Zielona Góra

Zielona Góra
Zielona Góra
Wappen von Zielona Góra
Zielona Góra (Polen)
Zielona Góra
Zielona Góra
Basisdaten
Staat: Polen
Woiwodschaft: Lebus
Landkreis: Kreisfreie Stadt
Fläche: 58,3 km²
Geographische Lage: 51° 56′ N, 15° 30′ O51.93333333333315.5Koordinaten: 51° 56′ 0″ N, 15° 30′ 0″ O
Höhe: 154 m n.p.m
Einwohner:

117.699
(31. Dez. 2010)[1]

Postleitzahl: 65-001 bis 65-950
Telefonvorwahl: (+48) 68
Kfz-Kennzeichen: FZ
Wirtschaft und Verkehr
Straße: DK 3 (=Europastraße 65): ŚwinoujścieLegnica
DK 27: Przewóz–Zielona Góra
DK 32: Sękowice/Deutschland ↔ Stęszew
Schienenweg: PKP-Linien Breslau–Stettin
Zielona Góra–Żary
Nächster int. Flughafen: Zielona Góra-Babimost
Gemeinde
Gemeindeart: Stadtgemeinde
Fläche: 58,3 km²
Einwohner:

117.699
(31. Dez. 2010) [2]

Bevölkerungsdichte: 2018 Einw./km²
Gemeindenummer (GUS): 0862011
Verwaltung (Stand: 2009)
Stadtpräsident: Janusz Kubicki
Adresse: ul. Podgórna 22
65-424 Zielona Góra
Webpräsenz: www.zielona-gora.pl

Zielona Góra [ʑɛˈlɔna ˈgura] Zielona Góra?/i) (deutsch: Grünberg in Schlesien) ist eine Großstadt und eine von zwei Hauptstädten der Woiwodschaft Lebus in Polen. Die Stadt liegt rund 90 Kilometer nordöstlich von Cottbus, etwa 150 Kilometer nordwestlich von Breslau und etwa 110 Kilometer südwestlich von Posen nahe der Oder. Zielona Góra ist kreisfreie und Universitätsstadt sowie katholischer Bischofssitz. Außerdem ist Zielona Góra neben Gorzów Wielkopolski (deutsch Landsberg an der Warthe) administrativer Mittelpunkt der Woiwodschaft Lebus, denn hier haben der Woiwodschaftsmarschall, das repräsentative Oberhaupt der Woiwodschaft, sowie viele andere Verwaltungs- und Woiwodschaftsämter ihren Sitz.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Im Stadtgebiet erstrecken sich weitläufige Waldflächen, es gibt Parks und andere Grünanlagen. Die Stadt liegt in einem hügeligen Gebiet – dem Wal Zielonogórski. Daher gibt es einerseits Orte, die knapp 70 m über Normalnull liegen, andererseits aber auch Erhebungen am Südwestrand der Stadt, die bis 210,8 m hoch sind.

Geschichte

Die Stadt Grünberg wurde 1302 erstmals urkundlich erwähnt, zu diesem Zeitpunkt besaß sie bereits Stadtrecht und Weichbildrecht. Nach einer Chronik sollen die Ursprünge der Stadt in einer 1222 errichteten Meierei liegen, um die eine Ansiedlung entstand.

Um 1272 wurde nordwestlich von Grünberg eine Burg errichtet. Die hölzerne Anlage wurde von 1358 bis 1361/65 durch Herzog Johann von Steinau bewohnt, nachdem dieser sein Herzogtum Heinrich V. von Sagan überlassen hatte. Bei der Besetzung des Herzogtums Glogau ließ Hans von Sagan die Anlage niederreißen, damit sie nicht den Truppen des Matthias Corvinus in die Hände fallen konnte.

Im 17. Jahrhundert. gab es 800 Tuchmacher in Grünberg. 1627 brannte die Stadt ab [3]

Grünberg i. Schles. war früher Verwaltungssitz des gleichnamigen Kreises im Regierungsbezirk Liegnitz in der preußischen Provinz Schlesien (Niederschlesien).

Vom 1. April 1922 an bildete die Stadt einen eigenen Stadtkreis. Die Kreisfreiheit wurde aber zum 1. Oktober 1933 wieder aufgehoben, so dass die Stadt bei Ende des Zweiten Weltkrieges wieder Teil des Landkreises Grünberg i. Schles. war.

1945 fiel die Stadt als Ergebnis des Zweiten Weltkrieges mit dem größten Teil Schlesiens an Polen und wurde in Zielona Góra umbenannt, was übersetzt grüner Berg bedeutet. Die einheimische deutsche Bevölkerung floh oder wurde vertrieben bzw. später ausgesiedelt und durch Neubürger aus anderen Teilen Polens ersetzt.

Sehenswürdigkeiten

Marktplatz mit Rathaus und Bethauskirche
Straßenzug der Ulica Masarska
St. Hedwig

Die katholische Stadtpfarrkirche St. Hedwig (Konkatedra św. Jadwigi) ist das älteste Bauwerk der Stadt und wurde im Jahr 1294 fertiggestellt. Mit der Reformation protestantisch geworden, ist sie seit 1651 wieder eine katholische Kirche und heute Konkathedrale des Bistums Zielona Góra-Gorzów Wielkopolski.

Die katholische Kirche der Heiligen Mutter Gottes von Tschenstochau (Kościół Matki Boskiej Częstochowskiej) wurde von 1746–1748 als evangelische Bethauskirche in Fachwerkbauweise errichtet. Im 19. Jahrhundert wurde der steinerne, schinkelsche Frontturm ergänzt. Seit 1945 ist sie katholische Pfarrkirche, und es findet sich eine Kopie der Schwarzen Madonna von Tschenstochau im Hauptaltar.

Die ehemals evangelische Erlöserkirche (Kościół Najświętszego Zbawiciela) wurde von 1915 bis 1917 erbaut.

Die heutige Evangelisch-Augsburgische Kirche wurde nach Entwurf des Architekten Emil Friede (*1857 Einbeck) von 1909 bis 1911 im neubarocken Stil mit eingezogenen Turm für die Gemeinde der Altlutheraner erbaut und dient nach vorübergehender katholischer Nutzung zwischen 1945 und 1950 der polnischen evangelischen Gemeinde.

Das Rathaus mit hohem Turm stammt aus dem 15. Jahrhundert wurde im 18. und 19. Jahrhundert in barocken und klassizistischen Formen umgebaut.

Park Winny/Palmiarnia (Weingarten/Palmenhaus): Das Palmenhaus befindet sich auf einer Anhöhe, entstand 1961 aus dem Winzerhäuschen und ist seitdem eines der Wahrzeichen der Stadt.

Der 35 m hohe Bade-, bzw. Hungerturm (Wieża głodowa) ist ein Relikt der ehemaligen Wehrmauern und war ein Teil des dritten, Neuen Stadttores, das im Jahre 1487 erbaut wurde.

Wirtschaft und Verkehr

Wichtige Unternehmen mit Hauptsitz in Zielona Góra:

  • Falubaz SA
  • Lumel SA
  • Nordis
  • Novita
  • Zastal SA
  • Elektrociepłownia Zielona Góra SA

In der Stadt befinden sich zahlreiche Supermärkte, Discounter, Baumärkte, Tankstellen, Autohäuser und Bankfilialen. Die Arbeitslosigkeit liegt bei etwa 7,2% (November 2007, Quelle: Wojewódzki Urząd Pracy Zielona Góra).

Durch das Stadtgebiet verlaufen die Landesstraßen 3 (droga krajowa 3), zugleich Europastraße 65, 27 und 32. Im Jahr 2006 wurde die Umgehungsstraße komplett fertiggestellt.

Die Stadt besitzt einen Bahnhof mit Verbindungen in alle größeren polnischen Städte.

38 Kilometer von Zielona Góra entfernt befindet sich ein internationaler Flughafen in der Kleinstadt Babimost. Weitere befinden sich in Posen (125 Kilometer), Breslau (155 Kilometer) und Berlin (170 Kilometer).

Den öffentlichen Nahverkehr bedient das Busnetz der MZK Zielona Góra mit 37 Buslinien.

Weinhäuschen mit Palmengarten

Weinbau

Bei Grünberg befindet sich mit ca. 200 ha eines der größten zusammenhängenden Weinanbaugebiete Polens (es befindet sich noch ein weiteres in Warka bei Warschau). Angebaut werden hier und in der Umgebung vor allem Weißweine. Die ersten Weinberge entstanden um das Jahr 1314. 50 Kilometer von Grünberg entfernt, im Kloster Paradies (Klasztor Paradyż), haben Mönche bereits im Jahr 1250 die ersten Weinberge errichtet. Zu besten Zeiten waren es über 4.000 in der Gegend, und in Grünberg selbst 2.500. Die Trauben wurden auch zur Sektherstellung in der 1826 hier gegründeten ältesten deutschen Sektkellerei genutzt. Ein bekannter Wein aus dieser Gegend ist der Monte Verde.

Zu Zeiten des Sozialismus kam der Weinbau fast völlig zum Erliegen. Seit 1990 wird er wieder verstärkt betrieben. Es gilt heute als das nördlichste geschlossene Weinbaugebiet der Welt.

Allerdings ist für die mittlere Zukunft eine starke Ausweitung der polnischen Rebflächen vorgesehen.[4]

Bergbau

Bereits seit 1840 wurde um Grünberg Braunkohle im Tiefbau gefördert, damit handelt es sich um den ältesten Braunkohlenbergbau Schlesiens. Zunächst aus über 30 Einzelgruben bestehend, vereinigten sich die Bergwerke zwischen 1860 und 1920 schrittweise zu den Consolidierten Grünberger Gruben. Ab 1930 gestaltete sich die Förderung wegen der komplizierten Lagerstättenverhältnisse immer schwieriger und kostspieliger. 1944 wurde der Bergbau eingestellt.

Religion

Ehemalige evangelische Kirche (jetzt katholische Kirche der Heiligen Mutter Gottes von Tschenstochau)

In Zielona Góra befinden sich 14 Kirchen. Davon sind 11 katholisch und je eine evangelisch, baptistisch und orthodox. Zielona Góra ist Sitz des katholischen Bischofs von Zielona Góra und Gorzów Wielkopolski – der Dom ist jedoch in Gorzów Wielkopolski. Die wichtigste katholische Kirche von Zielona Góra ist die Konkathedrale St. Hedwig (poln. Konkatedra Św. Jadwigi).

Stadtplan

Sport

In Zielona Góra ist der Speedwayverein ZKŻ Zielona Góra aus der polnischen Ekstraliga beheimatet. Der Sportclub der unter dem Namen "Stelmet Falubaz Zielona Góra" auftritt ist aktueller polnischer Meister.

Städtepartnerschaften

Zielona Góra unterhält mit folgenden Städten Partnerschaften:

Söhne und Töchter der Stadt

Landgemeinde

Schloss Günthersdorf um 1860, Sammlung Alexander Duncker
Ruine des Schlosses Günthersdorf im Ortsteil Zatonie

Die Stadt Zielona Góra ist Verwaltungssitz der Landgemeinde Zielona Góra, gehört ihr aber als eigenständige Stadtgemeinde nicht an. Die Landgemeinde umschließt die kreisfreie Stadt Zielona Góra und gehört dem Powiat Zielonogórski an. Sie zählt auf einer Fläche von 220,45 Quadratkilometer 16.369 Einwohner (31. Dezember 2006) und gliedert sich in folgende 17 Ortsteile:

  • Barcikowice (Groß Hänchen)
  • Drzonków (Drentkau)
  • Jany (Janny)
  • Jarogniewice (Hartmannsdorf)
  • Jeleniów (Droseheydau)
  • Kiełpin (Külpenau)
  • Krępa (Krampe)
  • Łężyca (Lansitz)
  • Ługowo (Wilhelminenthal)
  • Nowy Kisielin (Deutsch Kessel)
  • Ochla (Ochelhermsdorf)
  • Przylep (Schertendorf)
  • Racula (Lawaldau)
  • Stary Kisielin (Polnisch Kessel; 1937–1945: Altkessel)
  • Sucha (Zauche)
  • Zatonie (Günthersdorf)
  • Zawada (Sawade; 1936–1945: Eichwaldau)

Verweise

Siehe auch

Weblinks

 Commons: Zielona Góra – Album mit Bildern und/oder Videos und Audiodateien

Fußnoten

  1. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  2. Population. Size and Structure by Territorial Division. As of December 31, 2010. Główny Urząd Statystyczny (GUS), abgerufen am 10. Juli 2011.
  3. Heinrich Roch: Neue Laußnitz-, böhm-, und schlesische Chronica, oder allerhand denck- und merckwürdiger Unglücks- und Trauer-Fälle, so sich in dem Marggraffthum Lausitz, dessen angräntzenden, benachbartem Königreiche Böhmen und Fürstenthümern Schlesien, in den nechsten dreyhundert und sechs und achtzig Jahren begeben und zugetragen. Kloss, Leipzig 1687 800 Tuchmacher in Grünberg, Stadtbrand.
  4. Vgl. 6, Nancy Waldmann: Zielona Góras Winzer dürfen bald eigenen Rebsaft kredenzen. In: Lausitzer Rundschau. 13. September 2008.

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