DC3

DC3
Douglas DC-3/C-47
Douglas DC-3
Typ: Passagier- und Transportflugzeug
Entwurfsland: USA
Hersteller: Douglas Aircraft Company
Erstflug: 17. Dezember 1935
Indienststellung: 1936
Produktionszeit: 1936 bis 1952
Stückzahl: 10.655 + 4.937 Lizenzbauten
DC-3 bei den Hamburg Airport Classics
Vier Flugzeuge des Typen Douglas DC-3 im Formationsflug
Douglas DC-3 der Classic Air auf dem Flughafen Hannover

Die Douglas DC-3 ist ein Flugzeug der Douglas Aircraft Company, das in 10.655 Exemplaren im Original und in 4.937 in Lizenz gebaut wurde, von denen einige noch heute kommerziell eingesetzt werden. Einen hohen Bekanntheitsgrad in Deutschland erhielt die DC-3 als „Rosinenbomber“ während der Berliner Luftbrücke. Noch heute werden DC-3 unter dem Namen Basler BT-67 umgebaut und eingesetzt.

Inhaltsverzeichnis

Geschichte

Die DC-3 ist eine Weiterentwicklung der DC-1, von der nur ein Prototyp gebaut wurde. Dieser Prototyp war so vielversprechend, dass er sofort zur DC-2 weiterentwickelt wurde, die größer und stärker war als die DC-1. Es galt für Douglas, eine Konkurrenz zu der Boeing B-247 zu schaffen. Vom Typ Douglas DC-2 wurden 193 Flugzeuge hergestellt.

Die Douglas DC-3 wurde eigentlich entwickelt, um den Passagieren zu ermöglichen, während des Fluges zu schlafen. Man baute in die DC-3 zunächst Liegen ein, um dies zu gewährleisten. Dieses System hieß zunächst DST (Douglas Sleeper Transport). Als man in die DST wieder Sitze einbaute, bekam das Flugzeug seinen Namen: Douglas DC-3. Die Passagierkapazität betrug zuerst 28, später bis zu 35 Passagiere.

Ihren Erstflug hatte die DC-3 am 17. Dezember 1935. Das Flugzeug zeichnete sich vor allem durch Sicherheit, Robustheit und hohe Wirtschaftlichkeit aus. Im Zweiten Weltkrieg kam die DC-3 als Transporter, Schleppflugzeug, Sanitätsflugzeug und Passagierflugzeug zum Einsatz. Bei den amerikanischen Streitkräften hatte es viele Namen und Bezeichnungen: C-47, C-49, C-50, C-52, C-53, C-68, C-84, C-117, Skytrain, Skytrooper; bei der US-Marine hieß es R4D. Es gab eine Versuchsausführung mit Schwimmern und eine mit ausgebauten Triebwerken als Lastensegler. Die Frachtversion hatte eine breite, doppelte Ladetür, um das Be- und Entladen zu vereinfachen.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden die eingesetzten Flugzeuge der amerikanischen Armee zum Teil wieder an zivile Luftfahrtunternehmen verkauft. Die DC-3 spielte damit eine nicht zu unterschätzende Rolle in der Entwicklung der zivilen Luftfahrt. Eine etwas gestrecktere Version, die DC-3S oder Super DC-3 mit stärkeren Motoren flog erstmals im Juli 1949. Ein paar wurden für die US-Marine gebaut als R4D-8. Heute sind nur noch wenige davon flugtüchtig und im Einsatz.

Heute noch im Einsatz befindliche DC-3 wurden teilweise mit moderneren Turboprop-Triebwerken (PTL) nachgerüstet, wodurch ihre Leistung und Wirtschaftlichkeit etwas verbessert wurde. Äußerlich erkennt man sie zum Teil an Merkmalen wie den verlängerten Triebwerksverkleidungen, an Fünfblattpropellern oder auffällig großen Abgasrohren.

Lizenzbauten

Für die RAF wurde das Flugzeug in britischer Lizenz unter der Bezeichnung „Dakota“ gefertigt.

Die DC-3 wurde ab 1938 unter der Bezeichnung Li-2 (Ли-2) in der Sowjetunion in Lizenz gefertigt, allerdings mit russischen М-62ИР-Motoren, die lediglich 1.000 PS leisteten und mit verkürzten Flügeln (Spannweite 28,81 m gegenüber 29,98 m). Die Änderungen schlugen sich in der Höchstgeschwindigkeit nieder, die mit 322 km/h deutlich geringer als bei der DC-3 war; aufgrund sparsamer Motoren lag aber die Reichweite der Li-2 bei 2.600 km statt 2.160 der DC-3. Außerdem wurden sämtliche Schraubverbindungen von Zoll- auf metrisches Gewinde umgestellt. Die Li-2 wurde bis 1952 gebaut, insgesamt wurden 4.937 Exemplare fertiggestellt.

Die Li-2 gab es in allen möglichen Variationen, u. a. auch militärischen (Bomber, Jagdbomber, Lazarettflugzeug) oder auch als UKW-Übertragungsstation und als Schlepper für Segelflugzeuge.

Die letzte flugfähige Li-2 in Russland, die № 23441605, die bei Flugshows zum Einsatz kam, stürzte 2004 Nahe Moskau ab. [1]

In Japan wurde das Flugzeug als Nakajima L2D mit ca. 450 Einheiten in Lizenz gebaut.

Eine weitere Lizenzvariante wurde in China gebaut.

Douglas C-47 am Frankfurter Luftbrückendenkmal

Douglas AC-47 Spooky

Am 29. November 1952 wurde eine von dem US-Auslandsnachrichtendienst CIA eingesetzte C-47 in der chinesischen Provinz Jilin abgeschossen. Der Pilot und der Co-Pilot starben dabei. Zwei weitere Besatzungsmitglieder überlebten, wurden in der Volksrepublik China inhaftiert und konnten erst 1971 und 1973 in die USA ausreisen.[2]

Sogar im Vietnamkrieg wurden die Dakotas (neben ihrer traditionellen Rolle) schwer bewaffnet als »Gunships« eingesetzt. Während des Vietnamkrieges kam die US Air Force zu der Überzeugung, dass ein Kampfflugzeug, das dazu fähig war, massiv und konzentriert auf vergleichsweise kleine Gebiete auf dem Boden zu feuern, wo sich der Feind versteckt halten könnte, eine möglicherweise entscheidende Waffe darstellte.

Das erste Flugzeug dieser Art war die „Gunship I“-Entwicklung der C-47D, die ursprünglich die Bezeichnung FC-47D trug und später AC-47D "Spooky" genannt wurde. Es handelte sich um eine vergleichsweise simple Modifikation des zugrunde liegenden Transportflugzeuges, das mit drei 7,62 mm SUU-11A Maschinengewehren mit Mehrfachlauf und 24.000 Schuss Munition bestückt war. Die Waffen wurden auf der linken Seite des Flugzeuges installiert (im fünften und sechsten Fenster sowie an der Frachtluke) und konnten bei höchster Feuergeschwindigkeit (je 6000 Schuss/Minute) innerhalb von 3 Sekunden eine Kugel in jeden Quadratfuß (30x30 cm) eines Footballfeldes schießen.

Die Taktik im Einsatz bestand darin, einen gleichmäßigen Linkskreis rund um das Ziel zu fliegen, so dass der Pilot die Waffen zielen und abfeuern konnte, deren Munition durch Waffenwarte nachgeladen wurde, die bei Nachtmissionen auch Leuchtsignale absetzten.

Eine AC-47D der 4. SOS 1968 in Vietnam

53 C-47 wurden zu AC-47D umgebaut; 16 Flugzeuge waren ab November 1965 bei der 4. Air Commando Squadron (ACS, in etwa "Kommandotruppenstaffel") des 14. Air Commando Wing (Kommandotruppengeschwader) im Einsatz, vier weitere Flugzeuge standen als Ersatzflugzeuge bereit. Die Staffel war auf der Luftwaffenbasis Tan Son Nhut stationiert, die Flugzeuge opertierten aber von auch von Bien Hoa, Pleiku, Na Trang, Da Nang und Can Tho aus. Der erfolgreiche Einsatz führte zur Aufstellung von zwei weiteren Staffeln, der 3. und 5. ACS. Im August 1968 wurden die Bezeichnung "Air Commando" abgeschafft und aus den ACS wurden Special Operations Squadron (SOS, Staffel für Spezialoperationen).

Zwischen Dezember 1965 und September 1969 verlor die USAF 15 AC-47D, die restlichen wurden danach im Rahmen der "Vietnamisierung" an die südvietnamesische Luftwaffe (VNAF) und einige an Laos übergeben.[3]

Die Luftstreitkräfte von El Salvador besaßen ebenfalls AC-47D aus Beständen der U.S. Air Force und setzten sie u.a. während des Bürgerkrieges zwischen 1980 und 1992 ein.

Technische Daten

C-47B der Bundesluftwaffe von 1958
Briefmarke 1979
Douglas C-47:
Kenngröße Daten
Länge    19,66 m
Spannweite    29,98 m
Höhe    5,16 m
Flügelfläche    91,7 m²
Antrieb    Zwei Pratt & Whitney R-1830-92 Twin Wasp Doppelsternmotoren mit 1.200 PS
Höchstgeschwindigkeit    368 km/h in 2.680 m Höhe
Reisegeschwindigkeit    280 bis 297 km/h
Normale Reichweite    2.160 km
Besatzung    vier Mann
Dienstgipfelhöhe    7.350 m
Leermasse    7.700 kg
Flugmasse    13.190 kg
Bewaffnung    (AC-47) drei 7,62-mm-Minigun Maschinengewehre

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. http://www.airliners.net/search/photo.search?cnsearch=23441605
  2. http://www.dtic.mil/dpmo/coldwar/20080125ChinaFactSheet.pdf
  3. http://www.nationalmuseum.af.mil/factsheets/factsheet.asp?id=3211

Weblinks


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