- Drochtersen
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Wappen Deutschlandkarte 53.79.38333333333332Koordinaten: 53° 42′ N, 9° 23′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Stade Höhe: 2 m ü. NN Fläche: 126,74 km² Einwohner: 11.857 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 94 Einwohner je km² Postleitzahl: 21706 Vorwahlen: 04143, 04148, 04775 Kfz-Kennzeichen: STD Gemeindeschlüssel: 03 3 59 013 Gemeindegliederung: 2 Ortsteile Adresse der
Gemeindeverwaltung:Sietwender Straße 18
21706 DrochtersenWebpräsenz: Bürgermeister: Hans-Wilhelm Bösch (CDU) Lage der Gemeinde Drochtersen im Landkreis Stade Drochtersen ist eine niedersächsische Gemeinde, rund 45 km nordwestlich von Hamburg südlich der Elbe gelegen. Sie hat rund 12.000 Einwohner und umfasst große Teile Südkehdingens.
Inhaltsverzeichnis
Geografie
Geografische Lage
Die Einheits-Gemeinde grenzt mit der einstigen Elbinsel Krautsand auf etwa 15 km Länge an die Unterelbe. Im Süden grenzt sie an die zur Stadt Stade gehörende Ortschaft Bützfleth.
Gemeindegliederung
Ortsteile der Gemeinde Drochtersen sind Assel, Ritsch (gehörend zu Assel), Barnkrug, Krautsand, Hüll und Dornbusch.
Geschichte
Die altsächsische Siedlung Drochtersen wurde erstmals 1287 erwähnt. Die Gemeinde Drochtersen entstand 1972 durch Zusammenschluss der früheren Gemeinden Drochtersen, Assel und Hüll.
Politik
Gemeinderat
Bei der Kommunalwahl im September 2006 gelang drei Parteien der Sprung in den Gemeinderat. Neben der CDU mit 16 und der SPD mit neun ist auch die örtliche Wählergemeinschaft (WGD) mit zwei Mandatsträgern in Fraktionsstärke vertreten.
Bürgermeister
Hans-Wilhelm Bösch (CDU) wurde am 4. März 2007 zum ersten hauptamtlichen Bürgermeister direkt gewählt und trat sein Amt am 1. Juli 2007 an.
Der letzte Gemeindedirektor Emil Frerichs ging am 30. Juni 2007 in den Ruhestand und gleichzeitig endete die Amtsperiode des letzten ehrenamtlichen Bürgermeisters H.-W. Bösch.
Wappen
Das Gemeindewappen stellt zwei rote Sparren in Stufenform vor einem Hintergrund in Silber dar. Die Herkunft dieses Wappens ist nicht eindeutig geklärt. Das Wappen der Gemeinde Drochtersen wurde am 5. März 1938 verliehen. Seit der Gebietsreform von 1972 gilt das Wappen auch für die neue Einheitsgemeinde Drochtersen. Die Gemeinden Hüll und Assel hatten kein eigenständiges Wappen. Inzwischen haben allerdings die Ortsteile Assel, Dornbusch und Krautsand eigene Wappen herausgebracht.
Städtepartnerschaften
Die Gemeinde Drochtersen übernahm beim Zusammenschluss mit Assel die Partnerschaft mit dem nordfranzösischen Ort Rosières en Santerre im Département Somme (Picardie).
Kultur und Sehenswürdigkeiten
In der Gemeinde Drochtersen gibt es im Ortsteil Hüll den KunstRaum Drochtersen, eine öffentlich geförderte Privatinitiative mit Galerie und Bildungseinrichtung. Im Ortsteil Dornbusch gibt es zu den Wildganstagen spezielle Kultur-Events.
Bauwerke
In Barnkrug befindet sich an der Elbe ein 42 Meter hoher Schrotturm der „Jagd-Schrot & Hagel-Fabrik Haendler & Natermann“ zur Herstellung von Schrotkugeln. Dieser Turm wird heute nicht mehr zur Herstellung von Schrotkugeln benutzt. In Assel neben der Kirche befindet sich die Heimatstube, ein ländliches Museum, welches das Leben von früher zeigt. Nebenan entsteht eine Erweiterung der Heimatstube. In der Jagemannstiftung, die von den Mitgliedern des Bürgervereins Assel e. V. ausgebaut wird, wird das Leben und Arbeiten von damals noch besser und intensiver gezeigt.
Geplante Bauwerke
Wenn das Planungsverfahren für die A 20 und die A 26 abgeschlossen ist, wird in Drochtersen wahrscheinlich ein Autobahnkreuz für beide Autobahnen gebaut werden. In derselben Zeit soll ein Elbtunnel von Drochtersen nach Kollmar in Schleswig-Holstein gebaut werden, der Tunnel soll zur A 20 gehören. [2]
Regelmäßige Veranstaltungen
Zur Krokusblüte ist Drochtersen ein Blütenmeer und feiert das Blütenfest.
Zum Blütenfest findet ein Oldtimertreffen statt. Historische PKW, Traktoren, LKW, Motorräder und Roller finden sich zum Treffen ein, welches jährlich unter ein neues Thema gestellt wird.
Im Sommer findet am Elbstrand auf Krautsand das Pferderennen statt (ähnlich dem Duhner Wattrennen).
Im Herbst werden mit dem Einzug der Wildgänse die Wildganstage in ganz Kehdingen durchgeführt.
Außerdem findet jedes Jahr im Sommer das Drochterser Schützenfest statt, bei dem viele Schützenvereine umliegender Gemeinden nach Drochtersen kommen.
Das Veranstaltungsjahr endet stets mit dem überregional bekannten Silvesterlauf (10 km im Wesentlichen entlang der Elbe).
Literarische Aktivitäten
Im Raum Drochtersen, rund um die sogenannte Deutsche Krimi-Straße, sind mehr als hundert Kriminalromane und Krimi-Drehbücher verfasst worden.
Kulinarische Spezialitäten
„Kehdinger Hochzeitssuppe“, mit den „Kehdinger Klüten“ (Mehlklöße)
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Drochtersen liegt an der L 111 (auch Obstmarschenweg genannt) und der B 495.
Östlich des Ortes befindet sich seit 1978 das Ruthenstromsperrwerk zum Hochwasserschutz gegen die Elbe.
Die schmalspurige Kehdinger Kreisbahn, die seit 1899 Drochtersen mit Stade und Itzwörden (Oste) verband, wurde 1936 stillgelegt und demontiert. Einzelne Fahrzeuge wurden auf die Insel Sylt verkauft, wo sie die Nord- und Südspitze der Insel miteinander verbanden (List mit Hörnum). Aber auch auf Sylt wurde sie inzwischen längst ausrangiert. Siehe: Sylter Inselbahn
Unternehmen
Die Drochterser Wirtschaft ist mittelständisch geprägt. Die meisten Unternehmen werden durch den Gewerbeverein Drochtersen e. V. vertreten. Der Verein setzt sich für die Stärkung der Regionalwirtschaft ein und plant die Einführung der Regionalwährung „Kehdinger“. Die Hateckewerft, ein Familienbetrieb, in der hauptsächlich Rettungsboote gebaut und in die ganze Welt exportiert werden, bietet 115 Kehdingern Arbeit. Der größte Arbeitgeber in der Region Kehdingen ist die Dow Deutschland Anlagengesellschaft mbH, die rund 1500 Menschen und einigen hundert Angehörige von Fremdfirmen Arbeit bietet.
Medien
Das Stader Tageblatt erscheint mit Südkehdinger Lokalteil.
Bildung
Es gibt in Drochtersen eine Gesamtschule. Die Kooperative Gesamtschule Drochtersen „Elbmarschen Schule“ vereint unter einem Dach die drei verschiedenen Schulzweige: Hauptschule, Realschule und Gymnasium. Der Gymnasialzweig kann allerdings nur bis zur 10. Klasse besucht werden, so dass diejenigen Schüler, die Abitur machen wollen, noch einmal die Schule wechseln müssen. Zum Beispiel zum Gymnasium Athenaeum oder zum Vincent-Lübeck-Gymnasium, Stade. Die Hauptschüler können einen erweiterten Hauptschulabschluss machen.
Sport
Fußball
Der stärkste Fußballverein der Gemeinde ist die 1977 gegründete SV Drochtersen/Assel (Spielvereinigung aus VTV Assel und dem TVG Drochtersen). Der Verein besteht zur Zeit aus sechs Herren-, einer Altherren-, zwei Alt-Senioren- und 24 Jugendmannschaften. Die erste Herren der SV Drochtersen/Assel ist in der Landesliga Lüneburg beheimatet und trägt seine Spiele im Kehdinger Stadion (Platz für ca. 3.000 Zuschauer) in Drochtersen aus. Das Kehdinger Stadion bietet unter anderem eine überdachte Stehplatztribüne und eine überdachte Sitzplatzhaupttribüne auf der 501 Sitzplätze vorhanden sind.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Gemeinde
- Johann Henrich von Seelen (* 8. August 1688 in Assel: † 22. Oktober 1762 in Lübeck), Theologe und Pädagoge.
- Marx (Max) Philip Zeyhold (* 1704 in Drochtersen, † 1760 eventuell in Drochtersen), Organist und Komponist.
- Erhard Eylmann (* 1860 in Krautsand, † 22. Dezember 1926 in Bremen-Blumenthal), Ethnologe und Australienforscher.
- Ludwig Alpers (* 15. Dezember 1866 in Drochtersen, † 15. August 1959 in Bremervörde, Politiker (DHP), Mitglied des Reichstages (MdR)
- Heinrich Wilckens (1892–1956), Politiker (SPD)
- Fritz Umland (22. Januar 1922 in Drochtersen, † 19. März 1990 in Münster), Chemiker
Literatur
- Fritz Drewes, Gerda Becker: Drochtersen – Bilder aus vergangenen Tagen. Gemeindeverw. Drochtersen, Drochtersen 1977, 1978.
Weblinks
Commons: Drochtersen – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Ulf B. Christen: McAllister will Autobahn im Osten Hamburgs. In: Hamburger Abendblatt. 7. Februar 2011, abgerufen am 7. Februar 2011.
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