Dial M for Murder

Dial M for Murder
Filmdaten
Deutscher Titel: Bei Anruf Mord
Originaltitel: Dial M for Murder
Produktionsland: USA
Erscheinungsjahr: 1954
Länge: 101 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 12
Stab
Regie: Alfred Hitchcock
Drehbuch: Frederick Knott
Produktion: Alfred Hitchcock
für Warner Bros.
Musik: Dimitri Tiomkin
Kamera: Robert Burks
Schnitt: Rudi Fehr
Besetzung

Bei Anruf Mord (Originaltitel: Dial M for Murder) ist ein Thriller von Alfred Hitchcock aus dem Jahr 1954.

Frederick Knott hatte mit dem gleichnamigen Broadway-Stück einen großen Erfolg und schrieb auch das Drehbuch zu diesem Film. Schauspieler John Williams trat in der Bühnenversion ebenfalls schon als Chefinspector auf. Die Einheit der Handlung wird von Hitchcock beibehalten, er begibt sich bis auf wenige Ausnahmen nicht aus dem Filmset heraus (siehe auch Cocktail für eine Leiche und Das Fenster zum Hof).

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Der ehemalige, nun mittellose Tennisspieler Tony Wendice plant, seine wohlhabende Frau Margot umzubringen, zum einen, um an ihr Geld zu kommen, und zum anderen, weil sie ein Jahr zuvor ein Verhältnis mit dem Schriftsteller Mark Halliday hatte.

Um diesen Plan auszuführen, erpresst er einen ehemaligen College-Mitschüler, den Hochstapler Charles Swann. Dieser soll seine Frau töten, während er selber mit seinem Nebenbuhler einen Club besucht und damit ein Alibi hat. Der Mord misslingt, da seine Frau ihren Attentäter in Notwehr mit einer Schere ersticht.

Tony Wendice ändert nun seinen Plan: Indem er geschickt einige Indizien fälscht, erweckt er bei der Polizei den Verdacht, Margot hätte Swann vorsätzlich getötet. Margot wird verhaftet und schließlich zum Tode verurteilt, obwohl Mark alles versucht, sie zu retten, und sogar versucht, Tony zu überreden, die Täterschaft zu übernehmen.

Das seltsame Verhalten Tonys in der Angelegenheit macht Inspektor Hubbard schließlich misstrauisch, und er kommt in letzter Minute dem Plan auf die Spur, hat jedoch keine Beweise. Einen Tag vor Margots Hinrichtung stellt er jedoch Tony eine Falle: Nur dieser und Swann konnten wissen, dass unter dem Teppich der Haustreppe ein Wohnungsschlüssel versteckt ist. Als Tony, in die Enge getrieben, diesen Schlüssel benutzt, gibt er damit seine Täterschaft preis.

Technik

„Bei Anruf Mord“ ist der einzige Film von Hitchcock, der in „3-D Naturalvision“ (Polarisationsverfahren) gedreht wurde. Dies macht sich vor allem durch die tiefe Position der Kamera bemerkbar und durch Objekte, die zwischen Kamera und Darstellern auftauchen. Hitchcock hatte für diese Technik nicht viel übrig, wurde aber von Warner Bros. dazu gedrängt, den Film in 3-D zu drehen. Als der Film fertiggestellt war, hatte sich allerdings die 3-D-Euphorie gelegt, und er gelangte, zumindest in Europa, nur in der 2-D-Version in die Kinos.

Um die Problematik bei der Projektion von 3D-Filmen (absolut synchron laufende Projektoren, alle 20 Minuten Pause wegen Rollenwechsels) zu umgehen, wandte die Produktionsfirma das sogenannte Side-by-side Anamorphic-Verfahren erstmals an. Dazu wurde der linke und rechte Teilfilm mit einem Anamorphoten horizontal auf die Hälfte gestaucht und nebeneinander auf einen einzigen 35 mm-Film kopiert. Bei der Wiedergabe (mit einem Projektor) werden beide Teilbilder mittels einer speziellen Zusammenstellung von Einrichtungen (Anamorphot, Bildteiler [Justierung über bewegliche Spiegel] und Polarisationsfilter) auf der Leinwand zur Deckung gebracht. Der einzige weitere Film, der mit diesem Verfahren umkopiert wurde, ist „Das Kabinett des Professor Bondi“ (House of Wax). Erst 1980 wurde die 3-D-Version von „Bei Anruf Mord“ wieder veröffentlicht und kam auch in der Polarisationsversion bei der „World 3D-Film Expo 2003“ zur Aufführung [1].

Auszeichnungen

Regisseur Alfred Hitchcock wurde 1955 für seine Arbeit an Bei Anruf Mord und Das Fenster zum Hof von der Directors Guild of America als bester Regisseur des Jahres nominiert, verlor die Auszeichnung aber an den späteren Oscar-Preisträger Elia Kazan (Die Faust im Nacken). Trotz insgesamt acht Nominierungen wurde Hitchcock von der Directors Guild nie unmittelbar für die Regieleistung an einem seiner Filme gewürdigt und erst im Jahre 1968 mit einem Preis für sein Lebenswerk geehrt. Hauptdarstellerin Grace Kelly wurde für ihre Leistung als Mordverdächtige unter anderem für den britischen Filmpreis BAFTA als beste ausländische Darstellerin nominiert, war aber zur damaligen Zeit mit dem Melodram Ein Mädchen vom Lande erfolgreicher und wurde dafür 1955 mit Golden Globe und Oscar ausgezeichnet.

Sonstiges

  • Die Kleidung von Grace Kelly wird im Verlauf des Filmes immer dunkler, entsprechend der Auswegslosigkeit ihrer Situation.
  • Filmfehler: Kurz bevor Grace Kelly ihren Angreifer Anthony Dawson mit einer Schere ersticht, kann der Zuschauer infolge der Lichtreflexion eines Studioscheinwerfers erkennen, dass bereits eine Schere in Dawsons Rücken „steckt“.
  • In Bei Anruf Mord musste Hitchcock auf seinen obligatorischen Cameo-Auftritt verzichten, da der Film fast ausschließlich in einem einzigen Raum spielt. Er taucht jedoch auf einem Foto einer Wiedersehensfeier auf – am Tisch, linke Seite.

Kritiken

  • Farbiges Kriminaldrama, von Alfred Hitchcock zu einem Meisterstück scharfsinnig berechneter Spannung erhöht.“ - 6000 Filme. Kritische Notizen aus den Kinojahren 1945 bis 1958. Handbuch V der katholischen Filmkritik, 3. Auflage, Verlag Haus Altenberg, Düsseldorf 1963, S. 40
  • Präzis getimtes Kammerspiel.“ (Wertung: 3 Sterne = sehr gut) – Adolf Heinzlmeier und Berndt Schulz in Lexikon „Filme im Fernsehen“ (Erweiterte Neuausgabe). Rasch und Röhring, Hamburg 1990, ISBN 3-89136-392-3, S. 78
  • Frankfurter Rundschau: „Der Film zählt zu den schönsten und aufregendsten Werken des Gruselmeisters.“

Literatur

  • Frederick Knott: Bei Anruf - Mord. Ein Kriminalstück in drei Akten (OT: Dial M For Murder). Deutsch von Rudolf Schneider-Schelde. Strassegg, Bayerisch-Gmain o.J. [Bühnenmanuskript]
  • Robert A. Harris, Michael S. Lasky, Hrsg. Joe Hembus: Alfred Hitchcock und seine Filme (OT: The Films of Alfred Hitchcock). Citadel-Filmbuch bei Goldmann, München 1976, ISBN 3-442-10201-4

Quellen

  1. World 3D-Film Expo 2003

Weblinks


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