Gerda Gräfin Paumgarten-Hohenschwangau

Gerda Gräfin Paumgarten-Hohenschwangau

Gerda Gräfin Paumgarten-Hohenschwangau (* 4. Februar 1907 in Graz; † 1. Jänner 2000 in Wien) war eine österreichische Skirennläuferin. 1936 wurde sie Slalom-Weltmeisterin.

Das Skilaufen erlernte sie im Alter von sieben Jahren. Da sie in den Mädchenrennen bald keine ernstzunehmende Konkurrentin mehr hatte, zog sie es vor, sich mit den Jungen zu messen. In den Wintermonaten weilte sie oft auf dem väterlichen Besitz in St. Anton am Arlberg. Ihren ersten internationalen Wettkampf, ein FIS-Rennen, bestritt sie 1932 in Cortina d’Ampezzo.

Bei der Skiweltmeisterschaft 1933 in Innsbruck gewann sie Silber in der Kombinationswertung und Bronze im Abfahrtslauf. Als Mitglied des Skiclubs Arlberg legte sie 1933 die Prüfung als staatlich anerkannte Skilehrerin ab. Aufgrund der innenpolitischen Ereignisse in Österreich (Februaraufstand) musste sie 1934 auf die Teilnahme an der Weltmeisterschaft in St. Moritz verzichten. Im selben Winter gewann sie jedoch bei den französischen Meisterschaften in Luchon die Abfahrt und den Slalom.

1935 nahm Paumgarten selten an internationalen Wettkämpfen teil, sondern arbeitete hauptsächlich als Skilehrerin. Dies hatte zur Folge, dass sie bei den Olympischen Winterspielen 1936 in Garmisch-Partenkirchen wegen der strengen Amateurregeln von der Teilnahme ausgeschlossen wurde.

Bei der Skiweltmeisterschaft 1936, die erneut in Innsbruck stattfand, nahm sie jedoch teil. Die damalige Weltmeisterschaft war eigentlich eine Art „Gegenveranstaltung“, da bei den Olympischen Spielen in Garmisch-Partenkirchen sehr viele Läuferinnen und Läufer wegen der Amateurregeln nicht teilnehmen durften. In der Abfahrt am Patscherkofel stürzte sie und erreichte lediglich den fünften Platz, womit sie keine Chance mehr hatte, die Kombinationswertung zu gewinnen. Im Slalom auf der Mutterer Alm gewann sie jedoch die Goldmedaille. Nach dem ersten Lauf lag sie noch auf dem dritten Platz. Die überlegene Bestzeit im zweiten Lauf reichte jedoch für den Sieg und auch für die Bronzemedaille in der Kombination.

1936 gewann Gerda Paumgarten auch den Slalom bei den prestigeträchtigen Arlberg-Kandahar-Rennen in St. Anton und 1937 ein internationales Rennen in Davos. Nach ihrem Rücktritt im Jahr 1938 wanderte sie in die USA aus, wohin bereits einige Jahre zuvor ihr Bruder Harald gezogen war. Nach dem Kriegseintritt der USA wurde sie für kurze Zeit interniert. Paumgarten arbeitete wiederum als Skilehrerin und trug wesentlich zur Verbreitung des alpinen Skisports in Nordamerika bei. Nach dem Krieg kehrte sie nach St. Anton zurück; ihre letzten Lebensjahre verbrachte sie in Wien.

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