- Tischtennisweltmeisterschaft 2010
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Die 55. Tischtennisweltmeisterschaft für Mannschaften fand vom 23. bis 30. Mai 2010 in Moskau statt. Spielstätte war der 30.000 Zuschauer fassende Sportkomplex Olimpijski.
Inhaltsverzeichnis
Übersicht
Bei den Herren verteidigte China mit einem Finalsieg über Deutschland den Titel. Bei den Damen gewann Singapur das Finale gegen China. Vorher hatte China bei einer WM zuletzt 1991 (gegen Gesamt-Korea) und davor 1973 (gegen Südkorea) einen Mannschaftskampf verloren. Deutschlands Damen erreichten das Halbfinale und holten somit Bronze, die erste Medaille nach 1997. Mit diesem Ergebnis war Deutschland die erfolgreichste europäische Nation.
111 nationale Verbände waren vertreten und stellten 109 Herren- und 81 Damenmannschaften.
Austragungsmodus
Der Austragungsmodus ist exakt der gleiche wie bei der letzten WM. 24 Mannschaften treten in vier Gruppen gegeneinander an. Der Gruppenerste kommt ins Viertelfinale, die Zweiten ins Achtelfinale.
Ergebnisse Herren
Gruppe A
Rang Land Spiele Punkte 1 China
15:0 10 2 Russland
11:7 8 3 Polen
9:10 8 4 Frankreich
8:9 7 5 Griechenland
8:11 7 6 Italien
1:15 5 Tisch 2 China – Frankreich 3:0 Tisch 1 Russland – Italien 3:0 Tisch 5 Griechenland – Polen 2:3 Tisch 3 China – Polen 3:0 Tisch 1 Russland – Griechenland 2:3 Tisch 2 Frankreich – Italien 3:0 Tisch 2 China – Griechenland 3:0 Tisch 1 Russland – Frankreich 3:1 Tisch 6 Polen – Italien 3:1 Tisch 1 China – Russland 3:0 Tisch 7 Griechenland – Italien 3:0 Tisch 4 Frankreich – Polen 1:3 Tisch 2 China – Italien 3:0 Tisch 1 Russland – Polen 3:0 Tisch 5 Griechenland – Frankreich 0:3 Gruppe B
Rang Land Spiele Punkte 1 Südkorea
15:3 10 2 Schweden
13:10 9 3 Tschechien
12:9 8 4 Chinese Taipei
10.12 7 5 Ukraine
7:14 6 6 Rumänien
7:15 5 Tisch 3 Südkorea – Tschechien 3:1 Tisch 4 Schweden – Ukraine 3:2 Tisch 6 Chinese taipei – Rumänien 3:1 Tisch 4 Südkorea – Rumänien 3:1 Tisch 5 Schweden – Chinese Taipei 3:2 Tisch 6 Tschechien – Ukraine 3:0 Tisch 3 Südkorea – Chinese Taipei 3:0 Tisch 4 Schweden – Tschechien 3:1 Tisch 5 Rumänien – Ukraine 2:3 Tisch 3 Südkorea – Schweden 3:1 Tisch 9 Chinese Taipei – Ukraine 3:2 Tisch 11 Tschechien – Rumänien 3:1 Tisch 6 Südkorea – Ukraine 3:0 Tisch 4 Schweden – Rumänien 3:2 Tisch 3 Chinese Taipei – Tschechien 2:3 Gruppe C
Rang Land Spiele Punkte 1 Deutschland
15:3 10 2 Japan
14:6 9 3 Ungarn
10:12 7 4 Spanien
8:11 7 5 Kroatien
6:12 6 6 Dänemark
3:14 6 Gruppe D
Rang Land Spiele Punkte 1 Hongkong
13:7 9 2 Weißrussland
11:8 8 3 Österreich
12:8 8 4 Portugal
11:10 8 5 Singapur
5:13 6 6 Nordkorea
5:12 6 Achtelfinale
China
27.05.2010 Tisch 3 Polen
Weißrussland
0:3 27.05.2010 Tisch 5 Japan
Österreich
3:0 Hongkong
Deutschland
27.05.2010 Tisch 1 Tschechien
Russland
1:3 27.05.2010 Tisch 2 Schweden
Ungarn
2:3 Südkorea
Viertelfinale
28.05.2010 Tisch 2 China
Weißrussland
3:0 28.05.2010 Tisch 2 Japan
Hongkong
3:0 28.05.2010 Tisch 1 Deutschland
Russland
3:1 28.05.2010 Tisch 1 Ungarn
Südkorea
2:3 Halbfinale
29.05.2010 Tisch 1 China
Japan
3:0 29.05.2010 Tisch 1 Deutschland
Südkorea
3:1 Finale
30.05.2010 Tisch 1 China
Deutschland
3:1 Ergebnisse:
- Ma Long - Timo Boll 11:9, 11:9, 10:12, 5:11, 7:11
- Ma Lin - Dimitrij Ovtcharov 11:9, 11:7, 11:5
- Zhang Jike - Christian Süß 7:11, 11:9, 11:9, 11:7
- Ma Lin - Timo Boll 14:16, 11:4, 11:8, 11:7
Abschneiden der Deutschen
Herren
Trainer war Richard Prause. In Gruppe C besiegte Deutschland Dänemark, Spanien und Kroatien mit jeweils 3:0. Nach einem 3:2 gegen Japan und einem 3:1 gegen Ungarn belegte es den ersten Platz und war damit für das Viertelfinale qualifiziert. Hier besiegte das Team Russland mit 3:0. Im Halbfinale setzte sich Deutschland gegen Südkorea mit 3:1 durch und gelangte so ins Endspiel, wo es auf China traf.
Timo Boll gelang nach 0:2 Rückstand noch ein Sieg gegen Ma Long und brachte Deutschland in Führung. Ma Lin besorgte mit einem glatten 3:0 gegen Dimitrij Ovtcharov den Ausgleich. Im folgenden Spiel führte Christian Süß nach gewonnenen ersten Satz gegen Zhang Jike im zweiten Satz bereits 9:5. Jedoch verlor er noch mit 1:3. Ma Lin holte danach den Siegpunkt gegen Timo Boll.
Spieler Bilanz Timo Boll 8:2 Dimitrij Ovtcharov 6:2 Christian Süß 5:2 Bastian Steger 2:1 Patrick Baum 1:0 Damen
Trainiert wurden die deutschen Damen von Jörg Bitzigeio und Eva Jeler. Das Team trat in Gruppe C an und begann in der Besetzung Wu Jiaduo, Kristin Silbereisen, Elke Schall. Nach einem 3:0 Sieg über die USA folgte das Spiel gegen den amtierenden Europameister Niederlande. Trotz 0:2 Rückstand gewannen die Deutschen noch 3:2. Nach dem darauf folgenden 3:1 Sieg über Spanien konnte Elke Schall wegen einer Rückenverletzung nicht mehr eingesetzt werden. In den restlichen Spielen wurde daher die erst 17-jährige Sabine Winter eingesetzt. In der vierten Runde stand das Team beim 0:3 gegen Singapur auf verlorenem Posten, es gelang kein einziger Satzgewinn. Nach dem 3:1 Erfolg über Tschechien kam Deutschland in Gruppe C auf Platz zwei und musste somit im Achtelfinale antreten.
Hier wurde als Gegner Rumänien zugelost. Hier trug Sabine Winter durch einen Sieg über Bernadette Szocs zum 3:1 Erfolg bei. Auch im Viertelfinale gegen Hongkong punktete Winter gegen Zhang Rui. Mit 3:1 zog Deutschland ins Halbfinale ein, wo sie erneut auf den späteren Weltmeister Singapur traf. Lediglich Kristin Silbereisen kann zwei Sätze gegen Wang Yue Gu gewinnen, der Kampf geht mit 0:3 verloren.
Spielerinnen Bilanz Wu Jiaduo 9:3 Kristin Silbereisen 4:5 Sabine Winter 2:3 Elke Schall 2:1 Petrissa Solja erhielt bei der WM-Nominierung den Vorzug gegenüber Zhenqi Barthel, kam aber nicht zum Einsatz.
Wissenswertes
- Michael Zwipp (Hessen) wird für die Olympischen Sommerspiele 2012 im Tischtennis als Oberschiedsrichter nominiert.[1]
- Die Regelung für die Wechselmethode (Zeitspiel) wurde vom ITTF-Kongress abgeändert.
- Bei den Olympischen Sommerspielen dürfen im Einzelwettbewerb noch maximal zwei Spieler pro Nation antreten.[2]
- In Zukunft wird ein Sportler für 12 Monate gesperrt, wenn sein Schläger innerhalb von 48 Monaten viermal als falsch getestet wird.
- Die WM 2013 wird nach Paris vergeben.
- Kuwait wird vom Weltverband ITTF als Mitglied ausgeschlossen.[2]
- Neue Mitglieder der ITTF werden Swaziland, Norfolk Island und Anguilla.[2]
Ergebnisse
Herren
Rang Sieger 1. China (Ma Lin, Ma Long, Zhang Jike, Wang Hao) 2. Deutschland (Timo Boll, Dimitrij Ovtcharov, Christian Süß, Bastian Steger, Patrick Baum) 3.-4 Südkorea (Ryu Seung-min, Oh Sang-eun, Joo Se-hyuk) 3.-4 Japan (Jun Mizutani, Kaii Yoshida, Seiya Kishikawa, Kenta Matsudaira, Chan Kazuhiro) 10. Österreich (Werner Schlager, Chen Weixing, Robert Gardos) 63. Schweiz (Nicola Mohler, Denis Joset, Linus Trummler) Damen
Rang Sieger 1. Singapur (Sun Beibei, Feng Tianwei, Wang Yue Gu) 2. China (Ding Ning, Liu Shiwen, Guo Yan) 3.-4. Deutschland (Wu Jiaduo, Kristin Silbereisen, Sabine Winter, Elke Schall) 3.-4. Japan (Kasumi Ishikawa, Sayaka Hirano, Ai Fukuhara) 50. Schweiz (Monika Führer, Rachel Moret, Rahel Aschwanden) Quellen und Einzelnachweise
- Ausführlicher Bericht: Zeitschrift tischtennis, 2010/6
- Vorschau: tischtennis, 2010/5 S.10-16
- ↑ Zeitschrift tischtennis, 2010/6 S.20
- ↑ a b c Zeitschrift tischtennis, 2010/6 S.22
Weblinks
- Eintrag in ITTF-Datenbank (abgerufen am 5. Juni 2011)
- ITTF-Bericht (englisch) (abgerufen am 5. Juni 2011)
London 1926 | Stockholm 1928 | Budapest 1929 | Berlin 1930 | Budapest 1931 | Prag 1932 | Baden 1933 | Paris 1934 | Wembley 1935 | Prag 1936 | Baden 1937 | Wembley 1938 | Kairo 1939 | Paris 1947 | Wembley 1948 | Stockholm 1949 | Budapest 1950 | Wien 1951 | Bombay 1952 | Bukarest 1953 | Wembley 1954 | Utrecht 1955 | Tokio 1956 | Stockholm 1957 | Dortmund 1959 | Peking 1961 | Prag 1963 | Ljubljana 1965 | Stockholm 1967 | München 1969 | Nagoya 1971 | Sarajevo 1973 | Kalkutta 1975 | Birmingham 1977 | Pjöngjang 1979 | Novi Sad 1981 | Tokio 1983 | Göteborg 1985 | Neu-Delhi 1987 | Dortmund 1989 | Chiba 1991 | Göteborg 1993 | Tianjin 1995 | Manchester 1997 | Eindhoven 1999 | Kuala Lumpur 2000 | Osaka 2001 | Paris 2003 | Doha 2004 | Shanghai 2005 | Bremen 2006 | Zagreb 2007 | Guangzhou 2008 | Yokohama 2009 | Moskau 2010 | Rotterdam 2011 | Dortmund 2012 | Paris 2013
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