Wernstein

Wernstein
Wappen Karte
Wappen von Wernstein am Inn
Wernstein am Inn (Österreich)
DEC
Wernstein am Inn
Basisdaten
(Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria)
Bundesland Oberösterreich
Politischer Bezirk Schärding (SD)
Fläche 16 km²
Koordinaten 48° 31′ N, 13° 28′ O48.50861111111113.460277777778319Koordinaten: 48° 30′ 31″ N, 13° 27′ 37″ O
Höhe 319 m ü. A.
Einwohner 1.521 (31. Dez. 2008)
Bevölkerungsdichte 95 Einwohner je km²
Postleitzahl 4783
Vorwahl 07713
Gemeindekennziffer 4 14 29
AT311
Adresse der
Gemeindeverwaltung
Innstraße 1
4783 Wernstein am Inn
Offizielle Website
Politik
Bürgermeister Johann Mayr (ÖVP)
Gemeinderat (2003)
(19 Mitglieder)
11 ÖVP, 7 SPÖ, 1 FPÖ
Lage der Gemeinde Wernstein am Inn
Karte

Wernstein am Inn ist eine Gemeinde in Oberösterreich im Bezirk Schärding im Innviertel mit 1.547 Einwohnern. Der zuständige Gerichtsbezirk ist Schärding.

Blick von Schloss Neuburg auf Wernstein am Inn


Inhaltsverzeichnis

Geografie

Wernstein am Inn liegt auf 319 m Höhe im Innviertel. Die Ausdehnung beträgt von Nord nach Süd 5,3 km, von West nach Ost 5,8 km. Die Gesamtfläche beträgt 16,4 km². 20,7 % der Fläche sind bewaldet, 66,5 % der Fläche sind landwirtschaftlich genutzt.

Ortsteile der Gemeinde sind Amelreiching, Edt, Göpping, Grub, Hofötz, Kinham, Linden, Lindenberg, Rutzenberg, Öhret, Sachsenberg, Schafberg, Stöbichen, Wernstein am Inn, Wimberg, Zwickledt.

Landschaft

Das Gemeindegebiet Wernstein am Inn liegt am Südrand der Böhmischen Masse, einem uralten Gebirgszug, der sich über Nordbayern, den Sauwald, das Mühl- und Waldviertel und Teile Tschechiens erstreckt. Granit, Gneis und ihre Mischformen (im Gemeindegebiet sind es "Migmatite vom Typus Wernstein"), bilden die Bausteine dieses Gebirges.

Eine der wohl reizvollsten Landschaften des unteren Innviertel ist die Innenge Vornbach-Wernstein, ein Erosionstal das auch in floristischer Hinsicht ein interessantes Gebiet darstellt. Nirgends im weiten Umkreis findet man auf so kleinem Raum eine derart mannigfaltige Flora vor. Das Tal ist durch Wander- und Radwege beiderseits des Inns gut erschlossen.

Wappen

Mit Beschluss der oberösterreichischen Landesregierung vom 09. Juni 1980 wird Wernstein die Führung eines Gemeindewappens bewilligt. Die Gemeindefarben werden mit Blau-Weiß-Blau festgelegt. Die beiden aufgerichteten Löwen und die Spitze sind dem Stammwappen der Ritter von Schmelzing und Wernstein, die drei Quadersteine dem Wappen des Grafen Sinzendorf entnommen. Beide Geschlechter haben die Geschichte Wernsteins geprägt und Spuren hinterlassen, wie zum Beispiel das Epitaph in der Pfarrkirche, das Schloss Zwickledt und die Mariensäule. Die gewellte Linie soll auf die Lage des Ortes am Inn hinweisen.


Blasonierung: In Blau eine silberne, eingebogene Spitze, darin über blauem, gewelltem, mit einer silbernen Wellenleiste belegtem Schildfuß drei rote, eins zu zwei gestellte Quadersteine; begleitet von zwei goldenen, aufgerichteten und einander zugewendeten, gekrönten und geflügelten Löwen mit roten Krallen und roten Zungen. Die Gemeindefarben sind Blau-Weiß-Blau.

Geschichte

Zwischen 1120 und 1150 wurde die Burg Wernstein erbaut. Sie kam mit der Grafschaft Neuburg 1283 nach öfteren Besitzerwechsel an Österreich, das Umland blieb bis 1780 bayrisch und kam nach dem Frieden von Teschen mit dem Innviertel (damals 'Innbaiern') zu Österreich. 1803 kam infolge der Auflösung des Fürstbistum Passau die Grafschaft Neuburg an Bayern, die Herrschaft Wernstein blieb bei Österreich. Während der Napoleonischen Kriege wieder kurz bayrisch, gehört Wernstein seit 1814 wieder zu Oberösterreich. Erst 1921 erhielt Wernstein vom Kraftwerk Kneiding das elektrische Licht. Nach dem Anschluss Österreichs an das Deutsche Reich am 13. März 1938 gehörte der Ort zum "Gau Oberdonau". Nach 1945 erfolgte die Wiederherstellung Oberösterreichs. Von 1962 bis 1964 erfolgte die Umgestaltung des Ortes aufgrund des Baus des Laufkraftwerks Passau-Ingling.

Politik

Bürgermeister ist Johann Mayr von der ÖVP.

Einwohnerentwicklung: 1991 hatte die Gemeinde laut Volkszählung 1.659 Einwohner, 2001 1.654 Einwohner, 2008 1547.

Sehenswürdigkeiten

Mariensäule

Die Pfarrkirche zum Hl. Georg ist ein einschiffiger, spätgotischer Bau vom Ende des 15. oder Anfang des 16. Jahrhunderts. An der Nord- und Südseite wurden 1966 /1967 an Stelle der älteren Zubauten zwei tonnengewölbte Stahlbetonanbauten nach Plänen von Edgar Telesko und Helmut Wertgarner errichtet. Das Innere der Pfarrkirche birgt einige hervorragende Kunstdenkmäler. Aus der Zeit der Gotik stammen ein achteckiger Taufstein aus rotem Marmor, sowie die Statuen des Hl. Leonhard und des Hl. Georg, sowie ein überlebensgroßer Kruzifixus vom Anfang des 15. Jahrhunderts. Aus der Zeit des Barock ist der unvollständige Kreuzweg erhalten. Modern sind Blockaltar, Tabernakel und Taufstein im Altarraum vom Bildhauer Karl Prantl. Die Kirchenfenster, von Rudolf Kolbitsch entworfen, kommen aus der Glaswerkstätte des Stiftes Schlierbach. In dem um die Pfarrkirche liegenden Ortsfriedhof haben bedeutende Persönlichkeiten ihre letzte Ruhestätte gefunden: Msg. Alois Weinberger, Msg. Johann Schließleder,Pfr. GR Alois Samhaber, Prof. Herbert Fladerer, Dr. Alois Beham, Prof. Alfred Kubin und seine Gattin Hedwig. Den Grabstein schuf Karl Prantl. An der ursprünglichen Grabstelle wurde Kubins Freund Herbert Lange bestattet. In der Aufbahrungshalle Betonglasfenster von Margret Bilger, 1963 geschaffen, den Siebenfachen Schmerz Mariens darstellend.

Eine weitere Sehenswürdigkeit ist das 1953 von Prof. Alois Dorn geschaffene Mahnmal für die Opfer beider Weltkriege. Die Nepomukstatue auf dem Johannesfelsen im Inn wurde 1976 von Dr. Alois Beham gestaltet. Die sogenannte „Pestsäule“ ist ein gotischer Bildstock vom Ende des 15. Jahrhunderts. Das Schifferkreuz, zum Gedenken an die im Inn Verunglückten, wurde 1976 aufgestellt.

Die barocke Mariensäule vor der Burg Wernstein erinnert an ein Gelöbnis Kaiser Ferdinands III., das dieser Angesichts der Bedrohung von Wien durch die Schweden gemacht hatte. 1646 fertigte Johann Jacob Pock nach dem Vorbild der Münchner Mariensäule eine Säule aus Granit und Sandstein an. Kaiser Leopold ließ 20 Jahre später die steinerne Säule durch eine aus Erz gegossene ersetzen. Graf Sinzendorf erbittet sich vom Kaiser die steinerne Säule und lässt sie zu Schiff nach Wernstein bringen und gegenüber der Neuburg aufstellen. Nach zweijähriger Arbeitsdauer ist die Aufstellung und Restaurierung im Jahre 1670 beendet.Nach der Auflösung der Grafschaft geht die Mariensäule in den Besitz der Gemeinde Wernstein über.

Die Burg und Herrschaft Wernstein, war bis 1803 Bestandteil der Grafschaft Neuburg. Verwaltet wurde sie von Burghütern und Pflegern, die zugleich Mautner waren und die Schiffszölle einnahmen. Im Jahre 1805 verkaufte der Österreichische Staat die Burg an Private. Die Mantelmauerburg im 12. Jahrhundert errichtet, gehörte zur ausgedehnten Burganlage der Neuburg und diente als Vorwerk und Mautstelle. Sie weist Bauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert auf und wurde 1991 - 1993 südseitig teilweise neu aufgebaut und großzügig restauriert

Hoch über dem Inn auf der bayerischen Seite liegt die Burg Neuburg, mit einem wechselhaften Schicksal. Sie wurde 1025 von den mächtigen Grafen von Formbach erbaut.

1567 schenkt Graf Julius I. von Salm, Besitzer der Grafschaft Neuburg, seinem Verwalter Leonhard Schmelzing das Gut Zwickledt. Kaiser Maximilian II. erhebt die Brüder Leonhard und Bernhard Schmelzing im selben Jahr in den Adelsstand. 1645 wird in einem erneuerten Diplom das Prädikat "von Wernstein" hinzugefügt. Die Herren von Schmelzing, die fast 300 Jahre das Leben unseres Ortes mitprägten, bleiben bis 1852 im Besitz von Zwickledt. Im Jahre 1906 erwerben Alfred und Hedwig Kubin den Haupteil des alten Landsitzes. Zwickledt wird seine "Arche" und wird durch Kubin in der Welt ein Begriff und ist mit seinem Namen und Werk untrennbar verbunden. Nach dem Tod Alfred Kubins erwarb das Land Oberösterreich Zwickledt und erklärte es zur Kubin-Gedenkstätte.

Das Landschaftsschutzgebiet „Vornbacher Enge“ mit dem wildromantischen Inndurchbruchstal und dem Grossteil des Neuburger Waldes verdient besondere Erwähnung und ist durch Wanderwege gut erschlossen.

Die Brücke nach Neuburg ist eine unsymmetrische Hängeseilbrücke, hat eine Länge von 145 Metern und überspannt den Inn auf einer max. Höhe von 8 Meter. Das Gesamtgewicht beläuft sich nur auf 80 Tonnen. Nur ein einziger - auf Neuburger Seite - errichteter Pylon trägt die Brücke. Er ist nadelförmig, 30 Meter hoch und leitet die Zugkräfte über Rückspannseile in den Granitfels ab. Lot- und waagrecht wirkende Kräfte nehmen Windseile beiderseits der Querträger auf. Schwing­ungs­tilger unter dem Gehbelag minimieren Vertikal- und Horizontal­schwingungen. Auch in den Nachtstunden setzt der Mariensteg Akzente. Die Lichtinstallation der Künstlerin Waltraut Cooper lässt den nächtlichen Steg in den Farben des Regenbogens – als Symbol des Friedens und des vereinten Europa - erstrahlen.

Die Alfred Kubin Galerie zeigt Bilder des in Wernstein am Inn lebenden Grafikers.

Persönlichkeiten

  • Alfred Kubin (1877-1959), Grafiker, lebte von 1906 bis zu seinem Tod 1959 in Wernstein am Inn
  • Alois Beham, Leibarzt Alfred Kubins, lebte bis zu seinem Tod 1991 in Wernstein am Inn

Partnerschaften

  • Gemeindepartnerschaft mit Gemeinde Neuburg am Inn seit 2003
  • Feuerwehr partnerschaft mit FF Neuburg am Inn seit 1988
  • Feuerwehrpartnerschaft mit FF Unterhöhenstetten

Sport

Zu sportlichen Betätigung sind in Wernstein am Inn 2 Tennisplätze, 2 Asphaltbahnen und ein Multifunktionspielfeld vorhanden. Des Weiteren wird die herrliche Lage am Inn von vielen Menschen zum Laufen und Radfahren, auf den großartigen Radwegen beiderseits des Inns, genutzt, um sich fit zuhalten.

Regelmäßige Veranstaltungen

Seit der Eröffnung des Marienstegs im Oktober 2006, findet jährlich ein grenzüberschreitende Laufveranstaltung statt, die vom 2-tägigen Brückenfest umrahmt wird

Innpromenadenfest, veranstaltet von der Musikkapelle Wernstein am Inn

Das Maibaumkraxl'n wird am letzten Sonntag im Mai von der Union Wernstein am Inn veranstaltet.


Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Die Gemeinde Wernstein am Inn liegt an der ÖBB-Strecke Wels-Passau. Durch die Nähe zur Bezirkshauptsstadt Schärding ist die Gemeinde über Bundesstraßen (B129, B136, B137, B149 und B12 und B512 in Bayern) sowie die Innkreisautobahn A8 mit der Landeshauptstadt Linz und anderen größeren Städten, wie Ried im Innkreis, Grieskirchen, Wels und den bayerischen Städten Passau, Pocking und über die aus der am Grenzübergang in Suben weiterführenden Autobahn A3 mit der bayerischen Landeshauptstadt München verbunden. Der Inn wird ausschließlich für Touristenschifffahrten zwischen den Staustufen St. Florian-Neuhaus und Ingling-Passau genutzt, da sämtliche Kraftwerke am Inn keine Schleusen besitzen.

Ansässige Unternehmen

Vor Ort sind die Unternehmen Auer Metallbau, CAB, Schwarzmayr Montagen, Elektro Schiebler, Elektro Danninger, Wärme- und Elektrotechnik Boxrucker, Sanitär- und Heizungstechnik Ortner, Wollersberger Metallbau und Keim Fallenfabrik ansässig.

Vereine


Bildung

In Wernstein befindet sich eine Volksschule und ein Kindergarten.

Weblinks


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