- Beethoven Orchester Bonn
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Das Beethoven Orchester Bonn ist das Sinfonieorchester von Ludwig van Beethovens Geburtsstadt Bonn.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Am 1. Oktober 1907 unterschrieb die Stadt Bonn einen Vertrag, mit dem sie das zehn Jahre zuvor gegründete Philharmonische Orchester Koblenz und seinen Kapellmeister Heinrich Sauer in ihre Dienste nahm. Damit bekam die Beethovenstadt nach Auflösung der Kurfürstlichen Hofkapelle im Jahre 1794 wieder ein eigenes Berufsorchester. Es trug zunächst den Titel Städtisches Orchester Bonn, ab 1963 Orchester der Beethovenhalle Bonn und heißt seit 2003 Beethoven Orchester Bonn. Es ist zugleich das Orchester der Oper Bonn.
Von 1907 bis 1922 wirkte Heinrich Sauer als Städtischer Kapellmeister und Hugo Grüters als Städtischer Musikdirektor.
Mit Ausbruch des Ersten Weltkriegs hatte das Orchester die erste große Krise im Laufe seiner 100-jährigen Geschichte zu überstehen. Die alte Beethovenhalle, der Konzertsaal des Orchesters, wurde in ein Lazarett verwandelt und eine Vielzahl der Orchestermitglieder wurden zum Kriegsdienst eingezogen. Im April 1916 löste die Stadt das Orchester wegen fehlender finanzieller Mittel auf. Erst 1920 wurde das Orchester nach anfänglichem Widerstand der Stadtverordneten wieder gegründet. Weitere Existenzbedrohungen folgten durch die Weltwirtschaftskrise und den Ausbruch des Zweiten Weltkriegs. Musiker des Orchesters und auch der damalige Generalmusikdirektor Gustav Classens wurden wiederum zum Kriegsdienst eingezogen, die Beethovenhalle wurde bei einem Bombenangriff zerstört. 1959 wurde die neue Beethovenhalle eingeweiht und ist seither Hauptspielstätte des Orchesters.
2008 hatte das Orchester 106 Musiker und zählte zur Spitzenklasse deutscher Orchester. Es spielt pro Spielzeit bei etwa 120 Opernaufführungen und 40 Konzerten in Bonn sowie zahlreichen Gastkonzerten im In- und Ausland.
Prominente Dirigenten
Bedeutende Komponisten und Gastdirigenten leiteten das Orchester. 1907 dirigierte Richard Strauss eigene Werke in Bonn, 1914 arbeiteten anlässlich des Mittelrheinischen Musikfestes Max Reger, Fritz Busch und Max Bruch mit dem Orchester. Später folgten unter anderen Paul Hindemith, Hans Pfitzner, Erich Kleiber, Joseph Keilberth, Karl Böhm, Rudolf Kempe, Sergiu Celibidache, Günter Wand, Sir Malcolm Sargent und Kurt Masur.
Generalmusikdirektoren
- Max Anton (1922–1930)
- Hermann Abendroth (interim 1931–1932)
- Gustav Classens (1933–1949)
- Otto Volkmann (1949–1957)
- Volker Wangenheim (1957–1978)
- Jan Krenz (1979–1982)
- Gustav Kuhn (1983–1985)
- Dennis Russell Davies (1987–1995)
- Marc Soustrot (1995–2003)
- Roman Kofman (2003–2008)
- Stefan Blunier (2008–
Produktionen
Seit seinem Bestehen hat das Orchester zahlreiche Musikproduktionen geschaffen.[1] Dazu gehört z.B. die bis Ende der Spielzeit 2005/2006 erarbeitete Gesamtaufnahme sämtlicher Sinfonien von Dmitri Schostakowitsch unter der Leitung von Roman Kofman. Aus dieser Reihe wählte der international renommierte „Penguin Guide to Compact Discs“ die Aufnahme der 7. Sinfonie als „Key recording“ (Einspielung mit Referenzcharakter) aus und bezeichnete sie als eine „in jeder Beziehung herausragende Aufführung und Aufnahme“. Im November 2009 erschien eine Aufnahme mit Werken von Arnold Schönberg unter der Leitung von Generalmusikdirektor Stefan Blunier.[2]
100. Geburtstag
Am 21. September 2007 feierte das Beethoven Orchester Bonn im Rahmen des Beethovenfestes seinen 100. Geburtstag mit einem Konzert in der Beethovenhalle. Dabei wurde die Sinfonie Abendland von Karsten Gundermann uraufgeführt. Weiterhin standen Beethovens Sinfonie Nr. 1 C-Dur op. 21 und Edward Elgars Violinkonzert h-Moll op. 61 mit Gidon Kremer als Solist auf dem Programm.
Literatur
- Norbert Schloßmacher (Hrsg.): 100 Jahre Beethoven Orchester Bonn. Impressionen aus einem Jahrhundert Orchestergeschichte, Bonn 2007
Weblinks
- Beethoven Orchester Bonn
- Gesellschaft der Freunde des Beethoven Orchesters Bonn e.V.
- Ulrich Bumann: Beethoven Orchester feiert 100-jähriges Bestehen
- Kurt Masur in Bonn
Quellen
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