Die Geschichte der Adèle H.

Die Geschichte der Adèle H.
Filmdaten
Deutscher Titel Die Geschichte der Adèle H.
Originaltitel L’histoire d’Adèle H.
Produktionsland Frankreich
Originalsprache Französisch, Englisch
Erscheinungsjahr 1975
Länge 96 Minuten
Stab
Regie François Truffaut
Drehbuch François Truffaut,
Suzanne Schiffman,
Jean Gruault
Produktion Claude Miller
Musik Maurice Jaubert
Kamera Néstor Almendros
Schnitt Yann Dedet
Besetzung
  • Isabelle Adjani: Adèle Hugo / Adèle Lewly
  • Bruce Robinson: Lt. Albert Pinson
  • Sylvia Marriott: Mrs. Saunders
  • Joseph Blatchley: Mr. Whistler
  • Ivry Gitlis: Hypnotiseur
  • Louise Bourdet: Victor Hugos Diener
  • Cecil De Sausmarez: Mr. Lenoir
  • Ruben Dorey: Mr. Saunders

Die Geschichte der Adèle H. (Original: L’histoire d’Adèle H.) ist ein preisgekröntes, französisches Filmdrama von François Truffaut mit Isabelle Adjani aus dem Jahr 1975. Die Handlung basiert auf dem Tagebuch von Adèle Hugo, der jüngsten Tochter von Victor Hugo.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Adèle Hugo ist die zweite Tochter des französischen Schriftstellers Victor Hugo. Nach dem Unfalltod ihrer älteren Schwester Léopoldine ist Adèle am Boden zerstört. Ihr Vater lebt im Exil auf der Kanalinsel Guernsey, wo sich Adèle unsterblich in den britischen Offizier Lt. Albert Pinson verliebt. Sie folgt ihm 1863 nach Halifax, Kanada, wo sie unter dem Decknamen Miss Lewly bei der Familie Saunders Unterkunft erhält. Obwohl Albert sie zurückweist, schreibt Adèle ihrer Familie, dass sie ihn geheiratet habe, woraufhin ihr Vater sie drängt, nach Hause zurückzukehren.

Gegenüber dem Vater von Alberts eigentlicher Verlobten erzählt Adèle ebenfalls, dass Albert ihr Ehemann sei, was zum Bruch zwischen Albert und seiner Verlobten führt. Adèle folgt Albert schließlich bis nach Barbados, wo er als nächstes stationiert wird. Aufgrund ihrer obsessiven und unerwiderten Liebe zu Albert verliert Adèle zunehmend den Bezug zur Realität. In heruntergekommenen Kleidern läuft sie ziellos durch die Straßen und vermag selbst Albert nicht wiederzuerkennen. Eine Einheimische nimmt sich ihrer an und sorgt dafür, dass Adèle in ihre Heimat nach Frankreich zurückkehrt. In Paris lässt sie ihr Vater in ein Sanatorium einweisen, wo sie 1915 in geistiger Umnachtung im Alter von 85 Jahren stirbt.

Hintergrund

Ursprünglich sollte Jeanne Moreau die Titelrolle spielen. Danach war Catherine Deneuve im Gespräch, die zeitweilig mit Regisseur François Truffaut liiert war. Es dauerte schließlich sieben Jahre bis das Projekt ins Rollen kam und Truffaut sich für Isabelle Adjani als seine Hauptdarstellerin entschied, die in der Folge zahlreiche Auszeichnungen, u. a. eine Oscar-Nominierung, für ihre Leistung erhielt. Gedreht wurde an Originalschauplätzen auf Barbados, im Senegal und auf der Kanalinsel Guernsey, wo Victor Hugo ein Haus besaß.

Kritiken

„François Truffaut rekonstruiert das innere Drama mit viel Diskretion und deutet psychologische Zusammenhänge und historische Umstände bloß an. Das Ergebnis ist eine bewegende Geschichte, die menschlich und filmisch überzeugt.“

Lexikon des Internationalen Films[1]

„Truffauts erregendes Psychogramm beschreibt weitab von konventionellen Liebesgeschichten den gescheiterten Versuch einer Selbstverwirklichung. […] Isabelle Adjani spielt das Leiden der jungen Frau und ihren Verfall mit bezwingender Meisterschaft; ihr Gesicht spiegelt alle Nuancen einer verinnerlichten großen Liebe, die sich an ein Nichts, den unbedeutenden Leutnant, verloren hat und ein wahnhaftes Eigenleben zu führen beginnt. Nestor Almendros’ stimmungsdichte Bilder sind der schauspielerischen Leistung ebenbürtig.“

Prisma Online[2]

„Wuchtiges Drama einer einseitigen Amour fou.“

Cinema[3]

Auszeichnungen

DVD-Veröffentlichung

  • Die Geschichte der Adele H. MGM 2003, mit Kinotrailer

Einzelnachweise

  1. Lexikon des internationalen Films
  2. Prisma Online
  3. Cinema

Weblinks


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