Johann-Otto Krieg

Johann-Otto Krieg

Johann-Otto Krieg (* 14. März 1919 in Lomnitz ; † 2. Januar 1999 in Bonn) war ein deutscher Marineoffizier, zuletzt Fregattenkapitän der Bundesmarine sowie Träger des Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes.

Inhaltsverzeichnis

Leben

Ausbildung und Ersteinsätze

Seinen Reichsarbeitsdienst absolvierte Krieg vom 1. April bis 30. September 1937. Unmittelbar nach dessen Abschluss, trat er am 1. Oktober 1937 der Kriegsmarine bei und wurde dort der Schiffsstammabteilung Stralsund zugeteilt, wo er seine infanteristische Grundausbildung erhielt. Anschließend begann Krieg seine praktische Ausbildung an Bord des Segelschulschiffes Horst Wessel (bis 30. Juni 1938) und ab dem 1. Juli 1938 auf dem Linienschiff Schleswig-Holstein. Nach Beendigung der Bordausbildung absolvierte Krieg ab 15. März 1939 an der Marineschule Mürwik einen Fähnrich-Lehrgang sowie einen Fähnrich-Artillerie-Lehrgang, der bis 30. September 1939 andauerte. Danach wurde Krieg ab 1. Oktober 1939 Wachoffizier auf dem Leichten Kreuzer Nürnberg. Mit diesem war er bis Mitte 1940 in der westlichen Nordsee eingesetzt und im Zuge der Besetzung Norwegens auch im Gebiet von Drontheim. Zuvor war Krieg am 1. Mai 1940 zum Leutnant zur See befördert worden.

U-Boot-Waffe

Im Oktober 1940 wechselte Krieg dann schließlich zur U-Boot Waffe. So besuchte er ab 15. Oktober 1940 einen Unterwasserausbildungslehrgang bei einer U-Boot Lehrdivision sowie unmittelbar danach ab 22. Dezember 1940 den U.T.O.-Lehrgang an der Torpedoschule Flensburg-Mürwik. Ab 2. Februar 1941 folgte ein einmonatiger U-Boot-Wachoffizier-Nachrichten-Lehrgang sowie ein zweimonatiger U-Boot Artillerie-Lehrgang. Am 30. März 1941 erfolgte eine Baubelehrung für das im Bau befindliche U 81, wo Krieg als 2. Wachoffizier vorgesehen war. Ab 26. April 1941 war U 81 mit Krieg dem FDU Italien unterstellt. Nach Kriegs Beförderung zum Oberleutnant zur See mit Wirkung zum 1. April 1942, avancierte er ab 1. August 1942 zum Kommandantenschüler. Am 21. September 1942 bekam Krieg sein erstes Kommando. Er wurde Kommandant auf dem Schulungsboot U 142 und ab 25. Dezember 1942 wieder Kommandant auf U 81. Mit U 81 nahm Krieg an sieben Feindfahrten teil, wobei ca. 15.743 BRT versenkt werden konnten. Am 9. Januar 1944 wurde U 81 im Liegehafen von Pola durch einen alliierten Bombenangriff getroffen und sank.

Kleinkampfverbände

Am 9. und 10. März 1944 bekam Krieg Heiratsurlaub, meldete sich jedoch schon (durch den Verlust seines U-Bootes derzeit ohne Tätigkeit) am 13. März 1944 zu einer Besprechung im OKM unter Karl Dönitz, in dessen Verlauf es um den geplanten Einsatz des bemannten Torpedos Neger im Zuge der Kleinkampfverbände der Kriegsmarine ging. Noch am selbigen Tag, wurde Krieg zum Erprobungskommando Eckernförde versetzt, wo er als Testpilot die ersten Prototypen des Neger fungierte. Zum 1. April 1944 wurde Krieg Flottillenchef der K-Flottille 361 (Neger). Mit dieser war er am 20./21. April 1944 bei Anzio am ersten Kampfeinsatz der bemannten Torpedos als Kommandant gegen alliierte Schiffe beteiligt.

Im Zuge der Alliierten Invasion der Normandie und der hastigen Verlegung seiner Flottille, wurde Krieg am 4. Juli 1944 bei einem Autounfall schwer verletzt und lag bis Ende Juli 1944 im Großlazarett Evreuyx. Dort wurde er nachträglich zum 8. Juli 1944 als Chef der K-Flottille 361 mit dem Ritterkreuz des Eisernen Kreuzes ausgezeichnet. Die Eingabe zur Verleihung erfolgte durch Dönitz persönlich, der damit Kriegs hervorragende Persönlichkeit sowie die Übertragung seines Kampfeswillens auf die Kampfgruppe würdigte. Am 30. Juli 1944 wird Krieg zum Ausbildungsleiter beim Kommando der Kleinkampfverbände ernannt. Seine Position als Flottillenchef der K-Flottille 361 hält er noch bis Februar 1945 inne, die jedoch bis Kriegsende nur noch eine geringe Rolle spielte. Mit Wirkung zum 1. Januar 1945 wird Krieg zum Kapitänleutnant ernannt, bevor er am 16. April 1945 durch einen Tieffliegerangriff schwer verwundet wird. Bei Kriegsende gerät er in Gefangenschaft, wird jedoch schon am 17. Juli 1945 aus dieser entlassen.

Bundesmarine

Am 1. April 1956 trat Krieg in die Bundesmarine ein, wo er ab 2. Mai 1956 an der Marineschule Mürwik und anschließend als Prüfoffizier in der Annahmestelle Köln eingesetzt war. Am 22. September 1956 zum Kapitänleutnant ernannt, folgte bereits am 31. Oktober 1956 seine Beförderung zum Korvettenkapitän. Vom 1. Januar bis Ende Oktober 1957 war er in der U-Boot-Jagdausbildung in Den Helder tätig und wurde am 26. November 1957 Hilfsreferent in das Bundesministerium der Verteidigung versetzt. Am 1. Oktober 1959 wurde Krieg Marineadjutant beim Generalinspekteur der Bundeswehr und zugleich ständiger Vertreter des persönlichen Referenten des Staatssekretärs Volkmar Hopf. In dieser Position erfolgte seine Beförderung zum Fregattenkapitän zum 2. November 1960. Von Juni 1962 bis Frühjahr 1963 besuchte Krieg einen Lehrgang für Stabsoffiziere. Am 1. April 1963 wurde er Kommandant der Fregatte Emden und danach bis Juni 1966 Hörsaalleiter an der Führungsakademie der Bundeswehr (Abteilung Marine). Am 16. Juni 1966 kehrte er als Hilfsreferent in das Bundesministerium der Verteidigung zurück. Vom 1. April 1970 war er im Bundeswehramt tätig. Am 31. März 1975 wurde Krieg in den Ruhestand verabschiedet.[1]

Auszeichnungen

Einzelnachweise

  1. Manfred Dörr, Die Ritterkreuzträger der Deutschen Kriegsmarine 1939–1945 Band I, Buchstabe A–K, S. 361–363

Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Нужна курсовая?

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Johann Otto Haas — (* 6. Januar 1906 in Mosonmagyaróvár, Ungarn; † 30. August 1944 in Wien) war ein österreichischer Widerstandskämpfer gegen den Nationalsozialismus. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 1.1 Frühes Leben …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Otto Leonhard Heubner — Otto Heubner Johann Otto Leonhard Heubner (* 21. Januar 1843 in Mühltroff; † 17. Oktober 1926 in Loschwitz) war ein deutscher Internist und Kinderarzt. Er gilt als einer der Väter der Kinderheilkunde in Deutschland und trug zu ihrer Etablierung… …   Deutsch Wikipedia

  • Johann Otto Donner — (* 27. Oktober 1808 in Altona; † 16. Februar 1873 ebenda) war ein Konteradmiral der preußischen Marine. Inhaltsverzeichnis 1 Dänische, britische und Handelsmarine 2 Schleswig Holsteinische Marine und Reichsflotte …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Kretschmer — Nickname Otto der Schweigsame (Silent Otto) Born …   Wikipedia

  • Otto von Bülow — Born 16 October 1911(1911 10 16) Wilhelmshaven …   Wikipedia

  • Otto Ites — Born 5 February 1918(1918 02 05) Norden …   Wikipedia

  • Otto Schuhart — Born 1 April 1909(1909 04 01) Hamburg …   Wikipedia

  • Otto Pollmann — Born 3 March 1915(1915 03 03) Wesermünde/Geestemünde …   Wikipedia

  • Max Johann Otto Adolf Tortilovitz von Batocki-Friebe — Max Johann Otto Adolf Tortilowicz von Batocki Friebe, meistens nur von Batocki Friebe genannt (* 31. Juli 1868 auf Gut Bledau bei Cranz, Landkreis Königsberg, Ostpreußen; † 22. Mai 1944 auf Gut Wosegau bei Cranz[1]) war preußischer Jurist und… …   Deutsch Wikipedia

  • Otto Bittorf — Born 13 July 1917 Völkershausen Died 11 January 1999(1999 01 11) (aged 81) Eberhardzell Allegiance …   Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”