- Flamersheim
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Flamersheim Stadt EuskirchenKoordinaten: 50° 37′ N, 6° 51′ O50.6230555555566.8513888888889200Koordinaten: 50° 37′ 23″ N, 6° 51′ 5″ O Höhe: 200–215 m ü. NN Fläche: 22,85 km² Einwohner: 2.343 (31. Dez. 2010) Eingemeindung: 1. Juli 1969 Postleitzahl: 53881 Vorwahl: 02255 Lage von Flamersheim in Euskirchen
Flamersheim ist ein Stadtteil von Euskirchen im Kreis Euskirchen, Nordrhein-Westfalen.
Inhaltsverzeichnis
Lage
Der Stadtteil liegt im Südosten von Euskirchen umgeben von den Stadtteilen Niederkastenholz, Palmersheim, Schweinheim und Kirchheim. Durch Flamersheim fließt der Flämmerbach. An das Straßennetz besteht Verbindung über die L 11, L 119 sowie die L 210. Weiter südlich beginnt der „Flamersheimer Wald“, einer der größten geschlossenen Forsten Deutschlands, in dem auch die Steinbachtalsperre liegt.
Geschichte
Der Ortsname Flamersheim wird als Flavomaresheim – das Heim des fränkischen Siedlers Flavomar – gedeutet. Erstmals urkundlich erwähnt wird der Ort in der Chronik des Abtes Regino der Abtei Prüm 870 als villa regia nomine Flamersheim, also als Königsgut Flamersheim. Neben dem Gut entstand dann ab 881 der heutige Ort.
Viele Bodenfunde zeugen davon, dass auch schon die Römer hier gesiedelt haben. Eine aus Flamersheim stammende Schale aus Terra Sigillata bewahrt das Rheinisches Landesmuseum Bonn auf.
Der älteste Teil der katholischen Kirche, die dem heiligen Stephanus geweiht ist, entstand um 1100. Nach Abbruch des alten Chores wurde 1887 an das Langhaus ein Querschiff und ein neuer Chor in neuromanischen Formen angebaut, 1890 wurde die Kirche konsekriert.
1358 wird erstmals eine Burg Flamersheim erwähnt. Als Jülicher Lehen kam sie nacheinander an verschiedene Familien. In den 200 Jahren zwischen 1564 und 1774 wurde die Burg ein Stützpunkt der protestantischen Lehre, für die 1775/76 am Markt eine evangelische Kirche gebaut wurde.
Den ältesten Hinweis auf das Bestehen der evangelischen Gemeinde Flamersheim, der ältesten im Euskirchener Land, liefert eine Urkunde aus dem Jahre 1641. 1964 wurde das Gotteshaus durch den Anbau eines Gemeindesaales erweitert und die reiche barocke Ausstattung restauriert.
Am 1. Juli 1969 wurde Flamersheim nach Euskirchen eingemeindet.[1]
Persönlichkeiten
- Hermann Emil Fischer (1852−1919), Nobelpreisträger
- Josef Weiss (1893−1976), charismatische jüdische Persönlichkeit und letzter „Judenältester“ von Bergen-Belsen
Sehenswertes
In Flamersheim liegt die gleichnamige Burg aus dem 14. Jahrhundert und östlich die Burg Ringsheim. Seit 1993 besteht das Feuerwehrmuseum Flamersheim.
Einzelnachweise
- ↑ Martin Bünermann: Die Gemeinden des ersten Neugliederungsprogramms in Nordrhein-Westfalen. Deutscher Gemeindeverlag, Köln 1970.
Literatur
- Hans-Dieter Arntz: JUDAICA - Juden in der Voreifel. Euskirchen 1983.
- Hans-Dieter Arntz: Josef Weiss, ein Held in der Zeit des Holocaust (In: Jahrbuch 2008 des Kreises Euskirchen, Euskirchen, November 2007, S. 78-86).
Weblinks
Commons: Flamersheim – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Flamersheim auf den Seiten der Stadt Euskirchen
- Private Ortshomepage
- Feuerwehrmuseum Flamersheim
- Juden in Flamersheim
- Jüdische Gäste in Flamersheim: Ein Sonderbericht des Euskirchener Wochenspiegels vom 28. Juni 1984
- Hans-Dieter Arntz: Jupp Weiss aus Flamersheim, der Judenälteste von Bergen-Belsen
- Hans-Dieter Arntz: Seder 1945 in the KZ Bergen-Belsen. The Jewish Elder Joseph („Jupp“) Weiss and the Children of the “Kinderhaus” (mit englischer Übersetzung des Textes „Seder 1945 im Kinderhaus von Bergen-Belsen“)
- Wolf Murmelstein: „L'Ultimo Seder A Bergen-Belsen“ (Italienische Übersetzung von „Seder 1945 im Kinderhaus von Bergen-Belsen“)
- Burg Flamersheim in der Sammlung Alexander Duncker (PDF-Datei; 260 kB)
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