- Tübingen Hauptbahnhof
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Tübingen Hauptbahnhof Daten Kategorie 2 Betriebsart Trennungsbahnhof Bahnsteiggleise 7 (1–3, 5–6, 12–13) Reisende 50.000[1] Abkürzung TT Eröffnung 1862 Architektonische Daten Baustil Rundbogen Architekt Josef Schlierholz Lage Stadt Tübingen Land Baden-Württemberg Staat Deutschland Koordinaten 48° 30′ 56,8″ N, 9° 3′ 21″ O48.515789.055846Koordinaten: 48° 30′ 56,8″ N, 9° 3′ 21″ O Höhe 328 m Eisenbahnstrecken - Neckar-Alb-Bahn (KBS 760)
- Ammertalbahn (KBS 764)
- Zollernalbbahn (KBS 766)
- Obere Neckarbahn (KBS 774)
Bahnhöfe in Baden-Württemberg Der Tübinger Hauptbahnhof ist ein Nahverkehrsknoten in Baden-Württemberg und der größte Bahnhof der Universitätsstadt Tübingen und im Landkreis Tübingen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Tübinger Hauptbahnhof liegt südlich des Stadtzentrums auf der der Altstadt abgewandten Neckarseite. Ursprünglich auf freiem Feld errichtet, schließen sich heute südlich unmittelbar die Tübinger Stadtteile Derendingen und Südstadt an. Auf dem Bahnhofsvorplatz (Europaplatz) wurde 1960 der Omnibusbahnhof eingerichtet, von hier verbinden täglich 34 Linien des Stadtverkehrs Tübingen den Bahnhof mit dem gesamten Stadtgebiet.
Geschichte
1861 wurde die aus Stuttgart kommende Obere Neckarbahn (heute Neckar-Alb-Bahn) von Reutlingen über Tübingen bis Rottenburg am Neckar verlängert. Die Strecke wurde anschließend in mehreren Etappen weiter verlängert, bis sie schlussendlich 1870 in Immendingen an die Badische Schwarzwaldbahn zum Bodensee anstieß. Damit bestand ab 1861 für die damals etwa 8.000 Einwohner Tübingens und die insgesamt etwa 30.000 Einwohner des dazugehörigen Oberamtes erstmals eine Schienenverbindung in die Hauptstadt des damaligen Königreichs Württemberg. In den Jahren 1861/1862 wurde das heute noch erhaltene Empfangsgebäude nach Plänen des Architekten Josef Schlierholz errichtet. In Tübingen wurde gleichzeitig ein Bahnbetriebswerk eingerichtet. Von 1867 bis 1874 errichteten die Königlich Württembergischen Staats-Eisenbahnen von Tübingen ausgehend die Hohenzollernbahn (heute Zollernalbbahn) über Hechingen nach Sigmaringen, wodurch Tübingen zum Eisenbahnknotenpunkt wurde. Nachdem die Ammertalbahn von Herrenberg kommend am 1. Mai 1910 Tübingen erreicht hatte, war der heutige Zustand weitestgehend erreicht.1916 entstand die heute noch genutzte Unterführung zu den beiden Inselbahnsteigen[2], das vorhandene Empfangsgebäude wurde dazu am westlichen Ende um eine sogenannte Ausgangshalle erweitert[3] und im Inneren umgebaut, die Bahnsteige wurden überdacht[4]. Abgesehen von Umnutzungen insbesondere von Wartesälen und Lagerräumen für Geschäfte und Gastronomie und kleineren Eingriffen wie dem Abbau der Bahnsteigsperren ist die Bausubstanz seitdem weitgehend unverändert.[5]
Im Untergeschoss des Empfangsgebäudes wurde 1937 ein Luftschutzkeller eingerichtet.[6]
Heutiger Betrieb
Aufbau des Bahnhofs
Der Tübinger Hauptbahnhof besitzt heute acht durchgehende Gleise, von denen fünf mit Bahnsteigen ausgestattet sind: Gleis 1 ist der Hausbahnsteig, an zwei Inselbahnsteigen liegen die Gleise 2/3 und 5/6. An den Inselbahnsteigen liegen darüber hinaus die Stumpfgleise 9-12, von denen aber nur Gleis 12 für den Personenverkehr genutzt wird. Am westlichen Ende des Hausbahnsteigs findet sich als weiteres genutztes Stumpfgleis Gleis 13. Im Westen schließen sich das Betriebswerk sowie die Ammertalbahn, Zollernalbbahn und Obere Neckarbahn an, im Osten schließt sich der an der Neckar-Alb-Bahn gelegene ehemalige Güterbahnhof an, von dem heute nur noch einzelne Gleise als Abstellgleise genutzt werden.
Alle Gleise verfügen über LCD-Zugzielanzeiger zur Fahrgastinformation, darüber hinaus existiert ein DB ServicePoint und ein ReiseZentrum. Den Besuchern stehen zwei Gastronomieangebote und verschiedene Einkaufsmöglichkeiten zur Verfügung. Im Bahnhof befindet sich auch ein Revier der Bundespolizei und eine Anlaufstelle der Bahnhofsmission.
Der Tübinger Hauptbahnhof ist seit September 2011 barrierefrei zugänglich[7], eine entsprechende Erschließung wurde im Rahmen des Bahnhofsmodernisierungsprogramms von DB Station&Service für Baden-Württemberg geplant, die Arbeiten wurden im Frühjahr 2010 begonnen. Im Zuge dieser Arbeiten wurden zudem die Bahnsteige angehoben, die Zugangsbereiche unter anderem mit Fahrstühlen modernisiert und die Infrastruktur besser an betriebliche Erfordernisse angeglichen.
Zugläufe
Fernverkehr
Bis zum Fahrplanwechsel im Dezember 2009 gab es in Tübingen keinen planmäßigen Fernverkehr. Seitdem wird ein Zugpaar der IC-Linie 32 über Stuttgart nach Tübingen verlängert. Das Angebot besteht zunächst für zwei Jahre und soll dann überprüft werden.[8]
Linie Strecke Taktfrequenz IC 32 (Berlin Südkreuz – Dortmund – Essen – Duisburg –) Düsseldorf – Köln – Bonn – Koblenz – Mainz – Mannheim – Heidelberg – Stuttgart – Nürtingen – Reutlingen – Tübingen Ein Zugpaar Regionalverkehr
Verlauf Taktfrequenz Strecken Betreiber IRE Stuttgart – Reutlingen – Tübingen – Hechingen – Albstadt – Sigmaringen – Aulendorf 120 Minuten Neckar-Alb-Bahn, Zollernalbbahn DB RAB RE Tübingen – Reutlingen – Metzingen – Nürtingen – Plochingen – Esslingen (N) – Stuttgart 60 Minuten (Zur Hauptverkehrszeit auf 30 Minuten verdichtet) Neckar-Alb-Bahn DB RAB RB Tübingen – Entringen – Herrenberg 30 Minuten Ammertalbahn DB RAB Die meisten Regionalbahnen aus Herrenberg werden in Tübingen Richtung Plochingen oder Bad Urach durchgebunden. RB (Tübingen – Reutlingen –) Metzingen – Bad Urach 60 Minuten Neckar-Alb-Bahn, Ermstalbahn DB RAB RB Tübingen – Reutlingen – Metzingen – Nürtingen – Wendlingen (– Plochingen) 60 Minuten Neckar-Alb-Bahn DB RAB RB Tübingen – Rottenburg (– Horb), einzelne Fahrten weiter nach Pforzheim/Karlsruhe 30 Minuten Obere Neckarbahn DB RAB HzL RB
Tübingen – Mössingen – Hechingen – Balingen – Albstadt-Ebingen (– Sigmaringen – Bad Saulgau – Aulendorf) 60 Minuten (nach Albstadt), 120 Minuten (nach Aulendorf) Zollernalbbahn HzL DB RAB
Züge zwischen Tübingen und Sigmaringen verkehren als Hohenzollerische Landesbahn, Züge zwischen Sigmaringen und Aulendorf als Regionalbahn der RAB. In der Praxis wird der Verkehr auf der Gesamtstrecke von beiden Unternehmen gemeinsam bestritten. Ausblick
Das im Zuge von Stuttgart 21 neu geordnete Betriebskonzept für das Jahr 2020 sieht für Tübingen vor, zwischen Stuttgart und Tübingen vier Züge pro Stunde und Richtung verkehren zu lassen. Zwei Zugpaare pro Stunde sollen dabei mit Halten in Nürtingen und Flughafen über die Kleine Wendlinger Kurve und einem Abschnitt der Neubaustrecke Wendlingen–Ulm geführt werden. Zwei stündliche Zugpaare sollen über Plochingen verkehren. Neigetechnik-Züge sollen, aufgrund des Verbots von Dieselfahrzeugen im neuen Hauptbahnhof Stuttgart, zukünftig nicht mehr verkehren.[9]
Die Linien werden über Stuttgart hinaus nach Heilbronn, Mannheim, Aalen und Karlsruhe durchgebunden, so dass umsteigefreie Verbindungen entstehen.[10]
Weblinks
Commons: Tübingen Hauptbahnhof – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Tabelle aus Brief des VCD Baden-Württemberg an die NVBW Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg mbH vom 3. September 2007
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg K 412 IV DO 14636 Tübingen Hbf: Bahnsteigunterführung bei km 48+731,92 - Grundriss Treppe 1 - 3
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg K 412 IV DO 14647 Tübingen Hbf: Empf.Verwaltungsgeb.Anbau Ausgangshalle
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg K 412 IV DO 14621 Tübingen Hbf: Empfangsgebäude Überdachung Bahnsteig 2
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg K 412 IV DO 14646 Tübingen Hbf: Empfangsgebäude Verwaltungsgebäude Grundriss Erdgeschoss
- ↑ Staatsarchiv Ludwigsburg K 412 IV DO 14653 Tübingen Hbf: Einbau eines Luftschutzraumes Empfangsgeb
- ↑ http://www.tagblatt.de/Home/nachrichten/tuebingen_artikel,-Bahn-Chef-und-Politiker-eroeffnen-die-neuen-Aufzuege-_arid,145799.html
- ↑ Martin Mayer (14. Dezember 2009): Endlich Grünes Licht im Sackbahnhof. Schwäbisches Tagblatt. Abgerufen am 14. Dezember 2009.
- ↑ SMA und Partner: Stellungnahme von SMA und Partner AG zu Veröffentlichungen von vertraulichen Sitzungsunterlagen (PDF-Datei, 65 kB). "Version 1-00" vom 28. Juli 2010, S. 6.
- ↑ Dagmar Starke (2010): Angebotskonzept SPNV 2020 (PDF). Nahverkehrsgesellschaft Baden-Württemberg. Abgerufen am 20. November 2010.
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