- Bahnstrecke Reutlingen–Schelklingen
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Schwäbische Albbahn Kursbuchstrecke (DB): 759 Kleinengstingen–Schelklingen
764 Reutlingen–Reutlingen SüdStreckennummer: 4620 Streckenlänge: 58,25 km Spurweite: 1435 mm (Normalspur) LegendeNeckar-Alb-Bahn von Tübingen 0,00 Reutlingen Hbf Neckar-Alb-Bahn nach Plochingen 3,14 Reutlingen Süd Reutlinger Straßenbahn (bis 1974) 4,91 Pfullingen 6,18 Pfullingen Süd 8,20 Unterhausen Spinnerei 9,87 Unterhausen (Württ) 11,03 Honau (Württ) Zahnradbahn Honau–Lichtenstein 13,18 Lichtenstein (Württ) HzL von Gammertingen 15,28 Kleinengstingen 18,94 Kohlstetten (ehemals Bhf) 22,04 Offenhausen 24,14 Gomadingen (ehemals Bhf) 27,31 Marbach (b Münsingen) 28 Grafeneck 34,53 Münsingen 38,76 Oberheutal 40,72 Mehrstetten 48,98 Sondernach 50,75 Hütten (ehemals Bhf) 51,91 Talsteußlingen 56,42 Schmiechen Albbahn ehemals Schmiechen Ort Donautalbahn von Sigmaringen 58,25 Schelklingen Donautalbahn nach Ulm Die Schwäbische Albbahn ist eine 58,25 Kilometer lange Nebenbahn von Reutlingen nach Schelklingen, welche die Schwäbische Alb quert. Die Streckennummer ist 4620. Der Teilabschnitt Reutlingen–Honau wird dabei als Echazbahn oder Echaztalbahn bezeichnet. Der 15,28 Kilometer lange nördliche Teilabschnitt Reutlingen–Kleinengstingen ist heute stillgelegt, dieser Abschnitt wurde größtenteils zu einem Bahntrassenradweg umgewidmet.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Vorgeschichte des Bahnbaus
Nachdem Reutlingen bereits 1859 über die Obere Neckarbahn Anschluss an die Strecke nach Plochingen und 1861 nach Tübingen erhielt, setzte sich die schon stark von Industrie geprägte Stadt auch für den Anschluss des Hinterlandes in Richtung Osten und Süden ein. Oberstes Ziel war dabei zunächst nicht eine die Schwäbische Alb querende Strecke in Richtung Ulm sondern vielmehr der Anschluss nach Sigmaringen. Auch nachdem das Königreich Württemberg mit Preußen 1865 den Bau der Bau einer Strecke ab Tübingen Richtung Sigmaringen vereinbart hatte, verfolgte die Stadt Reutlingen weiterhin vorrangig das Ziel eines Anschlusses von Reutlingen über Gammertingen nach Sigmaringen; von dieser Strecke sollte lediglich eine weitere Strecke nach Schelklingen an die sich ab 1865 im Bau befindliche Donautalbahn anknüpfen. Erst als dieses Projekt von der württembergischen Regierung als für die Bahnstrecke Tübingen–Sigmaringen schädliches Vorhaben 1872 endgültig abgelehnt wurde, verlangerten sich in Reutlingen die Planungen auf eine Querung der Schwäbischen Alb und so auf eine Achse Reutlingen–Ulm.
Bahnbau
Die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen eröffneten am 2. Juni 1892 die elf Kilometer lange normalspurige Nebenbahn vom Reutlinger Hauptbahnhof über Pfullingen bis Honau am Fuß der Schwäbischen Alb durch das Tal der Echaz. Am 1. Oktober 1893 folgte die 23 Kilometer lange Fortsetzung mit der Steilstrecke, die mit Hilfe der Zahnradbahn Honau–Lichtenstein bewältigt wurde, über Kleinengstingen durch das Lautertal zur Oberamtsstadt Münsingen. Der 24 Kilometer lange Anschluss zur Donautalbahn in Schelklingen wurde am 1. August 1901 in Betrieb genommen. In Kleinengstingen zweigt seit dem 7. November 1901 die Hohenzollerische Landesbahn nach Gammertingen ab.
Abschnitt Honau-Lichtenstein
Auf dem Zahnstangenabschnitt überwand die Bahn mit einer Maximalsteigung von 1:10 auf einer Länge von 2,15 km einen Höhenunterschied von 179 Metern. Sie war die erste Zahnradstrecke für den Personenverkehr in Württemberg und eine der steilsten Eisenbahnstrecken Deutschlands. Zur Bewältigung der Steilstrecke wurde ein Zahnradantrieb mit einer „Riggenbach'schen Leiterzahnstange der Bauart Bissinger-Klose“ verwendet. Die Triebfahrzeuge hatten ein zwischen den Rädern liegendes Zahnradtriebwerk. Ausgangspunkt der Steilstrecke war der Bahnhof Honau im Echaztal. Fast in der Falllinie führten die Gleise auf die Hochfläche der Schwäbischen Alb, teilweise direkt entlang der Bundesstraße 312, der sogenannten Honauer Steige. Endpunkt der Steilstrecke war die Haltestelle Lichtenstein, die ihren Namen nicht einem Ort, sondern dem in der Nähe gelegenen Schloss Lichtenstein verdankt.
Weitere Entwicklungen
Die Strecke ab Honau wurde am 28. Juli 1969 für den Gesamtverkehr stillgelegt und bis Kleinengstingen auch abgebaut. Von dort an blieb sie für den Militärverkehr zum Truppenübungsplatz Münsingen erhalten. Der Personenverkehr Reutlingen–Honau wurde noch bis zum 1. Juni 1980 bedient; der Güterverkehr beschränkte sich ab 27. Mai 1983 auf den Abschnitt Reutlingen Hbf–Reutlingen Süd. Nach Einstellung des Güterverkehrs am 29. September 1994 wurde auch dieser letzte Abschnitt stillgelegt und größtenteils abgebaut.
Gegenwart
Das Eisenbahninfrastrukturunternehmen Erms-Neckar-Bahn AG hat die Strecke Kleinengstingen–Schelklingen von der Deutschen Bahn gepachtet. Den Betrieb führt die DB ZugBus Regionalverkehr Alb-Bodensee durch. Zwischen Kleinengstingen und Schelkingen verkehren von Anfang Mai bis etwa Mitte Oktober sonn- und feiertags historische Schienenbusse (Ulmer Spatz und Roter Brummer) – teilweise von beziehungsweise nach Ulm. Seit 2004 fahren an Schultagen wieder Regionalbahnen zur Schüler- und Pendlerbeförderung, zwischen Gomadingen und Münsingen, sowie Münsingen und Schelklingen.
Im Herbst 2008 wurde der Haltepunkt Sondernach reaktiviert. Seit dem Fahrplanwechsel im Dezember 2008 halten dort wieder planmäßig Züge.
Ferner plant der Verein Zahnradbahnfreunde Honau–Lichtenstein (ZHL) den Zahnstangenabschnitt Honau–Lichtenstein wieder aufzubauen, dadurch würde auch der adhäsionsbetriebene Teilabschnitt Lichtenstein–Kleingenstingen wieder in Betrieb gehen.
Planungen
Seit einigen Jahren bestehen Überlegungen, die Strecke Reutlingen Hbf–Schelklingen in eine nach dem Karlsruher Modell aufzubauende Regionalstadtbahn Neckar-Alb zu integrieren. Dazu wäre allerdings eine Reaktivierung bzw. der Neubau der Strecke zwischen Reutlingen und Kleinengstingen notwendig.
Literatur
- Hans-Wolfgang Scharf: Die Eisenbahn im Donautal und im nördlichen Oberschwaben. EK-Verlag, Freiburg [Breisgau] 1997, ISBN 3-88255-765-6
Weblinks
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