- Hirzel Höhi
-
Hirzel Höhi Hirzel Höhi vom Zimmerberg
Nordostseite Südwestseite Passhöhe 734 m ü. M. Kanton Zürich Zug Talorte Horgen Sihlbrugg Ausbau Saumpfad Fahrstrasse Gebirge Zimmerberg Karte (Zürich) Koordinaten (687781 / 231196)47.2258668.597704734Koordinaten: 47° 13′ 33″ N, 8° 35′ 52″ O; CH1903: (687781 / 231196) Die Hirzel Höhi ist ein Saumpass in den Voralpen des Kantons Zürich, der Horgen und Sihlbrugg verbindet.
Die frühere Handelsroute führte weiter über Baar, Zug, Immensee-Küssnacht oder Brunnen über den Vierwaldstättersee nach Flüelen zum Gotthard und nach Italien. Als wichtigste Güter transportierte man Salz von Norden nach Süden und Wein umgekehrt. Ausserdem wurde mit Seide, Samt, Brokat, Leinwand, Eisen, Getreide, Reis, Käse und Oel gehandelt.
Inhaltsverzeichnis
Lage und Umgebung
Die Hirzel Höhi verbindet Horgen am Zürichsee mit Sihlbrugg im Sihltal. Die Passhöhe liegt auf dem Gebiet der politischen Gemeinde Hirzel, in der Nähe des Hirzelpasses.
Höhe
Die Hirzel Höhi liegt auf 734 m über Meer.[1]
Zugänge
Die Hirzel Höhi ist von zwei Seiten zugänglich:
- Von Horgen Dorf über einen alten Saumweg
- Von Sihlbrugg Dorf über ein Fahrsträsschen
Saumweg Horgen - Hirzel Höhi - Sihlbrugg
Mit der Erschliessung der Schöllenen wurde der seit der Römerzeit über die Bündnerpässe führende internationale Handelsweg zwischen Deutschland und Italien durch die kürzere Gotthardstrecke abgelöst. Damit wurde der Saumweg über die Hirzel Höhi von 1230 bis 1830 zu einem wichtigen Transportweg. Von Zürich kamen die Güter auf Ledischiffen (Nauen) bis zur Sust im Hafen von Horgen[2], wo sie auf Maultiere, später auf Saumpferde umgeladen wurde.
Der obere Säumerweg (auch Morschwanderweg) führte von der Sust Horgen auf der Dorfgasse und der Kirchstrasse hinauf auf den Horgenberg. Dort über Morschwand, Wüeribach, Bruppacher, Eschtürli, Zimmerberg auf die Hirzel Höhi und hinunter nach Dürrenmoos, Chalbisau, an Tobelmüli vorbei zum Sihlübergang auf der Babenwaagbrücke nach Sihlbrugg Dorf.
Der untere Säumerweg (auch Säumer Gass oder Grindelstrass) führte von der Sust Horgen über Dorfgasse, Kirchstrasse, Chlausen, Grindel, Simmismoos, Widenbach, Harhalden (Alter Hirschen), Hirzel Höhi, Dürrenmoos, Chalbishau, Tobelmüli nach Sihlbrugg.
1534 wurde vom Rat von Zürich gegen den Protest der Säumer der Wagenverkehr gestattet. Wegen der erhöhten Beanspruchung durch den Wagenverkehr musste 1674 ein Steinbett gelegt werden, was damals noch nicht üblich war.
Um 1800 führte die bessere Route von Richterswil nach Brunnen zu einer gewissen Verlagerung des Säumerverkehrs. Mit dem Bau der Zugerstrasse von Horgen via Hanegg über den Hirzelpass von 1839-46 ging für den Saumweg die Funktion einer überregionalen und regionalen Verbindung nach Zug verloren.
Mit der Eröffnung der Sihltalstrasse von 1884 und des Zimmerbergtunnels von 1897 verlagerte sich die Gotthardroute endgültig von Saumpfad und Seeweg auf Strasse und Schiene.
Der ehemalige Saum- und heutige Wanderweg von der Sust Horgen über die Hirzel Höhi nach Sihlbrugg ist als Kulturweg mit braunen Tafeln gekennzeichnet.
Galerie
-
Die Babenwaag war bis 1960 die Hauptbrücke in Sihlbrugg. Heute liegt sie 3 km flussaufwärts. Ihre Vorgängerin wurde 1847 im Sonderbundskrieg verbrannt.
Literatur
- Vereinigung Pro Sihltal, "Blätter" Nr. 14, 1964
- Gemeinde Horgen (Hrsg.): Horgner Jahrheft 2007: Ortsmuseum Sust. (S. 4-9), Horgen 2007
- Paul Kläui: Geschichte der Gemeinde Horgen. (S. 262-286), Horgen 1952
Weblinks
- Verkehrsverein Horgen: Der Saumweg von 1230 bis 1830
- Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS: Untere Säumerstrasse Horgen-Sihlbrugg PDF 1776 KB
- Inventar historischer Verkehrswege der Schweiz IVS: Obere Säumerstrasse Horgen-Sihlbrugg ZH PDF 1340 KB
Einzelnachweise
- ↑ Swisstopo (Blatt 1111, Albis, 1:25'000)
- ↑ Gemeinde Horgen (Hrsg.): Horgner Jahrheft 2007: Ortsmuseum Sust. Horgen 2007, S. 6.
Albrun | Antrona | Augstbord | Balme | Barna | Carmenna | Carnusa | Chaschauna | Col de Chésery | Cheville | Chräzeren | Chrüzli | Cristallina | Croix de Coeur | Coux | Diesrut | Durand | Encel | Euschel | Foo | Fórcola | Fuorcla Surley | Guriner Furgge | Futschöl | Gemmi | Giumella | Glas | Greina | Gries | Grünenberg | Güner Lückli | Hilferen | Hirzel Höhi | Jaman | Joch | Jorat | Kinzig | Kisten | Kleine Scheidegg | Kunkels | Lein | Lona | Lötschen | Menouve | Monte Moro | Muretto | Naret | Niemet | Panixer | Planches | Pontimia | Rawil | Redorta | Riseten | Rotstein | S. Giácomo | Saaspass | San Jorio | Safierberg | Saflisch | Sanetsch | Sattel | Scaletta | Schlappiner Joch | Schnidejoch | Schonegg | Schwialp | Segnas | Septimer | Sertig | Soreda | Stallerberg | Strela | Surenen | Susanfe | Theodul | Tomül | Torrent | Trescolmen | Trüttlisberg | Valserberg | Zeblasjoch
Wikimedia Foundation.
Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:
Hirzel — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton … Deutsch Wikipedia
Hirzel (Pass) — xxx Hirzel Hirzel … Deutsch Wikipedia
Horgen — Basisdaten Staat: Schweiz Kanton … Deutsch Wikipedia
Liste der Pässe in der Schweiz — Hier finden Sie zwei alphabetische Listen der Pässe in der Schweiz (Alpen, Voralpen und Jura), wovon die Erste die befahrbaren Übergänge auflistet, die Zweite die Saumpässe. Zu finden sind die Start und Endpunkte, die Höhe über Meer, die genauen… … Deutsch Wikipedia
Albrunpass — xxx Albrunpass … Deutsch Wikipedia
Antronapass — xBWxx Antronapass Passhöhe 2 838 m ü. M. Region … Deutsch Wikipedia
Chrüzlipass — xx Chrüzlipass Chrüzlital mit Chrüzlipass (von Westen) … Deutsch Wikipedia
Col de Torrent — xxx Col de Torrent Der Col de Torrent von Sü … Deutsch Wikipedia
Gemmipass — xxx Gemmipass … Deutsch Wikipedia
Glaspass — x Glaspass Der Glaspass mit Blick in Richtung Westen … Deutsch Wikipedia