- Jürgen Stark (Ökonom)
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Jürgen Stark (* 31. Mai 1948 in Gau-Odernheim) ist ein deutscher Ökonom. Er ist seit 2006 Chefvolkswirt und Mitglied im Direktorium der Europäischen Zentralbank (EZB). Am 9. September 2011 kündigte er an, „aus persönlichen Gründen“ zurückzutreten, sobald ein Nachfolger gefunden sei.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Von 1968 bis 1973 absolvierte Jürgen Stark ein wirtschaftswissenschaftliches Studium an der Universität Hohenheim und an der Eberhard Karls Universität Tübingen. Er wurde 1975 zum Doktor der Wirtschaftswissenschaften promoviert. Von 1978 bis 1988 war er als Referent der Abteilung Wirtschaftspolitik im Bundesministerium für Wirtschaft tätig. In den Jahren 1988 bis 1992 war er Leiter des Referats Außenwirtschaft, Geld und Währung, Finanzmärkte im Bundeskanzleramt. Ab Oktober 1992 war er Leiter der Unterabteilung Nationale Währungspolitik, Kapitalmarktpolitik, Finanzplatz Deutschland, Kreditaufnahme im Bundesministerium der Finanzen.
Zwischen 1993 und 1994 war Jürgen Stark als Leiter der Abteilung Internationale Währungs- und Finanzbeziehungen, Finanzbeziehungen der Europäischen Gemeinschaft im Bundesministerium der Finanzen tätig. 1995 bis 1998 war er Staatssekretär im Bundesministerium der Finanzen; dort war er maßgeblich an der Einführung des Euro beteiligt.[1] Ab September 1998 war er Vize-Präsident der Deutschen Bundesbank. Ab dem 1. Mai 2002 war Jürgen Stark im Vorstand der Deutschen Bundesbank für die Bereiche Internationale Beziehungen und Revision zuständig. Nachdem Ernst Welteke 2004 sein Amt als Bundesbankpräsident ruhen lassen musste, war Stark bis zur Bestellung von Axel A. Weber zum neuen Präsidenten Interimsvorsitzender der Bundesbank.
Im Juni 2006 wurde Jürgen Stark Nachfolger Otmar Issings als Direktoriumsmitglied der Europäischen Zentralbank, gleichzeitig übernahm er auch einen Teil von dessen Aufgaben. Er verantwortete den Bereich „Volkswirtschaft“. Die Forschungsabteilung aus Issings ehemaligem Portfolio ging dagegen an EZB-Vizepräsident Loukas Papadimos.
Am 9. September 2011 trat Jürgen Stark aus persönlichen Gründen von seinem Amt als Direktoriumsmitglied der EZB zurück.[2]
Auszeichnungen und Ehrungen
- 2004 Georg-Scheu-Plakette in Alzey
- Im Juni 2005 wurde Stark von der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät der Universität Tübingen zum Honorarprofessor berufen.
Weblinks
Einzelnachweise
- ↑ Wirtschaftswoche vom 29. Mai 2010: "Wir stecken in einer neuen kritischen Phase" (Interview)
- ↑ yes/Reuters/dpa EZB verliert ihren Chefvolkswirt auf Spiegel.de, gesichtet am 9. September 2011
Deutsche Reichsbank (1875–1945): Hermann von Dechend | Richard Koch | Rudolf Havenstein | Hjalmar Schacht | Hans Luther | Hjalmar Schacht | Walther Funk
Bank deutscher Länder (1948–1957): Karl Bernard | Wilhelm Vocke
Deutsche Bundesbank (ab 1957): Wilhelm Vocke | Karl Blessing | Karl Klasen | Otmar Emminger | Karl Otto Pöhl | Helmut Schlesinger | Hans Tietmeyer | Ernst Welteke | Jürgen Stark (Interim) | Axel Weber | Jens Weidmann
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