- Brauerei Schwelm
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Die Brauerei Schwelm ist eine 1830 gegründete Privatbrauerei in Schwelm, Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
1830 wurde vom Gastwirt Johannes Klein (1808-1878) in Schwelm eine kleine Brauerei gegründet, die er 1867 an die beiden Unternehmer Friedrich Wilhelm Heinrich Wortmann und Heinrich Kathagen verkaufte. 1896 verkauft Heinrich Kathagen seinen Anteil an Carl Bröking. Ab 1897 stellte die Brauerei Bier nach Pilsner Brauart unter dem Namen Schwelmer Ur-Pils her.
1904 stellte die Brauerei Schwelm, als eine der ersten Brauereien der Welt, ihre Produktion von Holzfässer auf Emailegefäße der Schwelmer Eisenwerke um. Von 1970 bis 1993 ist Walter Prestel (1928-2009) geschäftsführender Gesellschafter der Brauerei. Im Jahr 1997 verkauften die Haarmann-Familien ihre Anteile an das Unternehmen Bier Schneider in Hagen, diese wiederum gaben ihre Anteile an die Brauerei C & A Veltins weiter, die dann 2000 die Schließung der Brauerei Schwelm bekanntgab.
Bestürzt über diese Entwicklung formierten sich Kunden und dem Unternehmen nahe stehende Anwohner und suchten nach anderweitigen Lösungen. Kurz darauf investierte das Schwelmer Unternehmerpaar Heidrun und Rolf Lohbeck in die Brauerei und konnte sie so vor der Schließung bewahren. Ein Jahr später wurde die Brauerei durch Investitionen in Höhe von ca. 5 Mio. Euro saniert. Sie bekam eine neue Abfüllanlage und eine neue Lagerhalle. Der mittlerweile gegründete Schwelmer-Fanclub zählt 11.000 Mitglieder.
Seit 2002 wird das Schwelmer Bier in Bügelflaschen verkauft, weiterhin wurde die Produktpalette um Biermischgetränke, Weizenbier und Malzbier erweitert. Die Brauerei exportiert ihr Bier auch in die USA und hat zu diesem Zweck dort eine eigene Vertriebsgesellschaft gegründet.
Zur Brauerei Schwelm gehört auch die 1808 von Carl Levering gegründete Kornbrennerei Levering, die seither den Kräuterlikör Ossenkämper herstellt.
Ab November 2007 brachte „Schwelmer“ die Biersorte „Trassengold“ heraus. Es wird ausschließlich in den Wuppertaler Akzenta-Märkten verkauft und dient der Unterstützung der Nordbahntrasse.
Insolvenz
Der Absatz hat sich in den Jahren 2008 und 2009 reduziert. (2008: minus 18 Prozent, 2009: minus 15 Prozent). Trotz Investitionen im Jahr 2009 und längerer Arbeitszeit der Beschäftigten ohne Lohnausgleich schreibt das Unternehmen im Jahr 2009 rote Zahlen. Aus diesem Grund wurde am 16. September 2009 Insolvenzantrag gestellt. Vorerst geht der Betrieb weiter, ob die Brauerei jedoch gerettet werden kann, ist unklar. Das Insolvenzkapital war noch bis Ende November 2009 ausreichend.[1] Am 6. Juli 2011 wurde jedoch durch den Insolvenzverwalter Manfred Gottschalk bekannt gegeben, dass die Brauerei mit 32 Mitarbeitern nicht mehr gerettet werden kann und zum 30. September 2011 den Betrieb einstellen muss. Begründet wird der Schritt mit der Entscheidung der Großkunden, das Schwelmer Bier aus ihrem Sortiment zu nehmen.[2][3] Mittlerweile hat sich eine Facebookgruppe zum "Erhalt der Schwelmer Brauerei" gegründet, die einen Investor zum Erhalt der Brauerei und der dortigen Arbeitsplätze sucht. Die Gruppe hat mittlerweile an die 8.000 Mitglieder, die sich aktiv in örtlichen Aktionen, unter anderem Demonstrationen und sog. "Fläsch-Plöpps" für den Erhalt der Traditionsmarke einsetzen. [4][5][6][7] Am 17. August 2011 wurde der "Verein für Erhalt und Förderung der Schwelmer Brautradition" gegründet.[8]
Sortiment
Alle Biere werden unter dem Markennamen Schwelmer verkauft.
- Pils (4,7 % Vol. − untergärig)
- Alt (4,2 % Vol. − obergärig)
- Bernstein (4,8 % Vol. − untergärig)
- Radler (2,6 % Vol. − Biermischgetränk)
- Bernstein-Bock (6,5 % Vol. − untergärig)
- Weizen (5,2 % Vol. − naturtrüb-obergärig)
- Trassengold (5,2 % Vol. – Lager)
- Ur-Pils (4,2 % Vol. – obergärig)
- Winter-Hopfen (5,2 % Vol. – untergärig)
- Maibock (6,8 % Vol. – untergärig)
- Obergärig (4,8 % Vol. – obergärig)
Einzelnachweise
- ↑ Westdeutsche Zeitung (online) vom 16. September 2009
- ↑ Aus für die Schwelmer Brauerei. (Nicht mehr online verfügbar.) Der Westen, 6. Juli 2011, ehemals im Original, abgerufen am 6. Juli 2011.
- ↑ Christina Fahrenhorst: Schwelmer Brauerei. Schade um das schöne Bier. Der Westen, 7. Juli 2011, abgerufen am 19. Juli 2011.
- ↑ Remscheider General Anzeiger (online) vom 8. August 2011
- ↑ Die Belegschaft der Schwelmer Brauerei ruft zur Solidarität auf vom 3. August 2011
- ↑ http://www.schwelm.de/Newsdetails.13.0.html?&no_cache=1&tx_ttnews%5Btt_news%5D=902&cHash=5e7143c1eb8f10328f23b0c0b36008f9
- ↑ http://ploepp.net Initiative für den Erhalt der Schwelmer Brauerei
- ↑ http://www.schwelmbrau.de
Weblinks
- Offizielle Webseite der Brauerei Schwelm
- Beschreibung dieser Sehenswürdigkeit auf der Route der Industriekultur
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