Josef (Film)

Josef (Film)
Filmdaten
Deutscher Titel: Die BibelJosef
Originaltitel: Joseph
Produktionsland: USA,
Italien,
Deutschland
Erscheinungsjahr: 1995
Länge: 178 Minuten
Originalsprache: Englisch
Altersfreigabe: FSK 6
Stab
Regie: Roger Young
Drehbuch: Lionel Chetwynd,
James Carrington (Vorlage)
Produktion: Lorenzo Minoli,
Gerald Rafshoon
Musik: Marco Frisina,
Ennio Morricone
Kamera: Raffaele Mertes, A.I.C.
Schnitt: Benjamin A. Weissman, A.C.E.
Besetzung
  • Ben KingsleyPotifar
  • Paul MercurioJosef
  • Martin LandauJakob
  • Alice KrigeRahel
  • Monica BellucciPharaos Frau
  • Stefano DionisiPharao
  • Valeria CavalliAsenat
  • Warren ClarkeEdnan
  • Dominique SandaLea
  • Lesley Ann WarrenPotifars Frau
  • Kelly MillerTamar
  • Gloria CarlinBilha
  • Michael AngelisRuben
  • Vincenzo NicoliSimeon
  • Colin BruceLevi
  • Mike AttwellJuda
  • Davide CincisDan
  • Rodolfo CorsatoNaftali
  • Pete Lee-WilsonGad
  • Silvestre TobiasAscher
  • Diego WallraffIssachar
  • Michael ZimmermannZebulon
  • Jamie GloverBenjamin
  • Rinaldo RoccoJosef als Jugendlicher
  • Timur YusefJosef als Kind
  • Paloma BaezaDina
  • Brett WarrenBenjamin als Kind
  • Anna MazzottiZilpa
  • Andrew CloverSichem
  • Arthur BraussHamor
  • Eric P. CasparBera
  • Anton AlexanderHira
  • Milton JohnsMundschenk
  • Renato ScarpaBäcker
  • Peter EyreWesir
  • Timothy BatesonPriester
  • Nadim SawalhaIsmaelit
  • Josh MaguireManasse
  • Gabriel ThomsonEfraim
  • Oliver CottonArchitekt
  • Anna ZapparoliDienerin

Die zweiteilige Bibelverfilmung Die BibelJosef ist der fünfte Teil der Reihe Die Bibel und nachDie BibelAbrahamder zweite Zweiteiler.

Inhaltsverzeichnis

Handlung

Teil 1

Auf dem Sklavenmarkt von Avaris wird ein junger Mann an Potifar verkauft, den Oberaufseher der Leibwache Pharaos. Der neue Sklave wird auf dem Gut Potifars durch dessen Verwalter Ednan gedemütigt und erniedrigt. Dennoch kann er geschickt arbeiten, unddies ist für Sklaven besonderser kann lesen. Selbst die Frau Potifars beginnt sich für den jungen gutaussehenden Mann zu interessieren. Es stellt sich heraus, dass er Josef heißt, und aus dem Land Kanaan kommt. Was Josef jedoch in Potifars Augen auszeichnet, ist der Wille, nur einen Gott anzuerkennen, und sich nicht vor Ra zu verbeugen. Darum ernennt Potifar Josef zum Gutsverwalter und Ednans Assistenten.

Eines TagesJosef ist gerade beim Badenbetritt Potifars Frau sein Zimmer. Diese hat sich in Josef verliebt, und möchte mit Josef Geschlechtsverkehr. Doch er weigert sich, Potifar zu verraten und entzieht sich den Avancen seiner Herrin. Als diese es einige Tage später erneut versucht, und Josef ebenfalls ablehnt, mit ihr zu schlafen, lässt sie noch am selben Tag Potifar rufen und bezichtigt Josef, sie vergewaltigt zu haben.

Doch Potifar, von Josefs Unschuld überzeugt, gewährt diesem die Möglichkeit, sich zu verteidigen. Josef beginnt, von seiner Vergangenheit zu erzählen.

Als Kind lagert der Stamm seines Vaters Jakob bei Sichem und wird von dessen König Hamor zu einem Fest eingeladen. Auf diesem Fest vergewaltigt der nach der Stadt benannte FürstSichemJosefs Halbschwester Dina. Jakob überlegt daraufhin eine Allianz mit den Sichemitern, und verlangtauf Verlangen seiner Söhne, die schon ihre Rache planenals Zeichen des guten Willens eine Beschneidung. Seine Söhne Simeon und Levi überfallen die Stadt und töten die Einwohner, die vom Wundfieber geschwächt sind. Jakobs Stamm wird darauf gezwungen, weiter zu ziehen. Auf der Straße nach Betlehem gebiert Rahel, Josefs Mutter, seinen Bruder Benjamin, stirbt jedoch nach dessen Geburt.

Neun Jahre später: Josef ist inzwischen Jugendlicher und muss mit seinen 10 ältesten Brüdern das Vieh hüten. Er beobachtet, wie seine Brüder Vieh schlachten, etwas, was ihr Vater verboten hat. Als Josef es Jakob erzählt, beginnt die Wut seiner Brüder zu keimen. Josef erhält von Jakob einen Rock, und das Versprechen, später Anführer des Stammes zu werden. Doch dies ist nur der Auftakt. Als er Träume hat, in denen nicht nur seine Brüder, sondern auch seine Eltern sich vor ihm verneigten, beginnt die Wut der Brüder in Hass auszuarten.

Einige Wochen später muss Josef zu seinen Brüdern aufs Feld. Nach Tagen der Sucherei findet er sie in der Nähe von Dothan. Diese haben längst den Plan gefasst, Josef zu ermorden. Bei seiner Ankunft packen sie ihn, stoßen ihn in eine Zisterne und überlassen den 17-Jährigen sich selbst. Am nächsten Tag passiert eine Karawane Ismaeliten den Weideplatz. Die Brüder verkaufen Josef daraufhin an die Fremden. Jakob täuschen sie Josefs Tod vor.

Potifar hat genug gehört. Er lässt nicht, wie von seiner Frau gewünscht, Josef töten, sondern nur ins Gefängnis werfen.

Teil 2

Sieben Jahre sind vergangen, seit Josef von Potifar ins Gefängnis geworfen wurde. Er hat sich, dank seines Talents, zum Gefängnisaufseher empor gearbeitet. Eines Tages werden zwei Gefangene, der Mundschenk und der Bäcker des Pharaos, in das Gefängnis gebracht. Potifar, bestrebt, Josef eines Tages wieder frei zu sehen, rät diesem, sich um die beiden zu kümmern, da nur einer den Armreif des Pharao gestohlen haben kann und der andere unschuldig ist. Dieser soll für Josef Fürsprache einlegen. Während der Mundschenk Josef wohlgesinnt ist, beginnt der Bäcker, Verachtung für Josef zu zeigen. Er hasst den Hebräer und demütigt ihn. Auch peitscht er Josef sogar aus, um sich so vor seinen Vorgesetzten zu präsentieren.

In Kanaan hat Juda einen eigenen Stamm gegründet. Ihn, der einst den Vorschlag gemacht hat, Josef zu verkaufen, plagen Schuldgefühle. Doch muss er sich mit Problemen ganz anderer Natur beschäftigen. Seine Schwiegertochter Tamar ist schwanger, obwohl seine beiden älteren Söhne tot sind und sein jüngerer auch nicht mit ihr geschlafen hat. Er muss dem Gesetz Wort verleihen und plant, Tamar töten zu lassen. In der Nacht vor der Urteilsvollstreckung erscheint Tamar in Judas Zelt und zeigt ihr seinen Stab und sein Siegel. Nun fällt es ihm wie Schuppen von den Augen. In einer kanaanitischen Stadt hat er einst mit einer Prostituierten geschlafen und ihr als Entgelt ein Schaf versprochen. Als Pfand hat er ihr seinen Stab und sein Siegel überlassen. Die Frau kam jedoch nicht zum vereinbarten Treffpunkt. Diese Hure ist Tamar, die ein Kind wollte. Juda revidiert sein Vorhaben, Tamar zu töten, und schenkt ihr das Leben.

In Ägypten plagen den Mundschenk und den Bäcker Träume, die Josef auf Potifars Drängen hin deuten soll. Der Traum des Mundschenks bedeutet, dass er wieder bei Pharaos Hof eingesetzt wird, der Traum des Bäckers, dass er hingerichtet werden wird. Wie Josef es vorausgesagt hat, so geschieht es.

Der Pharao selbst hat auch Träume, die jedoch keiner seiner Priester und Astrologen deuten kann. Der Mundschenk erzählt dem Herrscher Ägyptens von Josef, den der Pharao holen lässt. Josef prophezeit Ägypten eine siebenjährige Hochkonjunktur, dem eine ebenfalls sieben Jahre dauernde Hungersnot folgen wird. Josef rät dem Pharao, einen weisen Mann auszuwählen und ihn als Verwalter über Ägypten zu setzen, der in den Jahren des Wohlstands Nahrungsvorräte anlegt. Der Pharao ernennt daraufhin Josef zu diesem Verwalter und nennt ihnZafenat-Paneach“. Er gibt ihm Asenath zur Frau, eine junge Ägypterin, in die sich Josef auch verliebt.

Sieben Jahre später, Asenath hat Josef zwei Söhne, Efraim und Manasse geboren, bricht die Hungersnot aus. Auch Josefs Brüder werden gezwungen, nach Ägypten zu reisen, und stehen vor Zafenat-Paneach. Während er sie erkennt, ist ihr tot geglaubter Bruder für sie ein Fremder. Josef gibt sich sehr erbost und verlangt als Bestätigung, dass sie wirklich zehn Söhne eines Mannes namens Jakob sind, ihren jüngsten Bruder zu sehen. Er behält Simeon als Geisel zurück.

In Kanaan weigert sich Jakob Benjamin ziehen zu lassen. Doch als die Hungersnot immer größer wird, muss der greise Mann nachgeben.

Zum zweiten Mal in Ägypten sieht Josef Benjamin nach 20 Jahren wieder. Er behandelt ihn großzügig, wie auch seine anderen Brüder.

Am nächsten Tag jedoch lässt er Ednan, der Josefs Hausverwalter geworden ist, seine Brüder verfolgen. Er bezichtigt sie des Diebstahls von Josefs goldenem Becher. Im Sack von Benjamin wird Ednan fündig. Josef will Benjamin darauf hin versklaven, doch seine Brüder setzen sich für ihren jüngsten Bruder ein. Nun erkennt er, dass sie sich gebessert haben, und gibt sich ihnen zu erkennen.

Josef fordert seine Brüder auf, nach Kanaan zurück zu kehren, und seinen Vater zu holen. In Gosen soll der Stamm von der Hungersnot verschont werden. Einige Tage später fährt Josef dem Stamm entgegen, und trifft nach 20 Jahren wieder mit seinem Vater Jakob zusammen.

Hintergrund

Ein Fernsehfilm, in dem zwei Academy-Award-Preisträger (Ben Kingsley, Martin Landau) und eine Oscar-nominierte Schauspielerin (Lesley Ann Warren) mitwirken, dies gab und gibt es bis heute kaum.

Gedreht im marokkanischen Ouarzazate und dessen Umgebung, istDie BibelJosefeine spannend inszenierte, und reich an Details ausgestattete Bibelverfilmung. Die Kostüme und die Sets wirken, im Gegensatz zu vielen anderen Genre-Verfilmungen, authentisch und glaubhaft.

Die biblische Geschichte wurde dabei zum größten Teil detailliert wieder gegeben, obwohl im 1. Buch Mose der Charakter des Potifar ab dem Zeitpunkt, in dem Josef ins Gefängnis geworfen wird, nicht mehr erwähnt wird. In Teil 2 greift Potifar auch später noch sehr aktiv in Josefs Werdegang ein. Auch den Bäcker als Bösewicht darzustellen, verleiht der Verfilmung zwar Dramatik, jedoch nicht Bibeltreue.

Mit Paul Mercurio konnte zwar ein gut aussehender Schauspieler gewonnen werden, doch kein glaubhafterBibelfilmschauspieler“. Sind die drei Sequels und auch die nachfolgenden Filme Projekte, in denen auch deutsche Hauptdarsteller mitwirkten, so ist hier nur mit Arthur Brauss ein bekanntes deutsches Gesicht präsent. Kritiker bemängeln daher nur zu Recht die Amerikanisierung des Films, obgleich es sich um eine Coproduktion handelt.

In-Joke

In der Szene in der Jakobs Stamm Hamor kennen lernt, steht Hamor vor einem Zelt, zu seiner Linken (aus der Sicht des Zuschauers: zur Rechten) stehen einige Statisten. Im Bild kann man rechts unten ein Mitglied der Filmcrew erkennen, das eine weiße Kappe trägt. Dieser kurze Augenblick ist wohl derfür Filmkennerunterhaltsamste der Filmreihe.

Einige Synchronsprecher

Auszeichnungen

Die BibelJosefgewann 1995 1 Emmy in der Kategorie

  • Bester Film

und wurde mit folgenden 4 Nominierungen bedacht

  • Beste Ausstattung
  • Bestes Casting
  • Bester Tonschnitt
  • Bester Männlicher Nebendarsteller: Ben Kingsley

Kritik

Eine episch breit angelegte Bibel-Verfilmung, die sich in einem langsamen Rhythmus entwickelt. Bei aller Werktreue, die der solide inszenierte Film anstrebt, bleibt die Hauptperson eindimensional, ein ungebrochener, als Heilsbringer und kaum als Mensch gezeichneter Charakter. “

Lexikon des Internationalen Films

Weblinks


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