- Grunholz
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Wappen Deutschlandkarte Basisdaten Bundesland: Baden-Württemberg Regierungsbezirk: Freiburg Landkreis: Waldshut Höhe: 337 m ü. NN Fläche: 23,58 km² Einwohner: 8596 (31. Dez. 2007)[1] Bevölkerungsdichte: 365 Einwohner je km² Postleitzahl: 79725 Vorwahlen: 07763, 07753 Kfz-Kennzeichen: WT Gemeindeschlüssel: 08 3 37 066 LOCODE: DE LFG Stadtgliederung: 8 Stadtteile Adresse der Stadtverwaltung: Hauptstraße 30
79725 Laufenburg (Baden)Webpräsenz: Bürgermeister: Ulrich Krieger Laufenburg (Baden) ist eine Kleinstadt am Hochrhein im Landkreis Waldshut in Baden-Württemberg.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Laufenburg ist eine der „vier Waldstädte“ am Rande des Hotzenwalds und deutsche Grenzstadt zur Schweiz. Auf der Schweizer Seite liegt der 1801 abgetrennte Stadtteil Laufenburg AG (Aargau), ehemals „mehrere Stadt“ oder Grosslaufenburg genannt. Seit dem Mittelalter verbanden Brücken die beiden Ortsteile. 1911 wurde die Laufenbrücke dem Verkehr übergeben, 2004 folgte die Hochrheinbrücke.
Städte in der Umgebung
- Nahe Umgebung (< 15 km): Bad Säckingen, Waldshut-Tiengen, Rickenbach (Hotzenwald), Albbruck, Murg (Hochrhein), Laufenburg AG, Stein AG
- Weitere Umgebung (> 15 km): Lörrach, Basel, Brugg, Aarau, Zürich, Schaffhausen, St. Blasien, Todtmoos, Freiburg
Stadtgliederung
Zur Stadt Laufenburg (Baden) gehören die früher selbstständigen Gemeinden Binzgen (1.160 Einwohner), Grunholz (625 Einwohner), Hauenstein (bis zur Eingemeindung kleinste Stadt Deutschlands, heute 97 Einwohner), Hochsal (555 Einwohner), Luttingen (1.102 Einwohner), Rotzel (518 Einwohner) und Stadenhausen.
Zur ehemaligen Gemeinde Binzgen gehören das Dorf Binzgen, die Zinken Bühl, Diegeringer Mühle, Gaisbühl, Hammer, Hochrütte (Bürlishäuser) und Loch (Binzger Loch), das Gehöft Mittlerholz und die Häuser Hinterfeld (Rohr) und Spechtenhof (Rappenstein). Zu den ehemaligen Gemeinden Grunholz, Hauenstein und Luttingen gehören jeweils nur die gleichnamigen Dörfer. Zur Stadt Laufenburg (Baden) in den Grenzen von vor der Gemeindereform der 1970er Jahre gehören die Stadt Laufenburg (Baden) und die Stadtteile Rhina und Stadenhausen. Zur ehemaligen Gemeinde Rotzel gehören das Dorf Rotzel, der Zinken Hübel und die Höfe Im Rebland und Winterhof.[2]
Geschichte
Laufenburg wurde 1173 erstmals urkundlich erwähnt, als das Kloster in Säckingen den Ort Laufenburg als Lehen an die Habsburger übergab. Durch die Stromschnellen, den Laufen, die beide Stadtteile trennten, war der Rhein hier besonders schmal. Die Flussenge nahm man zum Anlass, hier eine Brücke zu errichten. 1315 erlangte Laufenburg die Stadtrechte. Bis 1801 stand Laufenburg als Teil Vorderösterreichs unter habsburgischer Herrschaft. Im Jahre 1801 wurde Laufenburg im Frieden von Lunéville durch Napoleon geteilt. Das jetzt badische Laufenburg nannte sich fortan Kleinlaufenburg, einen Namen, den die Stadt 1930 wieder ablegte und sich seitdem Laufenburg (Baden) nennt. In diesem Zusammenhang steht auch die Tatsache, dass die Einheimischen noch heute von Laufenburg AG mit der Burg von der mehreren Stadt und von Laufenburg (Baden) von der minderen Stadt sprechen.
Mit dem Bau des Laufenburger Kraftwerkes im Jahre 1908 ein wenig stromabwärts, dem ersten stromquerenden Fließkraftwerk im Rhein, wurden die Laufenfelsen gesprengt. Aus heutiger Sicht ein tragischer Fall, da sie neben dem Rheinfall von Schaffhausen wohl eine der beeindruckendsten Stromschnellen waren. Laufenburg lebte früher vor allem von der Eisenindustrie. So schreibt schon Sebastian Münster in seiner Cosmographia „die Bewohner nähren sich zu einem guten Teil von dem Erz das man schmeltzt…“ und bildete als Vignette im Text zu Laufenburg ein Hammerwerk ab. Wichtig waren auch die „Laufenknechte“, die gegen gutes Geld vor den Stromschnellen Schiffe entluden, die Waren auf Karren packten und die leeren Schiffe an Seilen durch das tosende Wasser führten. Auch Flöße wurden aufgebunden, die Stämme einzeln durch den „Laufen“ geschickt und unten wieder zusammengebunden. Unterhalb der Stromschnellen sammelten sich die Lachse auf ihrer Wanderung. Der Lachsfang war das dritte bedeutende Gewerbe der Stadt und ist bis heute im öffentlichen Bewusstsein besonders präsent, da die Fischerzunft als Narrenzunft weiterlebt.
Heute legen die beiden Schwesterstädte, Laufenburg (Baden) und Laufenburg (Schweiz), einen sehr hohen Wert auf die deutsch-schweizerischen Beziehungen und es gibt zahlreiche Feste, insbesondere die alemannische Fasnacht, die grenzübergreifend gefeiert werden.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Fasnacht
In Laufenburg hat sich eine der ältesten Fasnachten im süddeutschen Raum bis heute erhalten. Hauptträger der Fasnacht ist die Narro-Altfischerzunft 1386. Ihre Entstehung geht bis ins Jahr 1386 zurück und wurzelt in der österreichen Vergangenheit der Stadt Laufenburg. Im besagten Jahr musste Graf Hans IV. von Habsburg-Laufenburg die stark verschuldete Herrschaft Laufenburg an seinen Vetter, den österreichischen Herzog Leopold III., verkaufen. Am 4. Juli 1386 nahm Herzog Leopold III. die Huldigungen seiner neuen Untertanen an und aus dieser Zeit stammt die Sage vom Laufenburger Fasnachtskleid. Auf die Frage des Herzogs nach einem Anliegen ergriffen die Laufenburger Ratsherren die Gelegenheit und baten ihren Herrn um ein besonderes Gewand, woran man die treuen Laufenburger vor aller Welt erkennen könne. Sie erhielten ein Gewand aus unzähligen bunten Lappen, die wie Schuppen der edlen Lachse aufeinanderlagen. Die Ratsherren fanden an diesem Kleid keinen Gefallen. Die Fischerzunft aber, die schon damals die Fasnacht als ihr Hauptfest feierte, nahm das Gewand gerne an und trug es fortan an der Fasnacht. Die Krönung des Schuppenkleides ist eine von einem Künstler aus einem Stück geschnitzte Holzmaske. Napoleon vermochte 1801 durch seinen Machtanspruch die vorher vereinte Stadt politisch zu trennen, nicht aber ihr Narrentum: Die Städte beiderseits des Rheins haben noch heute eine gemeinsame Zunft, die getrennt verwaltet wird.
Jedes Jahr am ersten Faißen Donnerstag findet abwechselnd einmal auf Badischer und einmal auf Schweizer Seite das traditionelle Hauptbott statt. Zum Hauptbott sind alle Zunftbrüder mit „Wiibli“, Zunftfreunden, Gästen und Gönnern sowie Abordnungen beider Stadträte eingeladen. Bei dieser Versammlung werden nochmals die Höhepunkte des vergangenen Jahrs angesprochen. Auch die Gäste haben das Wort. Hauptereignis ist aber die Aufnahme von neuen Zunftbrüdern.Anwärter für die Zunft müssen einige Jahre in Laufenburg ihren Wohnsitz haben und männlichen Geschlechts sein. Ein schriftlicher Antrag mit Begründung für den Eintritt in die Narrenzunft muss dem Zunftrat vorliegen. Zur Aufnahme in die Zunft bedarf es einer Zweidrittelmehrheit. Diese Abstimmung wird in geheimer Wahl durch die anwesenden Zunftbrüder an einem Bott vorher durchgeführt.
Zu den Hauptbräuchen gehört neben der Tschättermusik auch das Narrolaufen. An den drei Faissen-Donnerstagen vor der Fasnacht versammeln sich frühmorgens und abends jung und alt in den verschiedensten Kostümen und mit allerlei Lärminstrumenten bewaffnet beim Wasentor beziehungsweise Waldtor, voran die Narronen. Gewaltig und mit ohrenbetäubenden Schlägen beginnt sie, die Tschättermusik. Mit langsamen Schritten zwängt sich der Zug durch die engen Gassen der Stadt. Gemessenen Schrittes geht es Städtle auf und Städtle ab mit Trommeln, Pauken, Trompeten, alten Pfannendeckeln, Eisenstücken, Sägeblättern, Eisenröhren und alten Töpfen, alles was Lärm macht. Von allen überlieferten Fasnachtsbräuchen am Hochrhein kann diese Tschättermusik für sich in Anspruch nehmen, dass sie am frühesten durch Quellen belegt werden kann. Der zweite Brauch ist das Narrolaufen am Fasnachtdienstag, am großen Tag der Narronen. Das Narrolaufen bildet den letzten Höhepunkt der Laufenburger Fasnacht. Die Narronen ziehen, ihre Säcke gefüllt mit Orangen, Wecken und Würsten, rückwärts durch die alten Gassen. Hinter ihnen her drängt die lärmende Kinderschar und im Chor weithin hörbar ertönen die alten Verse, die teilweise historischen Charakter haben. Nach erfolgreichem Aufsagen werden die Kinder mit den Eßwaren belohnt. Die wahrscheinlichste Deutung für das Narrolaufen ist die Weiterführung des mittelalterlichen Brauchs der Witwen-und Waisenbescherung. Fischerei und Flößerei forderten zu jeder Zeit ihre Opfer, sodass es in der Stadt immer häufiger hilfsbedürftige Waisen und Witwen gab. Sie mussten nach den Fischer- und Flößerverordnungen aus der gemeinsamen Kasse der Zunft unterstützt werden.
Bauwerke
Im Ortsteil Hauenstein - vor der Eingemeindung kleinste Stadt Deutschlands - steht die Burgruine Hauenstein.
Politik
Städtepartnerschaften
Laufenburg unterhält eine Partnerschaft mit dem französischen Le Croisic im Department Loire-Atlantique im Südosten der Bretagne.
Wappen
Die Blasonierung des Wappens lautet: „In Gold ein aufsteigender roter Löwe.“
Wappen der Stadtteile
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Innerhalb des Stadtgebiets von Laufenburg führen 2 Brücken über den Rhein. Dies sind (in Fließrichtung des Rheins) die Hochrheinbrücke und die Laufenbrücke.
Bildung
- Hans-Thoma-Schule, Grund,- Haupt- und Realschule
- Hebelschule, Grundschule in den Ortsteilen Rhina und Luttingen, sowie Hauptschule in Rhina
- Laufenschule - Schule für Geistigbehinderte.
Persönlichkeiten
Söhne und Töchter der Stadt
- Josef Matt (1900–1968), geboren in Stadenhausen, Landwirt und Politiker (SPD), Landtagsabgeordneter
- Josef “Sepp” Bögle (* 1950 in Luttingen), Aktionskünstler (Steinskulpturen) und Buchautor
Einzelnachweise
- ↑ Statistisches Landesamt Baden-Württemberg: Bevölkerungsstand
- ↑ Das Land Baden-Württemberg. Amtliche Beschreibung nach Kreisen und Gemeinden. Band VI: Regierungsbezirk Freiburg Kohlhammer, Stuttgart 1982, ISBN 3-17-007174-2. S. 994–999
Weblinks
- Offizielle Website von Laufenburg (Baden)
- Artikel Laufenburg (Baden) im Historischen Lexikon der Schweiz
- Laufenburg: Geschichte
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