am Tag ausgedünnt und parallel verkehrende Busse verursachten eine Verlagerung des Verkehrs von der Schiene auf die Straße. So sollten beide Strecken 1982 stillgelegt werden.
Revitalisierung
Der Kreis Düren trat allerdings in zähe und lange Verkaufsverhandlungen mit der Bundesbahn. So konnte die Dürener Kreisbahn im Juni 1992 als erste Eisenbahngesellschaft in Nordrhein-Westfalen von der Bundesbahn eine Eisenbahnstrecke zum symbolischen Preis von 1 DM erwerben.
Am 25. März 1993 begann der Zugbetrieb auf der Strecke Jülich–Düren–Heimbach mit modernisierten Uerdinger Schienenbussen. 1995 werden diese durch moderne RegioSprinter der Firma Siemens/DUEWAG ersetzt. Der Anfangsbetrieb auf den Strecken gestaltete sich schwierig, so waren 1993 viele Züge unpünktlich. Doch nach und nach konnten durch die Modernisierung der Strecken und Bahnstationen, durch die Einführung eines Taktfahrplans sowie der neuen Triebwagentechnik die Akzeptanz bei der Bevölkerung und auch die Pünktlichkeit erhöht und mehr Fahrgäste gewonnen werden. Die DKB schaffte es, die alten Fahrgastzahlen der Deutschen Bundesbahn um über 500 % zu steigern. Daher gilt die DKB bzw. die Rurtalbahn als Vorzeige-Unternehmen für gelungenen regionalisierten Bahnverkehr. Die DKB entschloss sich 2002, die zwischen Düren und Jülich verkehrende Linie über die damals nur dem Güterverkehr dienende Bahnstrecke Jülich–Dalheim nach Linnich zu verlängern. Damit kann man die Stadt Linnich seit 34 Jahren nun erstmals wieder mit dem Zug (von Düren aus) erreichen.
Die sogenannte Abteilung Schiene der Dürener Kreisbahn wurde schließlich zum 1. Januar 2003 als eigenständige Gesellschaft Rurtalbahn GmbH ausgegliedert, der Kreis Düren hält trotzdem weiterhin wesentliche Anteile dieser Bahngesellschaft, zum Beispiel die Infrastruktur.
Bahnhöfe und Haltepunkte
- Die Empfangsgebäude des Bahnhofs Jülich, sowie der Bahnhöfe in Nideggen und Heimbach sind noch erhalten, wurden jedoch umgebaut und renoviert. Die Gebäude in Jülich und Nideggen werden heute zu Privatzwecken genutzt, im Heimbacher Empfangsgebäude befindet sich seit dem 20. Januar 2005 das Nationalparktor Heimbach, ein Infozentrum zum Nationalpark Eifel.[3][4][5]
- Das Empfangsgebäude Krauthausen wurde 1983 abgerissen.
- Der Haltepunkt Im großen Tal wurde im November 2000 genau an der Stelle des alten Haltepunkts Arnoldsweiler errichtet.
- Der Haltepunkt Selhausen wurde erst 1993 gebaut.
Betrieb
Die Strecke wird im Schienenpersonennahverkehr täglich im Stundentakt von der Linie RB 21 (Rurtalbahn) genutzt, und zwar
- durch Züge von Düren über Jülich nach Linnich (in der Hauptverkehrszeit bis Jülich Nord im Halbstundentakt) und
- durch Züge von Düren nach Heimbach (in der Hauptverkehrszeit bis Untermaubach im Halbstundentakt)
Außerdem bietet die euregiobahn saisonal an Sonn- und Feiteragen mit dem Heerlen-Heimbach-Express seit 2004 Direktverbindungen von den Niederlanden in die Eifel.
Weblinks
Commons: Bahnstrecke Jülich–Heimbach – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienNRWbahnarchiv von André Joost:
- Beschreibung der Strecke 2583: Jülich–Düren
- Beschreibung der Strecke 2584: Düren–Heimbach
Weitere Weblinks:
Einzelnachweise
- ↑ Eisenbahnatlas Deutschland 2007/2008. 6 Auflage. Schweers+Wall, Aachen 2007, ISBN 978-3-89494-136-9.
- ↑ Fotobelege für den Einsatz der Baureihe 212 auf der Rurtalbahn:
→ 212 068-1 am Stausee von Obermaubach
→ 212 101-0 in Zerkall
→ 212 252-1, 212 324-8 und 212 075-6 in Heimbach
→ 212 324-8 an den roten Felsen von Hausen - ↑ Beschreibung des Nationalparktors Heimbach auf der Seite Nationalparktor Eifel
- ↑ Seite zum Nationalpark Eifel auf der Website des Rureifel-Tourismus e. V.
- ↑ Tourist-Information auf der Seite der Stadt Heimbach mit Informationen zum Nationalparktor
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