- Sächsische I TV
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I TV
DRG/DR-Baureihe 98.0Nummerierung: 98 001 - 98 015 Anzahl: 18 Hersteller: Sächsische Maschinenfabrik, Chemnitz Baujahr(e): 1910 bis 1914 Ausmusterung: bis 1967 Bauart: B'B' n4vt Spurweite: 1435 mm (Normalspur) Länge über Puffer: 11.624 mm Leermasse: 50,4 t Dienstmasse: 60,5 t Reibungsmasse: 60,5 t Radsatzfahrmasse: 15,4 t Höchstgeschwindigkeit: 50 km/h Indizierte Leistung: 540 PSi Treibraddurchmesser: 1.260 mm Steuerungsart: Heusinger Zylinderanzahl: 4 ND-Zylinderdurchmesser: 570 mm HD-Zylinderdurchmesser: 360 mm Kolbenhub: 630 mm Kesselüberdruck: 13 bar Anzahl der Heizrohre: 199 Heizrohrlänge: 3.700 mm Rostfläche: 1,60 m² Strahlungsheizfläche: 6,8 m² Rohrheizfläche: 92,5 m² Verdampfungsheizfläche: 99,28 m² Wasservorrat: 5,0 m² Brennstoffvorrat: 2,1 t Bremse: Westinghouse Als Gattung I T bezeichneten die Königlich Sächsischen Staatseisenbahnen die Tenderlokomotiven der Bauart Meyer, welche speziell für die krümmungsreiche Windbergbahn beschafft wurden. Die Deutsche Reichsbahn ordnete die Lokomotiven 1925 in die Baureihe 98.0 ein.
Geschichte
Nahe bei Dresden betrieben die Kgl. Sächs. Staatseisenbahnen mit der Windbergbahn eine vorrangig dem Kohleverkehr dienende Nebenbahn, welche neben einer starken Neigung auch über Kurvenhalbmesser von nur 85 Metern verfügte. Um die Jahrhundertwende reichte die Leistung der bislang eingesetzten Lokomotiven der Gattung VII T nicht mehr aus. Ursache dafür war einerseits der einsetzende Ausflugsverkehr als auch steigende Transportmengen im Kohletransport. Zwischen 1910 bis 1914 lieferte die Sächsischen Maschinenfabrik insgesamt 18 Lokomotiven der Bauart Meyer, welche in ihrer Bauart den bewährten Schmalspurlokomotiven der Gattung IV K weitgehend glichen. Im Volksmund wurden sie als „Windberglok“ oder „Kreuzspinne“ bezeichnet.
Drei Exemplare gingen im Ersten Weltkrieg verloren; die Deutsche Reichsbahn übernahm 1920 die verbleibenden 15 Lokomotiven und gab ihnen die Nummern 98 001 bis 98 015. Wie alle Lokomotiven der Baureihe 98 wurden die Maschinen somit als Lokalbahnlokomotiven eingestuft.
1940 übernahm die Reichsbahn eine weitere an die Oberhohndorf-Reinsdorfer Kohleneisenbahn gelieferte Lokomotive dieser Bauart und vergab an sie die Betriebsnummer der zu diesem Zeitpunkt bereits ausgemusterten 98 015.
Zwölf Maschinen überstanden den Zweiten Weltkrieg und wurden auch weiterhin auf ihrer Stammstrecke eingesetzt, wo sie unter anderem vor den Uranerzganzzügen nach Dresden-Gittersee Verwendung fanden. Erst mit den Lokomotiven der DR-Baureihe V 60 (später Baureihe 106, heute 346) mit Spurkranzschmierung konnten die Lokomotiven Ende der 60er Jahre auf der kurvenreichen Strecke abgelöst werden. 1967 sind die letzten Exemplare dieser Baureihe ausgemustert worden.
Die 98 001 (ex I TV 1394) blieb bis heute erhalten und gehört zum Bestand des Verkehrsmuseums Dresden. Sie befindet sich zur Zeit als Leihgabe im Sächsischen Industriemuseum in Chemnitz.
Technische Merkmale
Die Lokomotiven besaßen einen aus zwei Schüssen gefertigten Langkessel. Der Stehkessel war mit halbrunder Decke der Bauart Crampton ausgeführt. Zur Kesselspeisung dienten zwei nichtsaugende Injektoren der Bauart Friedmann. Ab 1914 wurden auch solche der Bauart Winzer verwendet.
Die Dampfmaschine war als Vierzylinder-Verbundtriebwerk mit Heusingersteuerung und Flachschiebern ausgeführt. Die kleineren Hochdruckzylinder befanden sich am vorderen, die größeren Niederdruckzlinder am hinteren Drehgestell. Die Drehgestelle waren durch ein Kuppeleisen verbunden, um etwaige gegenläufige Schlingerbewegungen zu verringern.
Der Wasservorrat war in seitlichen Behältern untergebracht, die Kohle in einem Kasten hinter dem Führerhaus.
Die Lokomotiven waren ab Werk mit einer Westinghouse-Druckluftbremse, ergänzt durch eine Wurfhebelbremse, ausgestattet. Als Sonderausrüstung waren sie mit einem Dampfläutewerk der Bauart Latowski versehen.
Literatur
- Fritz Näbrich, Günter Meyer, Reiner Preuß: Lokomotivarchiv Sachsen 2. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1983, bzw, Alba Publikation Alf Teloeken GmbH + Co KG, Düsseldorf, ISBN 3-87094-096-4
- Erich Preuß, Rainer Preuß: Sächsische Staatseisenbahnen, transpress Verlagsgesellschaft mbH, Berlin, 1991, ISBN 3-344-70700-0
- Rainer Scheffler: Über die "Kreuzspinnen" der Windbergbahn. in: Modelleisenbahner 30(1981)3, S. 75/76
- Jürgen Schubert: Die Windbergbahn. transpress VEB Verlag für Verkehrswesen, Berlin, 1982, bzw. alba Verlag, Düsseldorf, ISBN 3-87094-202-9
- Günther Reiche: Richard Hartmann und seine Lokomotiven. Oberbaumverlag, Chemnitz, 1998, ISBN 3-928254-56-1
DampflokomotivenDRG/DRB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DB: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
DR: Schnellzug-, Personenzug-, Güterzug-, Tender-, Schmalspurlokomotiven
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