- Helmut Schlesinger
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Helmut Schlesinger (* 4. September 1924 in Penzberg) war von 1991 bis 1993 Präsident der Deutschen Bundesbank.
Inhaltsverzeichnis
Ausbildung und Kriegsdienst
Nach der Schulausbildung an Oberschulen in Wasserburg am Inn und Augsburg leistete Schlesinger zwischen 1943 und 1945 Kriegsdienst bei den Gebirgsjägern. Bei Kriegsende war er Leutnant der Reserve.
1946 begann er ein Studium der Wirtschaftswissenschaften an der Ludwig-Maximilians-Universität in München, das er 1948 als Diplom-Volkswirt abschloss. Mit einer Dissertation zur Wirtschaftlichkeitskontrolle in der öffentlichen Verwaltung wurde er 1951 zum Dr. oec. promoviert.[1]
Bundesbank
Im Jahr 1952 tritt Schlesinger als Referent für Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung in die Hauptabteilung Volkswirtschaft und Statistik der damaligen Bank deutscher Länder ein. 1956 wird er Abteilungsleiter Konjunkturanalyse und Vorausschätzungen, 1964 Leiter der Hauptabteilung Volkswirtschaft und Statistik und 1972 Mitglied des Direktoriums der Deutschen Bundesbank und Chefvolkswirt.
1980 wird er Vizepräsident der Deutschen Bundesbank, verantwortlich für Volkswirtschaft und Statistik. 1991 wird er Nachfolger von Karl Otto Pöhl als Bundesbankpräsident. Seine Amtszeit wurde wegen seines Alters von vornherein auf 26 Monate begrenzt, da die übliche Altersgrenze bei 68 liegt.
Schlesinger wurde 1993 durch Hans Tietmeyer abgelöst.
Seine Unterschrift findet sich auf allen DM-Scheinen, die zwischen 1980 und 1993 gedruckt wurden.
Ehrungen
Schlesinger ist Ehrendoktor der Universitäten Frankfurt (1981), Göttingen (1981) und St. Gallen (1993). 2001 erfolgte eine öffentliche Ehrung zum “goldenen” Doktorjubiläum, Universität München (2001).
- Großkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland (1993)
- Hessischer Verdienstorden (1990)
- Hohe Auszeichnungen der Staaten Schweden (1990), Ungarn (1993), Luxemburg (1993), Österreich (1994) und Indonesien (1999)
- Ludwig-Erhard-Preis für Wirtschaftspublizistik (1981)
- Bernhard Harms Medaille des Instituts für Weltwirtschaft, Kiel (1992)
- Alexander-Rüstow-Plakette der Aktionsgemeinschaft Soziale Marktwirtschaft (1994)
- Raiffeisen-Schulze-Delitzsch-Medaille in Gold (1993)
- Großkreuz des Verdienstordens der Italienischen Republik (2006)
Literatur
- Karl Häuser: Helmut Schlesinger - Exemplarisches zur zeitgenössischen Geld- und Währungspolitik. In: Geldwertsicherung und Wirtschaftsstabilität, Festschrift für Helmut Schlesinger, herausgegeben von N.Bub, D.Duwendag, R.Richter, 1989, S. 9-27
- Who’s Who in Central Banking, 2002, Ed. by Hennessy and Y. Messenger, Helmut Schlesinger pp. 208-210, Central Banking Publication, 2001
- George M. von Furstenberg, Michael K. Ulan, Learning from the World’s Best Central Bankers, Schlesinger’s Steady Honing of Germany’s Anti-Inflation Resolve, pp.109-135, 1998
Weblinks
Commons: Helmut Schlesinger – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Literatur von und über Helmut Schlesinger im Katalog der Deutschen Nationalbibliothek
- Webpräsenz von Prof. Dr. Dr. h.c. mult. Helmut Schlesinger
Einzelnachweise
Deutsche Reichsbank (1875–1945): Hermann von Dechend | Richard Koch | Rudolf Havenstein | Hjalmar Schacht | Hans Luther | Hjalmar Schacht | Walther Funk
Bank deutscher Länder (1948–1957): Karl Bernard | Wilhelm Vocke
Deutsche Bundesbank (ab 1957): Wilhelm Vocke | Karl Blessing | Karl Klasen | Otmar Emminger | Karl Otto Pöhl | Helmut Schlesinger | Hans Tietmeyer | Ernst Welteke | Jürgen Stark (Interim) | Axel Weber | Jens Weidmann
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