Lauenau

Lauenau
Wappen Deutschlandkarte
Wappen von Lauenau
Lauenau
Deutschlandkarte, Position von Lauenau hervorgehoben
52.2666666666679.3666666666667135
Basisdaten
Bundesland: Niedersachsen
Landkreis: Schaumburg
Samtgemeinde: Rodenberg
Höhe: 135 m ü. NN
Fläche: 16,23 km²
Einwohner:

4.119 (31. Dez. 2010)[1]

Bevölkerungsdichte: 254 Einwohner je km²
Postleitzahl: 31867
Vorwahl: 05043
Kfz-Kennzeichen: SHG
Gemeindeschlüssel: 03 2 57 018
Fleckengliederung: 2 Ortsteile
Adresse der Verbandsverwaltung: Amtsstraße 5
31552 Rodenberg
Bürgermeister: Heinz Laufmöller (SPD)
Lage von Lauenau im Landkreis Schaumburg
Nordrhein-Westfalen Landkreis Hameln-Pyrmont Landkreis Nienburg/Weser Region Hannover Ahnsen Apelern Auetal Auhagen Bad Eilsen Bad Nenndorf Beckedorf Bückeburg Buchholz (bei Stadthagen) Hagenburg Haste Heeßen Helpsen Hespe Heuerßen Hohnhorst Hülsede Lauenau Lauenhagen Lindhorst Lüdersfeld Luhden Meerbeck Messenkamp Niedernwöhren Nienstädt Nordsehl Obernkirchen Pohle Pollhagen Rinteln Rodenberg Sachsenhagen Seggebruch Stadthagen Suthfeld Wiedensahl WölpinghausenKarte
Über dieses Bild

Der Flecken Lauenau ist eine Gemeinde im Landkreis Schaumburg in Niedersachsen. Sie zählt über 4.000 Einwohner und gehört verwaltungstechnisch zur Samtgemeinde Rodenberg.

Inhaltsverzeichnis

Geografie

Geografische Lage

Der Flecken liegt im Deister-Sünteltal am Höhenzug Deister, südwestlich von Hannover. Diese Lage bildet als Ausläufer des Weserberglandes den Übergang zur norddeutschen Tiefebene. Die Weser und der Mittellandkanal verlaufen jeweils in etwa 15 km Entfernung. Mit der Bundesstraße 442 und der Autobahn 2 (Anschlussstelle Lauenau) gibt es günstige Verbindungen nach Hameln und Hannover. Die Rodenberger Aue und der Mühlenbach durchfließen den Ort.

Nachbargemeinden

Der Flecken Lauenau grenzt im Süden an die benachbarten Gemeinden Hülsede (2 km) und Messenkamp (1,5 km), im Südwesten befindet sich die Gemeinde Pohle (2 km), im Nordwesten Apelern (3 km). Etwas weiter entfernt befinden sich im Norden die Stadt Rodenberg (5 km) sowie im Nordosten hinter dem Deister die Stadt Barsinghausen (7 km Luftlinie).

Gliederung

Der Flecken Lauenau gliedert sich in die Kernstadt Lauenau und das im Zuge der Gemeindereform 1974 eingemeindete Feggendorf.

Geschichte

Lauenau als Merian-Stich um 1650
Ortsbild Lauenau

In manchen Urkunden kommen die Namen Schwedesdorf und Lauenau nebeneinander vor. Der Name Lauenau stammt aus späterer Zeit und bezieht sich auf die vom Welfenherzog Heinrich dem Löwen um 1190 errichtete Burg, die später als Gerichtsstätte diente = Law (Gericht) an der Aue. Mit Schwedesdorf war das ursprüngliche Dorf gemeint, das 1059 erstmals urkundlich erwähnt wird. Es leitet sich vom plattdeutschen Wort Schwad oder Schwed ab, was der Bedeutung einer langen Linie entspricht. Schwedesdorf war also ein Grenzdorf.

Der Flecken gehörte ursprünglich zur Grafschaft Schaumburg. Nachdem dessen Herrscher bei einer Versammlung im Laufe des Dreißigjährigen Krieges vergiftet wurde, war die Linie ausgelöscht und die Grafschaft wurde 1640 geteilt. Lauenau wurde dem Herzogtum Braunschweig-Lüneburg zugeschlagen, aus dem später das Königreich Hannover entstand. Durch die Niederlage des Königreichs im Deutschen Krieg 1866 wurde Lauenau Teil der preußischen Provinz Hannover.

Durch einen Großbrand wurde Lauenau im Dezember 1682 fast völlig zerstört. Während des Siebenjährigen Krieges (1756–1763) war der Ort von den Franzosen besetzt.

1884 wurde Lauenau Teil des neu gebildeten Landkreises Springe. Zwei Jahre nach der Bildung der Samtgemeinde Lauenau erfolgte durch die Gebiets- und Verwaltungsreform im Jahr 1974 die Eingliederung Lauenaus in die neu geschaffene Samtgemeinde Rodenberg.[2]

Schon früh regten sich in Lauenau Kräfte, um das Feuerlöschwesen in bessere, geordnete Bahnen zu lenken. Man hatte erkannt, dass einer Pflichtfeuerwehr der ideologische Zusammenhalt fehlte. 17 Lauenauer Bürger gründeten am 27. Dezember 1897 die Freiwillige Feuerwehr.[3]

In jüngerer Vergangenheit war Lauenau ein Schwerpunkt der Stuhl- und Möbelindustrie Niedersachsens. Hier ist besonders die Schulmöbelfabrik Casala zu nennen. Dank des hohen Erholungs- und Wohnwertes der Umgebung und der günstigen Lage an der A2 vor den Toren Hannovers gehört Lauenau heute zu den expandierenden Gemeinden der Region.

Schloss Lauenau

Hauptartikel Schloss Lauenau

Schloss Lauenau, eine frühere Wasserburg

Um 1190 ließ Herzog Heinrich der Löwe Schloss Lauenau als Wasserburg zum Zwecke einer Grenzfeste gegen die Schaumburger Grafen errichten. Während der Hildesheimer Stiftsfehde 1519 wurde die Burg vom schaumburgischen Feldobersten Ludolf von Münchhausen zerstört. Der Wiederaufbau erfolgte 1565–1572 in Form eines Wasserschlosses im Stile der Weserrenaissance. Heute befindet es sich in Privatbesitz.

Schloss Meysenbug

Schon 1499 wird das Schloss Meysenbug als Castrum erwähnt. Graf Anthonius von Holstein-Schaumburg belehnte Wulfferd von Zerßen mit dem Schloss. Es folgten mehrere Neu- und Umbauten. Am 26. August 1828 wurde Carl Rivalier von Meysenbug (1779–1847) vom hessischen Kurfürsten Wilhelm II. mit dem Gut belehnt, nachdem dieser ihm bereits 1825 den alten Adelstitel Freiherr von Meysenbug der 1810 ausgestorbenen Familie von Meysenbug verliehen hatte. 1831 wurde er Staatsminister und Minister für auswärtige Angelegenheiten des Kurfürstlichen Hessischen Hauses und bald Minister in außerordentlichen Diensten von Wilhelm II. von Hessen. Eine Tochter von Rivalier von Meysenbug war die bekannte Schriftstellerin Malwida von Meysenbug (1816–1903).

Schloss Schwedesdorf

Otto von Münchhausen, der seit 1583 in zweiter Generation bereits als Drost auf dem Amtsschloss eingesetzt war, begann 1596 mit der Errichtung von Schloss Schwedesdorf. Als Baumeister wird auf den Hamelner Johann Hundertossen verwiesen. Im Jahr 1600 wurde der Bau fertiggestellt, seitdem ziert die Inschrift „Otto von Munnichhusen, Anno domini 1600“ einen Wappenstein. Einige Jahre später entstand ein sechseckiger Treppenturm. 1892 wurden Erker und Giebel angepasst und mit einer steinernen Inschrift versehen, die auch im Familienwappen der Münchhausens zu finden ist: „Mine Borg is God.“

In neuerer Zeit dient das Schloss Schwedesdorf als Alterssitz von Annemarie und Adelbert Hubertus von Münchhausen, die von ihrem Gut Vahlberg bei Wolfenbüttel nach Lauenau übersiedelten. Nach dem Tod ihres Mannes bewohnt Annemarie das Schloss nun allein.

Die Fleckenrechte

1536 wurde Lauenau durch den Grafen von Schaumburg zum Marktflecken erhoben. Der Ort hatte nun das Recht, dreimal im Jahr einen Markt abzuhalten, eigenes Bier zu brauen und eine niedere Gerichtsbarkeit einzusetzen. Das einst verwendete Schaumburger Siegel war „LNA“ mit dem Nesselblatt und der Jahreszahl „1572“ (älteste Abbildung eines Siegels). Damit war der Flecken Lauenau Städten faktisch gleichgestellt.

Wappen

Lauenauer Wappen

Am 9. Oktober 1649 wurde durch Georg Wilhelm Herzog zu Braunschweig-Lüneburg dem Flecken Lauenau das Recht verliehen, „dass sie zu ihrem Wappen einen gelben Leoparden über einem Fluss stehend, ferner führen und gebrauchen mögen“.

Blasonierung: Das heutige Lauenauer Wappen zeigt auf rotem Grund einen nach rechts blickenden, goldenen steigenden Löwen über zwei silbernen Flüssen.

Politik

Sitzverteilung im Lauenauer Rat 2006-2011

Am 10. September 2006 wurde ein neuer Gemeinderat gewählt:

Gemeinderat

Der Rat des Fleckens Lauenau setzt sich aus 15 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.

SPD CDU Gesamt
1996 9 6 15 Sitze
2001 10 5 15 Sitze
2006 10 5 15 Sitze

Stand: Kommunalwahl am 10. September 2006

Bürgermeister

Bürgermeister ist seit 2001 Heinz Laufmöller (SPD).

Gemeindedirektor

Als Gemeindedirektor wurde Uwe Heilmann (SPD) für die laufende Wahlperiode vom Lauenauer Gemeinderat ernannt.

Frühere Bürgermeister

Die Liste zeigt die Lauenauer Bürgermeister seit Ende des Zweiten Weltkriegs bis zur Gegenwart.

Ernst Möbius (SPD) (1946–1948)
Karl Reinecke (DP) (1949)
Friedrich Garbe (SPD) (1950)
Karl Reinecke (DP) (1951)
Friedrich Garbe (SPD) (1952)
Karl Reinecke (DP) (1953)
Friedrich Garbe (SPD) (1954–1966)
Helmut Garbe (SPD) (1966–1974)
Friedrich Dierßen (SPD) (1974–1976)
Gerhard Richter (SPD) (1976–1996)
Uwe Heilmann (SPD) (1996–2001)

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Josef-Hauke-Stiftung

Ende Januar 2010 hat der Flecken Lauenau die „Josef-Hauke-Stiftung“ gegründet, um kulturelle Projekte gezielt zu fördern. Das Stiftungsvermögen beträgt 10.000 Euro. Die kommunale Stiftung ist nicht rechtsfähig und wird vom Flecken Lauenau verwaltet. Zweck ist laut Satzung die Unterstützung von Einrichtungen und Initiativen im Kulturbereich im Gemeindegebiet von Lauenau. Dafür sind projektbezogene Zuschüsse, Zuschussverträge und Investitionszuschüsse vorgesehen. Genaue Förderrichtlinien müssen noch vom Stiftungsbeirat erlassen werden.

Der Namensgeber Josef Hauke lebte bis zu seinem Tod viele Jahrzehnte in Lauenau und schuf zahlreiche Skulpturen in Lauenau und der Region. Die Stiftung soll neben der Kulturförderung auch Haukes Nachlass an Kunstwerken verwalten und Ausstellungen organisieren. Hierzu sollen ihr entsprechende Räumlichkeiten im Gewerbepark zur Verfügung gestellt werden. Dort finden bereits seit Jahren regelmäßig Ausstellungen der Schaumburger Künstler statt.

Bauwerke

St.-Lukas-Kirche
  • Schloss Lauenau (auch Amtsschloss wegen Sitz des Amtes Lauenau), wurde um 1190 von den Welfen als Schutz gegen die Schaumburger Grafen erbaut
  • Schloss Schwedesdorf wurde zwischen 1596 und 1600 von den Rittern von Münchhausen erbaut
  • Schloss Meysenbug: Das heutige Gebäude entstand etwa 1868–1870 im Tudorstil
  • St.-Lukas-Kirche, um 1875 nach Plänen des Kirchen-Baumeisters Conrad Wilhelm Hase erbaut, gilt in Fachkreisen als sein Meisterwerk
  • Mineralbad Lauenau (alle Becken werden aus einer Mineralwasserquelle gespeist)
  • Heisterburg und Wirkesburg als Reste zweier Ringwallanlagen am Deister im Ortsteil Feggendorf
  • Feggendorfer Stollen, ehemaliges Kohlebergwerk am Deister im Ortsteil Feggendorf, heute Besucherbergwerk

Parks und Naturdenkmäler

Süntel-Buche im Volkspark

Lauenau besitzt einen kleinen Volkspark mit altem Baumbestand. Dort steht auch die größte und älteste Süntel-Buche der Region.

Sport

Der größte Lauenauer Sportverein SV Victoria Lauenau verfügt an der Aue über den „Victoria-Sportpark“ mit einem Fußballplatz, drei Tennisplätzen und einer Leichtathletikanlage. Die 2004 fertiggestellte „Victoria-Arena“ und das „Victoria-Dojo“, eine Kampfsporthalle mit 550 m² Mattenfläche, ergänzen das Vereinsangebot. Mit rund 1.500 Mitgliedern[4] ist Victoria der viertgrößte Sportverein Schaumburgs.

Ein weiterer Sportverein ist der Leichtathletik Club Lauenau (LCL). Der Verein wurde 1977 gegründet und hat mittlerweile über 300 Mitglieder.

Die DLRG Lauenau ist seit 1966 aktiv. Die DLRG trainiert im Sommer im Lauenauer Mineralbad und im Winter im Hallenbad in Bad Nenndorf.

Einer der jüngsten Vereine in Lauenau ist der Boule Club Lauenau (BCL), gegründet im Jahr 2006. Dem BCL stehen vier Outdoor-Boulebahnen am Bürgerhaus und seit der Einweihung der Veranstaltungshalle „Sägewerk“ im Gewerbepark die ersten und einzigen drei Indoor-Boulebahnen im Schaumburger Land zur Verfügung.

Regelmäßige Veranstaltungen

Viele Veranstaltungen konzentrieren sich auf den Gewerbepark als kulturelles Zentrum Lauenaus. So finden dort seit Jahren Konzerte in der Festhalle Sägewerk sowie Kunstausstellungen in hauseigenen Räumen statt. Des Weiteren bietet das dort befindliche Kesselhaus über das Jahr verteilt in unregelmäßigen Abständen Konzerte und Kleinkunst. Darüber hinaus finden in Lauenau folgende Veranstaltungen statt:

  • Die Saison wird pünktlich zum 1. Mai eröffnet. Am 30. April veranstaltet die Freiwillige Feuerwehr Lauenau in der Festhalle Sägewerk den schon traditionellen „Tanz in den Mai“.
  • Jeden Mai wird am Besucherbergwerk Feggendorf das Stoll'n-Fest gefeiert.
  • Das Truckerfestival findet alle zwei Jahre im Mai im Logistikpark statt.
  • Beliebt als Freiluft-Musikveranstaltung für die Jugend ist das „Mittsommernachtsfest“ des SV Victoria Lauenau im Victoria-Sportpark am ersten Samstag nach der Sonnenwende.
  • Am letzten Samstag in den Sommerferien findet die „Fleckenfete“ im Ortskern statt, auf der jährlich die Sieger der Lauenauer Boulemeisterschaften bekannt gegeben werden.
  • Während der Sommerferien bietet der Lauenauer SPD Ortsverein sein traditionelles Ferienprogramm an.
  • Jeweils am letzten Augustwochenende findet in der alten Wasserburg zu Lauenau die alljährliche „Schaumburger Mineralien- und Fossilientauschbörse“ statt.
  • Am ersten Sonntag im September findet der Lauenauer Quadro Cup, ein Mannschaftswettbewerb bestehend aus den Disziplinen Schwimmen, Radfahren, Schießen und Laufen, statt.
  • Im Oktober wird in der Festhalle Sägewerk das jährliche Oktoberfest gefeiert.
  • Seit Ende 2004 ist auch die neue „Eishalle Lauenau“ im Gewerbepark jährlich von November bis Februar geöffnet. Sie ist mittlerweile zu einem überregionalen Anziehungspunkt mit jährlich über 30.000 Besuchern avanciert. Die Besonderheit ist die große, überdachte Eisfläche, die es sonst nirgends in der Umgebung gibt.
  • Am 3. Adventwochenende findet zudem ein großer Weihnachtsmarkt statt.
  • Am Ende des Jahres findet ein großer Silvesterball in der Festhalle Sägewerk im Gewerbepark statt.

Kulinarische Spezialitäten

Das Rupp-Bräu-Bier der kleinen Felsenkeller-Brauerei ist über die Grenzen der Region hinaus bekannt und geschätzt. Es ist die zweit-kleinste Privatbrauerei in Niedersachsen (die kleinste ist die „Meierhöfer-Brauerei“ in Vehlen) und beinhaltet zudem noch ein angegliedertes Restaurant.

Wirtschaft und Infrastruktur

Verkehr

Lauenau ist über die Umgehungsstraße B442 im Norden, Westen und Süden an das überörtliche Verkehrsnetz angebunden. Über die B442 werden auch die A2 (Anschlussstelle Lauenau, Abfahrt 37) und die in der Nähe befindliche B65 erreicht. Somit ist eine schnelle Verkehrsanbindung gegeben. Man erreicht per Pkw die Landeshauptstadt Hannover in einer halben Stunde. Über die nächstgelegenen Bahnhöfe in Bad Nenndorf und Haste besteht Anschluss an die Linien S1 (Haste-Hannover-Minden) und S2 (Haste-Hannover-Nienburg/Weser) der S-Bahn Hannover. Von Haste aus verkehren darüber hinaus die RE-Linien Braunschweig-Hannover-Minden mit Weiterfahrt nach Bielefeld bzw. Osnabrück und Rheine.

Gewerbepark

Schematische Darstellung des Gewerbeparks

Mit der Insolvenz des Lauenauer Traditionsunternehmens Casala 2001 drohte im Zentrum von Lauenau eine Industrieruine zu entstehen. Um dies zu verhindern, kaufte der Flecken Lauenau im selben Jahr das gesamte Firmengelände. Seitdem wurden viele Gebäude saniert und die früheren Betriebsflächen wieder mit Leben gefüllt. Der Lauenauer Gewerbepark hat sich zu einer Mischung aus Arbeits-, Sport-, Kultur- und Freizeitzentrum entwickelt.

Der 3,5 ha große Komplex ist folgendermaßen gegliedert:

  • Gebäude 1: Im ältesten Teil des Gewerbeparks befinden sich eine Tierhandlung, ein Sanitärbetrieb, ein Grafikbüro, die Räumlichkeiten der Josef-Hauke-Stiftung, ein Seminarraum sowie sieben Wohnungen. Zurzeit werden die Voraussetzungen für eine Tagespflege für des DRK Hannover-Land geschaffen. Für den Platz zwischen Sägewerk, den Kesselhäusern und der Straße Am Markt hat sich der Name Plaza durchgesetzt. An der Plaza sind ein italienisches Eiscafé und ein Restaurant angesiedelt.
  • Gebäude 2: Im zentralen Bereich des Gewerbeparks sind mehrere Sängerheime, die Ausstellungsräume der Schaumburger Künstler, ein Bogenschützen-Leistungszentrum der Schützengilde Lauenau und ein Künstler-Atelier untergebracht.
  • Gebäude 3: Im Ostbereich des Gewerbeparks befinden sich im sog. Gebäude 3 auf mehreren 1.000 m² die Lager- und Büroräume von Unternehmen des Großhandels, der Elektronik-Sparte und der Verpackungsbranche. Außerdem befindet sich dort eine Kampfsporthalle (Dōjō) des SV Victoria Lauenau.
  • Bürogebäude: Zurzeit beherbergt das Bürogebäude des Gewerbeparks die örtliche Polizeistation, die Bücherei der Samtgemeinde, eine DRK-Sozialstation, die Übungsräume des Jazz-Ensembles Apelern, mehrere Sitzungsräume und dient einigen Betrieben als Büro. Es wird überlegt, das Gebäude nach dem Gründer der ehemaligen Fabrik Casala in Carl-Sasse-Haus umzubenennen.
  • Kesselhäuser: In den beiden Kesselhäusern befinden sich u. a. die „Ateliers im Kesselhaus“, eine Yoga-Schule, ein Fitnessstudio, eine Tanzschule, eine Naturheilpraxis, ein Friseur, ein Grafikstudio und ein spanisches Restaurant.
  • Festhalle Sägewerk: Das alte Sägewerk wurde im Jahr 2007 komplett renoviert und dient Lauenau seitdem auf 1.000 m² bis zu 650 Personen als Veranstaltungshalle. Der Charakter des ehemaligen Sägewerks sollte möglichst erhalten bleiben. Zusätzlich befindet sich im Sägewerk Schaumburgs erste Boule-Halle mit drei wettkampfgerechten Bahnen.
  • Nordbereich: Hier befinden sich die in Eigenarbeit umgebaute Sporthalle des SV Victoria Lauenau (Victoria Arena) und die Eishalle Lauenau, eine 900 m² große Eiskunstbahn, die jährlich von November bis Februar geöffnet ist. Die Sparkasse Schaumburg hat ihre neue Filiale in Lauenau an der Straße Am Markt gegenüber der Festhalle Sägewerk im Oktober 2009 eröffnet.[5]

Logistikpark

Der Logistikpark entstand aus einem ursprünglichen Gewerbegebiet des Flecken Lauenau an der B442 mit einem Autohof und kleineren für mittelständische Unternehmen ausgerichtete Gewerbeflächen. Mit der angrenzenden Gemeinde Apelern wurde das Projekt „Logistikpark Lauenau“ ins Leben gerufen. Dieser orientiert sich bezüglich der Gewerbeansiedlung an der Logistik-Branche.

Mittlerweile befinden sich im Logistikpark aufgrund der Nachbarschaft zur A2 das Truck Center Lauenau (TCL) und die Firma Cargo Trans Logistik (CTL). Wie die EDEKA Anfang Februar 2009 in einer Pressemitteilung bekannt gab, investiert sie 100 Mio. Euro in den Bau eines neuen Regionallagers im Logistikpark Lauenau, das Anfang 2011 bereits den Betrieb aufnehmen soll.[6]

Öffentliche Einrichtungen

In Lauenau gibt es neben den drei kommunalen Kindergärten Pusteblume, Rappelkiste, Zwergenwiese zusätzlich noch die Privatinitiative Waldkindergarten Deister-Sünteltal e. V. Der Kindergarten Rappelkiste verfügt über einen eigenen Förderverein. Der Waldkindergarten wurde 2003 gegründet und 2004 um eine zweite Gruppe erweitert.

Über die Straße Zum Mineralbad erreicht man im Süden des Flecken Lauenau den Sportpark, das Freibad und das im Jahr 2010 neu errichtete Feuerwehrhaus.

Bildung

Neben der Albert-Schweitzer-Grundschule gibt es in Lauenau keine weiteren Schulen. Nach der vierten Klasse besuchen die Kinder des Ortes die IGS im benachbarten Rodenberg oder das Gymnasium Bad Nenndorf. Bis zum Jahr 1974 war die Albert-Schweitzer-Schule Realschule. Einige Jahre länger war sie auch Hauptschule.

Persönlichkeiten

Literatur

  • Karl Parisius: Das vormalige Amt Lauenau – Ein Beitrag zur Geschichte des Fürstentums Calenberg und der Grafschaft Schaumburg. Hannover 1911 (2. Aufl. Springe 1951)
  • Karl Parisius: Lauenau-Schwedesdorf (unveröffentlichtes Manuskript)
  • Arbeitskreis der VHS: Lauenau – Auf den Spuren der Geschichte: Der Zweite Weltkrieg und die Zeit danach. Lauenau 1995
  • Arbeitskreis der VHS: Lauenau – Auf den Spuren der Geschichte: Zwischen den Weltkriegen. Lauenau 1998
  • Arbeitskreis der VHS: Lauenau – Auf den Spuren der Geschichte: Von den Anfängen bis zum Ende des Kaiserreiches. Lauenau 2006
  • Gustav Stölting, Börries Freiherr von Münchhausen (Hrsg.): Die Rittergüter der Fürstentümer Calenberg, Göttingen und Grubenhagen. Hannover 1912

Weblinks

 Commons: Lauenau – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
  2. Ausführlich: Blazek, Matthias, Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, Stuttgart 2004, ISBN 3-89821-357-9.
  3. Ausführlich: Blazek, Matthias, Feuerwehrwesen im Landkreis Schaumburg im 19. Jahrhundert, 2., aktualisierte und ergänzte Auflage, Adelheidsdorf 2002, S. 37 f.
  4. Geschichte des SV Victoria Lauenau, www.victorialauenau.de.
  5. „Geldgeschäfte statt Industriebrache“, Artikel in den Schaumburger Nachrichten vom 19. Oktober 2009, www.sn-online.de.
  6. „EDEKA plant neues Regionallager in Lauenau“, Pressemitteilung vom 2. Februar 2009, www.edeka.de.

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