- Rodenberg
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Wappen Deutschlandkarte 52.3166666666679.3569Koordinaten: 52° 19′ N, 9° 21′ OBasisdaten Bundesland: Niedersachsen Landkreis: Schaumburg Samtgemeinde: Rodenberg Höhe: 69 m ü. NN Fläche: 15,6 km² Einwohner: 6.070 (31. Dez. 2010)[1]
Bevölkerungsdichte: 389 Einwohner je km² Postleitzahl: 31552 Vorwahl: 05723 Kfz-Kennzeichen: SHG Gemeindeschlüssel: 03 2 57 032 Stadtgliederung: 2 Ortsteile Adresse der
Stadtverwaltung:Amtsstraße 5
31552 RodenbergBürgermeister: Günter Altenburg (CDU) Lage der Stadt Rodenberg im Landkreis Schaumburg Rodenberg ist eine Stadt im Osten des Landkreises Schaumburg in Niedersachsen und gehört zur Samtgemeinde Rodenberg, deren Verwaltungssitz sie ist.
Inhaltsverzeichnis
Geographie
Geographische Lage
Die Stadt liegt im nördlichen Teil des Deister-Sünteltals zwischen Deister, Süntel und Bückeberg. Die B 442 im Osten und die B 65 im Norden begrenzen das Stadtgebiet. Die Rodenberger Aue und die Steinaue durchfließen das Stadtgebiet. Im Westen des Stadtgebietes erhebt sich der Namen stiftende „Alte Rodenberg“.
Stadtgliederung
Zu Rodenberg gehört die vormals selbstständige Gemeinde Algesdorf, die 1974 eingemeindet wurde. Bereits 1834 wurde das benachbarte Kirchdorf Grove mit Rodenberg vereinigt.
Geschichte
Die Rodenberger Gegend war bereits in vorgeschichtlicher Zeit besiedelt, unter anderem von den Kelten und Sachsen. Davon zeugen auch einige Hügelgräber in der Umgebung. Der Name Rodenberg bezieht sich auf einen Hügel im Westen der Stadt, der Name ist jedoch kein Hinweis auf die Rodung, sondern auf die Farbe des Berges – „roter Berg“.
Die erste urkundliche Erwähnung (als „Castrum Rodenbergum“) stammt aus dem Jahr 930, in dem die Vorgänger der Schaumburger Grafen hier eine Burg oder einen Wehrturm errichteten. Genaueres ist leider nicht bekannt.[2]
Die Wasserburg wurde wohl von Graf Adolf IV. von Schaumburg zwischen 1228 und 1240 angelegt,[3] die „Vorgänger-Burg“ von 930 befand sich angeblich auf dem sog. „alten Rodenberg“ im Westen des Ortes. Die Rodenberg zugeordnete Heisterburg im Deister stammt aus dem 10./11. Jahrhundert.
Die heutige Schreibweise „Rodenberg“ wurde 1632 zum ersten Mal verwendet. Vorher wandelte sich der Ortsname des Öfteren im Laufe der Zeit:
- 1317 „in castro Rodenberghe“ (WUB IX, 1643, vgl. 1644)
- 1320 „in Rodenberghe“ (UB KLoster Rinteln, 91)
- 1376-1379 „to dem Redenberghen“ (Wippermann, 403)
- 1441 „nostri castri Rodenberge“ (Wippermann, 432)
- 1471 „dat Slot Rodenbergh“ (Wippermann, 452c)
- 1518 „Rotenberg“ (Wippermann, 488)
- 1561 „dath fleck Rodenberghe“ (StABü L 1 Nr. 9717)
- 1586 „Rodenbergk“ (UB Obernkirchen, 563)
1250 wurde Rodenberg zum „Freien Wickbold“ (befestigte und bevorrechtigte Siedlung) erhoben, und 1615 bekam es die Stadtrechte durch den Grafen Ernst zu Holstein und Schaumburg verliehen. 1647 fiel Rodenberg – da das Geschlecht der Schaumburger Grafen mit dem Tod von Graf Otto V. am 15. November 1640 ausgestorben war – an die Landgrafschaft Hessen-Kassel. Dieses wurde 1648 im Westfälischen Frieden niedergeschrieben und festgelegt.
Die 1718 entdeckte Heilquelle war weithin bekannt. Saline und Gesundbrunnen in Rodenberg wurden großzügig gefördert, ehe der Landgraf Wilhelm IX. von Hessen-Kassel 1787 in Nenndorf bei den Schwefelquellen ein Badehaus errichtete. 1834 wurde der nördliche Nachbarort Grove mit Rodenberg vereinigt.
Am Abend des 5. November 1859 brach im großen Brauhaus zu Rodenberg ein Brand aus, der sich rasch ausweitete. In der Nacht brannten ab: das große Brauhaus, das Rathaus, das jüdische Gemeindehaus, das große Amts- und Renthaus, das Amtstor, das Gefängnis, die übrigen Gebäude des Amtshofes, der ganze Domänenhof mit seinen zahlreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden, Scheunen, Speichern und Stallungen, das Schloss mit sämtlichen Gebäuden und Türmen (bis auf die Umfassungsmauern) und 20 Bürgerhäuser in der Stadt. Ein Teil der Burganlage blieb (wenn auch ausgebrannt) erhalten. In den Folgejahren wurden die noch erhaltenen Mauern der Burganlage als „Steinbruch“ für den Ratskeller, das Amtsgericht, die Verlegung der Domäne, für Arbeiten an der Saline und für Arbeiten in Bad Nenndorf genutzt. Als die Abbrucharbeiten gestoppt wurden, war nur noch das Ständehaus vorhanden.[4]
Mit dem Anfall Hessens an Preußen wurde 1866 auch der Kreis Rinteln (so benannt 1866–1904) preußisch. Er wurde der Provinz Hessen-Nassau unterstellt, bis er im Zuge der Verwaltungsreform von 1932 der (ebenfalls seit 1866 preußischen) Provinz Hannover einverleibt wurde. Die kirchliche Verwaltung folgte dem nach, sodass dieser Teil Schaumburgs – und somit auch Rodenberg – zur Evangelisch-Lutherischen Landeskirche Hannover gehört.
1927/28 fanden Heimatspiele am Schloss zur (verspäteten) 300-Jahr-Feier der Stadtrechte statt.
Bis zum 31. Dezember 2004 gehörte Rodenberg zum Regierungsbezirk Hannover, der wie alle anderen niedersächsischen Regierungsbezirke aufgelöst wurde.[5]
Politik
Am 11. September 2011 wurde ein neuer Stadtrat gewählt:
Stadtrat
Der Stadtrat von Rodenberg setzt sich aus 19 Ratsfrauen und Ratsherren zusammen.
SPD CDU WGR
(Wählergemeinschaft Rodenberg)AD
(Aktive Demokraten)FDP Gesamt 1996 8 5 1 – 1 15 Sitze 2001 8 8 1 – – 17 Sitze 2006 8 6 2 2 1 19 Sitze 2011 8 6 3 1 1 19 Sitze Stand: 11. September 2011
AD und FDP haben sich zu einer Gruppe zusammengeschlossen.[6]
Bürgermeister
Rodenbergs Bürgermeister ist seit September 2001 Günter Altenburg (CDU).
Stadtdirektor
Als Stadtdirektor wurde Uwe Heilmann (SPD) für die laufende Wahlperiode vom Rodenberger Stadtrat ernannt.
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
- Freilichtmuseum
- Heimatmuseum
Bauwerke
- Burganlage Schloss Rodenberg mit Ständehaus, Wall- und Grabenanlage, Bastei, Rundturm und angebauten Wehren. Innerhalb der Burganlage befinden sich das Heimatmuseum und das Freilichtmuseum mit restaurierten Burgteilen.
- Windmühle auf dem Alten Rodenberg, erbaut 1861, heute das Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde durch ein Feuer am 28. April 2005 stark beschädigt. Die Bauarbeiten wurden über Winter eingestellt und ein Behelfsdach schützt das Bauwerk die nächsten Monate.
- Heisterburg mit Teufelsbrücke im Deister
- Hotel Stockholm, erbaut 1644 von Olaf Jansen, einem invaliden, schwedischen Wachtmeister
- Ratskeller, erbaut 1863. Am Standort des Ratskellers befand sich früher das 1800 errichtete Rathaus, das 1859 ein Opfer des Stadtbrandes wurde.
- St. Jacobi-Kirche in Rodenberg, erbaut im 12. Jahrhundert
Parks
- Bürgerpark auf dem Alten Rodenberg
- Schlosspark hinter/im Freilichtmuseum
Regelmäßige Veranstaltungen
- Bürgerschützenfest
- Martini-Markt
- Kinkeldey-Fest
Wirtschaft und Infrastruktur
Verkehr
Die Anschlussstellen Lauenau und Bad Nenndorf der A 2 liegen nur wenige Autominuten entfernt. Die Bundesstraßen 65 und 442 bieten günstige Verbindungen in alle Richtungen. Der nächste Bahnhof liegt im Nachbarort Bad Nenndorf.
Der nächste Flughafen ist der Flughafen Hannover-Langenhagen.
Öffentliche Einrichtungen
- Freibad
- Sportanlage
Bildung
- Julius-Rodenberg-Schule, Grundschule
- Stadtschule (IGS) Rodenberg
- „Schule am Deister“, Förderschule
Persönlichkeiten
Literatur
- Matthias Blazek: 100 Jahre Ortsfeuerwehr Rodenberg 1904–2004. Rodenberg 2004
- Adolf Mithoff: Chronik der Stadt Rodenberg von den ältesten Zeiten bis auf die Gegenwart. Rodenberg 1912
- Franz Carl Theodor Piderit: Geschichte der Grafschaft Schaumburg und der wichtigsten Orte in derselben. Rinteln 1831, S. 21, 36, 53
Weblinks
Commons: Rodenberg – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien- Homepage der Samtgemeinde Rodenberg
- Rekonstruktionszeichnung des Schlosses von Wolfgang Braun
Einzelnachweise
- ↑ Landesbetrieb für Statistik und Kommunikationstechnologie Niedersachsen – Bevölkerungsfortschreibung (Hilfe dazu)
- ↑ Vgl. Höing, Hubert, Übersicht über die Bestände des Niedersächsischen Staatsarchivs in Bückeburg, Bückeburg 2004, S. 206.
- ↑ Höing legt sich a. a. O., S. 206, zeitlich nicht so genau fest: „Vor 1315 wurde von Graf Adolf V. zu Holstein-Schaumburg in der Niederung eine Wasserburg gegründet, die 1859 abgebrannt ist; in der Vorburg war der Sitz des Amtes Rodenberg untergebracht.“
- ↑ Ausführlich über den Brand: Blazek, 100 Jahre Ortsfeuerwehr Rodenberg, 2004, S. 18 f.
- ↑ Ausführlich: Blazek, Matthias, Von der Landdrostey zur Bezirksregierung – Die Geschichte der Bezirksregierung Hannover im Spiegel der Verwaltungsreformen, Stuttgart 2004.
- ↑ „Aktiver Demokrat und FDP bilden Fraktion“, Artikel in den Schaumburger Nachrichten vom 20. September 2011 (Link)
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