- Französisches Alpenvorland
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Als Alpenvorland bezeichnet man das Hochland rund um die Alpen.
- Nördliches Alpenvorland zwischen Donau und den Nordalpen
- Östliches und südöstliches Alpenvorland zwischen dem Ostrand der Ostalpen und dem pannonischen Becken
- Südliches Alpenvorland, auch Italienisches Alpenvorland, zwischen Alpen und der Poebene
- Französisches Alpenvorland, zwischen Westalpen und dem Rhonetal sowie dem Mittelmeer
- (schweizerisches) Mittelland, zwischen Jura und Alpen vom Genfersee bis Bodensee.
Inhaltsverzeichnis
Begriffsklärung Geologie
Alpenvorland bezeichnet in der Geomorphologie die Regionen rund um die Alpen, in denen die alpinen Deckensysteme an der Oberfläche großflächig von tertiären und quartären Sedimenten abgelöst werden oder überdeckt sind. Dagegen steht auch unspezifisch Voralpenland in regionalgeographischem Zusammenhang.
- Das Nördliche Alpenvorland ist geologisch ein randlicher Meerestrog der Alpen (Molassebecken), in dem in der Tertiärzeit bis zu 5000 Meter mächtige Sedimente aus Schluff und Ton („Tegel“, „Schlier“), Sand und Geröll abgelagert wurden, die der Erosion der aufsteigenden Alpen entstammen. Seine heutige Gestalt verdankt es insbesondere den Eiszeiten. An Bodenschätzen findet man Braunkohle, Erdöl und Erdgas. Der Südrand ist im Gegensatz zur Vorlandmolasse von den Deckenüberschiebungen der Alpen stark überprägt (Subalpine Molasse).
- Das Östliche und südöstliche, das italienische wie auch das französische Alpenvorland sind stark überprägte Randbereiche des alpinen Deckensystems.
Geschichtliche Bedeutung
Historisch betrachtet ist das Alpenvorland eine Region von besonderem Interesse, da an den Austritten von Flüssen aus den Alpen wegen der günstigen Lage an Transportwegen (Flusstäler), guten ebenen Böden und leicht verteidigbarem Randgebirge Städte gegründet wurden und sich gut entwickeln konnten, Beispiele sind Salzburg, Graz, Görz, Verona und Mailand.
Morphologie
Seen- und Moränenland Schotterebenen Tertiärhügelland Entstehung: Vereisungsgebiete, die das Gebirgsland girlandenförmig umgeben:
- Eismassen aus den Alpen (Riß- und Würmkaltzeit) breiteten sich Richtung Norden aus und ebneten Land vor den Alpen ein
- am Alpenrand: Ausschürfungen der Eiszungen (Zungenbecken), heute mit Wasser gefüllt (Gletscherrandseen)
Abschmelzen der Eismassen in den Zwischeneiszeiten:
- Geschiebe (Steine, Schotter und anderes mitgeführtes Material) abgelagert durch geringe Transportkräfte der Flüsse
- durch Sohlentäler in lange Platten geschnitten
Anhebung grober und feiner verfestigter Sedimente im Tertiär
- keine Vereisung; Angewehtes feines Gesteinsmaterial aus den Schotterebenen (Lössablagerungen)
Relief: - Einebnungen:
- grob flächig im Zungenbecken
- kuppige Grundmoräne, Becken durch Randmoränen getrennt (diese Überprägung auch inneralpin)
- bewaldete Endmoräne
- vermoorte & verlandete Seen
- Drumlinschwärme (kleine Hügel)
- ebene Fläche in Richtung Alpen abflachend
- Schotterterrassen entlang aller Flüsse
- flachwellig oder hügelig
Boden: - Parabraunerde
- Schotter
- Vermoorung (Moos/Ried, Hochmoore)
- Löss
- Parabraunerde
- Schotter
Nutzung: - Erholungsgebiet (Tourismus)
- Holzindustrie (Möbel/Papier)
- Viehzucht
- Ackerbau
- Heideland
- Kiesabbau (Kieswerke)
- Trinkwasser
- Landwirtschaft
- Ackerbau
Einteilung
Nördliches Alpenvorland
Von den Ausdehnungen her am bedeutendsten ist das nördliche Alpenvorland, das sich in einem weiten, zum Osten hin schmäler werdenden Bogen vom südlichen Schwarzwald über Württemberg und Bayern bis nach Österreich zieht. In den Endmoränenlandschaften im südlichen Teil des nördlichen Alpenvorlandes gibt es viele Seen, die teilweise ins Gebirge hineinragen (Bodensee, Tegernsee, Starnberger See, Chiemsee, Attersee, Mondsee, Traunsee etc.). Das nördliche Alpenvorland ist von teils ebenen, teils hügeligen Wiesenlandschaften und Waldgebieten geprägt. Die südliche Grenze bilden die alpinen und voralpinen Erhebungen; im Nordwesten wird die Landschaft durch die Schwäbische Alb, im weiteren Verlauf durch die Donau begrenzt, die das Alpenvorland von den nördlich gelegenen Höhenzügen Frankens sowie Ostbayerns und Österreichs (u. a. dem Granit-und-Gneis-Hochland) trennt. Im Osten endet das nunmehr zum schmalen Streifen gewordene nördliche Alpenvorland vor den Toren des Tullnerfeldes.
Folgende Länder und Regionen haben Anteil am nördlichen Alpenvorland: Baden-Württemberg (Oberschwaben, Bodensee), Bayern (Schwaben, Allgäu, Ober- und Niederbayern südlich der Donau), Salzburg (Flachgau), Oberösterreich (Zentralland, Inn-, Traun- und Hausruckviertel), Niederösterreich (vor allem das Mostviertel).
Auch die Landschaften der nördlichen Schweiz zwischen Alpen und Jura können dieser Region zugerechnet werden, obwohl sie dort nicht als „Alpenvorland“ bezeichnet werden, die entsprechende Zone umfasst das Mittelland und die Voralpen.
Alpenvorland im Osten und Südosten
Am Ostrand der Alpen, ab dem Leithagebirge, umfasst das Alpenvorland den Rand der Kleinen Puszta sowie die Hügelländer des südlichen Burgenlandes und der unteren Steiermark, wie dem oststeirischem Hügelland beiderseits der Grenze, um am Krainer Karst zu enden.
Südliches Alpenvorland
Das südliche Alpenvorland liegt fast vollständig in Italien, der Ostrand erstreckt sich nach Slowenien. Es umfasst als Regionen die Kuppenzüge am Rande der südlichen Kalkalpen bzw. der Poebene und deren Verlängerung im Osten an den Unterläufen von Etsch, Brenta, Piave, Tagliamento und Isonzo, sowie die Hügellandschaften der Lombardei und des Piemont.
Französisches Alpenvorland
Das Alpenvorland Frankreichs liegt mit dem oberen Rhônetal zwischen den Savoyer Alpen und dem französischen Jura, mit dem Rhônegraben – dem Mittellauf der Rhône – und den Voralpenzügen Vercors und Chartreuse und den Côtes du Rhône am Rande der französischen Kalkalpen, sowie im Südosten mit den provenzalischen Voralpen und dem Massif des Maures – das geologisch nicht mehr zu den Alpen gehört – in den beiden Regionen Rhône-Alpes und Provence-Alpes-Côte d’Azur. Im Osten schliesst sich das Massif Central an.
Weblinks
- Artikel Alpenvorland im Österreich-Lexikon von aeiou
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