- Ottersberg
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Wappen Deutschlandkarte 53.1104880555569.1421714Koordinaten: 53° 7′ N, 9° 9′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Verden Höhe: 14 m ü. NN Fläche: 99,03 km² Einwohner: 12.055 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 122 Einwohner je km² Postleitzahl: 28870 Vorwahl: 04205 Kfz-Kennzeichen: VER Gemeindeschlüssel: 03 3 61 008 NUTS: DE93B Adresse der
Gemeindeverwaltung:Grüne Straße 24
28870 OttersbergWebpräsenz: Bürgermeister: Horst Hofmann (CDU) Lage der Gemeinde Ottersberg im Landkreis Verden Ottersberg (Plattdeutsch Otterbarg) ist ein Ort im Norden des Landkreises Verden, Niedersachsen, und Namensgeber für die Einheitsgemeinde Flecken Ottersberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Landschaft
Ottersberg und Fischerhude liegen in der Wümmeniederung, Quelkhorn und Otterstedt auf dem Geestrücken (Endmoränen) und Posthausen ist der Zusammenschluss der Straßendörfer von Ottersberg im kultivierten Moor. Es sind die Findorffstrukturen, die nach Jürgen Christian Findorff benannt sind, der vor etwa 250 Jahren die Besiedlung des Teufelsmoor geplant hat. Sie heißen unter anderem Allerdorf, Grasdorf, Hintzendorf, Schanzendorf, Stellenfelde, Mitteldorf, Giersdorf.
Ortsteile
Seit der kommunalen Verwaltungs- und Gebietsreform im Jahre 1972 besteht die Einheitsgemeinde Flecken Ottersberg aus den Ortsteilen Ottersberg (einschließlich Ottersberg-Bahnhof), Fischerhude, Quelkhorn, Otterstedt, Posthausen (einschließlich Grasdorf), Eckstever sowie Narthauen.
Nachbargemeinden
Ottersberg grenzt im Westen an Bremen, im Südwesten an Oyten, im Süden an Langwedel, im Osten an die Samtgemeinde Sottrum (Landkreis Rotenburg (Wümme)), im Norden an die Samtgemeinde Tarmstedt (Landkreis Rotenburg (Wümme)) und im Norden an Grasberg und Lilienthal (Landkreis Osterholz).
Geschichte
Im Schwedisch-Brandenburgischen Krieg von 1675 bis 1676 wurde das schwedische Ottersberg in einem Feldzug durch mehrere Staaten des Heiligen Römischen Reiches und Dänemark erobert und blieb bis zum Kriegsende 1679 alliiertem Besitz. Im Zuge des Frieden von Saint-Germain im Jahre 1679 fiel Ottersberg wieder an Schweden. Im weiteren Verlauf gelangte Ottersberg an das Kurfürstentum Braunschweig-Lüneburg, an das Königreich Westfalen, unter Napoleon Bonaparte an das Département Bouches-du-Weser des Französischen Kaiserreiches. Bis 1866 war Ottersberg Teil des Königreiches Hannover. Nach dessen Annexion durch Preußen befand es sich in der preußischen Provinz Hannover, aus der nach dem Zweiten Weltkrieg das Land Hannover und schließlich das Land Niedersachsen wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg hat sich, insbesondere durch die Ansiedlung vieler Flüchtlinge und Heimatvertriebener, der Ortsteil Ottersberg-Bahnhof südlich der Bahnlinie entwickelt. Dieser Ortsteil besitzt seinerseits ein eigenes Ortszentrum entlang der Verdener Straße. 1972 wurden Fischerhude, Quelkhorn, Otterstedt, Posthausen (einschließlich Grasdorf), Eckstever sowie Narthauen mit Ottersberg zur Einheitsgemeinde Flecken Ottersberg zusammengefasst.
Politik
Gemeinderat
Der Gemeinderat aus Ottersberg setzt sich aus 28 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen. Der hauptamtliche Bürgermeister wird direkt gewählt. Die Ortsteile werden durch Ortsräte bzw. einem Ortsvorsteher vertreten.
CDU SPD FDP Grüne Grüne Liste Freie Bürger WG Freie Grüne Bürgerliste Die Linke Gesamt 2006 11 Sitze 8 Sitze 1 Sitz 3 Sitze 2 Sitze 3 Sitze - - 26 Sitze 2011 11 Sitze 8 Sitze - 5 Sitze - - 3 Sitze 1 Sitz 28 Sitze Stand:Kommunalwahl am 11. September 2011)
Wappen
Das Wappen der Gemeinde zeigt einen aus dem Wasser empor steigenden Fischotter mit Fisch im Maul auf blauem Grund (Wümme). Der Fischotter ist nicht naturalistisch dargestellt, sondern mit einem heraldisch veränderten Fischotter mit Löwenkopf und Adlerkrallen.
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Straße
Der Ort liegt verkehrsgünstig an der A 1 zwischen Bremen und Hamburg sowie an Landesstraßen nach Bremen und Verden. Nach Ottersberg gelangt man über die Abfahrten Posthausen und Stuckenborstel.
Eisenbahn
Der Ort verfügt über einen Bahnhof an der Bahnstrecke Wanne-Eickel–Hamburg, an dem im Rahmen des Hanse-Netzes verkehrende Züge der metronom Eisenbahngesellschaft auf der Verbindung Hamburg - Bremen halten. Die Eisenbahnlinie wurde beim Bau südlich am Dorf vorbeigeführt. Der Bahnhof heißt bei der Deutschen Bahn immer noch Ottersberg (Hannover), weil er im historischen Land Hannover liegt.
Fahrradtourismus
Durch den Ort führt der Radfernweg Hamburg-Bremen.
Wirtschaft
Im Ortsteil Posthausen entwickelte sich mit dem Kaufhaus Dodenhof ein kleiner Familienbetrieb zu einem der größten Einkaufszentren Norddeutschlands. Von Bedeutung ist außerdem der Nahrungsmittelindustriebetrieb Buss.
Öffentliche Einrichtungen
Nächstgelegene Krankenhäuser sind die Aller-Weser-Klinik in Achim, das Diakoniekrankenhaus Rotenburg (Wümme), die Krankenhäuser in Bremen und die Residenz-Klinik in Lilienthal.
Bildungswesen
Ottersberg ist Sitz der Fachhochschule Ottersberg mit den Bachelor-Studiengängen Kunst im Sozialen, Kunsttherapie, Theater im Sozialen und Freie Bildende Kunst; außerdem der Waldorfschule Freie Rudolf Steiner-Schule Ottersberg, der Wümmeschule (Haupt- und Realschule) und des Gymnasium Ottersbergs (Sekundarstufe I) sowie der Grundschulen Fischerhude mit Außenstelle Otterstedt und Posthausen.
Kultur
Amtshof
Direkt in Ottersberg befindet sich der schlossähnliche Amtshof, welcher früher eine Burg war. Hier sind auch Reste des Wall- und Burggrabens (Graft) erhalten. Umfassend restauriert beherbergt das Baudenkmal seit 1946 die Freie-Rudolf-Steiner-Schule.
Künstlertradition Fischerhude
In Fischerhude finden sich noch die Unterkünfte von Künstlern wie Otto Modersohn. Otto Modersohn wohnte in dem Haus von Frese Bodderweg/Wilhelmshauser Str. in Quelkhorn. Beerdigt ist er auf dem Friedhof in Quelkhorn.
Ebenfalls in Ottersberg wohnt und arbeitet der Künstler Martin Voßwinkel.
Jüdischer Friedhof Otterstedt
Auf dem Jüdischen Friedhof, der an der Straße zwischen Otterstedt und Ottersberg liegt, befinden sich 27 Grabsteine für Juden aus Ottersberg und Umgebung, die in den Jahren 1835 (vermutlich ab 1810) bis 1920 verstorben sind. Der Friedhof ist ein schützenswertes Kulturdenkmal.
Persönlichkeiten
Töchter und Söhne des Ortes
- Minna Heineman, geb. Hertz (1847–1927), Namensgeberin der Minna-James-Heineman-Stiftung
- Hermann Kunst (1907–1999), evangelischer Militärbischof, EKD-Bevollmächtigter bei der Bundesregierung
Weitere Persönlichkeiten
- Eduard Mohr (Afrikaforscher) (1828–1876) wohnte in Ottersberg von 1870–1871.
Literatur
- Heidelore Kluge: Wir haben immer gut zusammengelebt! Die Juden in Ottersberg. Bremen 1994, 93 S. m. 13 Zeichnungen von Gundula Dangschat
- Meike Boist, Ingrid Brandt u. Cornelia Wolf-Becker (Hrsg.): Erinnerungen an Mägde. Dokumentation einer Ausstellung. Ottersberg 2001, 63 S. m. zahlr. Abb.
- Jürgen Bohmbach: Ottersberg. In: Herbert Obenaus (Hrsg. in Zusammenarbeit mit David Bankier und Daniel Fraenkel): Historisches Handbuch der jüdischen Gemeinden in Niedersachsen und Bremen. Band 1 und 2 (1668 S.), Göttingen 2005, Seite 1238–1241; ISBN 3-89244-753-5
Weblinks
Commons: Ottersberg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
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