Big D

Big D
Dallas
Spitzname: Big D, D-Town
Downtown Dallas
Downtown Dallas
Siegel von Dallas
Siegel
Flagge von Dallas
Flagge
Lage von Dallas in Texas
Basisdaten
Gründung: 1841
Staat: Vereinigte Staaten
Bundesstaat: Texas
County: Dallas County, Collin County, Denton County, Rockwall County, Kaufman County
Koordinaten: 32° 47′ N, 96° 48′ W32.782777777778-96.8038888888897Koordinaten: 32° 47′ N, 96° 48′ W
Zeitzone: Central Standard Time (UTC−6)
Einwohner:
Metropolregion:
1.232.940 (Stand: 2006)
6.359.758 (Stand: 2006)
Bevölkerungsdichte: 1.389,7 Einwohner je km²
Fläche: 997,1 km²
davon 887,2 km² Land
Höhe: 140–170 m
Gliederung:  ? Stadtbezirke
Postleitzahlen: 75201-75398
Vorwahl: +1 214
FIPS: 48-19000
GNIS-ID: 1380944
Webpräsenz: www.dallascityhall.com
Bürgermeister: Tom Leppert
Satellitenbild (in Falschfarben)
Satellitenbild (in Falschfarben)

Dallas [ˈdæl.əs] oder [ˈdæl.ʊs]) ist die drittgrößte Stadt im Bundesstaat Texas und die neuntgrößte Stadt der Vereinigten Staaten. Die Stadt hat eine Fläche von 997,1 km² und ist auch Verwaltungssitz des gleichnamigen Countys.[1] Dallas hat 1,2 Millionen Einwohner und ist das kulturelle und ökonomische Zentrum des zwölf Countys umfassenden Großraums Dallas-Fort-Worth-Arlington. Dallas ist eine von elf Weltstädten der USA.[2]

Die 1841 gegründete Stadt war durch ihre strategische Lage an zahlreichen Eisenbahnlinien ein wichtiges Zentrum der Öl- und Baumwollindustrie. Heute ist die Wirtschaft hauptsächlich von der Telekommunikations-, Computer-, Finanzdienstleistungs- und Transportbranche bestimmt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Caddo, amerikanische Ureinwohner, wohnten im Gebiet um Dallas, bevor es im 16. Jahrhundert Teil der spanischen Provinz Neuspanien bzw. von Texas wurde. Das heutige Dallas blieb bis zum Jahre 1821 unter spanischer Herrschaft, als Mexiko seine Unabhängigkeit von Spanien erklärte. Das Gebiet des zukünftigen Dallas wurde Teil des Staats Coahuila y Tejas in der neuen Nation. Die Republik Texas trennte 1836 sich von Mexiko und blieb fast zehn Jahre ein unabhängiges Land.[3] 1839, nach vier Jahren in der Republik, vermaß John Neely Bryan das Gebiet um Dallas und zwei Jahre später gründete er dort die Stadt Dallas. 1846 annektierten die Vereinigten Staaten die Republik von Texas und es entstand das Dallas County. Man spekuliert, das beides, County und Stadt, nach George Mifflin Dallas, dem damaligen elften US-Vizepräsident, benannt wurde. Aber die Entstehung des Namen der Stadt ist noch unbekannt; Bryan sagte nur, dass sie „nach meinem Freund Dallas“ benannt wurde.[4]

Dallas erhielt 1856 das Stadtrecht.[5] Die Stadt hatte wenige Sklaven, die hauptsächlich mit Einsiedlern von Alabama und Georgia gebracht wurden. Dallas war bis nach dem amerikanischen Bürgerkrieg, in dem Dallas ein Teil der Konföderierten Staaten von Amerika war, nur eine Kleinstadt auf dem texanischen Grenzland und wurde erst im Jahre 1871 offiziell eine Stadt. Die Stadt bezahlte der Houston and Central Texas Railroad eine Summe von 5.000 US-Dollar, um die geplante Bahnstrecke 32 km westlich und somit durch Dallas zu verlegen. Im folgenden Jahr sicherten die Stadtväter der Texas and Pacific Railroad gesetzliche Vergünstigungen zu, wenn diese ihre Bahnlinie ebenfalls durch Texas verlegte. So kreuzten sich 1873 die beiden Hauptbahnlinien von Texas (Nord-Süd und Ost-West) in Dallas und die Zukunft als Kommerzzentrum war gesichert.

Mit der Jahrhundertwende zum 20. Jahrhundert wurde Dallas zum bedeutendsten Markt für Drogeriewaren, Bücher, Juwelen und Spirituosen im Südwesten der Vereinigten Staaten und zu einem Handelszentrum für Baumwolle, Getreide und Büffelprodukte. Schnell wurde sie zum führenden Baumwoll-Inlandsmarkt der Welt konnte sich auch als Marktführer in der Sattlerei und im Bau von Entkörnungsmaschinen für Baumwolle etablieren. So wurde Dallas im beginnenden 20. Jahrhundert rasch von einem landwirtschaftlichen Zentrum zu einem Zentrum für Bankwesen, Versicherungen und andere Geschäfte.

Im Jahre 1930 wurde 160 km östlich von Dallas Öl entdeckt, die Stadt wurde dadurch schnell zum Zentrum der Ölindustrie in Texas und Oklahoma.[4] 1958 erfand Jack Kilby bei Texas Instruments die integrierte Schaltung; dieses Geschehnis markierte die Entwicklung des Gebiets als ein Zentrum für die Herstellung von Hochtechnologie. Während der 1950er und 1960er Jahre wurde Dallas das drittgrößte Technologiezentrum in den Vereinigten Staaten. So entstanden etwa Unternehmen wie Ling-Tempco-Vought (LTV Corporation) und Texas Instruments. 1957 öffneten zwei Bauträger (Trammell Crow und John M. Stemmons) einen Möbelmarkt, aus dem später das Dallas Market Center entstand, das heute der größte Großhandelsmarkt der Welt ist.[6]

Am 22. November 1963 wurde der damalige US-Präsident John F. Kennedy auf der Elm Street ermordet, während seine motorisierte Eskorte durch den Dealey Plaza in der Innenstadt von Dallas fuhr.

In den 1970er und 1980er Jahren erfuhr Dallas einen wahren Bauboom, der der Innenstadt ihre prominente Silhouette verlieh, die z. T. von berühmten Architekten beeinflusst wurde. Mit dem Umzug von einem Teil der Ölindustrie nach Houston und dem aufkeimenden Computer- und Telekommunikationsmarkt fing Dallas an, die Kernindustrie auf die Technologiebranche zu konzentrieren. In den späteren 1980ern brach die Wirtschaft während der Savings-and-Loan-Krise in Dallas fast völlig zusammen. Hunderte Rohbauten blieben unvollendet stehen. Wegen des riesigen weltweiten Erfolgs der Fernsehserie Dallas wurde die Stadt in den 1980er Jahren zu einer der prominentesten US-Städte. Anfang der 1990er Jahre konnte sich die Wirtschaft wieder deutlich erholen. Wegen der ansässigen Industrie im Bereich der Hochtechnologie erhielt Dallas in Anlehnung an das kalifornische Silicon Valley den Spitznamen „Silicon Prairie“.[7]

Einwohnerentwicklung

Dallas
Jahr Einwohner¹
1980 904.078
1990 1.007.618
2000 1.188.580
2006 1.232.940

¹ 1980–2000: Volkszählungsergebnisse; 2006: Fortschreibung des US Census Bureau

Geographie und Umwelt

Klimadiagramm von Dallas

Dallas ist der Sitz des Dallas County. Teile der Stadt reichen in die Nachbarcountys Collin, Denton, Kaufman und Rockwall hinein.

Dem US Census Bureau zufolge hat die Stadt eine Gesamtfläche von 997,1 km², davon sind 887,1 km² Land und 42,5 km² Wasser (11,03%). Dallas bildet ein Fünftel des Metropolgebiets Dallas-Fort Worth, in dem ungefähr ein Viertel aller Texaner wohnen.[8]

Klima

Dallas hat ein subtropisches Klima mit milden Wintern (um 15 °C) und heißen Sommern (um 35 °C). Im Winter können jedoch auch Frost und Schneefälle vorkommen. Während der Sommermonate werden immer wieder Temperaturen über 40 °C erreicht. Im Jahr fallen etwa 850 mm Niederschlag. Die Temperaturextrema liegen zwischen −18 °C und 45 °C. Des Weiteren liegt die Stadt in einem tornadogefährdeten Gebiet.

Wirtschaft

Die Stadt war durch ihre strategische Lage an zahlreichen Eisenbahnlinien ein wichtiges Zentrum der Öl- und Baumwollindustrie. Heute ist die Wirtschaft hauptsächlich von der Telekommunikations-, Computer-, Finanzdienstleistungs- und Transportbranche bestimmt.[5]

Dallas ist zudem das zweitgrößte Zentrum der US-amerikanischen Computerspiel-Entwicklungsbranche. Viele erfolgreiche Entwicklungsstudios haben sich in Dallas oder der näheren Umgebung niedergelassen, darunter unter anderem id Software, 3D Realms, Ensemble Studios, Gearbox Software und Ritual Entertainment.

Bekannte Unternehmen

  • Mary Kay, Kosmetik, die im Direktvertrieb verkauft wird
  • Neiman Marcus, in Dallas gegründete Kaufhauskette
  • Regus, bietet Virtuelle Büros an
  • Texas Instruments, Halbleiterfabrikant und Hersteller des ersten integrierten Schaltkreises

Städtepartnerschaften

Freundschaftliche Beziehungen bestehen zu:

Kultur

Eine Statue für Bürgermeister Robert Lee Thornton vor der Hall of State

Politik und kulturelle Vielfalt

Das gesamte Gebiet um Dallas gilt als Hochburg des politischen Rechtskonservativismus, das stark vom Evangelikalismus betont ist. Auch Einflüsse des Wilden Westens und der agrarwirtschaftlich orientierten Südstaatenzeit sind noch deutlich zu spüren. Die populäre Fernsehserie Dallas, die hauptsächlich in der Stadt spielt, festigte das Image mit reichen Ölmagnaten und Cowboyhüten. Bei der Präsidentenwahl 2004 stimmten allerdings überraschend 75,05% der Wähler in Dallas für den Demokratischen Kandidaten.[9] Die Bevölkerung der Stadt war historisch überwiegend weiß, diversifizierte aber während des 20. Jahrhunderts zunehmend. Sie ist durch ihre Nähe zur mexikanischen Grenze zu einem Hauptziel für mexikanische Immigranten geworden.

Kulinarisch ist Dallas bekannt für Barbecue-Spezialitäten, mexikanische Küche und Tex-Mex. Berühmte Lokale sind El Fenix, Mi Cocina, Bone Daddy’s Barbeque und the Mansion on Turtle Creek. Auch Frozen Margaritas sind in Dallas sehr beliebt. [10] Durchschnittlich gehen die Dallaser an vier Tage in der Woche essen, was hinter Houston und Austin die dritthöchste Rate in den Vereinigten Staaten ausmacht. Dallas hat mehr Restaurants pro Kopf als New York City. [11][12]

Kunst

Das Künstlerviertel in der Innenstadt beherbergt viele kulturelle Einrichtungen. Erwähnenswert sind vor allem das Dallas Museum of Art, das Morton H. Meyerson Symphony Center, die Trammell & Margaret Crow Collection of Asian Art, das Nasher Sculpture Center und das nahe gelegene Dallas Contemporary. Der Distrikt beherbergt auch die regional bekannte Booker T. Washington High School for the Performing and Visual Arts. [13]

Der Stadtteil Deep Ellum wurde während den 1920er und 1930 als Jazz- und Blueszentrum des amerikanischen Südens populär. [14] Unter anderem spielten Musiker wie Blind Lemon Jefferson, Robert Johnson, Huddie „Leadbelly“ Ledbetter und Bessie Smith in den hier ansässigen Clubs. Heute wohnen in Deep Ellum zahlreiche Künstler, die neben Kneipen, Lokalen und Veranstaltungsorten ihre Ateliers haben.[15] Auch die Sprayerszene konnte sich in Deep Ellum stark verbreiten – zahlreiche Graffiti und Wandgemälde bedecken Tunnel, Gebäude, Gehwege und Straßen.

Verkehr

Der internationale Flughafen Dallas-Fort Worth (DFW), auf halber Strecke zwischen Dallas und Fort Worth gelegen, ist einer der flächenmäßig größten der Welt. 1999 wurden hier mehr als 60 Millionen Passagiere abgefertigt. Außerdem gibt es noch den Flughafen Love Field (DAL), der bis zur Eröffnung des Flughafens Fort Worth der Hauptflughafen der Stadt war. Der DFW ist das Hauptdrehkreuz der Fluggesellschaft American Airlines, die deshalb mit mehr als 800 tägliche Starts und Landungen den Großteil des Flugbetriebs ausmacht.

Der schienengebundene ÖPNV in Dallas und Umgebung wird durch die Stadtbahn Dallas Area Rapid Transit betrieben.

Sport

In Dallas gibt es folgende Mannschaften nationaler Ligen:

Die Texas Rangers (Baseball) sind im Vorort Arlington beheimatet.

Das Cotton Bowl Stadium ist das traditionsreiche Sportstadion von Dallas.

Persönlichkeiten der Stadt

Dallas bei Nacht

Referenzen

  1. Dallas – Serving you!. City of Dallas, 2006. Abgerufen am 4. Mai 2006.
  2. Globalization and World Cities Studie Group & Network - Inventory of World Cities. Gefunden am 21. Oktober 2006.
  3. Handbook of Texas OnlineREPUBLIC OF TEXAS, Joseph Milton Nance. Gefunden am 25. September 2006.
  4. a b Dallas Historical Society - Dallas History. Gefunden am 21. April 2006.
  5. a b Handbook of Texas OnlineDALLAS, TX, Jackie McElhaney und Michael V. Hazel. Gefunden am 20. April 2006.
  6. Dallas Market CenterAbout. Gefunden am 29. August 2006.
  7. City of Dallas Office of Economic Development. Gefunden am 19. Oktober 2006.
  8. Bevölkerung Dallas/Fort Worth Metroplex: 5.700.256 nach en:United States metropolitan area. Bevölkerung Texas: 22.859.968 nach Liste der Bundesstaaten der Vereinigten Staaten nach Einwohnerzahl
  9. The Bay Area Center for Voting Research - The Most Conservative and Liberal Cities in the United States. (PDF). Gefunden am 9. November 2006
  10. Dallas Morning News. “One man's invention, forever frozen in time.”, Colleen McCain Nelson, 9. Oktober 2005. Gefunden am 20. Oktober 2006.
  11. Zagat SurveysDining Out More, For Less. Gefunden am 19. Oktober 2006.
  12. Dallas Convention and Visitors BureauDeep in the Heart of Dallas. Gefunden am 19. Oktober 2006.
  13. Artsmagnet.org. Gefunden am 20. April 2006.
  14. Darwin Payne: Dallas, an illustrated history. Windsor Publications, Woodland Hills, California 1982, ISBN 0-89781-034-1, S. 157–185 (Chapter VI: The Spirit of Enterprise). 
  15. The Deep Ellum AssociationTime Line. Gefundem am 19. Oktober 2006.

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