- Bahnhof Düren
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Bahnhof Düren Ostseite des Empfangsgebäudes mit Gleis 1 Daten Kategorie 3 Betriebsart Kreuzungsbahnhof Bauform Inselbahnhof Bahnsteiggleise 8 Abkürzung KDN Eröffnung 1. September 1841 Webadresse www.bahnhof.de Lage Stadt Düren Land Nordrhein-Westfalen Staat Deutschland Koordinaten 50° 48′ 39″ N, 6° 28′ 57″ O50.8108333333336.4825Koordinaten: 50° 48′ 39″ N, 6° 28′ 57″ O Eisenbahnstrecken Bahnhöfe in Nordrhein-Westfalen Der Bahnhof Düren befindet sich nördlich im Zentrum von Düren und ist der größte Bahnhof in der Stadt und im Kreis Düren. Er liegt im Schnittpunkt der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen mit den Strecken nach Linnich, Heimbach und Euskirchen, sowie bis 1996 der Erftbahn.
Hier verkehren Nahverkehrszüge verschiedener Regional-Express-, Regionalbahn- und S-Bahn-Linien. Dadurch ist Düren unter anderem an das S-Bahn-Netz Rhein-Ruhr angeschlossen. Zusätzlich wird der Bahnhof vom Fernverkehr von einzelnen IC- und ICE-Zügen bedient.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Eröffnung
Der Dürener Bahnhof wurde am 1. September 1841 zusammen mit der Strecke Aachen–Düren–Köln eröffnet. Im Zuge der Industrialisierung bekam der Bahnhof eine immer größere Bedeutung. Dadurch entstanden folgende Strecken:
1864 Düren – Euskirchen 1869 Düren – Bedburg – Neuss 1873 Düren – Jülich – Linnich 1903 Düren – Heimbach Aufgrund der immer besseren Erreichbarkeit Dürens wurden immer mehr Eilzüge auf den Strecken eingesetzt. Somit gab es Eilzüge, die über Euskirchen zur früheren Bundeshauptstadt Bonn oder über Bedburg und Neuss zur Landeshauptstadt Düsseldorf fuhren (siehe Bördebahn).
Am Knotenpunkt Düren wurde zudem ein Bahnbetriebswerk zur Behandlung von Lokomotiven errichtet. Zunächst befand es sich unmittelbar am Bahnhof. Im Jahr 1930 begann man mit dem Bau eines neuen Bahnbetriebswerks. Es lag an der Strecke Aachen–Köln in Richtung Merzenich. Die Bauzeit betrug etwa drei Jahre, so dass 1933 der Betrieb aufgenommen werden konnte. Somit wurde die Wichtigkeit von Düren als zentralem Knotenpunkt für den Eisenbahnverkehr gesteigert.
Zweiter Weltkrieg
Im Gegensatz zum Rest der Stadt Düren, die durch den Angriff der Alliierten fast völlig zerstört wurde, blieb der Bahnhof während des Krieges größtenteils unversehrt.
Zur Zeit des Zweiten Weltkrieges wurde das Bahnbetriebswerk schwer beschädigt und nach dem Krieg nur zum Teil wieder aufgebaut. Somit verlor das Bw Düren an Bedeutung.
Nachkriegszeit
Durch die große Zerstörung Dürens während des zweiten Weltkriegs gingen der Stadt die finanziellen Mittel aus. Die schon jahrzehntelangen Pläne einer Umgestaltung und eines Neubaus des Bahnhofs wurden aus diesem Grund nicht verwirklicht. Trotzdem bedienten seit dem 15. Mai 1949 wieder D-Züge den Dürener Bahnhof. Es waren zwei Linien: einmal von Brüssel über Aachen in Richtung Köln und Wiesbaden nach Frankfurt; die zweite von Aachen über Köln, Wiesbaden, Heidelberg, Stuttgart und Ulm nach München. Somit konnte man von Düren aus ohne Halt nach Köln oder Aachen fahren.
Als der Güterverkehr stark an Bedeutung verlor, wurde am 1. Juli 1986 das Bahnbetriebswerk Düren geschlossen und drei Jahre später abgerissen. Daraufhin stützte sich Düren als Knotenpunkt nur noch auf den Personenverkehr und nur noch geringfügig auf den Güterverkehr. In den nächsten Jahrzehnten stieg allerdings auch die Anzahl des Schnellverkehrs, sodass IC-, IR-, EC- und Nachtzüge in Düren hielten.
Die Phase des Schnellverkehrs hielt aber nur bis zur Modernisierung Anfang des 21. Jahrhunderts an. Im Dezember 2002 wurde die letzte D-Zug-Linie Köln–Oostende und der Betrieb der Nachtzuges Aachen–Dresden eingestellt. Ein Jahr später wurden auch die IC- und Nachtzuglinienwege geändert, sodass es in Düren keinen Fernverkehr mehr gibt. Damit wurde der Bahnhof auch auf die Bahnhofskategorie 4 (hoch frequentierter Nahverkehrssystemhalt/Nahverkehrsknoten) zurückgestuft, einen Bahnhof mit hoch frequentiertem Regional- und Stadtverkehr, der sich meist in Großstädten oder Ballungsräumen befindet beschreibt.
Der Dürener Bürgermeister versuchte darauf den Halt der auf der Strecke Aachen–Köln verkehrenden Hochgeschwindigkeitszüge ICE und Thalys in Düren zu erreichen. Diese Versuche schlugen aber fehl, da dafür die Klassifizierung 2 notwendig gewesen wäre. Dies wäre aber eine Überklassifizierung für diesen Bahnhof. Von der Deutschen Bahn wurde aber versichert, dass der Bahnhof wieder auf Kategorie 3 heraufgestuft wird, sobald wieder eine IC- oder Nachtzugverbindung über die Strecke Aachen-Köln führt.
Der Plan eines Ausbaus der Strecke Aachen – Düren – Köln und die damit verbundenen Einrichtung einer S-Bahn-Linie von Düren nach Köln führte zu einer erneuten Steigerung der Bedeutung des Knotenpunkts Düren. Dabei wurde jedoch auch die Strecke Düren–Bedburg abgebaut, die Strecke Düren–Euskirchen stillgelegt und die Strecken Düren–Jülich–Linnich und Düren–Heimbach an die Dürener Kreisbahn verkauft. Letztere konnten daraufhin im Personen- und Güterverkehr durch die DKB erfolgreich revitalisiert werden.
Das Bahnhofsgebäude ist bis heute erhalten geblieben. Erst mit dem Ausbau der Schnellfahrstrecke Köln–Aachen wurde der Dürener Bahnhof teilweise restauriert und vollständig modernisiert. Alle Gleise und Bahnsteige wurden erneuert. Hinzu kommt seit einigen Jahren die in Schritten folgende Sanierung und Modernisierung des Bahnhofsgebäudes.
Im Zuge der ersten Stufe der Ausbaustrecke Köln–Düren wurden alle Bahnsteige umgestaltet und barrierefrei ausgebaut. Die Einfahrt in den Bahnhof aus Richtung Köln wurde für eine Höchstgeschwindigkeit von 160 km/h umgebaut. Im Zuge der zweiten Baustufe sollen die Gleise 1 und 2 des Bahnhofs für Durchfahrten mit 200 km/h ertüchtigt werden.[1]
Gegenwart
Das heutige Bahnhofsgebäude ist zwischen den Gleisen angeordnet und deshalb ist Düren ein Inselbahnhof. Sein Fahrkartenautomatenkode ist 3900. Da der Dürener Bahnhof an den Kursbuchstrecken 450.12, 480, 483 und 484 liegt, ist er auch ein Knotenbahnhof. Es bestehen Anschlüsse in alle Himmelsrichtungen:
Schienenpersonenfernverkehr
Linie Linienverlauf Takt IC 32 Leipzig – Berlin – Wolfsburg – Hannover – Bielefeld – Hamm (Westf) – Dortmund – Essen – Duisburg – Düsseldorf – Mönchengladbach – Aachen – Düren – Köln einzelner Zug Schienenpersonennahverkehr
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf Takt RE 1 NRW-Express Aachen – Düren – Köln – Düsseldorf – Duisburg – Essen – Dortmund – Hamm (Westf) – Paderborn 60 Min. RE 9 Rhein-Sieg-Express Aachen – Düren – Köln – Siegburg/Bonn – Siegen 60 Min. RB 20 Euregiobahn Heerlen / Alsdorf-Annapark1 – Aachen – Stolberg (Rheinl) – Eschweiler Talbahnhof/Raiffeisenplatz – Langerwehe – Düren2 60 Min. RB 21 Rurtalbahn Düren – Huchem-Stammeln – Jülich – Linnich 30 oder 60 Min. RB 21 Rurtalbahn Düren – Kreuzau – Obermaubach – Nideggen-Brück – Heimbach (Eifel) 30 oder 60 Min. S 12 Düren – Horrem – Köln – Troisdorf – Hennef – Au (Sieg) 20, 20/40, 30 oder 60 Min. S 13 Düren – Horrem – Köln – Köln/Bonn Flughafen – Troisdorf 3 60 Min. (nur nachts, max. 3 Züge) 1: Zug kommt aus Heerlen und fährt zurück nach Alsdorf-Annapark.
2: In den Sommermonaten einzelne Züge als Heimbach-Heerlen-Express bis Heimbach (Eifel).
3: Nachts eine Fahrt über Düren hinaus weiter bis Aachen Hauptbahnhof und zurück mit Zwischenhalt nur in Langerwehe und Aachen-Rothe Erde wegen nicht ausreichender Bahnsteighöhen an den anderen Stationen auf der Strecke.
Für die Bördebahn über Zülpich nach Euskirchen ist die vollständige Reaktivierung geplant, Züge sollen anschließend bis Bonn verkehren. Derzeit findet auf dieser Strecke nur Gelegenheitsverkehr statt.
Buslinien
Stadt-, Regional- und Schnellbuslinien betrieben von der Dürener Kreisbahn (DKB) und dem Regionalverkehr Euregio Maas-Rhein (RVE), die am Dürener ZOB halten:
Linie Linienbezeichnung Linienverlauf 205 Stadtbus Düren Kaiserplatz – Bahnhof/ZOB – Lindenbaum 206 Stadtbus Düren Kaiserplatz – Bahnhof/ZOB – Birkesdorf – Echtz 209 Stadtbus Düren Kaiserplatz – Bahnhof/ZOB – Arnoldsweiler – Morschenich / Merzenich 210 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Kreuzau – Boich – Nideggen – Schmidt 211 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Kreuzau – Drove – Thum – Berg 216 Regionalbus Düren Kaiserplatz – Bahnhof/ZOB – Merken – Pier – Inden/Altdorf – Lamersdorf 221 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Kreuzau – Nideggen 230 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Kelz – (Vettweiß –) Poll – Pingsheim 231 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Stockheim – (Heimbach –) Gemünd – Schleiden 236 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Huchem-Stammeln – Oberzier – Niederzier 237 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Mariaweiler – Echtz – Geich – Langerwehe 238 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Arnoldsweiler – Oberzier – Niederzier 276 Regionalbus Blatzheim – Buir – Golzheim – Bahnhof/ZOB 286 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Gey – Kleinhau – (Bergstein –) Vossenack 296 Regionalbus Bahnhof/ZOB – Schlich – Langerwehe – Inden/Altdorf – Lamersdorf 298 Regionalbus Euskirchen – Kommener Straße – Dürscheven – Zülpich – Füssenich – Düren Bahnhof/ZOB B Stadtbus Düren Kaiserplatz – Krankenhaus – Grüngürtel – Bahnhof/ZOB – Düren Kaiserplatz N 1 Nachtbus Bahnhof/ZOB – Düren Kaiserplatz – Niederzier – Jülich N 2 Nachtbus Bahnhof/ZOB – Düren Kaiserplatz – Merzenich – Nörvenich – Vettweiß N 3 Nachtbus Bahnhof/ZOB – Düren Kaiserplatz – Hürtgenwald – Kreuzau – Nideggen N 4 Nachtbus Bahnhof/ZOB – Düren Kaiserplatz – Langerwehe – Inden SB 98 Schnellbus Euskirchen – Zülpich – Düren Bahnhof/ZOB Service im Bahnhof
Der Bahnhof ist komplett barrierefrei eingerichtet, es gibt zu allen Bahnsteigen einen Aufzug. Weiterhin gibt es Blindenleitlinien auf dem Boden. Es sind im Bahnhofsgebäude Einrichtungen zu finden, wie ein Reisezentrum, ein Buchladen, sanitäre Einrichtungen, Schließfächer, ein Geldautomat und ein DB-Service Store. Der Bahnhof besitzt außerdem eine Bahnhofsmission. Am Südausgang der Bahnhofsunterführung befindet sich das neu errichtete Fahrparkhaus, welches nach mehrmonatiger Bauzeit im September 2010 eröffnet wurde.
Gleise
Der Bahnhof besitzt 23 Gleise, wovon aber nur neun einen Bahnsteig besitzen, der benutzt wird. Bei planmäßiger Nutzung der Gleise fahren die Züge wie folgt:
- Gleis 1: Halt der Fernverkehrs- und Regionalzüge und Durchfahrtsgleis der Züge in Richtung Aachen (Bahnsteiglänge: 320 m)
- Gleis 2: Durchfahrtsgleis der Züge in Richtung Köln
- Gleis 3: Halt der Fernverkehrs- und Regionalzüge in Richtung Köln (Bahnsteiglänge: 320 m)
- Gleis 4: Nutzung als Halt für Züge aus Köln, die außerplanmäßig in Düren enden (Bahnsteiglänge: 240 m)
- Gleis 4a: Halt der Rurtalbahn aus und in Richtung Heimbach und Halt des Regional-Express, der in verkehrsschwachen Zeiten nur bis Düren fährt, von und nach Aachen (Bahnsteiglänge: 100 m)
- Gleis 5: Halt der S-Bahnen aus und in Richtung Köln (Bahnsteiglänge: 140 m)
- Gleis 6: Halt der S-Bahnen aus und in Richtung Köln, Halt der Bördebahn nach und aus Euskirchen und Halt der Euregiobahn aus und in Richtung Aachen (Bahnsteiglänge: 140 m)
- Gleis 7: Durchfahrts-/Überholgleis
- Gleis 8–11: neue, an das ESTW angeschlossene, Rangier- und Abstellgleise der DB und der Euregiobahn
- Gleis 12–19: Rangier- und Abstellgleise der DB und der Rurtalbahn GmbH (Anordnung der Gleise am Hauptgebäude und auf der Nordseite des Hauptgebäudes)
- Gleis 20: Rangier- und Abstellgleis der Rurtalbahn GmbH
- Gleis 21–23: Halt der Rurtalbahn aus und in Richtung Linnich (Gleis 23 als Haltegleis für geplante Anbindung der Euregiobahn über die Nordbrücke)
Planung
Neugestaltung des Bahnhofsumfelds und der Nordseite
Die Stadt Düren plant eine komplette Neugestaltung des Bahnhofsumfeldes. Die Pläne wurden 2005 fertiggestellt. Nachdem 2007 durch ein Gerichtsurteil der Abriss der Nordbrücke verboten ist, werden zur Zeit Gespräche mit den Anwohnern und ansässigen Unternehmen rund um den Bahnhof geführt. Die Umsetzung kann beginnen, wenn sich alle Betroffenen geeinigt haben.
Aus diesem Plan geht eine Bebauung der nicht genutzten Flächen rund um das Bahnhofsumfeld durch ein neues Parkhaus (jetziger Parkplatz Nord) und Wohnungen hervor. Weiterhin soll der Bahnhof zusammen mit dem Zentralen Omnibusbahnhof (ZOB) besser verknüpft und komplett neu gestaltet werden. Da der Abriss der Nordbrücke gerichtlich verboten wurde, kümmert man sich um die Reaktivierung der Strecke über die Nordbrücke (inklusive der Wiederherstellung der Elektrifizierung). Des Weiteren gibt es Pläne für ein drittes Gleis zwischen Düren und Langerwehe, was dann von der Euregiobahn und dem wachsendem Güterverkehr genutzt werden soll. Im Gespräch ist auch der Neubau eines Haltepunkts Düren-Derichsweiler, was mit einem großen P&R-Angebot die Verkehrssituation in der Innenstadt entlasten soll.[2]
Weiterhin soll die komplette Nordseite des Dürener Bahnhofs modernisiert werden. Dazu gehören die Wiederherstellung der Elektrifizierung, die Reduzierung von zehn auf sechs nördliche Gleise für den Bau der vierspurigen B 399n und eine kreuzungsfreie Tankstelle für die Rurtalbahn.
Widersprüchlichkeiten bei der Namensgebung
Der Dürener Bahnhof heißt von Seiten der Deutschen Bahn nicht Hauptbahnhof, da keine offizielle Namensänderung vorgenommen wurde. Die Bezeichnung Düren Hbf wird aber an den Automaten im Bahnhof und auf den Zugzielanzeigern der Rurtalbahn (RB 21) verwendet. Auch die Straße, über welche die Zufahrt zum Empfangsgebäude erfolgt und die in der Anschrift des Bahnhofs genannt ist, heißt Hauptbahnhof.
Siehe auch
Weblinks
- Betriebsstellenbeschreibung von Düren im NRWbahnarchiv von André Joost
- Bahnhofsfotos
- Bauabschnitt Düren beim Streckenausbau Düren-Köln
- Lageplan (VRS) (PDF-Datei; 166 kB)
- Projekt des neuen Bahnhofsumfeldes
Einzelnachweise
- ↑ Ausbaustrecke (ABS) 4. Köln - Düren - Aachen - Paris/Amsterdam: 1. Baustufe Köln - Düren. 16-seitige Broschüre, August 2002, S. 3, 14.
- ↑ Derichsweiler soll wieder einen Bahnhof bekommen, Dürener Zeitung vom 27. Juni 2008
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