Paul Stein (Grafiker)

Paul Stein (Grafiker)

Paul Stein (* 27. März 1949 in Neuwied; † 6. August 2004 in Moselkern) war ein deutscher Grafiker und Buchkünstler.

Leben

Seine Kindheit verbrachte Paul Stein in Neuwied-Heddesdorf. 1963 begann er eine Lehre und war anschließend als Tiefdruck-Retuscheur tätig. Nachdem er den Wehrdienst absolviert hatte (1968/69), wuchs die Unzufriedenheit in seinem Beruf und er begann 1971 ein Grafik-Design-Studium an der Fachhochschule Mainz. Nach seinem Studium zog Stein in den Westerwald und wohnte ab 1980 in Hattert. 1985 entschloss er sich, seinen ursprünglich erlernten Beruf ganz aufzugeben und sich ausschließlich der Kunst zu widmen. 1995 zog Stein nach Völkenroth im Hunsrück und 2000 in ein unmittelbar an der Mosel gelegenes Haus in Moselkern. Dort starb Paul Stein plötzlich und unerwartet im Jahr 2004.

Paul Stein war zeitlebens ein begeisterter Fußballspieler und als Torwart bei verschiedenen Vereinen aktiv.

Werk

Den Schwerpunkt von Paul Steins Kunst bilden Malerei und Künstlerbuch(-Unikate). Daneben entstanden zahllose Aufzeichnungen unterschiedlichster Form. Hier sind beispielsweise seine täglich weitergeschriebenen Skizzen-/Arbeits-/Tagebücher zu nennen: In 90 Bänden und auf gut 19000 durchnummerierten Seiten dokumentierte der Künstler sein Leben. Erzählungen aus seinem Alltag wechseln sich ab mit fiktiven Geschichten, auf Kugelschreiberskizzen folgen vollständig ausgearbeitete Bilder in verschiedensten Techniken. Die Bände befinden sich heute im Klingspor-Museum in Offenbach am Main.

Seit 1984 wurde Paul Steins buchkünstlerisches Werk durch Despalles Éditions (Françoise Despalles und Johannes Strugalla) betreut. Mit Strugalla arbeitete Stein u.a. beim Künstlerbuch „Spreu“ zusammen. Durch Despalles war außerdem eine regelmäßige Teilnahme an internationalen Messen und Ausstellungen möglich (Frankfurter Buchmesse, SAGA und Marché de la Poesie, Paris, Art Edition, Basel (1990–92), Art Frankfurt (bis 2004).

Ausstellungen

In der Mitte der 1970er Jahre hatte Paul Stein erste Ausstellungen eigener Arbeiten, beispielsweise in der Städtischen Galerie im Brückenturm, Mainz, im Uhrturm in Dierdorf, in der Galerie Otto Buhr in Neuwied und in der Galerie Artfusion in Mainz. Dort war er außerdem an der Herausgabe der gleichnamigen Zeitschrift sowie von „UnArt“ und „Lose Blätter für Kunst“ beteiligt. 1985 bis 2004 war Stein an zahlreichen Ausstellungen beteiligt:u.a. Kunstverein Mainz (1985), Galerie Horst Dietrich, Berlin, Caroline Corre, Paris (1987), Galerie Tendenz, Sindelfingen (1988, 1993), Galerie an der Stadtkirche, Bayreuth (1990), Eutektikum, München (1991), Maison Rhénanie-Palatinat, Dijon, Landtag Rheinland-Pfalz, Mainz (1994), Schloss Waldthausen (1995), Kunstscheune Neuerkirch (1996), in Nieder-Olm und Pfullendorf (1997), Galerie Veste Otzberg (1998), Museum für Angewandte Kunst, Frankfurt (2000), Queichtal-Museum, Offenbach bei Landau (2001), in Koblenz, Cochem und Marbach am Neckar (2003). 1995 folgte Stein einer Einladung des Börsenvereins des Deutschen Buchhandels zu Ausstellungen nach Plowdiw und Warna (Bulgarien). 1999 verbrachte der Künstler zwei Woche in Shijiazhuang und Peking (China), wo er an der Ausstellung „Contrasts – Exhibition of Chinese and German Artists“ teilnahm.


Wikimedia Foundation.

Игры ⚽ Поможем сделать НИР

Schlagen Sie auch in anderen Wörterbüchern nach:

  • Paul Stein — ist der Name folgender Personen: Paul Stein (Theologe) (1585–1634), hessischer Theologe Paul Stein (Bergassessor) (1874–1956), Bergassessor und Generaldirektor der Zeche Auguste Victoria Paul Stein (Grafiker) (1949–2004), deutscher Grafiker und… …   Deutsch Wikipedia

  • Stein (Name) — Stein ist ein Vorname und Familienname. Herkunft und Bedeutung Der Name hat die Bedeutung von Felsformation und lässt sich in einigen Fällen auf Ortsnamen oder Wohnplatznamen (der, der am Felsen/in der Nähe des Felsens wohnt) zurückführen.[1]… …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Dierkes — (* 4. August 1907 in Cloppenburg; † 25. März 1968 in Berlin) war ein deutscher Bildhauer und Grafiker. Leben Als Sohn eines Cloppenburger Steinmetzen geboren, absolvierte er zunächst eine handwerkliche Ausbildung bevor er an den Kunstakademien in …   Deutsch Wikipedia

  • Paul Held (Architekt) — Paul Held (* 27. Juni 1891 in Seewis Pardisla; † 11. Februar 1953 in Chur) war ein Schweizer Architekt und Grafiker. Inhaltsverzeichnis 1 Lehrjahre 2 Ateliers in Zürich und Malans …   Deutsch Wikipedia

  • Marie Stein-Ranke — (* 13. Juni 1873 in Oldenburg; † 9. Juli 1964 in Nußloch bei Heidelberg) war eine deutsche Malerin und Radiererin. Inhaltsverzeichnis 1 Leben 2 Marie Stein und Hermann Ranke 3 …   Deutsch Wikipedia

  • Liste von Persönlichkeiten der Stadt Neuwied — Wappen der Stadt Neuwied Diese Liste enthält die Ehrenbürger von Neuwied, die vor Ort geborenen Persönlichkeiten sowie solche, die in Neuwied ihren Wirkungskreis hatten, ohne dort geboren zu sein. Die letzten beiden Abschnitte sind jeweils… …   Deutsch Wikipedia

  • Pablo Ruiz Picasso — Dieser Artikel behandelt den spanischen Maler Pablo Picasso. Zu weiteren Bedeutungen von „Picasso“ siehe Picasso (Begriffsklärung). Pablo Picasso im Jahr 1962 Signatur Picas …   Deutsch Wikipedia

  • Picasso — Dieser Artikel behandelt den spanischen Maler Pablo Picasso. Zu weiteren Bedeutungen von „Picasso“ siehe Picasso (Begriffsklärung). Pablo Picasso im Jahr 1962 Signatur Picas …   Deutsch Wikipedia

  • Liste der nach Personen benannten Straßen und Plätze in Dresden — Diese Liste der nach Personen benannten Straßen und Plätze in Dresden enthält alle Straßen und Plätze in Dresden, die nach Personen benannt wurden.[1] Inhaltsverzeichnis A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U …   Deutsch Wikipedia

  • Hamburger Persönlichkeiten — Hamburger Persönlichkeiten, die wichtig für Hamburg und seine Geschichte sind, die also hier maßgeblich gewirkt haben oder deren Person eng mit dem Namen »Hamburg« verbunden wird, sind nachfolgend aufgeführt. Am Ende der Liste sind weitere… …   Deutsch Wikipedia

Share the article and excerpts

Direct link
Do a right-click on the link above
and select “Copy Link”