- Hagenburg
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Wappen Deutschlandkarte 52.4336111111119.326944444444540Koordinaten: 52° 26′ N, 9° 20′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Schaumburg Samtgemeinde: Sachsenhagen Höhe: 40 m ü. NN Fläche: 16,23 km² Einwohner: 4.486 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 276 Einwohner je km² Postleitzahl: 31558 Vorwahl: 05033 Kfz-Kennzeichen: SHG Gemeindeschlüssel: 03 2 57 010 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Schloßstraße 3
31558 HagenburgWebpräsenz: Bürgermeister: Josef Vorderwülbecke [2] (CDU) Lage der Gemeinde Hagenburg im Landkreis Schaumburg Hagenburg ist ein Flecken im Nordosten des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen. Es liegt im Naturpark Steinhuder Meer.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Hagenburg liegt am Südufer des Steinhuder Meeres, zwischen den Rehburger Bergen und dem Neustädter Moor, westlich von Steinhude und nördlich von Sachsenhagen. Die Bundesstraße 441 führt durch den Ort.
Gemeindegliederung
1970 entstand der „Flecken Hagenburg“ im Vorgriff auf die landesweite Gebiets- und Verwaltungsreform aus den beiden bis dahin selbstständigen Gemeinden Hagenburg und Altenhagen. Die entsprechende Verordnung, die der niedersächsische Innenminister 1969 unterschrieb, enthält den Satz: „Ortsteile werden nicht gebildet.“ 1974 wurde Hagenburg Mitgliedsgemeinde der Samtgemeinde Sachsenhagen.
Geschichte
Die Gegend um das Steinhuder Meer war schon in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt. 1247 wurde das Hagenhufendorf Altenhagen „Oldenhagen“ erstmals in einer Urkunde erwähnt. Wegen dieses sprachlichen Bezuges darf mit Sicherheit angenommen werden, dass der „Nienhagen“ wenige Kilometer weiter südwestlich nur wenige Jahre später entstanden ist. Somit sind die Anfänge Altenhagens und Hagenburgs beide in der Rodungsphase des 13. Jahrhunderts zu suchen.
Die Burg Hagenborch schließlich, die die Grafen von Rhoden errichteten, wurde 1378 erstmals urkundlich erwähnt. In deren Vorwerk entwickelte sich das heute noch erkennbare Straßendorf. Die Hagenhufenzeile „Nienhagen“ entlang der Schierstraße ist nicht mehr erkennbar.
Nachdem der Ort im Dreißigjährigen Krieg verwüstet wurde, entstand an der Stelle der Burg 1686 das heutige Schloss Hagenburg der Fürsten zu Schaumburg-Lippe. Zu dieser Zeit wurde Hagenburg Poststation bis 1860, dann verlief die Steinhuder Meer-Bahn durch den Ort. Von 1765 bis 1767 ließ Graf Wilhelm zu Schaumburg-Lippe im Steinhuder Meer die Insel-Festung Wilhelmstein errichten. Dazu ließ er einen Stichkanal vom Hagenburger Schloss bis zum Seeufer ausheben.
Im Jahre 1894 gab sich die Schützengesellschaft Statuten.[3]
Die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr hatte man in Hagenburg bereits um 1900 ins Auge gefasst. Sie zerschlug sich bis 1910. Dank der Initiative des „alten Schneidermeisters“ Heinrich Schaer (1862–1924) war es möglich, dass im April 1910 die Freiwilligen Feuerwehr Hagenburg als dritte ländliche Feuerwehr im Fürstentum Schaumburg-Lippe (nach Bückeburg und Stadthagen) gegründet wurde.[4] 1943 wurde die Feuerwehr mit der Löschgruppe Altenhagen vereinigt.[5]
Heute
In der jüngeren Vergangenheit entwickelte sich Hagenburg zu einem attraktiven Wohnstandort. So haben sich die Einwohnerzahlen seit etwa 1990 durch Ausweisung großzügiger Wohngebiete von rund 3000 auf derzeit (2009) etwa 4600 Einwohner erhöht. Auch die Infrastruktur ist mitgewachsen. Mehrere Einkaufsmärkte, Ärzte, Zahnarzt, Kindergarten und Grundschule sind vor Ort zu finden, auch Handwerk und Gewerbe bietet der Ort Erweiterungsmöglichkeiten. Der Fremdenverkehr spielt eine immer größere Rolle. Während im Nachbarort Steinhude der Tourismus den Ortskern dominiert, bietet Hagenburg Wander- und Radfahrmöglichkeiten.
In Hagenburg findet jährlich am zweiten Juliwochenende ein Schützenfest statt, das die Schützengesellschaft von 1848 Hagenburg-Altenhagen e.V. auf dem Festplatz am Försterteich ausrichtet. Dabei bieten 80 Musiker der Bundeswehr ein abwechslungsreiches Musikrepertoire.
Religionen
Hagenburg ist seit der Reformation evangelisch. Später siedelten sich dort auch Familien jüdischen Glaubens an. Kurz vor dem Zweiten Weltkrieg lebten noch 17 Juden in Hagenburg. Heute sind rund 3000 Einwohner evangelisch und 700 Einwohner katholisch.
Politik
Gemeinderat
Der Rat der Gemeinde Hagenburg setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
CDU SPD WGH Bündnis90/Grüne Gesamt 2006 7 5 2 1 15 Sitze Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006
Bürgermeister
Bürgermeister ist zurzeit Karl-Wilhelm Möller.
Wappen
Das Wappen wurde 1965 bewilligt, vorher verwendete die Gemeinde einfach das Kreiswappen. Der Wappenschild symbolisiert das örtliche Schloss. Es wurde im 14. Jahrhundert von den Grafen von Schaumburg errichtet und 1871–73 renoviert. Der kleine Schild zeigt das frühere Kreiswappen von Schaumburg-Lippe. Die Wellen stehen für das nahe Steinhuder Meer. Die beiden Zweige weisen darauf hin, dass für die Gründung des Ortes im 14. Jahrhundert Waldrodungen nötig waren.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Bauwerke
- St.-Nicolai-Kirche: 1869–71 von Conrad Wilhelm Hase in neugotischen Formen erbaut.
- Schloss Hagenburg: 1686 errichtet und ab 1793 durch Clemens August von Vagedes im Stil des Klassizismus umgebaut.
- Ratskeller: Der zweigeschossige Fachwerkbau mit Dachreiter, dem ein örtliches Braurecht zugeordnet ist, wurde 1561 errichtet und 1987 renoviert. Das massive Erdgeschoss wurde in jüngerer Zeit mit Sandsteinplatten verkleidet.
Museen
- Bergbau-Museum in Altenhagen
Musik
- Seit 1862 besteht der Männergesangverein Hagenburg.
- 1890 wurde die Liedertafel gegründet, der Verein besteht noch, der aktive Betrieb ruht aber.
- 1961 entstand aus dem Männergesangverein Altenhagen „Amicitia“ (gegr. 1892) der Gemischte Chor Altenhagen, später Altenhagen-Hagenburg „Meermusik“.
- Der Kinderchor der Wilhelm-Bock-Grundschule wurde 1986 gegründet.
- Die Schützengesellschaft von 1848 Hagenburg-Altenhagen hat einen Spielmannszug.
- Die Kirchengemeinde verfügt über einen Kirchenchor und einen Posaunenchor.
- Außerdem besteht das Drum & Music Corps „Blue Bandits“.
- Weiterhin gibt es einen Gospelchor „Voice of Hope“.
- Aus dem Schulchor heraus wurden 2005 die „Mini-Harmonists“ (Jungenchor) gebildet, der seit Ende 2007 als Jugendabteilung des o. a. Gemischten Chor Altenhagen-Hagenburg weitergeführt wird.
Parks
- Schlosspark mit altem Baumbestand und einer Rhododendren-Allee
- Moorgarten, Schaugarten mit Hoch- und Niedermoorpflanzen
- Findlingsgarten mit einer Sammlung eiszeitlicher Gesteine
- Naturschutzgebiet Hagenburger Moor
- Naturpark Steinhuder Meer
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
- Die Bundesstraße 441 führt nach Wunstorf, wo weitere Verkehrsverbindungen (Bahnhof, Autobahn) vorhanden sind.
- Busverbindungen bestehen nach Bad Rehburg, Stadt Rehburg, Sachsenhagen, Stadthagen und Wunstorf.
Öffentliche Einrichtungen
- Seepferdchenbad, Hallenbad
- Sporthalle und Sportplatz
- Tennisplätze
- Yachthafen am Kanal
- modernes Schützenhaus
Bildung
- Wilhelm-Bock-Schule (Grundschule)
Persönlichkeiten
Ehrenbürger
Der Ort hat vier Ehrenbürger:
- Wolrad Prinz zu Schaumburg-Lippe
- Carl Krüger (* 27. April 1875 in Hagenburg; † 3. August 1971 ebenda), Malermeister und langjähriger Bürgermeister
- Heinrich Tieste, langjähriges Rats- und Samtgemeinderatmitglied
- Rudolf Nolte, langjähriges Rats- und Kreistagsmitglied
Söhne und Töchter des Fleckens
- Philipp Ernst (1928–2003), Prinz zu Schaumburg-Lippe, geboren im Schloss Hagenburg
- Udo Nix (* 1941), Fußballspieler bei Hannover 96
- Cord Bothe (1920–1987), Landtagsabgeordneter und Bürgermeister von Hagenburg (CDU)
weitere Persönlichkeiten, die mit dem Flecken in Verbindung stehen
- Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ist wegen einer Heirat „unter Stand“ in der damaligen Schaumburg-Lippischen Fürstenfamilie der Familienzweig der „Grafen von Hagenburg“ entstanden. Sie sind heute in Süddeutschland zu Hause.
Literatur
- Matthias Blazek: Chronik der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Sachsenhagen. Sachsenhagen/Bergkirchen 1994
- Matthias Blazek: „Kurze Geschichte von Hagenburg“. Schaumburger Wochenblatt vom 31. Juli 1991, 3. August 1991, 7. August 1991
- Matthias Blazek: Einblicke in die Ortsgeschichten der Dörfer der Hessischen Grafschaft Schaumburg sowie Bergkirchen, Hagenburg und Lindhorst. Fontainebleau 1998
- Heinrich Munk: 600 Jahre Hagenburg: 1378–1978. Hagenburg 1978
- Heinrich Wulf: Bilderchronik von Hagenburg. Stadthagen 1990
- Heinrich Wulf: Sammlung von Chroniken über 100 Jahre alter Vereine. Hagenburg 1994
- NN: 60 Jahre Freiwillige Feuerwehr Hagenburg 1910–1970. Hagenburg 1970
Weblinks
Commons: Hagenburg – Sammlung von Bildern, Videos und AudiodateienEinzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ sn-online
- ↑ General-Anzeiger vom 14. März 1998. Bis zum Jahre 1910 sind keine Aufzeichnungen vorhanden.
- ↑ Freiwillige Feuerwehr Hagenburg 60 Jahre, 1970, o. S. (S. 11).
- ↑ Blazek, Chronik der Ortsfeuerwehren der Samtgemeinde Sachsenhagen, 1994, S. 26.
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