Campini-Caproni C.C.2

Campini-Caproni C.C.2
C.C.2
Modell der C.C.2
Typ: Strahlgetriebenes Experimentalflugzeug
Entwurfsland: Italien 1861Italien Italien
Hersteller: Caproni
Erstflug: 27. August 1940
Stückzahl: 2

Der Campini-Caproni C.C.2 (auch als N.1 bezeichnet) ist ein luftansaugendes, strahlgetriebenes Flugzeug, das in Italien gebaut wurde. Der Erstflug war am 27. August 1940. Die C.C.2 war das zweite strahlgetriebene Flugzeug der Welt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Vorgeschichte

Obwohl Italien nicht zu den führenden Ländern auf dem Gebiet des Luftstrahlantriebes gehörte, war es doch mit der Caproni Campini CC.2 das zweite Land, in welchem ein solches Flugzeug flog. Allerdings war dies in Wahrheit nicht mehr als ein genialer Einfall, bei dem ein herkömmlicher Kolbenmotor benutzt wurde, um einen Mantelpropeller als Verdichter mit verstellbaren Schaufeln und unvollkommener Nachverbrennung anzutreiben. Als solcher leistete dieser Antrieb keinen Beitrag zur Gasturbinenforschung, sondern führte in eine Sackgasse. Der Ingenieur Secondo Campini hatte 1931 eine Firma gegründet, um Forschung auf dem Gebiet des Strahlantriebes zu betreiben.

Entstehung

Ing. Secondo Campini überzeugte im Jahr 1939 Graf Gianni Caproni ein Flugzeug zu bauen, um damit die Früchte seiner Arbeit zu testen, nämlich die Anpassung eines V-Zwölfzylinder-Flugmotors Isotta-Fraschini Asso L.121 RC.40 mit 912 PS (671 kW) an den Antrieb eines dreistufigen Axial-Mantelverdichters, wobei die komprimierte Luft durch eine Düse mit veränderlichem Querschnitt im hintersten Teil des Flugzeughecks ausgestoßen wurde und zusätzlicher Treibstoff im Strahlrohr gezündet werden konnte, um den Schub zu erhöhen. Damit war die C.C.2 das erste strahlgetriebene Flugzeug, das über eine Düse mit veränderlichem Querschnitt verfügte.

Erster Flug

Diese zweisitzige Maschine C.C.2 mit tief angesetzten Tragflächen wurde zum ersten Mal am 27. August 1940 in Taliedo von Mario de Bernardi für etwas über 10 Minuten geflogen. Am 16. September des gleichen Jahres wurde der erste Prototyp noch einmal für 5 Minuten geflogen.

Weitere Erprobung

Es wurde eine Anzahl von vorher sorgfältig geplanten Demonstrationsflügen durchgeführt, darunter einer über 270 km von Taliedo nach Guidonia Montecelio bei Rom mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 209 km/h. Der zweite Prototyp flog am 11. April 1941, dessen erster offizieller Flug fand am 30. November statt, als Mario De Bernardi und der Ingenieur Giovanni Pedace in der hinteren Kanzel vom Flughafen Milano Linate bis Guidonia flogen und dabei 475 km bei einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 217 km/h zurücklegten.

Reaktionen

Das Unternehmen von Caproni und Campini erwies sich als grandioser Erfolg für das faschistische Regime Italiens, das die Luftfahrt ohne Rücksicht auf Kosten massiv förderte. Italien erhielt insgesamt 33 Glückwunsch-Telegramme aus dem Ausland und der Internationale Luftfahrtverband FAI homologierte die C.C.2 als erstes strahlgetriebene Flugzeug der Welt – denn bis dahin hatte die Luftfahrtwelt noch keine Kenntnis von den geheimen Versuchen von Hans von Ohain und Heinkel etwa ein Jahr früher im Deutschen Reich, als diese am 27. August 1939 die Heinkel He 178 zum ersten Mal fliegen ließen.

Abbruch des Experiments

Von Anfang an war klar, dass die Benutzung eines dreistufigen Mantelkompressors, der von einem Kolbenmotor angetrieben wurde, die weitere Entwicklung einengen würde. Das Experiment wurde daher Anfang 1942 aufgegeben, aber vor allem auch aufgrund der unerwartet niedrigen Höchstgeschwindigkeit.

Erhaltene Flugzeuge

C.C.2 im Italienischen Luftfahrtmuseum Vigna di Valle

Beide Campini-Caproni C.C.2 sind bis heute erhalten, eine komplett im Italienischen Luftfahrtmuseum Vigna di Valle bei Rom[1], die andere – nur der Rumpf – im Museum für Wissenschaft und Technik in Mailand.

Technische Daten

Kenngrößen Daten
Baujahr(e) 1940
Spannweite 15,85 m
Länge 13,10 m
Flügelfläche 36,00 m²
Startgewicht 4.195 kg
Höchstgeschwindigkeit 375 km/h in 3.000 m Höhe mit Nachbrenner
359 km/h in 3.000 m Höhe ohne Nachbrenner
Dienstgipfelhöhe 12.000 m
Reichweite 940 km
Triebwerk Ein V12-Motor Isotta-Fraschini Asso L.121 RC.40 mit 912 PS (671 kW)
der einen dreistufigen Axialverdichter antreibt
Schub 6,9 kN (ca. 700 kg)
Stückzahl 2 Prototypen

Vergleichbare Typen

Motorluftstrahltriebwerk

Turbinenluftstrahltriebwerk

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Aeronautica Militare: Museo Storico di Vigna di Valle. In: Campini-Caproni 2. Ministero della Difesa, abgerufen am 25. Januar 2011 (italienisch).

Weblinks


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