Kawasaki Z1

Kawasaki Z1
Kawasaki
KAWASAKI Z1.jpg
900 Z1 super4
Hersteller: Kawasaki Heavy Industries, Ltd., Motorcycle Division
Produktionszeitraum: 1972–1976
Klasse: Sport
Motor: Viertaktmotor, DOHC luftgekühlter 4-Zylinder mit 4 Vergaser
Bohrung (mm): 66
Hub (mm): 66
Verdichtung: 8,5 : 1
Hubraum (cm³): 903
Leistung (kW/PS): 60 / 82 bei 8.500 min-1
Drehmoment (Nm): 73,5 bei 7.000 min-1
Höchstgeschwindigkeit (km/h): 230
Kraftstoff: Super 95 ROZ
Kraftstoffverbrauch: ca. 8,5 l/100 km
Getriebe: 5-Gang
Antrieb: O-Ring Kette
Fahrwerk/Rahmen: Stahlrohr-Doppelschleifenrahmen

/vorne Teleskopgabel /hinten Schwinge mit 2 Federbeinen

Bremsen: vorne 1 Scheibenbremse (später 2)

hinten Trommelbremse

Radstand (mm): 1.490
Bereifung vorne: 3.25-19 4PR
Bereifung hinten: 4.00-18 4PR
Maße (L × B × H mm): 2.250 x 820 x 1175
Sitzhöhe (cm): 82
Leergewicht (kg): 230
Gewicht fahrbereit (kg): 246
Zuladung (kg): ca.140
Tankvolumen (Liter): 18 incl. 5 Reserve
Vorgängermodell: -
Nachfolgemodell: Z 1000
Ähnliche Modelle: Z 750-RS (Z2) / CB 750 Four
Besonderheiten: 1. Big Bike

Die Kawasaki 900 Z1 super4 ist ein hubraumstarkes Motorrad, das der japanische Hersteller Kawasaki im Jahr 1972 erstmals auf den Markt brachte. Sie ist das erste und lange Zeit stilprägende Modell der Z-Baureihen.

Inhaltsverzeichnis

Technik

Entwicklung

Als Honda 1969 mit der CB 750 das erste Großserienmotorrad mit quer eingebautem 4-Zylinder-Viertaktmotor auf den Markt brachte, hatten die Ingenieure bei Kawasaki ebenfalls Pläne für ein 750er Viertakt-Modell in der Schublade. Kawasaki war bis dahin mit 3-zylindrigen 2-Taktern wie in der zeitlichen Abfolge der Kawasaki 500 H1 Mach III, Kawasaki 750 H2 Mach IV, 250 S1 Mach I, 350 S2 Mach II und der 400 S3 Mach II sehr erfolgreich gewesen. Der Stern dieser schnellen, aber wegen ihrer labilen Fahrwerke berühmt-berüchtigten „Raketen“ sank bereits und die 4-Takt-Technik fand immer mehr Anhänger.

Die ersten Arbeiten [1] begannen schon 1967 und liefen unter dem Codenamen NYS, was für „New York Steak“ stand. Nach den bisher mäßigen Erfolgen mit der W1, W1S, W1SS, W2, W2SS, W2TT und W3 auf dem US-Markt wollte man ein Motorrad mit mehr Stil und Technik entwickeln. Beteiligte Entwickler waren Yukio Ohtsuki, Osamu Tanegashima, Gyoichi Inamura, Toshio Togashi, Norimasa Tada und Akihiko Kyohara, sowie die Testfahrer Jyo Bito und Norihiko Takahashi. Es sollte der Zeit voraus sein und die Schadstoff-Standards mehr als erfüllen.

Die Entscheidung war zunächst, eine 750 cm³-Maschine mit 2 obenliegenden Nockenwellen zu bauen, welche die optimale Leistung produzieren würde, und ein 4-Vierzylinder-Motor bot hierfür die besten Voraussetzungen. 1968 begannen die Arbeiten an der Konstruktion und Anschauungsmodelle wurden gebaut. Die Konstrukteure waren zunächst entsetzt, als Honda die CB 750 Four auf der Tokio Motor Show präsentierte.

Nach einiger Zeit kam man zu der Entscheidung, die Konkurrenzmaschine auf dem Markt genauer zu analysieren. Dabei wurde erkannt, dass auf dem Motorradmarkt noch genügend Spielraum für weitere und größere Maschinen war. Man beschloss den Hubraum auf 900 cm³ zu erweitern. (Die 750 cm³ Version mit 69 PS sollte für den japanischen Markt als Z 750-RS (Z2) von 1973 bis 1974 vorbehalten sein, die Nachfolgerin nannte sich bis 1977 Z-750).

Eine weitere 750er für den Weltmarkt kam für die Verantwortlichen bei Kawasaki nicht in Frage, man wollte sich deutlich vom Konkurrenten Honda unterscheiden. 2 Maschinen der 900er Vorserie wurden Anfang 1972 nach Los Angeles geflogen und einer Dauerbelastung ausgesetzt. Ein Langstreckentest von Los Angeles nach Daytona und zurück, mit Höchstgeschwindigkeitsfahrten auf Rennstrecken an der Route wurden absolviert. Die Maschinen gingen zur Untersuchung zurück nach Japan und zu einem weiteren Test nochmals in die USA.

Im Juni 1972 wurde die Z1 der internationalen Fachpresse in Japan vorgestellt.

Die 900 Z1 super4, wie sie auf der IFMA im September 1972 in Köln vorgestellt wurde, war ein technischer Meilenstein. Das von Grund auf neuentwickelte Motorrad verfügte über einen 82 DIN-PS starken luftgekühlten DOHC-Motor (bei 8.500 min-1, mit 2 obenliegenden Nockenwellen). Die Technik dieses Motors war damals schon so ausgereift, dass er mit nur kleinen Veränderungen (900–1000 cm³) zwölf Jahre lang in die Modellpalette der großen Kawasaki mit 4 Zylindern eingebaut wurde. Die Fahrleistungen dieses damals schnellsten Serienmotorrades mit Spitzengeschwindigkeiten deutlich über 200 km/h und einer Beschleunigung von 3,5 Sek. auf 100 km/h, brachten ihr durch den Testfahrer der Zeitschrift „Das Motorrad“ Franz-Josef Schermer, im Heft 4/76 den respektvollen Beinamen „Frankensteins Tochter“ ein. Beim Modell Z 900 wurde 1976 der Rahmen verstärkt und das Bremssystem bekam vorne eine Doppelscheibenbremse, wodurch sich das Fahrverhalten merklich verbesserte.

Das erste „Big bike“

Die Fachwelt ist sich bis heute einig: die 900er von Kawasaki war das erste „Bigbike“ und hat die Standards einer neuen Motorradklasse definiert. Hinzu kam, dass die neue Kawasaki bildschön war und mit ihren runden Formen und der schicken verchromten 4-in-4 Auspuffanlage die Herzen der Motorradfans höher schlagen ließ.

Das alles war „nur“ DM 600 teurer als die um 12 PS schwächere und 150 cm³ „kleinere“ Honda, allerdings deutlich günstiger als z. B. die Moto Guzzi V7 850 GTL (DM 7680) oder Laverda 1000 (DM 9600).

Rahmennummern der ersten Serie von 1972 reichten bis ca. Z1F-05200, das 73er Modell bis Z1F-20000, 74er Z1A bis Z1F-47500, 75er Z1B bis Z1F-85700.

Modellpflege und Nachfolge

Hauptartikel: Kawasaki Z

Die 900 Z1 wurde mit jedem Baujahr geringfügig verändert, 1977 wurden durch Aufbohren weitere 100 cm³ (903 auf 1015) mobilisiert und die Z1000 (A1) war damit geboren.

Bis zur „Z 1000 A2“, die ab 1978 am Markt war, wurde das typische Design mit dem markanten Tropfentank beibehalten. Erst Ende des Jahres 1978 wurde mit der Z 1000 Z1-R dem Zeitgeist genüge getan und auch Kawasakis Motorräder bekamen gerade Ecken und Kanten.

Dieser Wechsel im Design bewog Kawasaki 1991 dazu, die Modelle „ZR 550 / 750 / 1100 Zephyr“ zu bauen, die optisch der Linie des Originals folgten und ca. 10 Jahre lang auch im deutschen Programm waren. In Japan gibt es nach wie vor eine „Zephyr X 400“, die auch das Tankdekor der ersten Z1 trägt und über eine 4-in-1 Auspuffanlage verfügt.

Seit 2002 baut Kawasaki wieder eine 1000er unter dem legendären Namen, siehe Kawasaki Z1000.

Szene

Mit dem Aufleben des Internets hat nicht nur in Deutschland die „Classic Z-Szene“ einen regelrechten Aufschwung erlebt. So sind verschiedene Foren entstanden (Links siehe unten) auf denen Interessierte Informationen, Teile und Schraubertipps austauschen können. Im Jahr 2008 fanden allein in Deutschland 8 Z-Treffen statt.

Mitte 2008 fand die Gründungsversammlung des Z-Club Germany e.V.[1] in Berlin statt. Ziel des Vereins ist u.A. der Zusammenschluss von Motorradinteressenten, Liebhabern und Veteranenfreunden von Motorrädern der Marke Kawasaki Z-Modelle Type Z1, Z2, Z900, Z1000, Z1-R, Z1000MKII, Z1000ST, Z650 und Z750 (jeweils auch mit dem Zusatz LTD) der Baujahre 1972-1980.

Für das Jahr 2012 ist in Zusammenarbeit mehrerer deutscher Z-Stammtische und Clubs mit anderen europäischen Clubs, ein zentrales EUROPA-Treffen zur Feier des 40 jährigen Bestehens der Z-Serie geplant.

Weblinks

 Commons: Z1 – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Buch: KAWASAKI-Sunrise to Z1, 'King of the road'-Z1, Seite 113-116, englisch

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