Eugen Franz von Savoyen-Carignan

Eugen Franz von Savoyen-Carignan

Eugen Franz, Prinz von Savoyen-Carignan (fr: François-Eugène de Savoie-Carignan, it: Eugenio di Savoia-Carignano;* 18. Oktober 1663 in Paris; † 21. April 1736 in Wien), unter dem Namen Prinz Eugen bekannt, war einer der berühmtesten Feldherren des Hauses Österreich und wesentliche Stütze der Großmachtstellung Österreichs innerhalb Europas. Daneben war er als Bauherr und Kunstsammler einer der bedeutendsten Mäzene seiner Zeit.[1]

Prinz Eugen von Savoyen-Carignan, 1718

Inhaltsverzeichnis

Herkunft

Da Eugen aus der Nebenlinie Savoyen-Carignan stammte, trug er deren Wappen, in dieser Form bis 1713[2] bestehend. Dieses unterschied sich vom Wappen der Hauptlinie durch das Herzschild, das heraldisch links neben dem Wappen von Savoyen (silbernes Kreuz auf Rot) auch das Soissons-Wappen (drei goldene Lilien auf Blau mit rotem Schrägbalken) zeigte.[3]

Eugen gehörte dem – untereinander vielfach verwandten und verschwägerten – europäischen Hochadel an. Seine Familie besaß Verbindungen zu den spanischen und österreichischen Habsburgern, genauso wie zu den französischen Bourbonen und deutschstämmigen Häusern Wittelsbach und Baden-Baden. Von diesen grenzüberspannenden, verwandtschaftlichen Beziehungen profitierte Eugen vor allem am Anfang seiner militärischen Karriere. Hinsichtlich dieser vertrat er, bei der Wahl seines Dienstherren, die für den europäischen Adel dieser Zeit typische Einstellung, nach welcher das jeweilige Geburts- und Heimatland kaum eine Rolle spielte.[4]

Eugens dreisprachige Signatur.[5]

So bot er seine Dienste, dort auf eine erfolgreiche militärische Laufbahn hoffend, dem Haus Österreich an, obwohl er eigentlich dem Haus Savoyen-Carignan entstammte, einer in Frankreich ansässigen Nebenlinie des in Italien souverän herrschenden savoyischen Herzogsgeschlechtes. Eugen vertrat zeit seines Lebens treu die Interessen seines österreichischen Dienstherrn, war aber dennoch stolz auf seine franco-italienische Herkunft, was seine Unterschrift erkennen lässt, welche aus dem italienischen Eugenio, dem deutschen von und dem französischen Savoy oder Savoye bestand.[5]

Der Begründer von Eugens Stammhaus Savoyen-Carignan war dessen Großvater Tommaso Francesco (1595–1656), der als jüngster Sohn des savoyischen Herzogs Carlo Emanuele I. (1562–1630) im Jahr 1620 von seinem Vater zum ersten Fürsten von Carignan ernannt wurde und 1625 die französische Prinzessin Marie Marguerite de Bourbon (1606–1692) heiratete. Diese gehörte dem Haus Condé, einer Nebenlinie der herrschenden französischen Dynastie der Bourbonen an und brachte nach dem Tod ihres Bruders 1641 die französische Grafschaft Soissons in die Familie. Mit ihrem Erbe war nicht nur der Titel eines Grafen von Soissons verbunden, der 1656 an Eugens Vater Eugène-Maurice (1635–1673) ging, sondern auch die am Versailler Hof hochangesehene Stellung eines französischen Prinzen von Geblüt.[6]

Zusätzliche Bedeutung erlangte der neue Graf von Soissons ein Jahr darauf durch seine Heirat mit Olympia Mancini (1639–1708), der Nichte des mächtigen Kardinals Mazarin (1602–1661). Aus der Ehe gingen neben Eugen noch vier ältere Söhne:

Graphische Darstellung von Eugens Verwandtschaftsverhältnissen.
  • Louis-Thomas (1657–1702), Graf von Soissons
  • Philippe (1659–1693), Abt
  • Louis-Jules (1660–1683), Chevalier de Savoie
  • Emanuel-Philibert (1662–1676), Graf von Dreux

und drei jüngere Töchter hervor:

  • Marie-Jeanne (1665–1705), mademoiselle de Soissons
  • Louise-Philiberte (1667–1726), mademoiselle de Carignan
  • Francoise (1668–1671).[7]

Während Eugène-Maurice von seiner Mutter den französischen Grafentitel erhielt, den er daraufhin an seinen ältesten Sohn Louis-Thomas vererbte, übernahm sein älterer Bruder Emmanuel Philibert (1628–1709) nach dem Tod ihres Vaters den Titel Fürst von Carignan. Dieser ging wiederum an seine Nachkommen über, welche dann 1831, nach dem Aussterben der Hauptlinie, zunächst Herzöge von Savoyen und Könige von Piemont-Sardinien und schließlich 1861 sogar Könige von Italien wurden.[8] Doch schon zu Eugens Zeiten befanden sich unter der weitläufigen Verwandtschaft führende Häupter der europäischen Politik, so zählten zu seinen Cousins sowohl Vittorio Amadeo, der Herzog von Savoyen, König von Sizilien und erster König von Piemont-Sardinien war, als auch Maximilian II., Kurfürst von Bayern und Ludwig Wilhelm, Markgraf von Baden.

Letzterer, wegen seiner militärischen Erfolge im Türkenkrieg, auch „Türkenlouis“ genannt, gesellte sich in Eugens Stammtafel zu den ebenfalls berühmten Feldherren Louis II. de Bourbon, prince de Condé und Louis II. Joseph de Bourbon, duc de Vendôme, einen weiteren Cousin Eugens. Tatsächlich haben, wie im damaligen Hochadel üblich, viele von Eugens Familienmitgliedern eine militärische Karriere in den verschiedenen europäischen Heeren eingeschlagen. So wechselte sein Großvater Tommaso Francesco lange Zeit zwischen Spanien und Frankreich als seinem Dienstherren, bevor er sich so wie auch später sein Sohn und Eugens Vater Eugène-Maurice für den französischen König entschied.[9] Diese Möglichkeit stand Eugen nicht mehr zur Verfügung, da die Familie inzwischen am französischen Hof in Ungnade gefallen war. Er versuchte sein Glück deshalb, ähnlich seinen älteren Brüdern Louis-Jules und Emanuel-Philibert, die im savoyischen und österreichischen Diensten standen, außerhalb von Frankreich.[10]

Biographie

Jugendjahre in Paris (1663–1683)

Eugen war der fünfte Sohn von Eugen Moritz von Savoyen-Carignan, Graf von Soissons[11], General und Gouverneur Ludwigs XIV., und Olympia Mancini; Kardinal Jules Mazarin war sein Großonkel. Er wuchs am Hof Ludwigs XIV. auf und war für die geistliche Laufbahn bestimmt. Bereits als Kind (1678) war er im Besitz zweier Abteien, weshalb er am französischen Hofe „der kleine Abbé“ genannt wurde. Eugen neigte jedoch der Militärlaufbahn zu und bat um das Kommando über ein Bataillon, welches ihm aufgrund seines Standes zugestanden hätte. Der König lehnte dies jedoch mit Verweis auf seine schmächtige Gestalt und Kleinwüchsigkeit ab. Es mag dabei auch mitgespielt haben, dass Prinz Eugens Mutter seit drei Jahren in Verbannung lebte, da sie unter dem dringenden Verdacht stand, ihren eigenen Mann vergiftet zu haben.

Im Juli 1683 erfuhr Prinz Eugen vom Tod seines Bruders Oberst Ludwig Julius von Savoyen. Dieser war in einem Gefecht gegen 40.000 Krimtataren bei Petronell schwer verwundet worden und erlag Tage später seinen Verletzungen. Prinz Eugen hoffte, das kaiserliche Dragonerregiment seines Bruders zu erhalten, und ging nach Passau zu Kaiser Leopold I.

Militärische Laufbahn (1683–1718)

Schlacht um Wien (Ölgemälde von Józef Brandt, 1863)

Eugen erhielt in Österreich zwar ein Offizierspatent, das Regiment ritt aber bereits unter Heißler von Heitersheim Angriffe gegen den osmanischen Nachschub bei Wien, das zu diesem Zeitpunkt gerade von den Türken belagert wurde. Der junge Oberstleutnant Eugen zog dann mit dem Entsatzheer nach Wien und kämpfte in der Schlacht am Kahlenberg an der Seite seines Cousins Ludwig Wilhelm von Baden, genannt der Türkenlouis.

Ende 1683 erhielt Eugen als Oberst ein eigenes Dragonerregiment. Am 16. Oktober 1685 wurde er Generalfeldwachtmeister (entspricht einem Generalmajor), am 31. Jänner 1688 Feldmarschallleutnant, 1690 General der Kavallerie und am 25. Mai 1693 Feldmarschall.

1696 befehligte er die kaiserliche Armee in Oberitalien und verließ Oberitalien gemäß dem Vertrag von Vigevano. 1697 wurde er zunächst Stellvertreter des Oberbefehlshabers in Ungarn. Seit dem 5. Juli 1697 befehligte Eugen als Oberbefehlshaber den habsburgischen Gegenstoß in Ungarn, während des Großen Türkenkrieges. Seinen Ruf als Feldherr begründete der entscheidende Sieg in der Schlacht bei Zenta (in der Vojvodina) am 11. September 1697, wo er die Hauptmacht des osmanischen Heeres bei einem Flussübergang vernichten konnte. Unmittelbar danach nahm er Sarajevo ein, wobei die Stadt durch Brand fast völlig zerstört wurde. Die unmittelbare Folge war der Friede von Karlowitz 1699, bei dem Österreich Türkisch-Ungarn, Siebenbürgen und Slawonien erwarb und so den Status einer Großmacht errang.

Prinz Eugen von Savoyen

Im Spanischen Erbfolgekrieg wurde Eugen im Jahr 1700 zunächst Oberbefehlshaber in Italien (1701 Schlacht bei Carpi und Chiari; 1702 Handstreich von Cremona, Schlacht bei Luzzara). Am 27. Juni 1703 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates von Österreich und zum Generalleutnant, in Österreich damals der höchste militärische Titel, ernannt. Im weiteren Verlauf des Spanischen Erbfolgekrieges errang er zusammen mit dem Duke of Marlborough, dem Kommandierenden der verbündeten britischen Truppen, die glänzenden Siege bei Höchstädt (1704), Ramillies (1706, nur Marlborough), Turin (1706, nur Eugen), Oudenaarde (1708) und Malplaquet (1709).

Am 21. Februar 1707 wurde Eugen vom Reichstag zum Reichsfeldmarschall gewählt. Von 1707 bis 1715 war er zudem Generalgouverneur von Mailand. 1712 reiste er im Auftrag von Kaiser Karl VI. zur englischen Königin Anne; er sollte den Verbleib Großbritanniens in der Allianz erreichen. Er erhielt zwar eine Audienz, konnte aber seine Mission nicht erfüllen.

1716 bis 1718 kam es zu einem weiteren Türkenkrieg. Mit den Siegen von Peterwardein konnte Ungarn von den Osmanen befreit und dabei durch Eugen am 22. August 1717 die Festung Belgrad erobert werden, indem er sie unerwarteterweise nicht von Land, sondern mittels einer Pontonbrücke vom Wasser aus angriff. Dieser Sieg ist im Lied vom Prinzen Eugen (auch bekannt als Prinz Eugen, der edle Ritter) verewigt. Der anschließende Frieden von Passarowitz (1718) vergrößerte Österreich um das nördliche Serbien, das Banat und die westliche Walachei. 1719 führte er einen erfolglosen Krieg in Sizilien.

Letzte Jahre in Wien (1718–1736)

Im Polnischen Thronfolgekrieg befehligte Prinz Eugen die Reichstruppen am Rhein. Er war zu dieser Zeit gesundheitlich bereits sehr angeschlagen, und sein strategisches Geschick wurde durch seine Ängstlichkeit blockiert. So wagte er nicht, die Franzosen daran zu hindern, vor seinen Augen Philippsburg zu nehmen.

Tod und Ehrenbegräbnis 1736

Letzte Ruhestätte in der Kreutzkapelle im Wiener Stephansdom

Als er 1736 an Lungenentzündung starb, hinterließ der Junggeselle sein Vermögen seiner Nichte Anna Viktoria von Savoyen (1683–1763), die den Großteil des Besitzes versteigern ließ.

Zur letzten Ruhe liegt Prinz Eugen in einer eigenen Kapelle im Wiener Stephansdom, die nach ihm benannt ist, aber auch Kreuz- oder Tirnakapelle heißt. Das Marmor-Grabmal ließ 1752 die Gattin seines Neffen, Maria Theresia Anna Felicitas Herzogin von Savoyen-Carignan, geb. Prinzessin Liechtenstein, errichten. Ausführende Künstler Joseph Wurschbauer als Bildhauer und Goldschmied, als Steinmetz Gabriel Steinböck.

Sein Herz wurde in der Grabkirche des Königshauses Savoyen bestattet.

Eugen als Feldherr

Am 27. Juni 1703 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates von Österreich und zum Generalleutnant, in Österreich damals der höchste militärische Titel, ernannt. Am 21. Februar 1707 wurde Eugen vom Reichstag zum Reichsfeldmarschall gewählt.

Die Popularität des Prinzen war schon zu Lebzeiten ungeheuer, nicht zuletzt auch bei seinen Soldaten. Seine Soldaten behandelte er nicht als gesichtslose Masse, sondern er versuchte, sie im Namen höherer Ideale zu mobilisieren. Er führte seine Soldaten meist persönlich in die Schlacht und wurde dreizehnmal verwundet.

Eugen als Staatsmann

Um 1697 lernte Eugen den Diplomaten Johann Wenzel Wratislaw von Mitrowitz kennen, der sein außenpolitischer Berater und Freund werden sollte. Kaiser Leopold I. schenkte ihm umfangreiche Ländereien. Am 27. Juni 1703 wurde er zum Präsidenten des Hofkriegsrates von Österreich ernannt.

Von 1707 bis 1715 war Eugen Generalgouverneur von Mailand.

1712 reiste er im Auftrag von Kaiser Karl VI. zur englischen Königin Anne; er sollte den Verbleib Großbritanniens in der Allianz erreichen. Er erhielt zwar eine Audienz, konnte aber seine Mission nicht erfüllen.

Er war neben alldem auch ein kluger Diplomat und Ratgeber dreier Kaiser (Leopold I., Joseph I. und Karl VI.). Abgesehen von der erwähnten Mission zu Königin Anne führte er 1709 die Verhandlungen zum Haager Friedenspräliminar und 1714 die zum Frieden von Rastatt und Baden. Seine Loyalität zum Haus Österreich ging so weit, dass er 1732 sogar die polnische Krone ablehnte, die der Zar ihm angeboten hatte. Diese Loyalität, gemeinsam mit seiner militärischen Begabung, machen ihn zum Architekten der Großmachtstellung Österreichs und sicherten ihm Popularität und Nachruhm.

Eugen als Privatmann

Eugens letzte Tage und der Löwe im Belvedere, Bild von Franz Wacik, 1913

Über Prinz Eugen waren bereits zu seinen Lebzeiten Gedichte im Umlauf (Mars ohne Venus), die ihm Homosexualität unterstellten. Bis heute wird er regelmäßig in Listen berühmter Homosexueller geführt, wenngleich darüber keine Klarheit herrscht.[12] [13] [14]

Hugo von Hofmannsthal schrieb: Eugens letzte Tage und der Löwe im Belvedere ... der König von Frankreich, den er so oft besiegt hatte, verehrte ihm einen afrikanischen Löwen ... endlich kamen drei Tage, wo der Löwe seinen Herrn nicht mehr sah, er verweigerte alles Fressen und lief unruhig im Käfig auf und nieder ... gegen drei Uhr morgens stieß er ein solches Gebrüll aus, daß der Tierwärter hinauslief in die Menagerie um nachzusehen. Da sah er Lichter in allen Zimmern des Schlosses, zugleich hörte er in der Kapelle das Sterbeglöcklein und so wußte er, daß sein Herr, der große Prinz Eugen, zu eben dieser Stunde gestorben war.[15]

Eugen und die Kunst

Bauherrentätigkeit

Prinz Eugens Residenz: Das Schloss Belvedere

Von seinem Lieblingsarchitekten Johann Lukas von Hildebrandt ließ er sich mehrere Schlösser entwerfen. 1694 kaufte er sich ein Haus in der Wiener Himmelpfortgasse und ließ es sich bis 1697 umbauen. 1703 wurde das Stadtpalais in Wien nach Plänen von Johann Bernhard Fischer von Erlach gebaut und 1708 bis 1709 erweitert. 1726 wurde Schloss Hof im Marchfeld umgebaut. Für den Prinzen wurde auch das Hauptwerk Hildebrandts, das Schloss Belvedere, in zwei Etappen (1714ff. und 1721ff.) erbaut. Ungeklärt ist, wie er diese Sammler- und Bautätigkeit finanzieren konnte. Nach seinem Tod erwarb das Kaiserhaus seine Schlösser, aus dem Belvedere wurde zeitweilig eine Art zweite Residenz.

Mäzenatentum

Auch mit den geistigen Strömungen seiner Zeit war er bestens vertraut: die Monadologie von Leibniz ist auf seine Anregung hin entstanden. Auch mit Montesquieu und Voltaire stand er in Kontakt.

Sammelleidenschaft

Bleibende Bedeutung hat seine Tätigkeit als Sammler und Kunstmäzen. Seine riesige Büchersammlung, die Eugeniana, füllt heute den Prunksaal der Österreichischen Nationalbibliothek.

Rezeption

Das Prinz-Eugen-Reiterdenkmal auf dem Heldenplatz in Wien
Statue Prinz Eugens auf dem Budapester Königspalast

Die Popularität des Prinzen war schon zu Lebzeiten groß, vor allem bei seinen Soldaten und Bediensteten. Diesen gegenüber war er sozial, die Gärtner seiner Schlösser etwa wurden auch im Winter weiter beschäftigt.

Er ist in zahlreichen Büsten und Reiterstatuen verewigt. Die bekannteste steht auf dem Heldenplatz in Wien, ein Werk des Bildhauers Anton Dominik Fernkorn, der trotz eines Schlaganfalles bei den Modellen für das Eugendenkmal noch entscheidend beteiligt war. Alles weitere besorgte sein Schüler Franz Pönninger, da der Meister nach einem zweiten Anfalle im Jahre 1862 dazu nicht mehr imstande war. Den Sockel hatten Van der Nüll und Sicardsburg gestaltet. Das Steinmaterial ist Untersberger Veitlbruch, verarbeitet vom Wiener Steinmetzmeister Joseph Kranner. Das Arsenal stellte 448 Zentner Erz zur Verfügung, die Durchführung kostete 310.953 fl. Die Enthüllung erfolgte am 18. Oktober 1865.[16]

Die Statue Apotheose des Prinzen Eugen von Balthasar Permoser steht heute im Unteren Belvedere. Es heißt, dass sie dem Prinzen nicht gefiel, sie sei ihm zu überladen gewesen. Prinz Eugen war Träger des Ordens vom Goldenen Vlies.

Die österreichische k.u.k.-Marine, die italienische Marine und die deutsche Kriegsmarine benannten ihm zu Ehren mehrere Schiffe. Das berühmteste war der Schwere Kreuzer Prinz Eugen, dem im Zweiten Weltkrieg zusammen mit dem Schlachtschiff Bismarck der Atlantikdurchbruch gelang und im Gegensatz zur Bismarck den Weltkrieg überstand.

Einen nicht haltbaren historischen Bezug sollte die Benennung der 7. SS-Freiwilligen-Gebirgs-Division „Prinz Eugen“ herstellen, für die volksdeutsche Staatsbürger Rumäniens ab 1942 eingezogen wurden.

Der Bund Deutscher Pioniere (BDPi) vergibt einen Prinz-Eugen-Preis für den jeweils Lehrgangsbesten der Bautechnikerlehrgänge an der Schule des Heeres für Bautechnik.

Literatur

  • Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen: Nach den handschriftlichen Quellen der kaiserlichen Archive, 3 Bde., Wien 1858.
  • Max Braubach: Prinz Eugen von Savoyen, 5 Bde, Wien 1963–65.
  • Hanne Egghardt: Prinz Eugen: Der Philosoph in Kriegsrüstung, Wien: Kremayr & Scheriau 2007. ISBN 978-3-218-00770-2
  • Hanne Egghardt: Auf den Spuren Prinz Eugens. Barocke Pracht in und um Wien, Wien: Kremayr & Scheriau 2008. ISBN 978-3-218-00782-5
  • Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich: Ausstellung der Republik Österreich und des Landes Niederösterreich; Marchfeldschlösser Schlosshof und Niederweiden, 22. April bis 26. Oktober 1986, Wien: Niederösterreichisches Landesmuseum, 1986. ISBN 3-900464-37-6 (formal falsche ISBN)
  • Franz Herre: Prinz Eugen: Europas heimlicher Herrscher, Stuttgart: Deutsche Verlagsanstalt 1997. ISBN 3-421-05085-6
  • Georg Piltz: Prinz Eugen von Savoyen: Biografie, Berlin: Verlag Neues Leben 1991. ISBN 3-355-01192-4
  • Harald Waitzbauer: Das Winterpalais von Prinz Eugen: Barockjuwel im Verborgenen, Wien 1998.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 1.
  2. Nachdem im Frieden von Utrecht dem Herzogtum Savoyen 1713 die zuvor zum spanischen Erben gehörende Insel Sizilien zugesprochen wurde, hatte man das savoyische Wappenschild halbiert und das Wappen der spanischen Habsburger hinzugefügt, siehe: Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 88.
  3. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 87.
  4. Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 6.
  5. a b Franz Herre: Prinz Eugen: Europas heimlicher Herrscher, Stuttgart 1997, S. 10.
  6. Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen, Bd. 1, Wien 1864, S. 1.
  7. Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen, Bd. 1, Wien 1864, S. 3, 10, 125/6.
  8. Franz Herre: Prinz Eugen: Europas heimlicher Herrscher, Stuttgart 1997, S. 11.
  9. Zu Tommaso Francesco siehe: Karl Gutkas: Prinz Eugen und das barocke Österreich, Wien 1986, S. 122, zu Eugène-Maurice siehe: ebd. S. 119.
  10. Alfred Ritter von Arneth: Prinz Eugen von Savoyen, Bd. 1, Wien 1864, S. 10.
  11. Sein leiblicher Vater war Gerüchten zufolge der Sonnenkönig selbst.
  12. Bernd-Ulrich Hergemöller, Mann für Mann, Seite 210
  13. Magnus Hirschfeld, Die Homosexualität des Mannes und des Weibes, 1914/1984, Seite 661
  14. Albert Moll, Berühmte Homosexuelle, Wiesbaden, 1910, Seite 36
  15. Prinz Eugen der edle Ritter, sein Leben in Bildern. Verlag Seidel und Sohn in Wien 1913
  16. Alphons Lhotsky: Die Baugeschichte der Museen und der Neuen Burg. Das Kaiserforum, S 66/67, Verlag Ferdinand Berger, Wien 1941.



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