ANZAG

ANZAG
Andreae-Noris Zahn AG
ANZAG
Unternehmensform Aktiengesellschaft
ISIN DE0005047005
Gründung 16. August 1923
Unternehmenssitz Frankfurt am Main
Unternehmensleitung

Thomas Trümper (Vorstandsvorsitzender)

Mitarbeiter 2.206
Umsatz 3.418.433.000 Euro
Bilanzsumme 844.815.000 Euro
Branche Pharmagroßhandel, Logistik
Website

ANZAG

Die Andreae-Noris Zahn AG (ANZAG) ist ein deutscher Pharmagroßhandel mit Sitz in Frankfurt am Main. ANZAG verfügt mit 24 Niederlassungen über das dichteste Auslieferungsnetz in Deutschland. Sie ist der drittgrößte Pharmagroßhändler Deutschlands mit einem Marktanteil von 17,5 %. Weitere Geschäftsfelder sind e-Business und Healthcare-Logistik.

Inhaltsverzeichnis

Aktionärsstruktur

Geschichte

Am 27. August 1841 eröffnete Johann Matthias Andreae (* 10. Juni 1816; † 17. April 1892) im Haus zum Esslinger am Hühnermarkt in Frankfurt am Main eine Material- und Farbwarenhandlung. Das Haus in der Altstadt gehörte zuvor der Tante Melber des jungen Johann Wolfgang von Goethe. Andreae hatte es für 27 000 Gulden gekauft, um in den Handel mit pharmazeutischen Präparaten und Farben einzusteigen.

1878 traten die beiden Söhne des Firmengründers, Ferdinand Philipp und Philipp Herrmann, als Teilhaber in das Unternehmen ein. Philipp Hermann Andreae, der nach dem Ausscheiden seines Bruders im Jahre 1904 die Geschäfte alleine führte, ließ innerhalb weniger Jahre zahlreiche Filialen und ein neues Geschäftshaus in der Hohenstaufenstraße 13-25 nahe dem Frankfurter Hauptbahnhof erbauen, das bis 1990 als Hauptverwaltung der ANZAG diente.

Am 8. September 1911 starb Philipp Hermann Andreae im Alter von 57 Jahren, und 1916 starb auch dessen Sohn und letzter männlicher Erbe Walter Oskar Wilhelm Andreae. Zwei nicht aus der Familie stammende Geschäftsführer übernahmen die Leitung. Am 1. Juli 1922 wurde die J. M. Andreae Aktiengesellschaft in Frankfurt am Main gegründet.

Am 16. August 1923 fusionierte sie mit der Noris Zahn & Cie GmbH" mit Sitz in Nürnberg zur heutigen Andreae-Noris Zahn AG mit Sitz in Frankfurt. Während der Nürnberger Partner Filialen in Chemnitz, Dresden, Erfurt, Magdeburg, Mannheim und München einbrachte, hatte der Frankfurter Partner bereits Filialen in Saarbrücken, Mannheim, Wiesbaden und Stuttgart.

In den folgenden Jahren wuchs das Unternehmen durch Eingliederung der Firmen Mettenheimer & Simon in Frankfurt, Gebr. Keller Nachf. AG in Freiburg im Breisgau, Schneider und Gottfried in Kassel, Joh. Conr. Schaefer jun. in Elberfeld und Clericus, Ziehl & Co. in Nürnberg.

Mit der Gründung der ANZAG Verbandstoff-Fabrik (Verfa GmbH) 1929 in Frankfurt begann die ANZAG Verbandmaterial und Krankenpflegeartikel selbst herzustellen. 1930 wurde eine Nürnberger Weinhandlung für medizinische Weine angegliedert, 1939 in die selbständige Norizia GmbH umgewandelt und als Tochterfirma geführt. 1935 entstanden die Tochterfirmen EM ES CO und Mainland. 1936 wurden alle Tochtergesellschaften in Organgesellschaften umgewandelt und in Zweigniederlassungen neu organisiert.

Von 1939 bis 1942 baute die ANZAG ihr Niederlassungsnetz auch in den während des Zweiten Weltkriegs angeschlossenen und besetzten Ländern aus. In Prag, Mährisch-Ostrau, Karlsbad, Straßburg, Metz, Den Haag, Oslo, Bukarest, Brüssel, Kiew und Odessa unterhielt die ANZAG Filialen. 1945 lag der größte Teil (ca. 80%) des Unternehmens in Trümmern. Alle ausländischen sowie die Niederlassungen in Ostdeutschland waren verloren. Die meisten der zerstörten Filialen wurden an neuen Standorten wieder aufgebaut. Ende der 1950er Jahre war der Wiederaufbau abgeschlossen und es wurde neu expandiert. In Berlin, Frankfurt und Augsburg wurden namhafte Firmen übernommen. Filialen in Gießen, Goslar, Tübingen, Bayreuth, Würzburg, Kempten und Singen kamen hinzu.

1966 waren es 38 Filialen und drei Tochtergesellschaften. Bald wurden Filialen in Braunschweig, Bremen, Hannover, Hildesheim und Itzehoe errichtet. In den 1970er Jahren wurden weitere Niederlassungen durch Zukauf eingegliedert: Bochum, Krefeld, Osnabrück, Aachen, Heidelberg, Essen, Köln, Konstanz, Leer, Siegen und Solingen. Ab 1982 musste saniert und gestrafft werden. Kleinere Filialen wurden geschlossen oder zusammengelegt. 24 Filialen, weniger als die Hälfte, und die 1990 neu gebaute Zentrale in Frankfurt am Main, blieben übrig.

Eine beabsichtigte Fusion von Sanacorp Pharmahandel und ANZAG scheiterte am Widerstand des Kartellamtes. Ein von Sanacorp Pharmahandel ab 2001 durch alle Instanzen geführter Rechtsstreit fand mit der definitiven Ablehnung der Übernahme nach einer Zurückverweisung der Sache vom Bundesgerichtshof an das Oberlandesgericht Düsseldorf dort durch Urteil im Oktober 2006 sein Ende. Es war eines der längsten Fusionskontrollverfahren in der Geschichte Deutschlands.

Am 14. Mai 2008 erfolgte der Umzug der Niederlassung Kempten in die neue Niederlassung Allgäu in Wolfertschwenden.

Niederlassungen

Das Unternehmen hat Niederlassungen in Bayreuth, Berlin, Bremen, Dresden, Frankfurt am Main, Freiburg, Hagen, Harsum, Itzehoe, Kassel, Köln, Leipzig, Ludwigshafen, Meerane, München, Nürnberg, Osnabrück, Regensburg, Rostock, Saarbrücken, Singen, Stuttgart, Wolfertschwenden (Allgäu) und Würzburg.

Tochterunternehmen

Die Anzag besitzt die Tochterunternehmen AS Logistik, Vivesco Apotheken Partner, CPL Pharma Lager und Vertrieb, GESDAT, APL und Caremexx. An weiteren Unternehmen hält sie Beteiligungen.

AS Logistik GmbH

Die AS Logistik GmbH verrichtet logistische Aufgaben, beispielsweise das Beliefern von Apotheken, für die ANZAG. Sie hat ihren Sitz in Stuttgart-Weilimdorf.

vivesco Apotheken Partner GmbH

Vivesco übernimmt Marktingaufgaben kooperierter Apotheken, um die selbstständige Apotheke zu stärken. Sie ist der Zentrale in Frankfurt angegliedert.

CPL Pharma Lager und Vertrieb GmbH

Die CPL übernimmt die Funktion des Zentrallagers für die ANZAG. Das Lager befindet sich in Flieden, die Verwaltung in Frankfurt.

Beteiligungen


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