- Baptisterium der Arianer
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Das Baptisterium der Arianer (Taufkapelle der Arianer) ist ein antikes kirchliches Bauwerk in Ravenna, Italien. Es wurde gegen Ende des 5. Jahrhunderts errichtet, zu einer Zeit, zu der Theoderich der Große in seiner Herrschaft bestärkt war und der Arianismus offizielle Hofreligion wurde. Im Vergleich zum Baptisterium der Kathedrale ist es einfacher, bzw. in einem schlechteren Erhaltungszustand.
Berühmt ist das Baptisterium vor allem – wie die anderen byzantinischen Bauwerke Ravennas – durch die Wand- und Deckenmosaike in seinem Innern. Zusammen mit den anderen frühen Kirchenbauten in Ravenna gehört das Baptisterium der Arianer zum UNESCO-Welterbe.
In der zweiten Hälfte des 6. Jahrhunderts wurde die Taufkapelle von Katholiken in das Oratorium von S. Maria in Cosmedin umgewandelt.
Inhaltsverzeichnis
Außenbereich
Das Gebäude, das heute aufgrund des in Ravenna seit der Antike sehr stark ausfallenden Anstiegs des Bodenniveaus ca. 2,25 m eingegraben ist, hat eine achteckige Form und außen vier Apsiden.
Innenraum
Im Inneren blieb nur die Mosaikdekoration der Kuppel erhalten. Diese ähnelt sehr stark der des Baptisteriums der Kathedrale Ravennas, die wohl als direktes Vorbild diente. Im zentralen Medaillon wird die Taufe Christi im Jordan dargestellt, der Heiland, vollkommen nackt, wird vom Heiligen Geist in Form einer Taube getauft, gleichzeitig schüttet ihm Johannes der Täufer Wasser über das Haupt. Da man selbst die Genitalien Jesu erkennen kann (sonst in der byzantinischen Kunst ungewöhnlich), wird die Darstellung in der älteren Literatur zuweilen als vom Arianismus beeinflusst angesprochen. Ob die arianische Lehre tatsächlich Auswirkungen auf die Ikonographie der Taufszene hatte, lässt sich allerdings wegen mangelnder Vergleichsbeispiele nicht nachweisen. Tatsächlich sind auch auf dem Kuppelmosaik der orthodoxen Taufkapelle Ravennas die Genitalien Jesu zu erkennen - wenn auch nicht genauso gut. Eine andere (und vermutlich die wahrscheinlichere) Quelle dieser Darstellungsform ist die pagane Tradition, die im ausklingenden 5. Jahrhundert durchaus noch spürbar war. In der griechischen und römischen Kunst sind Darstellungen männlicher Nacktheit durchaus nicht ungewöhnlich, besonders im sakralen Bereich.
Eine andere Figur links im Bild, die ein grünes Sumpfrohr hält, symbolisiert den Fluss Jordan. Alle Apostel sind in der Kuppel dargestellt, sie sind durch stilisierte Palmen unterteilt, tragen weiße Gewänder und um das Haupt einen Heiligenschein. Der Hl. Petrus hält die Himmelsschlüssel, und der Hl. Paulus eine Schriftrolle. Zwischen Petrus und Paulus ist eine Hetoimasia dargestellt: ein großes Kreuz mit Thron, das Christus den ersten Platz einräumt.
Bildergalerie
Weblinks
Commons: Baptisterium der Arianer – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien44.41872222222212.202388888889Koordinaten: 44° 25′ 7″ N, 12° 12′ 9″ O
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