- Kohlstetten
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Tübingen Landkreis: Reutlingen Höhe: 700 m ü. NN Fläche: 31,51 km² Einwohner: 5459 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 173 Einwohner je km² Postleitzahl: 72829 Vorwahlen: 07129 und 07385 Kfz-Kennzeichen: RT Gemeindeschlüssel: 08 4 15 089 Gemeindegliederung: 4 Ortsteile Adresse der Gemeindeverwaltung: Kirchstraße 6
72829 EngstingenWebpräsenz: Bürgermeister: Klaus-Peter Kleiner (parteilos) Engstingen ist eine aus drei Ortschaften und einem Gewerbepark bestehende Gemeinde im südwestdeutschen Bundesland Baden-Württemberg mit annähernd 5.500 Einwohnern. Sie befindet sich im Landesteil Württemberg auf der Hochfläche der Schwäbischen Alb, der sogenannten Kuppenalb.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Engstingen liegt am Nordrand der Schwäbischen Alb, in 680 bis 750 Meter Höhe auf der Albhochfläche in der Nähe des Albtraufs im Tal der Ur-Lauter, etwa 15 km Luftlinie südlich der Kreisstadt Reutlingen.
Geologie
Die Albhochfläche entstand, als vor etwa 50 Millionen Jahren die Platte des Weißen Jura angehoben wurde. Es bildeten sich viele Risse und Spalten in diesem kalkhaltigen Gestein, sodass das Regenwasser sehr schnell versickert und so die Alb ziemlich wasserarm ist. Umso erstaunlicher ist es, dass es im Ortsteil Kleinengstingen eine Mineralquelle gibt.
Ausdehnung des Gemeindegebiets
Die Ortsteile Großengstingen und Kleinengstingen liegen zusammen, von einem Kranz von bewaldeten Bergkuppen umgeben. Der Ortsteil Kohlstetten liegt etwa 3,5 Kilometer nordöstlich, der Gewerbepark Haid etwa vier Kilometer südlich.
Nachbargemeinden
Folgende Städte und Gemeinden grenzen an die Gemeinde Engstingen, sie gehören zum Landkreis Reutlingen:
Lichtenstein St. Johann Sonnenbühl Gomadingen Trochtelfingen Hohenstein Gemeindegliederung
Im Zug der Gemeindereform am 1. Januar 1975 wurden die drei bisher selbständigen Gemeinden Großengstingen, Kleinengstingen und Kohlstetten zur neuen Gemeinde Engstingen vereinigt.
Zur früheren Gemeinde Großengstingen gehörten das Dorf Großengstingen und die Häusergruppen Bahnhof Großengstingen und Haid. Zu den früheren Gemeinden Kleinengstingen und Kohlstetten gehörten jeweils nur die gleichnamigen Dörfer.[2]
Seit der Auflösung der Eberhard-Finckh-Kaserne gehört der Gewerbepark Haid als Teil des an der Bundesstraße 313 liegenden Weilers Haid, der seinerseits die Gemarkungsgrenze zwischen Engstingen und der benachbarten Kleinstadt Trochtelfingen bildet, zum großen Teil ebenfalls zum Gemeindegebiet, wohingegen der Hauptanteil des Wohngebiets Haids südlich der Abzweigung zum Gewerbepark zu Trochtelfingen gehört.
Geschichte
Gemeinsames
Früheste Siedlungsspuren stammen aus der Hallstattzeit (Hügelgräber im Gebiet Haid). Das Gebiet zählte vom ersten bis dritten Jahrhundert zum Römischen Reich (agri decumates).
Beide Engstingen sind Orte der alemannischen Landnahmezeit des 5. Jahrhunderts. Eine politische Trennung kam möglicherweise bereits im 8. Jahrhundert durch eine Zuteilung auf verschiedene fränkische Gaugrafschaften zustande (Großengstingen zum Burichingagau, Kleinengstingen zum Pfullichgau). Dennoch sind die Orte in der historischen Überlieferung oft schwer voneinander zu unterscheiden.
Im Dreißigjährigen Krieg erlitten alle drei Teilorte große Bevölkerungsverluste, wodurch es im Laufe der Zeit zu einem verstärkten Zuzug auswärtiger Familien, vielfach aus der Schweiz, kam.
Großengstingen
Die alemannische Siedlung wurde am Schnittpunkt mehrerer Römerstraßen errichtet (siehe Alblimes). Alemannischen Reihengräber finden sich am östlichen Ortsrand. Der früheste Ortsnamenbeleg Anegistingin datiert auf 24. Januar 783 in einer Schenkungsurkunde des Klosters Lorsch, das im Ort Besitztümer hatte. Bereits zu Beginn des 10. Jahrhunderts erwarb das Bistum Chur Güter. Die sich entwickelnde Herrschaft Engstingen gab Chur als Lehen an verschiedene Adelsherren, zuletzt 1438 an die Herren von Neuhausen (Neuhausen an der Erms). 1439 taucht erstmals die Bezeichnung Großengstingen auf. Seltener war die Bezeichnung Churengstingen. Nach dem Aussterben der Neuhausen 1635 wurde Engstingen nicht mehr verlehnt, es war nun unmittelbarer Bestandteil des weltlich-staatlichen Herrschaftsbereiches des Bistums Chur. Das Schloss der Herren von Neuhausen wurde im 18. Jahrhundert abgetragen.
Am 31. Oktober 1717 wurde die Herrschaft Engstingen von Chur an das Kloster Zwiefalten verkauft. Von diesem kam Großengstingen am 30. April 1750 an das protestantische Württemberg, das den Ort seiner Rentkammer unterstellte, jedoch vom Amt Pfullingen mitverwalten ließ. 1806 wurde Großengstingen Bestandteil des Oberamts Reutlingen (ab 1938 „Landkreis“).
Kleinengstingen
Das nur wenig östlich von Großengstingen liegende Kleinengstingen wurde auf einem wasserführenden Basalttuffschlot errichtet. Nordwestlich des Ortes findet sich ein alemannisches Reihengräberfeld.
Die älteste bekannte Nennung „Clain Engstingen“ datiert von 1482. Aufgrund der Herrschaft der im 13. Jahrhundert erwähnten Freiherren von Engstingen (liber de Anegestingen) wurde der Ort gelegentlich auch Freiengstingen genannt. Jedoch stand der Ort vermutlich bereits damals unter der Oberherrschaft von Württemberg. Die Ortsherrschaft kam 1454 endgültig an Württemberg, das den Ort seinem Amt Pfullingen eingliederte. Nun wird der Ort manchmal auch als Unterengstingen erwähnt. 1806 kam Kleinengstingen zum Oberamt Reutlingen (1938 „Landkreis“).
Kohlstetten
Die Siedlung wurde in der frühen Ausbauzeit angelegt. Die älteste bekannte Nennung des Ortsnamens Cholsteten (von Kohl oder Kohle) findet sich in einer Urkunde des Klosters Weißenau von 1161. Von den Grafen von Achalm kam der Ort 1230 an die Grafen von Urach, von diesen 1265 an Württemberg. Innerhalb Württembergs wurde Kohlstetten Teil des Amts Urach (Unteramt bzw. Kirchspiel Gächingen), 1808 zum Oberamt Münsingen (1938 „Landkreis“), 1973 zum Landkreis Reutlingen.
Haid
1938 errichtete das Deutsche Reich die Munitionsanstalt (Muna) Haid in einem Waldstück fünf Kilometer südlich von Großengstingen. Während des Zweiten Weltkriegs war etwas abseits davon zeitweilig ein Kriegsgefangenenlager untergebracht, aus dem vor allem französische Kriegsgefangene für landwirtschaftliche Arbeiten in den umliegenden Gehöften herangezogen wurden.
Nach dem Ende des Krieges und der NS-Diktatur wurden die Bunker der Muna gesprengt und nach der Gründung der Bundesrepublik Deutschland 1950 eine Lungenheilanstalt und ein Flüchtlingslager eingerichtet.
1957 begann die Bundeswehr auf dem Gelände die spätere Eberhard-Finckh-Kaserne zu bauen. Bis zur Schließung Ende 1993 war dort neben dem Raketenartilleriebataillon 250 auch eine amerikanische Einheit (84th Field Artillery Detachment) stationiert. Sie hatte die Aufsicht und Kontrolle über die im an der Straße nach Meidelstetten gelegenen Sondermunitionslager Golf der Eberhard-Finckh-Kaserne stationierten Atomsprengköpfe. Das Gelände um die Kaserne und den Atomwaffenstützpunkt war in den 1980ern über Jahre hinweg ein Anziehungspunkt für verschiedene Aktionen der Friedensbewegung, die mit regionalen Ostermärschen mit bis zu 5.000 Teilnehmern und teils mehrwöchigen Sitzblockaden gegen die militärische Präsenz vor Ort demonstrierte.
Heute wird das inzwischen zivilen Ansprüchen zugeführte Gelände als Gewerbepark Haid von den umliegenden Gemeinden Engstingen, Hohenstein und Trochtelfingen gemeinsam genutzt.
Religionen
Bedingt durch die unterschiedlichen Herrschaftsverhältnisse während der Reformation ist Großengstingen (Bistum Chur) katholisch geblieben, während Kleinengstingen und Kohlstetten (beide Württemberg) reformiert (evangelisch-pietistisch) wurden.
Zur 1275 erstmals erwähnten Pfarrei St. Martin in Großengstingen zählte ursprünglich auch Kleinengstingen. Die Martinskirche wurde zwischen 1717 und 1719 vom Kloster Zwiefalten im Rokokostil errichtet. Zur Pfarrei zählen heute auch die Katholiken von Kleinengstingen und Kohlstetten.
Die Pfarrkirche in Kohlstetten wurde 1496 dem Kloster Offenhausen inkorporiert und ist seit der Reformation evangelische Pfarrei. Aufgrund der Reformation kam Kleinengstingen von der katholisch gebliebenen Pfarrei Großengstingen zur Pfarrei Kohlstetten. Der heutige Kirchenbau wurde 1760 errichtet und 1787 erweitert.
1770 erhielt auch Kleinengstingen eine evangelische Kirche.
Die politische Gemeinde Engstingen zählt in der katholischen Kirchenverwaltung zum Dekanat Reutlingen-Zwiefalten des Bistums Rottenburg-Stuttgart, innerhalb der Evangelischen Landeskirche Württemberg zum Kirchenbezirk Münsingen.
Einwohnerentwicklung
Jahr Einwohnerzahl 1823 1.281 1864 1.760 1871¹ 1.842 1880¹ 1.908 1890¹ 1.868 1900¹ 1.957 1910¹ 1.913 1925¹ 2.025 Jahr Einwohnerzahl 1933¹ 2.114 1939¹ 2.169 1950¹ 2.415 1956¹ 2.956 1961¹ 3.707 1965 4.118 1970¹ 4.280 1975 4.679 Jahr Einwohnerzahl 1980 4.458 1985 4.403 1987¹ 4.038 1990 4.291 1995 4.871 2000 5.285 2005 5.519 ¹ Volkszählungsergebnis, andere Zahlen zum jeweiligen Jahresende.
Politik
Die Gemeinde Engstingen bildet zusammen mit der Gemeinde Hohenstein eine vereinbarte Verwaltungsgemeinschaft.
Gemeinderat
Für die Gemeinde Engstingen sind 14 Gemeinderäte durch unechte Teilortswahl zu wählen. Am 13. Juni 2004 ergab sich folgende Sitzverteilung:
Gruppierung Proz. Sitze Freie Bürger 36,6 5 CDU 31,1 5 Freie Frauenliste 17,2 2 Aktiv und bürgernah/SPD 15,0 2 Bürgermeister
Der Bürgermeister wird für eine Amtszeit von acht Jahren gewählt. Die derzeitige Amtszeit von Klaus-Peter Kleiner endet 2015.
Bisherige Bürgermeister der Ortsteile:
- Großengstingen
- Johann Bezmann
- 1771–1799: Lorenz Gogel
- 1799–1808: Johannes Buk
- 1809–1828: Claudius Wahl
- 1828–1852: Johann Georg Wahl
- 1852–1870: Anton Freudigmann
- 1871–1885: Andreas Stiegele
- 1885–1919: Claudius Wälder
- 1919–1945: Oskar Gauch
- 1946–1949: Theodor Leippert
- 1949–1963: Martin Staneker
- 1963–1975: Kurt Stemmer
- Kleinengstingen
- 1670–1721: Johannes Glück
- 1721–1739: Johann Glück
- 1739–1744: Stephan Glück
- 1744–1769: Michael Götz
- 1769–1791: Martin Failenschmid
- 1791–1807: Johannes Glück
- 1807–1822: Johann Friedrich Tröster
- 1822–1835: Johann Ludwig Weber
- 1835–1852: Johann Ludwig Glück
- 1852–1864: Christian Rauscher
- 1864–1894: Johann Georg Stooß
- 1895–1904: Christian Stooß
- 1904–1920: Christian Baisch
- 1920–1937: Ernst Stooß
- 1937–1946: Ernst Glück
- 1946–1954: Wilhelm Mohl
- 1955–1975: Adam Baisch
- Kohlstetten
- 1698–1726: Urban Muntz
- 1726–1730: Johannes Muntz
- 1730–1739: Mattheus Vöhringer
- 1739–1762: Urbanus Muntz
- 1762–1784: Johann Georg Failenschmid
- 1784–1797: Ludwig Failenschmid
- 1797–1814: Johann Georg Beck
- 1814–1827: Johannes Gäkeler
- 1827–1827: Johannes Weiler
- 1828–1829: Johann Georg Maier
- 1829–1829: Johann Jakob Tröster
- 1830–1867: Johann Georg Failenschmid
- 1867–1892: Christoph Gekkeler
- 1892–1894: Andreas Failenschmid
- 1894–1915: August Glück
- 1915–1917: Johann Martin Vöhringer
- 1917–1927: Jakob Reitter
- 1927–1945: Johannes Glück
- 1946–1960: Gottlob Nau
- 1960–1975: Christian Spohn
Bisherige Bürgermeister nach der Gemeindereform:
- Engstingen
- 1975–1983: Kurt Stemmer
- seit 1983: Klaus-Peter Kleiner
Wappen und Städtepartnerschaft
Seit dem 19. Januar 1978 führt die Gemeinde das heutige Wappen mit einem weißen, aufsteigenden Steinbock auf schwarzem Hintergrund, dem Symbol des Fürstbischofs von Chur in der (Schweiz), der bis 1717 die Herrschaft Großengstingen besaß und darüber der Hirschstange auf goldenem Hintergrund, die die Zugehörigkeit zum Haus Württemberg dokumentiert.
Nicht zuletzt wegen der gemeinsamen geschichtlichen Vergangenheit besteht eine Städtepartnerschaft mit der Stadt Chur im schweizer Kanton Graubünden.
Wappen der früheren Gemeinden
Großengstingen
Kleinengstingen
KohlstettenKultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Automobilmuseum mit Leihgaben von Martin Sauter zeigt historische Automobile und Motorräder aus der Nachkriegszeit.
Gedenkstätten
Auf dem Gelände der ehemaligen Bundeswehrkaserne im heutigen „Gewerbepark“ Haid bei Großengstingen erinnert eine Gedenktafel an den Hitlergegner aus dem militärischen Widerstand Eberhard Finckh, der 1944 ermordet wurde.[3]
Musik
Engstingen bildet einen musikalischen Schwerpunkt auf der Alb mit dem 1854 gegründeten Sängerbund Kohlstetten, dem Liederkranz Großengstingen von 1858, den erstmals am 6. Oktober 1867 erwähnten Schwäbische Alb Musikanten, den am 6. März 1953 gegründeten Köhlermusikanten sowie dem Posaunenchor, dem gemischten Chor Kleinengstingen und dem Kirchenchor St. Martin Großengstingen.
Bauwerke
Um 1580 wurde in der Ortsmitte von Kleinengstingen die einzige Mineralquelle auf der Albhochfläche entdeckt und speist einen Sauerbrunnen. 1275 wurde eine Katholische Pfarrkirche St. Martin erstmals erwähnt. In den Taufstein dieser 1719 fertiggestellten Barockkirche ist die Jahreszahl 1606 gemeißelt, Baumeister war Franz Beer von Bleichten. Die Wendelinuskapelle in Großengstingen wurde 1750 erbaut. Die Evangelische St. Blasiuskirche ist ein 1771 abgeschlossener Neubau. Die Evangelische Marienkirche in Kohlstetten (heutige Form von 1787) besitzt Fresken aus der Zeit um 1500. Sie zeigen einen unvollständig erhaltenen Marienzyklus und verschiedene Heiligendarstellungen. Die Fresken wurden erst in den 1950er-Jahren bei einer Kirchenrenovierung wiederentdeckt. Das vom historischen Roman Lichtenstein von Wilhelm Hauff inspirierte, 1840 bis 1842 erbaute Schloss Lichtenstein gehört zur fünf km nördlich direkt am Albtrauf gelegenen Nachbargemeinde Lichtenstein.
Sport
- Schützengilde 1905 Engstingen e. V. – gegründet 19. März 1905
- TSV Kleinengstingen – gegründet 1905
- TV Großengstingen – gegründet 1907
- TSV Kohlstetten
- FC Engstingen
- Tennisclub Engstingen
- Tennisverein Kohlstetten
- Schwäbischer Albverein
- Ortsgruppe Großengstingen – gegründet 30. April 1953
- Ortsgruppe Kleinengstingen
- Ortsgruppe Kohlstetten
- Wanderfreunde Reutlinger Alb
- Großkaliber-Gruppe-Engstingen 91 e. V.
- Reit- und Fahrverein Engstingen e. V.
- Rock'n Roll Club "Garfield" – gegründet 1982
- Motorsportclub Kohlstetten
- Paragleiter- und Delta-Flugsportverein Engstingen
- Fischerclub Kohlstetten
Regelmäßige Veranstaltungen
- Fasnachtssamstag: Narrenumzug
- Christi Himmelfahrt: Vatertagshockete
- April/Mai: Köhlerfest im Ortsteil Kohlstetten
- Juli: Schlosshof-Hockete im Ortsteil Großengstingen
- August: Sauerbrunnen-Hockete im Ortsteil Kleinengstingen
- September: Musikertreffen auf der Alb im Ortsteil Großengstingen
- Oktober: Engstinger Kirbe im Ortsteil Großengstingen
Wirtschaft und Infrastruktur
Auf dem Gelände der ehemaligen Eberhard-Finckh-Kaserne haben die Gemeinden Engstingen, Hohenstein und Trochtelfingen 1994 den Gewerbepark Haid gegründet.
Verkehr
Straßen
Bei Engstingen gabeln sich die in Nord/Süd-Richtung verlaufenden Bundesstraßen B 312 und B 313. Die B 312 kommt von der Bundesautobahn 8 beim Flughafen Stuttgart und führt durch Kleinengstingen über Riedlingen, Biberach an der Riß nach Memmingen. Die B 313 zweigt bei Plochingen von der B 10 ab und führt durch Großengstingen über Sigmaringen nach Stockach am Bodensee.
In Ost/West-Richtung verläuft die Landesstraße 230 von der B 27 bei Gomaringen an Kohlstetten vorbei über Münsingen in die Nähe der Bundesautobahn 8 bei Merklingen.
Eisenbahn
1893 verlängerten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen die Strecke Reutlingen–Honau mit der Zahnradbahn Honau–Lichtenstein über Kleinengstingen und Kohlstetten nach Münsingen (1901 weiter bis nach Schelklingen). In beiden Orten entstanden dafür Einheitsbahnhöfe vom Typ IIa.[4] Mit Eröffnung der Strecke Gammertingen–Kleinengstingen der Hohenzollerischen Landesbahn wurde Kleinengstingen 1901 zum Knotenpunkt, bis die Echaztal-Strecke von Reutlingen 1969 stillgelegt wurde.
Im Öffentlichen Nahverkehr durch den Verkehrsverbund Neckar-Alb-Donau (NALDO) befindet sich die Gemeinde in der Wabe 224.
Bildung
Großengstingen hat als Gemeindezentrum die Grund-, Haupt- und Realschule Freibühlschule, Kleinengstingen weist mit der Steinbühlschule eine Grundschule auf und Großengstingen beherbergt eine Freie Waldorfschule.
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
- Claudius Wälder (1885–1968), Dekan
- 1967: Albert Schwarz, Pfarrer in Großengstingen
Literatur
- Engstinger Heimatbuch, Herausgeber: Gemeinde Engstingen, 2008
- Die Muna Haid in Engstingen, Dr. Jan R. Friedrichs, Verlag Oertel & Spörer, ISBN 3-88627-278-8
- Soldaten, Sprengköpfe und scharfe Munition, Joachim Lenk, Wiedemann-Verlag Münsingen 2006, ISBN 3-9810687-2-6
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VII: Regierungsbezirk Tübingen. Kohlhammer, Stuttgart 1978, ISBN 3-17-004807-4. S. 29–30
- ↑ Gedenkstätten für die Opfer des Nationalsozialismus. Eine Dokumentation, Bd.I, Bonn 1995, S. 32, ISBN 3-89331-208-0
- ↑ Rainer Stein: Der württembergische Einheitsbahnhof auf Nebenbahnen. In: Eisenbahn-Journal Württemberg-Report. Band 1, Nr. V/96, Merker, Fürstenfeldbruck 1996, ISBN 3-922404-96-0, S. 80–83.
Weblinks
- Dokumentation zu einer der aufwändigsten Aktionen der Friedensbewegung 1982 in Großengstingen-Haid
- Von der Muna Haid zur Eberhard-Finckh-Kaserne
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Gutsbezirk Münsingen (gemeindefreies Gebiet)
- Großengstingen
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