- Disturbia (Film)
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Filmdaten Deutscher Titel Disturbia Produktionsland Vereinigte Staaten Originalsprache Englisch Erscheinungsjahr 2007 Länge 104 Minuten Altersfreigabe FSK 16[1] Stab Regie D. J. Caruso Drehbuch Carl Ellsworth
Christopher B. LandonProduktion Jackie Marcus
Joe Medjuck
E. Bennett WalshMusik Geoff Zanelli Kamera Rogier Stoffers Schnitt Jim Page Besetzung - Shia LaBeouf: Kale Brecht
- Sarah Roemer: Ashley Carlson
- Carrie-Anne Moss: Julie Brecht
- David Morse: Robert Turner
- Aaron Yoo: Ronnie
- Jose Pablo Cantillo: Officer Gutierrez
- Matt Craven: Daniel Brecht
- Viola Davis: Detective Parker
Disturbia (Alternativtitel: Disturbia – Auch Killer haben Nachbarn) ist ein Thriller aus dem Jahr 2007 des Regisseurs D. J. Caruso mit Shia LaBeouf in der Hauptrolle. Die Handlung des Films ist eine Neuinterpretation von Alfred Hitchcocks Klassiker Das Fenster zum Hof aus dem Jahr 1954.
Inhaltsverzeichnis
Handlung
Der 17-jährige Kale unternimmt mit seinem Vater einen Angelausflug. Während der Fahrt nach Hause wird das Auto der beiden auf einem schmalen Bergpass von einem Raser überholt, welcher kurz vor einem liegen gebliebenen Fahrzeug ausschert. Kale kann dem Hindernis nicht mehr rechtzeitig ausweichen, verreißt das Lenkrad und das Auto überschlägt sich. Als ein entgegen kommendes Fahrzeug in das Auto der beiden kracht, kommt Kales Vater ums Leben. Fortan gibt sich Kale die Schuld am Tod seines Vaters und wird deshalb in der Schule zunehmend schlechter. Die Situation eskaliert, als Kale seinen Spanischlehrer mit der Faust ins Gesicht schlägt, da dieser ihm die Frage stellt, was sein Vater wohl von seinen schulischen Leistungen halten würde.
Für die Körperverletzung wird der noch minderjährige Kale mit drei Monaten Hausarrest während der Sommerferien bestraft und erhält eine elektronische Fußfessel, die ihm einen Aktionsradius von rund 30 Metern in und um sein Elternhaus herum gewährt. Zunächst versucht er sich die Zeit mit Videospielen und Musik zu vertreiben. Als ihm seine Mutter jedoch die Online-Konten für seine Spielekonsole und den Musik-Download kündigt, ist es auch damit vorbei.
Nachdem die attraktive Ashley in das Nachbarhaus eingezogen ist, beginnt Kale zunehmend, seine Nachbarn auszuspionieren. Unterstützung erhält er dabei von seinem alten Schulfreund Ronnie, der ihn immer häufiger besucht.
Ashley bemerkt die beobachtenden Blicke und stellt die beiden zur Rede. Entgegen allen Erwartungen freunden sich die beiden mit ihr an und Kale kommt Ashley auch näher. Als Kale in den Nachrichten von einem aus Texas stammenden Serienmörder hört, der in den Zwischenwänden des zuletzt von ihm bewohnten Hauses zahlreiche Frauenleichen hinterließ und sich mit einem 1960er Ford Mustang in der Gegend herumtreibt, verdächtigt er seinen Nachbarn Robert Turner.
Nach mysteriösen Sichtungen und diversen nächtlichen Videoaufnahmen sind sich die drei Jugendlichen sicher, dass Turner der Täter sein muss. Nachdem Ronnie das Auto von Turner aufgebrochen hat, um dem in dem Fahrzeug befindlichen Toröffner die Funkfrequenz für das Garagentor des Nachbarn zu entnehmen, in dessen Garage sie eine Leiche vermuten, vergisst er sein Handy in dem Wagen. Am Tag darauf versucht er es wieder zu bekommen, wird von Turner erwischt und von ihm durch dessen Haus gejagt. Kale wird vom heimischen Fenster Zeuge der Hetzjagd und verlässt daraufhin den erlaubten Bereich seiner Fußfessel, um seinem Freund Ronnie zur Hilfe zu eilen. Die Polizei wird durch seine aktivierte Fußfessel alarmiert und rückt mit mehreren Fahrzeugen an. Nachdem Turners Haus flüchtig durchsucht wurde, konnte nichts Auffälliges festgestellt werden. In dem Sack, in dem die drei Jugendlichen eine Leiche vermutet hatten, befindet sich lediglich ein totes Reh, das Turner laut eigener Angabe angefahren habe, aber noch nicht dazugekommen sei, es zu begraben.
Ronnie bleibt für Stunden verschwunden, bis er sich aus Kales Schrank wagt, in dem er sich vor der Polizei versteckt hatte, um einer Anzeige wegen Hausfriedensbruch zu entgehen.
Als Kales Mutter sich bei Turner entschuldigen will, um ihn davon abzuhalten, Anzeige gegen ihren vorbestraften Sohn zu erheben, beginnt jedoch der wahre Albtraum: Kale entdeckt auf dem Video, welches Ronnie in Turners Haus bei seiner Flucht gefilmt hat, durch einen Durchbruch in einer Wand die Leiche einer Frau. Turner fesselt währenddessen Kales Mutter und taucht anschließend in Kales Haus auf, wo er Ronnie niederschlägt und Kale fesselt. Der überraschend auftauchenden Ashley gelingt es, zusammen mit Kale ihren Widersacher Turner vorübergehend auszuschalten und Kale die Fesseln abzunehmen. Daraufhin begibt sich Kale in das Nachbarhaus, um seine Mutter zu suchen, während Ashley die Polizei alarmiert.
Dabei stößt Kale auf einen Präparationsraum sowie eine Art Verlies, in dem alle Leichen des Serienmörders liegen. Kale findet seine Mutter und tötet später Turner, als dieser ihn und seine Mutter umbringen will.
Aufgrund seines mutigen und engagierten Eingreifens wird Kale wegen guter Führung vorzeitig von seiner elektronischen Fußfessel befreit. In der Schlusssequenz sieht man Kale und Ashley, wie sie auf dem Sofa küssend von Ronnie gefilmt werden.
Hintergrund
Aufgrund der Ähnlichkeit der Handlung zum Film Das Fenster zum Hof aus dem Jahr 1954, welche auf der 1942 veröffentlichten Kurzgeschichte It Had to Be Murder des Krimi-Autors Cornell Woolrich basiert, wurden die Filmmacher im Jahr 2008 wegen Urheberrechtsverletzung verklagt.[2]
Der Filmtitel „Disturbia“ ist ein Kunstwort, gebildet als Kofferwort von „disturb“ (engl. „stören, beunruhigen“) und „suburbia“ (engl. „Vorstadt“). Da die Handlung des Films in einer Vorstadt angesiedelt ist und dort sehr beunruhigende („disturbing“) Beobachtungen gemacht werden, fasst dieser Begriff den Filminhalt treffend zusammen. Disturbia ist auch die Mehrzahl des lateinischen Wortes Disturbium, was Verhinderung oder Störung bedeutet.
Der über DreamWorks SKG an der Produktion des Films beteiligte Steven Spielberg war von Shia LaBeoufs Leistung in Das Geheimnis von Green Lake von 2003 angetan, weswegen er ihn für die Hauptrolle im Film vorschlug. Aufgrund der Zusammenarbeit mit ihm in Disturbia war Spielberg dann auch davon überzeugt, ihn in Transformers und Indiana Jones und das Königreich des Kristallschädels besetzen zu können.
Der Film wurde komplett in Kalifornien gedreht, an verschiedenen Originalschauplätzen und in den Paramount Studios. Die Häuser von Kale und Mr. Turner, die sich im Film scheinbar gegenüber stehen, stehen tatsächlich in zwei verschiedenen Städten.[3]
Da der Film mit seinen jungen Darstellern eine vorwiegend jugendliche Zielgruppe ansprechen soll, wurden entsprechend viele so genannte Product Placements vorgenommen. Im Film sind neben einem bestimmten Mobiltelefonhersteller und einem Hardware- und Softwarehersteller die Embleme von speziellen Getränkeherstellern gezielt zu sehen. Ferner wird auch ein LCD-Fernseher, sowie ein HD Camcorder und verschiedene Konsolen verwendet. Des Weiteren sind Sportschuhe in Nahaufnahme zu sehen. Auch wird ein großes Poster einer Skateboardfirma, welches an der Decke hängt, deutlich präsentiert.
Die Produktionskosten wurden auf rund 20 Millionen US-Dollar geschätzt. Der Film spielte in den Kinos weltweit rund 117 Millionen US-Dollar ein, davon rund 80 Millionen US-Dollar in den USA.[4]
Kinostart in den USA war am 13. April 2007, in Deutschland am 20. September 2007.[5]
Auf Kales Desktop ist „Let Me Free“ (dt.: „Lasst mich frei“) zu lesen.
Kritiken
James Berardinelli bezeichnet Disturbia als „netten kleinen Kriminalthriller“. Die Darsteller haben laut seiner Filmkritik nicht die gleiche Leinwandpräsenz wie James Stewart, Grace Kelly und Raymond Burr, die Darsteller vom „Das Fenster zum Hof“.[6]
Die Kritiker von Filmstarts bemerken, dass der Film einen „kruden Genre-Mix“ darstelle – mal Komödie, mal Romanze sei – und den Zuschauer durch geschickt eingesetzte Stilmittel bewusst in unterschiedlicher Weise beeinflusse. Mit seinem „verspielten Stil“ mache er „jede Menge Spaß“.[7]
Laut Lexikon des Internationalen Films „kann der Film trotz ordentlicher Schauspielerleistungen keinen stimmigen Spannungsbogen entwerfen; Schockelemente täuschen zudem nicht über logische Brüche hinweg. Reizvoll ist die Kopplung des bekannten Krimiplots mit der Trauerarbeit um den toten Vater.“[8]
Filmmusik
Der „Disturbia: Original Motion Picture Soundtrack“ zum Film ist bei Lakeshore Records am 4. März 2007 erschienen und umfasst folgende Titel:[9]
- Nada Surf − Always Love
- This World Fair −Don't Make Me Wait
- Guster − One Man Wrecking Machine
- Louque − Whoa Now
- Love Stink − Gangsta Boogie
- Buckcherry − Next To You
- Afroman − Because I Got High
- Noiseshaper − We Love Reggae
- The Summer Skinny − The Great American Napkin
- Priscilla Ahn − Dream
- Minnie Riperton − Lovin' You
- Lou Rawls − You'll Never Find Another Love Like Mine
Darüber hinaus sind im Film die nachfolgend aufgeführten Titel zu hören, die auf dem Soundtrack jedoch nicht enthalten sind:[9]
- System of a Down − Lonely Day
- Kings of Leon − Taper Jean Girl
- DNA − Hello Kitty
- Countdown − Me So Horny
- The Forbes Brothers − Two Step
- Countdown − Symphony No. 5
Weiterhin ist am 10. Juli 2007 folgender Score von Geoff Zanelli und Bruce Fowler ebenfalls bei Lakeshore Records veröffentlicht worden:
- „Disturbia“ − 7:02
- „Fishing“ − 3:52
- „Poofoot“ − 1:15
- „Voyeurism“ − 2:35
- „Every Killer Lives Next Door to Someone“ − 3:35
- „I Like to Play“ − 1:46
- „Stealth Ranie“ − 5:10
- „Walking Ashley Home“ − 2:01
- „The Club Girl“ − 2:47
- „Stalking a Killer“ − 7:15
- „The Basement Graveyard“ − 8:50
Weblinks
- Offizielle Webpräsenz
- Disturbia in der deutschen und englischen Version der Internet Movie Database
- Sammlung von Kritiken zu Disturbia bei Rotten Tomatoes (englisch)
- Zusammenstellung von Pressekritiken auf film-zeit.de (deutsch)
- Vergleich der Schnittfassungen Pro 7 ab 12 - FSK 16 von Disturbia bei Schnittberichte.com
Einzelnachweise
- ↑ Freigabekarte der FSK
- ↑ http://latimesblogs.latimes.com/herocomplex/2008/09/is-disturbia-a.html
- ↑ http://www.imdb.de/title/tt0486822/locations
- ↑ http://www.imdb.de/title/tt0486822/business
- ↑ http://www.imdb.de/title/tt0486822/releaseinfo
- ↑ reelviews.net: Filmkritik, James Berardinelli, 13. April 2007
- ↑ Filmkritik, Filmstarts, Christoph Petersen
- ↑ Zeitschrift film-dienst und Katholische Filmkommission für Deutschland (Hrsg.), Horst Peter Koll und Hans Messias (Red.): Lexikon des Internationalen Films - Filmjahr 2007. Schüren Verlag, Marburg 2008. ISBN 978-3-89472-624-9
- ↑ a b soundtrackinfo.com
Filme von D. J. CarusoThe Salton Sea | Taking Lives – Für Dein Leben würde er töten | Das schnelle Geld | Disturbia | Eagle Eye – Außer Kontrolle | Ich bin Nummer Vier
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