- Franz Bernhard
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Franz Bernhard (* 17. Januar 1934 in Neuhäuser, Tschechoslowakei) ist ein deutscher Bildhauer der Gegenwart, der insbesondere im Südwesten Deutschlands wirkt.
Inhaltsverzeichnis
Leben
Franz Bernhard wurde in Neuhäuser (Nové Chalupy) im Böhmerwald geboren. Sein Vater war Bäckermeister und Landwirt. Im Jahre 1946 siedelte er nach Siegelsbach im Landkreis Heilbronn über und begann 1949 eine Schreinerlehre. Von 1950 bis 1956 besuchte er das Gymnasium und war nach dem Abitur in verschiedenen Berufen tätig. Ab 1959 studierte er Bildhauerei bei Wilhelm Loth und Fritz Klemm an der Kunstakademie Karlsruhe. 1963 erhielt er ein Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes und beendete sein Studium 1966. Er heiratete 1969 Lucia Baum und zog 1972 nach Jockgrim im Landkreis Germersheim (Pfalz) um, wo er bis heute lebt. Die Werke Bernhards sind Plastiken, die überwiegend aus Holz und COR-TEN-Stahl gefertigt sind. Diese stellen den menschlichen Körper in einfacher, stark abstrahierter Form dar. Eines seiner bekannteren Werke ist die Skulptur Große Mannheimerin an der Autobahnauffahrt im Mannheimer Osten beim Planetarium Mannheim.
Bernhard war von 1990 bis 1992 Mitglied der Akademie der Künste, Berlin und von 1994 bis 2001 Erster Vorsitzender des Künstlerbundes Baden-Württemberg, dessen Ehrenvorsitzender er noch heute ist.
Franz Bernhard erhielt für seine Verdienste 1998 das Bundesverdienstkreuz und im Jahre 2004 den Verdienstorden des Landes Rheinland-Pfalz. Ebenfalls 2004 wurde Bernhard durch eine Ehrenprofessur des Landes Baden-Württemberg geehrt, die ihm Ministerpräsidenten Erwin Teufel verlieh.
Preise und Stipendien
- 1963: Stipendium der Studienstiftung des deutschen Volkes, Bonn
- 1968: Villa-Romana-Preis, Florenz
- 1969: Villa-Massimo-Preis, Rom
- 1970: Wilhelm-Lehmbruck-Förderpreis der Stadt Duisburg
- 1971: Stipendium aus den Mitteln des Kunstpreises Berlin
- 1975: Pfalzpreis für Plastik, Kaiserslautern
- 1976: Arbeitsstipendium des Kulturkreises im Bundesverband der deutschen Industrie
- 1977: Hans-Thoma-Preis des Landes Baden-Württemberg
- 1980: Prix de la Ville de Mulhouse, Mülhausen (Frankreich)
- 1981: Max-Lütze-Medaille
- 1984: Kunstpreis der Heitland Foundation, Celle
- 1986: Kunstpreis Rheinland-Pfalz
- 1989: Lovis-Corinth-Preis
- 2007: Erich-Heckel-Preis des Künstlerbundes Baden-Württemberg
Ausstellungen (Auswahl)
- 1985 Zeichnungen 1964 - 1984. Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
- 1994/1995 Köpfe und Skulpturen. Skulpturenmuseum Glaskasten Marl
- 1995 Suermondt-Ludwig-Museum, Aachen
- 1996 Wilhelm-Lehmbruck-Museum, Duisburg
- 1997 Morat-Institut, Freiburg/Breisgau; Kunstforum Ostdeutsche Galerie, Regensburg
- 1998 Kulturhalle Remchingen
- 1999 Museum St. Wendel
- 2001/2002 Der Morat Block. Städtischen Museen Heilbronn, Kunstverein Germersheim, Museum für Kunst und Kulturgeschichte der Hansestadt Lübeck, Kunsthalle Erfurt, Kunstmuseum Ahlen/ Westf., Städtischen Kunstmuseum Singen
- 2004 Schloss Waldthausen, Budenheim; Galerie der Stadt Wendlingen/Neckar
- 2007 Museum Lothar Fischer, Neumarkt
- 2008/2009 Anthropomorphe Zeichen. Pfalzgalerie Kaiserslautern, Edwin-Scharff-Museum, Neu-Ulm
- 2009 Dominikanerkloster Braunschweig, Kunst im Kloster
Zudem wird das Werk Bernhards regelmäßig in der Galerie Ruppert, Landau/Pfalz, sowie von der Galerie Rothe, Frankfurt am Main, gezeigt.
Werke (Auswahl)
Werke Bernhards findet man in größeren Städten vor allem in Südwestdeutschland, so zum Beispiel die Skulpturen:
- „Ulmer Knie“ (1980, Ulm, Friedrichsau, anlässlich der Gartenbau-Ausstellung in Ulm 1980)
- „Konstanzer Liegende“ (1983, Konstanz, Freigelände der Universität)
- „Vitale Form“ (1983, Karlsruhe, Badisches Staatstheater)
- Ohne Titel (1987, Braunschweig, beim Arbeitsamt, Kreuzung Cyriaksring / Münchenstraße)
- „Große Mannheimerin“ (1993, Mannheim, Wilhelm-Varnholt-Platz)
- „Freiburger Sitzende“ (1996, Freiburg, Albert-Ludwigs-Universität, Freiburger Materialforschungszentrum)
- „Brückenköpfe“ an der Friedrich-Ebert-Brücke in Heilbronn (1997 und 2001)
- drei Stahl-Plastiken „Aufsteigender Kopf“, „Ausgewogener Kopf“, „Bedrohlicher Kopf“ (Mainz, vor dem Arbeitsamt)
- „Stehende Figur“ (Sigmaringen, Kaufmännischen Schule, Hohenzollernstraße)
- „Sitzende Figur“ (2006, Neckarsulm, Marktplatz, temporär bis 23. September 2007 im Rahmen des Projektes „KUNSTBEWEGT Neckarsulm 2007“).
Weitere Arbeiten des Künstlers sind unter anderem in Stuttgart, auf dem Lörracher Skulpturenweg, Villingen, Remchingen, Marbach und Nürtingen aufgestellt. In Lübeck (Schleswig-Holstein) befindet sich seine Skulptur „Vitale Liegende“ (1990).
Fotogalerie
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Vitale Form (1983). Karlsruhe
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Ohne Titel (1987). Braunschweig
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Vitale Liegende (1990). Lübeck
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Hamburger Figur (1991/1997). Hamburg
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Ausgewogener Kopf (1993). Mainz
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Brückenköpfe (1997). Heilbronn
Literatur
- Franz Bernhard: Werkverzeichnis der Skulpturen 1964 bis 1989. Herausgeber Wolfgang Rothe, Heidelberg 1990, ISBN 3-920651-18-9 (diverse Ergänzungsbände)
- Franz Bernhard: Die Radierungen 1966-1992. Edition Rothe, Frankfurt/Main 1996, ISBN 3-920651-24-3
- Peter Anselm Riedl: Franz Bernhard: Die öffentlichen Arbeiten. Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 1996, ISBN 3-89322-840-3
Einzelnachweise
- ↑ Informationen zu Künstlern des Erzbistum Bamberg
- ↑ Kunstverein Germersheim auf dem Kunstportal Pfalz
Weblinks
Commons: Franz Bernhard – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Artikel über Franz Bernhard im Rhein-Neckar-Wiki
- Jüngste Werke und Biografie von Franz Bernhard (Galerie Ruppert)
- Franz Bernhards Arbeiten im öffentlichen Raum - interaktive Karte und Bildergalerie (Welt-der-Form)
- Zur Person und den Werken Bernhards auf der Internet-Präsenz der Ludwig-Erhard-Schule Kaufmännische Schule Sigmaringen, abgerufen: 10. März 2009
Kategorien:- Deutscher Bildhauer
- Bildhauer der Moderne
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