Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)

Ticonderoga-Klasse (Kreuzer)
Die Chancellorsville 2005 in schwerer See
Die Chancellorsville 2005 in schwerer See
Übersicht
Typ Lenkwaffenkreuzer
Namensgeber Schlacht von Ticonderoga von 1775
Einheiten 27 gebaut, 22 in Dienst
Dienstzeit

seit 1983

Technische Daten
Verdrängung

ca. 10.000 Standard-Tonnen voll beladen

Länge

172,8 Meter

Breite

16,80 Meter

Tiefgang

9,5 Meter

Besatzung

24 Offiziere, 358 Matrosen

Antrieb

2 Propeller, über 4 GE LM-2500-Gasturbinen angetrieben; 80.000 Wellen-PS

Geschwindigkeit

30+ Knoten

Reichweite

6.000 sm (11.000 km) bei 20 kn; 3.300 sm (6.000 km) bei 30 kn

Bewaffnung
  • Alle: 2 Starter für Seezielflugkörper, 2 Dreifach-Torpedowerfer, 2 Geschütze 127 mm
  • Bis CG-51: 2 Doppelarmstarter für Raketen
  • Ab CG-52: 122 VLS-Zellen

Die Ticonderoga-Klasse ist ein Kreuzertyp der United States Navy. Insgesamt wurden von dieser Klasse 27 Einheiten in Dienst gestellt, 2008 waren noch 22 davon aktiv. Durch das Aegis-Kampfsystem, das auf den „Ticos“ erstmals eingesetzt wurde, gelten die Schiffe als einer der modernsten Kreuzer-Typen der Welt. Die Schiffe können Über- sowie Unterwasserziele, außerdem Luft- und Landziele angreifen und werden als Geleitschutz in jeder amerikanischen Flugzeugträgerkampfgruppe eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Planung und Bau

Die Cowpens im Trockendock

Die Planung für eine neue Klasse von Kriegsschiffen begann in den 1970er Jahren, sie war als Lenkwaffenzerstörer gedacht. Jedoch wurde am 1. Januar 1980 die Kennung in CG (Lenkwaffenkreuzer) geändert. Dies geschah vor allem, da die Schiffe durch den Einbau von Aegis starke Luftverteidigungsfähigkeiten besaßen, womit sie den Aufgaben eines Zerstörers entwachsen waren. Außerdem wäre es dem Kongress schwer vermittelbar gewesen, für ein reines Geleitschiff Kosten von rund einer Milliarde Dollar pro Einheit bereitzustellen.

Der Name der Schiffsklasse sowie die Schiffsnamen beziehen sich auf historische Schlachten, lediglich ein Schiff wurde nach Thomas S. Gates, einem ehemaligen US-Verteidigungsminister, benannt.

Der Bau des ersten Kreuzers begann Anfang 1980, das letzte Schiff wurde 1991 auf Kiel gelegt. Die Bauwerften für die „Ticos“ waren Ingalls Shipbuilding in Pascagoula, Mississippi für 19 Einheiten und Bath Iron Works in Bath, Maine für die restlichen acht. Der Bau erfolgte in Modulbauweise. Dabei werden einzelne Sektionen hergestellt, die später aneinander gefügt werden. Dies hat den Vorteil, dass die Arbeiter mehr Platz zum Einbauen der Verkabelung und ähnlicher Dinge haben und die Aufbauten später auf die fertige Hülle gesetzt werden können. Bei Planung und Bau kamen außerdem computer-aided design und Computer-aided manufacturing zum Einsatz. Sobald der Kiel fertiggestellt war, wurden die Schiffe mehrere Dutzend Meter über ein Rollsystem an Land zu einem Trockendock gebracht, das schließlich abgesenkt wurde, so dass kein klassischer Stapellauf mehr erfolgte. Vom Beginn des Baues bis zum Zu-Wasser-Lassen der Schiffe vergingen jeweils rund 18 Monate. Danach verbrachten die Schiffe noch einmal dieselbe Zeit an der Ausrüstungspier und bei ersten Funktionstests. Die Kosten einer Einheit lagen bei rund einer Milliarde Dollar. Davon gingen laut Bauvertrag bei der ersten Einheit 287,8 Millionen Dollar an die Bauwerft, die restlichen rund 700 Millionen Dollar entfielen auf Entwicklung und Ausrüstung.[1]

Modifikationen

Bereits während des Baus wurden Modifikationen am Entwurf vorgenommen, insgesamt gab es fünf Basismodelle (Baselines). Baseline 0 entsprach dem ursprünglichen Entwurf und umfasste die ersten beiden Einheiten. Baseline 1 mit drei Einheiten hatte leichte Verbesserungen der Elektronik und der Datenverbindung zu den Bordhelikoptern, so dass modernere Maschinen eingeschifft werden konnten. Baseline 2 (sieben Einheiten) ersetzte das gesamte Raketensystem, außerdem wurden die Sonareinrichtungen verbessert. Die sechs Einheiten von Baseline 3 hatten verbessertes Radar, mit dem unter anderem die Verteidigungsfähigkeit gegen anfliegende Seezielflugkörper verbessert wurde. Die restlichen neun Einheiten (Baseline 4) hatten ein verbessertes Sonarsystem an Bord. Mit der Verbesserung der Schiffe auf einen gemeinsamen Stand sollen ab 2006 unter anderem die Raketenabschussanlagen für zukünftige Waffengenerationen bereit gemacht, Radaranlagen auf den neusten Stand der Technik gebracht und Wasseraufbereitung an Bord auf ein Umkehrosmose-System umgestellt werden.

Daneben wurde die USS Yorktown (CG-48) als Prototyp und Testschiff für das Smart Ship Project ausgewählt. Ziel dieses Programms ist die Reduktion der Besatzungsstärke auf Schiffen. Unter anderem konnte die Brückenbesatzung auf drei Mann reduziert werden. Die Gesamtstärke der Besatzung konnte um etwa 50 Mann gesenkt werden. Dies wird unter anderem durch eine stärkere Vernetzung sowie Automation der Schiffssysteme erreicht.

Nachdem für die fünf auf den Baselines 0 und 1 aufgebauten Schiffe die Außerdienststellung beschlossen worden war, wurde im Jahr 2007 bekanntgegeben, dass ab 2008 die 22 im Dienst verbleibenden Kreuzer modernisiert werden sollen. Die Modernisierung umfasst die Einrüstung von neuen 127-mm-Geschützen mit 62 statt 54 Kaliberlängen, die Fähigkeit, RIM-162 Evolved Sea Sparrow Missile aus dem VLS abfeuern zu können, ein verbessertes Sonar, verbesserte Feuerleitsysteme sowie umfassende Modernisierungen im Bereich der Elektronik und Computer. Als erste Einheit erhält ab März 2008 die USS Bunker Hill (CG-52) in San Diego auf einer Werft von BAE Systems die Modifikationen. Die Werftliegezeit betrug rund ein Jahr. [2]

Gegenwart und Zukunft

Die Cape St. George 2003 während des Irakkrieges

Die Kreuzer der Ticonderoga-Klasse kamen ab 1983 in Dienst und ergänzten die sehr diversifizierte Kreuzerflotte der US Navy. Diese bestand aus den nuklear angetriebenen Einzelschiffen USS Long Beach (CGN-9), USS Bainbridge (CGN-25), USS Truxtun (CGN-35) und den konventionellen Klassen Belknap und Leahy, die allesamt in den 1960er-Jahren fertiggestellt wurden, und den Atomkreuzer-Klassen Virginia und California aus den 1970er-Jahren. Unter anderem der große Erfolg der Ticonderogas drängte diese insgesamt 27 Schiffe nach einer Dienstzeit von teilweise weniger als zwanzig Jahren aus dem aktiven Dienst. Seit 1998 ist sie die einzige noch aktive Kreuzer-Klasse. Die Ticos stellen mit den Zerstörern der Arleigh-Burke-Klasse, den Fregatten der Oliver-Hazard-Perry-Klasse und den Flugzeugträgern sowie Landungs- und Dockschiffen heute die gesamte Überwasserflotte der US Navy.

Ursprünglich war vorgesehen, alle Einheiten auf eine gemeinsame Baseline zu bringen und die ersten Einheiten Anfang der 2020er-Jahre außer Dienst zu stellen. Stattdessen wurden jedoch die ersten fünf Einheiten wegen des veralteten Raketenstartsystems und aus Kostengründen zwischen 2004 und 2006 außer Dienst gestellt, so dass sich noch 22 Einheiten im aktiven Dienst befinden.

Die Kosten für den Betrieb eines Schiffes lagen 1996 bei 28 Mio. Dollar pro Jahr. Die nicht außer Dienst gestellten Schiffe der Ticonderoga-Klasse sollen eine Lebensdauer von jeweils 40 Jahren erreichen, also zwischen 2026 und 2034 außer Dienst gestellt werden. Da die als Ersatz vorgesehenen Kreuzer des Projekts CG(X) gestrichen wurden, ist derzeit keine Nachfolgerklasse bestimmt. Stattdessen möchte die US Navy modifizierte Zerstörer der aktuellen Arleigh-Burke-Klasse beschaffen, welche die Kreuzer ersetzen.

Laut einem von der Navy nicht bestätigten Bericht der Jane’s Information Group sollen neun Kreuzer der Klasse bereits in den Haushaltsjahren 2013 und 2014 außer Dienst gestellt werden. Hintergrund der Pläne sind Budgetkürzungen.

Technik

Rumpf

Luftaufnahme der Lake Champlain

Der Rumpf ist 172,8 Meter lang, bei einer Breite von 16,8 Metern. Dies sind fast exakt die Ausmaße des Rumpfes der Zerstörer der Spruance-Klasse, auf dessen Design die Ticonderoga-Klasse auch basiert. Der Tiefgang liegt, gemessen am Bug, wo wegen des Sonardoms die tiefste Stelle des Schiffes liegt, bei 10,2 Metern. Die Verdrängung liegt leer bei knapp 7.000 Standard-Tonnen (ts), voll beladen bei etwa 10.000 ts. Dieses Plus an Gewicht gegenüber den Schiffen der Spruance-Klasse von etwa 2000 Tonnen ist vor allem durch die schweren Elemente des Radarsystems begründet.

Diese Radargeräte bedingen auch das etwas ungewöhnliche Aussehen der Aufbauten, da sie keine sich drehenden Antennen besitzen, sondern Flächenantennen, die relativ viel Platz innerhalb der Aufbauten benötigen. Die Brücke befindet sich auf dem vorderen Aufbau. Ebenfalls zum ungewöhnlichen Aussehen trägt bei, dass die Abgasrohre relativ weit aus den Schornsteinverkleidungen herausragen.

Antrieb

Ein Schiff der Ticonderoga-Klasse ist in der Lage, Geschwindigkeiten über 30 Knoten zu halten. Die beiden Schrauben werden dabei von vier Gasturbinen des Typs LM 2500 von General Electric angetrieben, die rund 80.000 PS bereitstellen. Laut der US Navy sind die Schiffe im Notfall oder bei Übungen in der Lage, innerhalb von zwei Schiffslängen aus voller Kraft voraus aufzustoppen. Ermöglicht wird dies durch den Einsatz von Verstellpropellern; das heißt die Propellersteigung wird von „Voraus“ auf „Zurück“ gestellt, ohne Motor oder Getriebe umsteuern zu müssen.[3].

Die Energie für die Bordelektrik wird von drei durch Gasturbinen angetriebene Generatoren bereitgestellt. Jeder dieser Generatoren leistet bis zu 2,5 Megawatt.

Bewaffnung

Achteres Vertical Launching System Mk. 41

Die Bewaffnung unterscheidet sich innerhalb der Klasse deutlich. Weil die Schiffe der ersten beiden Baselines Raketenstarter besaßen, für welche die Navy keine Raketen mehr vorhalten wollte, mussten diese außer Dienst gestellt werden.

Auf den 22 Einheiten der späteren Baselines, die heute noch in Dienst stehen, befinden sich dort, wo sich auf den ersten Einheiten die Raketen-Doppelarmstarter befanden, je ein MK 41 Vertical Launching System. Diese weisen zusammen 122 Zellen auf, aus denen neben Standard Missile 2 und VL-ASROC auch BGM-109 Tomahawk gegen Landziele abgefeuert werden können. Zusätzliche Magazine zum Nachladen der Waffen auf See entfallen hier. Mehrere Kreuzer werden derzeit für die Raketenabwehr im Rahmen der National Missile Defense umgerüstet; der Kreuzer USS Lake Erie (CG-70) ist das Haupttestschiff für den seegestützten Programmteil.

Achterer Mk-26-Starter mit SM. Rechts hinten die beiden Harpoon-Starter

Alle Einheiten, auch die ältesten, besitzen zum Angriff gegen Seeziele auf der achternen Plattform zwei Starter für je vier Seezielflugkörper AGM-84 Harpoon. Außerdem haben die Schiffe beidseitig auf Höhe der Landeplattform drei Torpedorohre Mk 32, in denen je ein Torpedo vom Typ Mk 46 mitgeführt wird. Über ein dahinter liegendes Magazin sind diese nachladbar.

Zum Landzielbeschuss besitzt jede Einheit zwei 5-Zoll-Schiffsgeschütze der Kaliberlänge 54 vom Typ Mark 45. Diese Geschütze befinden sich vor (Bug) beziehungsweise hinter (Heck) den VLS. Sie werden bei einer Entfernung von unter 13 nautischen Meilen gegen Oberflächenziele eingesetzt und erreichen dabei eine Kadenz von bis zu 20 Schuss pro Minute. Gegen anfliegende Flugkörper besitzen die Schiffe je zwei Phalanx CIWS, Gatling-Kanonen mit einer Kadenz von bis zu 4.500 Schuss pro Minute. Zur Nahbereichsabwehr werden außerdem an Bord zwei 25-mm-Maschinenkanonen, diverse Browning-12,7-mm-Maschinengewehre, Granatmaschinenwaffen und 7,62-mm-M60-Maschinengewehre auf dem Oberdeck montiert.

Die ersten fünf Einheiten der Klasse, die seit 2006 alle außer Dienst gestellt sind, hatten als Raketenstartsystem zwei Mk-26-Mod-1-Doppelarmstarter[4], von denen je einer auf dem Vor- und dem Achterdeck installiert war. Direkt unter den Decks befanden sich die Magazine, in denen Standard Missile zur Flugabwehr sowie ASROC zum Einsatz gegen U-Boote gelagert wurden. Für gewöhnlich befanden sich im achternen 44 SM, im vorderen 24 SM und 20 ASROC.[5][4]

Luftfahrzeuge

SH-60 im Schwebeflug über Lake Champlain

Die ersten beiden Einheiten waren nur in der Lage, Helikopter von Typ Kaman SH-2 Seasprite mitzuführen. Alle weiteren Einheiten sowie die beiden ersten nach einer erfolgten Nachrüstung sind dafür ausgerüstet, den vielseitigeren Sikorsky SH-60B Seahawk an Bord zu nehmen. Das Landedeck befindet sich achtern der Aufbauten, wobei der achterne Decksaufbau als Hangar für zwei Helikopter dient. Zusätzlich verfügt jedes Schiff, neben einer auf dem Landedeck, auch über dem Vordeck über einen Bereich für VERTREP (kurz für vertical replenishment), also für die Versorgung durch schwebende Helikopter.

Es ist möglich, auf dem Deck Hubschrauber bis zur Größe eines Sikorsky MH-53 Sea Stallion oder Boeing-Vertol CH-47 Chinook zu landen. Außerdem können Helikopter bei belegtem Flugdeck in der Luft über einen Schlauch betankt werden. Die Hubschrauber können mittels einer Verfahr- und Fixierungsanlage auch bei schwerem Seegang landen und in den Hangar verbracht werden.

Elektronik

Man beachte die Vielzahl von Radarantennen am vorderen Mast der Normandy

Die Schiffe der Ticonderoga-Klasse basieren auf dem Aegis-Kampfsystem, dessen Kernsystem, die Phased-Array-Antennen des SPY-1-Radars mehrere dutzend Ziele gleichzeitig erfassen, verfolgen und bekämpfen können. Die Reichweite liegt bei etwa 200 Seemeilen. Das System wird von Lockheed Martin produziert und gilt als weltweit bestes Kampfsystem. Als konventionelles Luftüberwachungsradar ist das SPS-49 an Bord der „Ticos“ installiert, das eine Reichweite von 250 Seemeilen aufweist und auf dem achternen Mast installiert ist.

Combat Information Center der Ticonderoga

Das Oberflächensuchradar, Typ SPS-55 auf dem vorderen Mast hat eine Reichweite von 50+ Seemeilen, während sich das Navigationsradar SPS-64 auf der Brücke befindet. Die Geschütze werden vom SPQ-9 von Norden Systems kontrolliert, dieses befindet sich ebenfalls auf dem vorderen Mast, während die Luftabwehrraketen vom SPG-62 gesteuert werden, wovon sich jeweils zwei Geräte auf beiden Deckshäusern befinden.

Das Sonarsystem an Bord ist das SQS-53 Sonar, das sich im Bug des Schiffes befindet und sowohl im aktiven wie auch im passiven Modus arbeiten kann. Hinter dem Schiff kann ein SQR-19-Schleppsonar geschleppt werden. Das Sonarsystem des Schiffes ist außerdem in der Lage, Signale von Sonarbojen zu empfangen und zu verarbeiten. Alle gewonnenen Sonardaten werden abschließend im SQQ-89 U-Jagd-System zusammengeführt.

Die Systeme zur elektronischen Kampfführung bestehen aus dem AN/SLQ-32. Die Antennen, die sich zwischen den Deckhäusern befinden, können für Fernmelde- und elektronische Aufklärung sowie als Störsender eingesetzt werden. Ebenfalls zum SLQ-32-Paket gehört das Mark 36 SRBOC, das Düppel und Flares in die Luft schießt, die anfliegende Raketen sowohl mit Radar- wie auch mit Infrarotsuchkopf vom Schiff ablenken sollen.

Einsatzprofil

Die Vella Gulf (oben) eskortiert mit dem Zerstörer Bulkeley die Washington

Hauptaufgabenfeld der Ticonderoga-Klasse ist der Geleitschutz in Carrier Strike Groups. Zu einer solchen Kampfgruppe um einen Flugzeugträger der Nimitz-Klasse gehört immer auch ein Kreuzer. Auf Grund des Aegis-Kampfsystems ist die Hauptaufgabe des Schiffs die Luftverteidigung sowohl gegen feindliche Flugzeuge wie auch gegen anfliegende Seezielflugkörper.

Zusätzlich können die Kreuzer auch andere Überwasserziele und Landziele sowie U-Boote angreifen, sie haben also die Fähigkeit, autark von Kampfgruppen zu agieren. Innerhalb von Flottenverbänden können die Einheiten als Flaggschiff dienen, es existiert eine Kommandozentrale, in der der Flottenadmiral Daten von anderen Schiffen zusammengefasst präsentiert bekommen kann.

Da sie zur Standardbesetzung der Trägerkampfgruppen gehören, wurden die Kreuzer der Ticonderoga-Klasse in allen Kriegen der USA seit Indienststellung eingesetzt. Dazu gehören der Zweite und Dritte Golfkrieg, der Afghanistan-Feldzug und der Kosovokrieg. Neben reinen Geleitschutzaufgaben wurden von den Kreuzern auch jeweils Tomahawk-Marschflugkörper gegen Landziele eingesetzt.

Unfälle und Unglücke

Kollision der Yorktown mit der Bessawetni (FFG 811), einer sowjetischen Fregatte der Kriwak-Klasse

Es gab mehrere Unglücke im Zusammenhang mit Schiffen der Ticonderoga-Klasse. Die meiste öffentliche Aufmerksamkeit erhielt die USS Vincennes (CG-49), die 1988 im Persischen Golf operierte, als ihr Aegis einen als feindlich klassifizierten Luftkontakt anzeigte, den die Vincennes schließlich abschoss. Jedoch handelte es sich nicht wie angezeigt um eine iranische F-14 Tomcat, sondern um einen zivilen Airbus A300 der Iran Air. Bei dem Abschuss kamen 290 Menschen ums Leben.

Ebenfalls 1988 ereignete sich im Schwarzen Meer ein Zwischenfall, als die USS Yorktown (CG-48) ihr Recht auf friedliche Durchfahrt durch die Hoheitsgewässer der Sowjetunion wahrnehmen wollte, wobei sie von der Bessawetni (FFG 811), einer sowjetischen Fregatte der Kriwak-Klasse, erst abgedrängt und später gerammt wurde.

1996 kollidierte die USS Leyte Gulf (CG-55) während einer Übung mit der USS Theodore Roosevelt (CVN-71), als diese ihr Tempo plötzlich verringerte. Dabei wurden das Heck des Flugzeugträgers und der Bug des Kreuzers schwer beschädigt, die Kosten für die Reparaturen lagen bei 16 Mio. Dollar.

Weblinks

 Commons: Kategorie:Kreuzer der Ticonderoga-Klasse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. aus: Terzibaschitsch: Seemacht USA. Bernard & Graefe Verlag, Bonn, ISBN 3-86047-576-2, S. 369.
  2. Modernisierung auf Defense Industry Daily (engl.)
  3. Mission auf der offiziellen Seite der USS Shiloh (engl., via archive.org)
  4. a b Modern Naval Combat ISBN 0-517-61350-6
  5. http://www.globalsecurity.org/military/systems/ship/systems/mk26-gmls.pdf

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