- Veselin Topalov
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Wesselin Topalow Topalow 2007 in Iraklio Name Wesselin Topalow Schreibweisen Veselin Topalov (FIDE) Веселин Топалов (bulgarisch)
Land Bulgarien Geboren 15. März 1975 (34 Jahre)
Russe, BulgarienTitel Großmeister (1992) Derzeitige Elo-Zahl 2812 (Nr.1 der FIDE-Weltrangliste vom April 2009) Beste Elo-Zahl 2813 (Oktober 2006) Karteikarte bei der FIDE (englisch) Wesselin Topalow (bulgarisch Веселин Топалов, wiss. Transliteration Veselin Topalov; * 15. März 1975 in Russe) ist ein bulgarischer Großmeister im Schach und war von Oktober 2005 bis Oktober 2006 FIDE-Weltmeister.
Inhaltsverzeichnis
Leben und Karriere
Jugend und Aufstieg
Topalows Vater Alexander war Ökonom, seine Mutter Sneschina Ärztin. Im Alter von 7 Jahren erlernte Wesselin Topalow Schach und machte außergewöhnlich schnell Fortschritte. Sein erster Trainer war Dimitar Sinabow, ab 1987 dann Petko Tanassow.
1989 gewann Topalow die U14-Weltmeisterschaft in Aguadilla, Puerto Rico. 1992 wurde er Großmeister. Im November 1992 fuhr er mit seinem Manager Silvio Danailow nach Spanien und spielte dort zahlreiche Turniere, dabei legten sie über 25.000 Kilometer zurück.[1] Seit Mitte der 1990er-Jahre zählt er zu den Super-Großmeistern und ist dank seines kompromisslosen Kampfstils ein gern gesehener Teilnehmer bei den gegenwärtigen Top-Turnieren der Schachwelt. Seine längste Erfolgsserie hatte er im Jahre 1996, als er in Madrid (1.-2.), Amsterdam (1.-2.), León (1.-2.), Nowgorod (1.), Wien (1.-3.) und Dos Hermanas (1.-3.) siegte. 2002 gelangte er im Dortmunder Braingames-Kandidatenturnier in das Finalmatch, in dem er Peter Leko mit 1,5:2,5 (+1, -2, =1) unterlag. Eine der meistkommentierten Partien überhaupt ist seine Annahme von Kasparovs Turmopfer 1999 in Wijk aan Zee.
Äußerst erfolgreich verlief für Topalow das Jahr 2005: im Januar belegte er in Wijk aan Zee den alleinigen 3. Platz, hinter Peter Leko und Viswanathan Anand, und besiegte den amtierenden Weltmeister Wladimir Kramnik mit den schwarzen Steinen in 20 Zügen. Einen Monat später gelang ihm einer der größten Erfolge in seiner Karriere, als er das "Wimbledon" des Schachs, das Turnier in Linares, gewann (geteilt mit Garri Kasparow, den er in der letzten Runde schlug). Im Mai 2005 setzte er seine Siegesserie fort und gewann das M-Tel Masters in Sofia mit einem Punkt Vorsprung auf Viswanathan Anand. Ihm gelang hier zum zweiten Mal in diesem Jahr ein Sieg mit den schwarzen Steinen gegen Wladimir Kramnik.
Weltmeister der FIDE 2005
→ Hauptartikel: FIDE-Weltmeisterschaft 2005
Mit seinem Sieg beim WM-Turnier der FIDE im argentinischen San Luis 2005 erreichte er den bisherigen Höhepunkt seiner Karriere. Er zählte zu den Favoriten auf den Titel und gewann das Turnier in souveräner Manier. Durch seinen im ersten Durchgang des doppelrundigen Turniers erzielten Vorsprung (er gewann im ersten Durchgang 6 Partien und machte ein Remis) stand er bereits eine Runde vor Schluss als Sieger fest und wurde ohne Niederlage neuer FIDE-Weltmeister. Er wurde 2005 mit dem Schach-Oscar ausgezeichnet.
Vereinigungskampf 2006
Nach Beendigung des Turniers von San Luis ließ Topalow durch seinen Manager Danailow verlauten, dass er zu einem Wettkampf (allerdings nicht um den WM-Titel) gegen den klassischen Schachweltmeister, Wladimir Kramnik, bereit sei. Kramnik seinerseits bot Topalow einen Titelvereinigungskampf an. Dieser fand im September-Oktober 2006 in Elista statt. Nachdem es nach dem letzten regulären Spiel 6:6 unentschieden stand, konnte Kramnik sich in den anschließenden Schnellschach-Tiebreaks mit 2,5:1.5 durchsetzen und wurde damit unumstrittener Schachweltmeister.
Weitere Erfolge 2006-2008
Einen großen Erfolg konnte Topalow im Januar 2006 feiern, als er das Spitzenturnier Corus Wijk aan Zee zusammen mit Viswanathan Anand gewann. Im April gewann er in Bukarest einen Wettkampf gegen den Europameister Liviu-Dieter Nisipeanu mit 3:1, im Mai erneut das M-Tel Masters in Sofia. Nach einem schwachen Turnier in Hoogeveen, Ende des Jahres 2006, konnte er zu Beginn des Jahres 2007, gemeinsamen mit Lewon Aronjan und Teimour Radjabov, beim sehr stark besetzten Großmeister-Turnier in Wijk aan Zee den Sieg erringen. Im November 2007 gewann er ein doppelrundiges Turnier der Kategorie 19 (sechs Teilnehmer, Elo-Schnitt 2701) im spanischen Vitoria-Gasteiz. Mit 7 Punkten aus 10 Partien platzierte er sich nach einem Endspurt mit drei Siegen in den letzten drei Runden mit 1,5 Zählern vor Ruslan Ponomarjow. Im September 2008 gewann er in Bilbao das Final Chess Masters, ein doppelrundiges Turnier der Kategorie 21. Im Dezember gewann er das Turnier Pearl Spring in Nanjing mit 7 Punkten aus 10 Partien.
Kampf um den WM Titel 2009
→ Hauptartikel: Schachweltmeisterschaft 2009
Im Kampf um den WM Titel war Topalow als Sieger der FIDE-Weltmeisterschaft 2005 für das das Kandidatenfinale qualifiziert. Dieses fand vom 16. bis zum 26. Februar 2009 in Sofia gegen Gata Kamsky statt. Topalow konnte es vorzeitig mit 4,5:2,5 (+3, -1, =3) Punkten für sich entscheiden. [2] Der Weltmeisterschaftskampf mit dem derzeitigen Schachweltmeister Viswanathan Anand wird spätestens bis zum 20. April 2010 stattfinden.[3]
Elozahl
Topalows aktuelle Elo-Zahl beträgt 2812, damit liegt er auf Position eins der Weltrangliste des Weltschachverbands FIDE (Stand: April 2009).[4]
Stil
Topalow gilt als kompromissloser Kämpfer, der sich am Brett in einen „Fanatiker mit feurigen Augen“ [5] verwandelt. Seine Stärke ist das Mittelspiel: Er ist ein guter Rechner und bevorzugt zweischneidige Stellungen, in denen er über die Initiative verfügt. In der Eröffnung spielt er bevorzugt aggressive Varianten, mit denen er Druck auf seine Gegner ausüben kann. Dabei profitiert er von seiner guten Vorbereitung, bei der er von seinem Sekundanten Iwan Tscheparinow unterstützt wird.
Topalow - Kramnik, Wijk aan Zee 2008a b c d e f g h 8 8 7 7 6 6 5 5 4 4 3 3 2 2 1 1 a b c d e f g h Stellung nach dem 11. Zug von Schwarz Bekannt ist Topalow auch für seine Qualitätsopfer. In der Defensive hat er dagegen Schwächen, außerdem unterlaufen ihm für einen Spieler seiner Klasse verhältnismäßig viele einfache Fehler. Ein Beispiel dafür ist die 10. Matchpartie gegen Kramnik 2006. In vielen Turnieren startet er schlecht, kommt dann aber noch in Fahrt und hat einen starken Schlußspurt.
Eine aufsehenerregende Neuerung, die charakteristisch für seinen dynamischen Stil ist, spielte er beim Corus-Schachturnier im Januar 2008 gegen Kramnik. In der nebenstehenden Theoriestellung, die zuvor bereits vielfach in der Großmeisterpraxis vorkam, war der Zug 12. Se5xd7 allgemein üblich. Kramnik wollte ihn bereits auf seinem Partieformular notieren, als Topalow nach seinem Springer griff. Dieser brachte jedoch das unerwartete Opfer 12. Se5xf7 !? und erhielt in der Folge einen starken Angriff gegen den schwarzen König. Obwohl die Korrektheit des Opfers noch nicht endgültig analytisch geklärt ist, konnte Kramnik am Brett die entstehenden Probleme nicht lösen und verlor die Partie nach 45 Zügen. Für die ersten 40 Züge benötigte Topalow lediglich eine Stunde Bedenkzeit, was für seine gute Vorbereitung spricht. Die Diagrammstellung war am 24. Januar 2008 auf der Titelseite der Frankfurter Allgemeinen Zeitung abgebildet.
Liste der Turnierergebnisse (ohne Schnellschach)
Turnier Ort Ergebnis/Punktezahl Rang 1989 U14-Weltmeisterschaft Aguadilla (Puerto Rico) ? 1. Platz 1992 Terrassa (Italien) 6,5/9 1. Platz 1993 Madrid (Spanien) 6,5/9 2. Platz 1994 Las Palmas (Spanien) 5,5/9 3. Platz 1995 Polanica Zdroj (Polen) 7,5/11 1. Platz Elenite (Bulgarien) 6/9 1. Platz Belgrad (Serbien-Montenegro) 6/11 4. Platz 1996 Amsterdam (Niederlande) 6,5/9 1. Platz Dos Hermanas (Spanien) 6/9 3. Platz Madrid 6,5/9 1. Platz León (Spanien) 3,5/6 1. Platz 1997 Madrid 6,5/9 1. Platz Dortmund 5,5/9 3. Platz 2001 Sarajevo (Bosnien-Herzegowina) 6/9 2. Platz Dortmund 6,5/10 2. Platz 2002 Cannes (Frankreich) 6/9 1. Platz 2003 Leon 4/8 2. Platz Benidorm (Spanien) 7/10 1. Platz 2004 FIDE Weltmeisterschaft 11,5/16 3. Platz 2005 Linares 8/12 1. Platz Sofia (Bulgarien) 6,5/10 1. Platz FIDE Weltmeisterschaft San Luis (Argentinien) 10/14 1. Platz (Topalow wird FIDE-Weltmeister) 2006 Corus-Schachturnier Wijk aan Zee (Niederlande) 9/13 1. Platz Linares und Morelia (Mexiko) 8/14 3. Platz M-Tel Masters Sofia (Bulgarien) 6,5/10 1. Platz Weltmeisterschaftskampf gegen Wladimir Kramnik Elista (Kalmückien, Russland) 5/11 (+2, -3, =6) 6-6 unentschieden, dabei ein kampfloser Gewinn, dann 2,5-1,5 im Schnellschach-Tiebreak für Kramnik 10th Essent Hoogeveen Niederlande 2,5/6 (+2, -3, =1) 3. Platz 2007 Corus-Schachturnier Wijk aan Zee (Niederlande) 8,5/13 1. Platz M-Tel Masters Sofia (Bulgarien) 5,5/10 1. Platz „Chess Champions League“-Turnier Vitoria-Gasteiz (Spanien) 7/10 1. Platz 2008 Corus-Schachturnier Wijk aan Zee (Niederlande) 6/13 9. Platz M-Tel Masters Sofia (Bulgarien) 6,5/10 2. Platz „Final Chess Masters“-Turnier Bilbao (Spanien) 6,5/10 1. Platz Pearl Spring Chess Tournament Nanjing (China) 7/10 1. Platz Partien
Einzelnachweise
- ↑ Turnierseite Final Chess Masters Bilbao
- ↑ Topalov defeats Kamsky to win Match, Fide am 27. Februar 2009
- ↑ Presidential Board meeting 1st quarter 2009 Fide am 9. März 2009
- ↑ akt Die Spieler mit den 100 höchsten Elo-Bewertungen der FIDE
- ↑ Jewgeni Barejew und Ilja Lewitow: From London to Elista. New in Chess, Alkmaar 2007, S. 308
Weblinks
- Wesselin Topalow beim Weltschachbund FIDE (englisch)
- Homepage (englisch)
- FIDE 2005 World Championship Chess rounds
- Wesselin Topalows Schachpartien auf chessgames.com (englisch)
- Turnierseite des Halbfinalmatches Topalov - Kamsky, Februar 2009 in Sofia (englisch)
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FIDE-Weltmeister während der Titelspaltung 1993 bis 2006:
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Personendaten NAME Topalow, Wesselin ALTERNATIVNAMEN Topalov, Veselin KURZBESCHREIBUNG bulgarischer Schachspieler GEBURTSDATUM 15. März 1975 GEBURTSORT Russe (Stadt)
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