JP-13

JP-13
Karte
Lage der Präfektur Tokio in Japan
Basisdaten
Verwaltungssitz: Shinjuku, Tokio
Region: Kantō
Insel: Honshū
Fläche: 2.187,05 km²
%-Wasser: %
Einwohner: 12.787.981
(1. Sep. 2007)
Bevölkerungsdichte: 5.847 Einwohner je km²
Landkreise: 1
Gemeinden: 39
ISO 3166-2: JP-13
Gouverneur: Shintarō Ishihara
Offizielle Website: http://www.metro.tokyo.jp
Symbole
Präfekturflagge:
Flagge der Präfektur Tokio
Präfekturbaum: Ginkgo
Präfekturblume: Yoshino-Kirschblüte
Präfekturvogel: Lachmöwe
Präfekturlied: Tōkyō-shika / Tōkyō-toka
(„Lied der Stadt Tōkyō“ /
„Lied der Präfektur Tōkyō“)
Tag der Bürger: 1. Oktober
Grafik der Präfektur Tokio mit den Bezirken (Gelb) und Städten und Gemeinden (Grün) ohne die Izu- und Ogasawara-Inseln.

Die Präfektur Tokio (jap. 東京都, Tōkyō-to) ist eine der Präfekturen Japans und liegt größtenteils in der Kantō-Ebene. Sie ist mit über 12 Mio. Einwohnern die bevölkerungsreichste Präfektur Japans, aber mit nur 2.000 km² gleichzeitig auch die drittkleinste.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die 23 Hauptstadtbezirke (, ku) im östlichen Teil bilden mit einer Gesamtfläche von etwa 621 km² und über 8 Mio. Einwohnern die eigentliche Hauptstadt Japans Tokio.

Im mittleren Teil schließen sich nahtlos weitere Großstädte an. Allein Hachioji, die größte davon, hat fast eine halbe Million Einwohner. Der westliche Teil dagegen liegt auf Ausläufern der Japanischen Alpen, ist nur dünn besiedelt und mit seiner Gebirgslandschaft landschaftlich reizvoll (unter anderem um den Okutama-See). Höchster Punkt der Präfektur ist der Gipfel des Kumotoriyama (2017,1m) auf der Grenze zu den Präfekturen Saitama und Yamanashi.

Schließlich gehören zur Präfektur Tokio auch viele Inseln im Pazifik südlich von Honshū. Die südlichsten von ihnen, die Ogasawara-Inseln, liegen schon mehr als 1.000 km von der Kantō-Ebene entfernt und sind nur mit einer 24-stündigen Schiffsreise erreichbar. Während der Hauptteil der Präfektur zur gemäßigten Klimazone gehört, sind die Ogasawara-Inseln bereits in den Subtropen.

Politik

Die Präfektur Tokio übernimmt bestimmte Verwaltungsaufgaben, die in anderen Präfekturen den Kommunen zustehen, von den 23 Stadtbezirken. Dazu gehören öffentliche Dienstleistungen wie die Feuerwehr und Infrastrukturbereiche wie die Wasserversorgung. Zu diesem Zweck erhält sie einige der kommunalen Steuern aus den 23 Bezirken und weist diesen wiederum Mittel entsprechend ihrer Bevölkerung zu.[1]

Gouverneur der Präfektur Tokio (in westlichen Medien auch als Bürgermeister bezeichnet) ist seit 1999 der parteilose Shintarō Ishihara (bis 1995 Mitglied der Liberaldemokratischen Partei, LDP). Seine Wiederwahl steht 2011 an.

Das Präfekturparlament Tokio (東京都議会, Tōkyō-to gikai) ist für die Legislative und den Haushalt verantwortlich. Außerdem stimmt es über wichtige Personalentscheidungen des Gouverneurs ab.[2] Die 127 Mitglieder werden in 42 Wahlkreisen durch einfache nicht-übertragbare Stimme gewählt. Bei der letzten Wahl 2005 erhielten LDP und Kōmeitō, die auch die Wahl Ishiharas unterstützt hatten, zusammen eine absolute Mehrheit.[3]

Internationale Partnerschaften

Obwohl die Präfektur Tokio keine Stadt ist, unterhält sie zwittermäßig sowohl (quasi als Stellvertreter der nicht-existierenden Stadt Tokio) zahlreiche Städtepartnerschaften mit Weltstädten, als auch Regionalpartnerschaften. Daneben unterhalten die Hauptstadtbezirke und Städte der Region auch eigene Städtepartnerschaften.

Städtepartnerschaften

Regionenpartnerschaften

Wirtschaft

Das „Bruttoinlandsprodukt“ der Präfektur Tokyo betrug im Fiskaljahr 2005 92,3 Billionen Yen (rund 554 Mrd. Euro)[4], das entspricht knapp einem Fünftel des gesamten japanischen Inlandsproduktes.

Geschichte

Karte von 1879 noch mit der Einteilung in Provinzen und Landkreise (Kōri).

Die Präfektur Tokio wurde 1868 in der Meiji-Restauration zunächst für kurze Zeit als Edo-fu, nach der Umbenennung Edos in Tokio im selben Jahr dann als Tōkyō-fu (東京府) eingerichtet. Im Gegensatz zu den meisten übrigen Präfekturen, die als ken errichtet wurden, wurden neun städtische Gebiete, die durch Bugyō direkt vom Shōgun verwaltet worden waren, als fu eingerichtet. Darunter waren insbesondere die Hauptstädte Edo, Kyōto und Ōsaka, zunächst auch die in den ungleichen Verträgen geöffneten Vertragshäfen. Letztere wurden aber bereits 1869 in ken umgewandelt.

Das Territorium der Präfektur entsprach anfangs etwa der späteren Stadt Tokio. Nach der Abschaffung des Lehenssystems (Han) und der flächigen Einteilung Japans in Präfekturen 1871 wurden die Präfekturen Kosuge und Shinagawa Tokio zugeschlagen. Weitere Gebiete folgten: 1878 die Izu-Inseln, 1880 die Ogasawara-Inseln und 1893 der Landkreis Tama von Kanagawa. Dadurch gehörten auch ländliche Regionen und abgelegene Inseln zu Tokio.

1878 wurde erstmals ein Präfekturparlament (fukai) mit 49 Mitgliedern gewählt. 1889 unterteilte die Meiji-Regierung Japan in moderne Gebietskörperschaften: Auf dem Gebiet der Präfektur Tokio entstanden die Stadt Tōkyō und weitere Kleinstädte (Machi und der Fuchū-eki) und Dörfer (Mura).[5] Allerdings blieb der vom Innenministerium ernannte Gouverneur der Präfektur bis 1898 in Personalunion Bürgermeister der Stadt Tokio.

1943 wurde Stadt und Präfektur Tokio aufgelöst und die Hauptstadtpräfektur Tōkyō-to eingerichtet. Die Bürgermeister der Bezirke Tokios unterstanden nun direkt der Präfektur Tokio und der Gouverneur hieß tōkyō-to-chōkan (東京都長官). Nach dem Ende des Pazifikkrieges wurde die Verwaltung wie in den übrigen Präfekturen demokratisiert: Ab 1947 wurde der Gouverneur vom Volk gewählt. Allerdings blieb der Sonderstatus des ehemaligen Stadtgebiets von Tokio teilweise erhalten, die Bezirke erhielten aber eine größere Autonomie und haben inzwischen weitgehend die gleichen Rechte wie die übrigen Gemeinden im Land.

Verwaltungsgliederung

Das Tokyo Metropolitan Government Building, Hauptgebäude der Präfekturregierung in Shinjuku, erbaut von Kenzo Tange (1991)

Hauptstadtbezirke (, ku)

Großstädte ( shi)

Landkreis, Unterpräfekturen, Gemeinden und Dörfer

  • Landkreis (-gun) Nishitama mit den Gemeinden
    • Hinohara
    • Hinode
    • Mizuho
    • Okutama

Gemeinden und Dörfer auf Inseln:

  • Unterpräfektur Hachijō
  • Unterpräfektur Miyake
    • Mikurajima
    • Miyake
  • Unterpräfektur Ogasawara
    • Ogasawara
  • Unterpräfektur Ōshima
    • Kozushima
    • Niijima
    • Ōshima
    • Toshima

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Tokyo Metropolitan Government (TMG): TMG and the 23 Special Wards
  2. TMG: Organizational Structure of TMG
  3. Wahlkommission der Präfektur Tokio: Ergebnisse der Präfekturparlamentswahl 2005
  4. zu Marktpreisen, 1. April 2004–1. April 2005; Abteilung für Allgemeine Angelegenheiten (sōmu-kyoku) der TMG, Statistisches Jahrbuch: Gross Product and expenditure in Tōkyō-to (Fiscal Years 2004and 2005)
  5. Gemeinden in der Präfektur Tokio seit 1889

35.689444444444139.691666666677Koordinaten: 36° N, 140° O


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