St. Johannes Baptist (Warburg-Neustadt)

St. Johannes Baptist (Warburg-Neustadt)
Die Neustadtkirche vom Markt aus gesehen

St. Johannes Baptist ist eine zwischen 1228 und 1247 erbaute und Johannes dem Täufer geweihte katholische Pfarrkirche in der Warburger Neustadt, Kreis Höxter. Kirche und Gemeinde gehören zum Pastoralverbund Warburg Stadt und Land im Dekanat Höxter des Erzbistums Paderborn.

Inhaltsverzeichnis

Architektur und Baugeschichte

Die Kirche steht frei in der Mitte der in der ersten Hälfte des 13. Jahrhunderts auf einem Bergrücken gegründeten Warburger Neustadt. Ihr 88 Meter hoher Turm mit seiner kupferbedeckten achseitigen Spitze beherrscht den Markt und ist weit im Land zu sehen. Er diente als Glockenturm, Wachturm und Feuerwehrturm. Über den nach oben größer werdenden, paarig angeordneten Fenstern befindet sich ein Umgang.

Der kreuzförmige Grundriss folgt noch dem romanischem Schema einer Basilika. Einem dreischiffigen Langhaus ist eine quadratischen Turmhalle im Westen vorgelagert. Die Seitenschiffe sind in den ersten beiden Jochen nur halb so breit wie das Hauptschiff. Im dritten Joch weitet es sich querschiffartig mit drei quadratischen Jochen aus. Offenbar hat es jedoch dann während der Bauphase eine Planänderung hin zur Hallenkirche gegeben, denn die Seitenschiffe bekamen fast die gleiche Höhe wie das Mittelschiff und die Pfeiler wurden als Bündelpfeiler - etwas schlichter im Westen und mehrteiliger im Osten - ausgebildet. Die Quer- und Längsgurte sind spitzbogig geschlossen, Gewölberippen fehlen. Während die Architekturelemente aus rötlichem Wesersandstein gearbeitet sind, sind die Flächen innen verputzt und außen in Kalkbruchstein gearbeitet. Wahrscheinlich hatte die Kirche ursprünglich einen östlichen Abschluss durch einen rechteckigen Chor in der Höhe des Mittelschiffes. Eine lippische Rose im zweiten Mittelschiffsjoch des Langhauses verweist auf eine Entstehungszeit der Kirche während der Amtszeit des Paderborner Bischofs Bernhard IV. zur Lippe, also zwischen 1228 und 1247.

Das Mittelschiff mit Blick in den hochgotischen Chorraum

Der heutige Chorraum liegt drei Stufen höher als das Hauptschiff, hat eine Länge von zwei Jochen mit einem anschließenden Fünfachtelschluss und fast die doppelte Höhe des Hauptschiffes. Er ist ausschließlich aus Werksandstein hergestellt. Die Wandflächen sind durch hohe, dreibahnige Maßwerkfenster unterbrochen und von außen durch hohe Strebepfeiler verstärkt. Die Gewölberippen sind durch Wandvorlagen hinuntergeführt und werden durch Baldachine, Statuen und Konsolen unterbrochen. Nach einer Inschrift am äußeren Chorschluss wurde dieser um 1366 gegründet. Wie offene Mauerverzahnungen außen und die nicht fertiggestellten Bündelpfeiler am Übergang zum Hauptschiff zeigen, sollte dem Chor offenbar auch eine hochgotische Erneuerung des Langhauses folgen. Nördlich des neuen Chores schließt sich eine zweijochige ehemalige Sakristei an, so dass die Chorfenster an der Seite nur als Blenden ausgeführt sind.

1450 wurde durch Arnold Pistor dem südlichen Langhaus eine Seitenkapelle zugefügt. An der entsprechenden nördlichen Seite besteht eine weitere, hier aber zweijochige spätgotische Seitenkapelle. Beide sind durch große, nachträglich eingebrochene Bogenöffnungen mit dem Kirchenraum verbunden.

Ausstattung

Taufstein von 1598 in der Seitenkapelle

Literatur

  • Hagemann, L.: Geschichte und Beschreibung der beiden katholischen Pfarreien in Warburg. Paderborn 1903/04.
  • Walter Freund: Sakrale Kunst in Warburg, in: Die Stadt Warburg 1036–1986, hg. von Franz Mürmann, Warburg 1986
  • Nikolaus Rodenkirchen: Kreis Warburg, in: Bau- und Kunstdenkmäler von Westfalen, Bd. 44, Münster 1939

Weblinks

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