- Tischtennisweltmeisterschaft 1952
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Die 19. Tischtennis-Weltmeisterschaft fand vom 1. bis 10. Februar 1952 in Bombay (Indien) statt – und damit zum zweiten Mal nach 1939 außerhalb von Europa. Spielstätte war ein Fußballstadion, in dem eine Zelthalle errichtet worden war.[1]
Inhaltsverzeichnis
Allgemeines
Während der Spiele herrschte eine Temperatur von etwa 35 Grad. Diese Hitze machte vo allem den Europäern zu schaffen.
Ferenc Sidó – später erfolgreicher Trainer der ungarischen Nationalmannschaft, die 1979 in Pjöngjang den Weltmeistertitel gewinnen sollte, führt die Ungarn hier auch als Spieler zum Titelgewinn. Finalgegner war die englische Herrenmannschaft, die sich trotz ihrer beiden Ausnahmespieler Richard Bergmann und Johnny Leach mit dem zweiten Platz begnügen musste.
Erstmals errangen japanische Spieler Titel bei einer Tischtennis-Weltmeisterschaft. Hiroji Satō, die Nummer fünf der japanischen Rangliste, wurde Weltmeister im Herreneinzel und die japanische Damenmannschaft schlug die favorisierten Rumäninnen um Rekordweltmeisterin Angelica Adelstein-Rozeanu
Aus Deutschland nahm aus Kostengründen keine Damenmannschaft, aber eine Herrenmannschaft teil, die mit dem späteren DTTB-Präsidenten Dieter Mauritz einen 9. Platz belegte. Auch die Schweiz, Jugoslawien und die Tschechoslowakei blieben der WM fern, weswegen die vorher ausgeloste Gruppeneinteilung der Mannschaften geändert wurde. Österreich trat mit einer Damenmannschaft an.
Abschneiden der Deutschen
Mannschaftswettbewerb Herren
Im Vorfeld fand 1951 in Wiesbaden ein Ausscheidungsturnier um die sechs WM-Plätze statt.[2]
Die Mannschaften wurden in drei Gruppen mit 7 bzw. 8 Teilnehmern gelost. Deutschland trat in Gruppe B an.
Gegen Indien, das vor der WM von Barna und Ehrlich trainiert wurde, erkämpfte das Team nach 1:4 Rückstand noch den Ausgleich, verlor aber das letzte Spiel und damit das Match mit 4:5. Es folgte eine 0:5 Niederlage gegen England und ein 5:0 Erfolg gegen Kambodscha. Im Spiel gegen Japan war das Team mit 0:5 ohne Chance, ebenso beim 1:5 gegen Frankreich. Gegen Pakistan und Portugal wurde jeweils mit 5:2 gewonnen.
Herreneinzel
Lediglich Heinz Raack gelang ein Sieg. Nach Freilos schlug er in der zweiten Runde Lim Tam Var (Kambodscha). Danach verlor er mit 0:3 gegen Fu Chi-Fong (Hongkong). Ebenfalls durch Freilos gelangten Heinz Schneider und Rudi Piffl in Runde 2, wo sie Dagoberto Midosi (Brasilien) beziehungsweise Kalman Szepesi (Ungarn) unterlagen. Bereits in der ersten Runde schieden Kurt Braun (gegen Mai Van Hoa, Vietnam), Walter Than (gegen Suh Sui Cho, Hongkong) und Dieter Mauritz (gegen Ehrlich, Frankreich) aus.
Herrendoppel
Das Doppel Schneider/Piffl kam bis ins Viertelfinale, wo es gegen die späteren Vizeweltmeister Bergmann/Leach verlor. Vorher wurden Joao F. Antas/Mohd Yasin (Portugal/Afghanistan), Mai Van Hoa/Tran Van Lieu (Vietnam) und Karl-Heinz Eckardt/Gonzalez (Deutschland/Chile)[3] aus dem Rennen geworfen.
Raack/Than verloren gegen Wong Tong Goon/Loh Kum Soon (Singapur). Mauritz/Braun schieden in der zweiten Runde gegen József Kóczián/Ferenc Sidó aus.
Mixed
Schneider/Mary Stafford (Australien) unterlagen József Kóczián/Gizella Farkas (Ungarn) und Braun/Gertrude Wutzl (Österreich) der ungarisch-rumänischen Paarung Ferenc Sidó/Angelica Adelstein-Rozeanu.
ITTF-Kongress
- Der DTTB-Präsident Karl-Heinz Eckardt wird in den ITTF-Vorstand gewählt.[4]
Ergebnisse
Rudi Piffl nahm nur an den Individualwettbewerben teil.
Wettbewerb Rang Sieger Mannschaft Herren 1. Ungarn (Ferenc Sidó, József Kóczián, Kalman Szepesi, Elemer Gyetvai, Laszlo Varkonyi) 2. England (Adrian Haydon, Harry Venner, Richard Bergmann, Johnny Leach, Aubrey Simons) 3. Japan (Norikazu Fujii, Hiroji Satō, Tadaki Hayashi) 3. Hongkong (Keung Ming Ning, Suh Sui Cho, Chung Chin Sing, Fu Chi Fong, Cheng Kwok Wing) 9. Deutschland (Kurt Braun, Dieter Mauritz, Heinz Raack, Heinz Schneider, Walter Than) Mannschaft Damen 1. Japan (Shizuki Narahara, Tomie Nishimura, D.D. Daimon) 2. Rumänien (Ella Comstantinescu-Zeller, Sari Szasz-Kolosvary, Angelica Adelstein-Rozeanu) 3. England (Kathleen Thompson-Best, Margaret Franks, Rosalind Rowe, Diane Rowe) 4. Österreich (Gertrude Pritzi, Ermelinde Wertl, Gertrude Wutzl) Herren Einzel 1. Hiroji Satō – JPN 2. József Kóczián – HUN 3. René Roothooft – FRA 3. Guy Amouretti – FRA Damen Einzel 1. Angelica Adelstein-Rozeanu – ROM 2. Gizella Lantos-Gervai-Farkas – HUN 3. Ermelinde Wertl – AUT 3. Rosalind Rowe – ENG Herren Doppel 1. Norizaku Fuiji/Tadaki Hayashi – JPN 2. Richard Bergmann/Johnny Leach – ENG 3. Victor Barna/Adrian Haydon – ENG 3. Martin Reisman/Douglas Cartland – USA Damen Doppel 1. Shizuku Norahara/Tomie Nishimura – JPN 2. Diane Rowe/Rosalind Rowe – ENG 3. Helen Elliot – SCO/Ermelinde Wertl – AUT 3. Gizella Lantos-Gervai-Farkas/Edit Sagi – HUN Mixed 1. Ferenc Sidó – HUN/Angelica Adelstein-Rozeanu – ROM 2. Johnny Leach/Diane Rowe – ENG 3. Victor Barna/Rosalind Rowe – ENG 3. József Kóczián/Gizella Lantos-Gervai-Farkas – HUN Literatur
- Zeitschrift DTS, 1952, Ausgabe West-Süd
- Heft 2, S.2: Setzung und Auslosung
- Heft 5, S.1-3 + 11-12 und Heft 7 S.12: Bericht
Weblinks
Referenzen
- ↑ Zeitschrift DTS, 1977/7 Ausgabe Süd-West S.16
- ↑ '75 Jahre Berliner Tischtennisverband e.V. - Chronik 1927 - 2002, 2002, Herausgeber: Berliner Tischtennisverband e.V., Berlin, Seite 20
- ↑ Zeitschrift DTS, 1952/22 Ausgabe West-Süd S.14
- ↑ Zeitschrift DTS, 1952/6 Ausgabe West-Süd S.4
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