Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert

Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert (Frankreich)
Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert
Region Aquitaine
Département Dordogne
Arrondissement Nontron
Kanton Nontron
Koordinaten 45° 34′ N, 0° 34′ O45.5697222222220.56055555555557126Koordinaten: 45° 34′ N, 0° 34′ O
Höhe 126 m (115–211 m)
Fläche 29,25 km²
Einwohner 901 (1. Jan. 2008)
Bevölkerungsdichte 31 Einw./km²
Postleitzahl 24300
INSEE-Code

Der Ortskern von Javerlhac von Westen

Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert, okzitanisch Javerlhac e la Chapela Sent Robert [1], ist eine Gemeinde mit 901 Einwohnern (Stand 1. Januar 2008) im französischen Département Dordogne in der Großregion Aquitanien. Sie gehört zum Kanton Nontron und bildet Teil des Regionalen Naturparks Périgord-Limousin.

Inhaltsverzeichnis

Geographie

Die Gemeinde Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert wurde 1823 aus den beiden ehemaligen Gemeinden Javerlhac und La-Chapelle-Saint-Robert zusammengelegt. Sie umfasst die Weiler Chantegros, Chez Joly, Chez Marronnet, Forgeneuve, Gros Gillou und Petit Guillou, Guétière, Jommelières, Labadias, La Cour, La Meynardie, Le Buisson, Les Brousses, Les Chenauds, Puymoger, Pys und Tassat.

Das Gemeindegebiet wird vom Südost nach Nordwest fliessenden Bandiat zweigeteilt, mit einem wesentlich größeren linksseitigen Areal. Ungefähr einen Kilometer vor Javerlhac nimmt der Bandiat seinen rechtsseitigen Nebenfluss, die Doue, welcher gleichzeitig die Gemeindegrenze zu Saint-Martin-le-Pin bildet, auf. Das linksseitige Gebiet besitzt aufgrund von Karsterscheinungen keine dauerhaften Flussläufe, rechtsseitig wären noch der Marcourive, der Merlancon und der Ruisseau de Saint-Martin zu erwähnen.

Javerlhac wird von der dem Flusslauf des Bandiat folgenden D 75 von Nontron nach Marthon durchquert, in Nordost-Südwest-Richtung kreuzt ferner die D 92 von Étouars nach Mainzac. La-Chapelle-Saint-Robert ist über die D 92 zu erreichen. Javerlhac ist 13 Kilometer von Nontron und 35 Kilometer von Angoulême entfernt.

Neben dem bereits erwähnten Saint-Martin-le-Pin im Osten wird das Gemeindegebiet von folgenden Gemeinden umgeben:

Mit seiner Grenze zu Mainzac und Souffrignac berührt es bereits das Département Charente.

Geologie

Der Bandiat bei Javerlhac im Frühjahr

Die im Gemeindegebiet anstehenden Gesteine gehören vorwiegend zu den Sedimenten des Aquitanischen Beckens, nur am äußersten Ostrand am Doue werden auch noch variszische Grundgebirgsgesteine des Massif Central angetroffen (Piégut-Pluviers-Granodiorit). Die Sedimentgesteine stammen aus dem Dogger.

Die Serie beginnt im oberen Bajocium mit mikro- bis kryptokristallinen, weißen und auch beigen Fossilkalken, die mehrere bedeutende Oolithlagen enthalten. Diese Gesteine können stellenweise sehr stark rekristallisiert und verkieselt sein. Auf der linken Bandiatseite folgen dann Bathonium und Callovium, ebenfalls weiße, beige, teils auch bräunliche Fossilkalke, die bereits kreideartig ausgebildet sein können. Das Bathonium wird rund 50 Meter mächtig und führt Lithoklasten, Bioklasten mit Resten von Lamellibranchiern, Rhynchonelliden und Gastropoden, sowie relativ seltene Oolithlagen. Das 25 Meter mächtige Callovium enthält Onkolithen, Foraminiferen und Stromatolithen. Die Sedimente liegen weitestgehend flach, nur bei Javerlhac treten örtlich Verkippungen an einer Südost-Nordwest-streichenden Störungszone auf; an ihr wurde der nordöstliche Grundgebirgsblock angehoben. Bei Pys läuft eine ähnliche, von Nontron herüberziehende, parallelverlaufende Störungszone aus. Sie ist vererzt und führt hauptsächlich Sphalerit, Pyrit, Baryt und Bleiglanz. Bei La-Chapelle-Saint-Robert wurde früher auch Eisen abgebaut, das aus dem tertiären, das Callovium überdeckenden Sidérolithique stammte und dann bei Forgeneuve verhüttet wurde.

Im Flusstal des Bandiat finden sich pleistozäne alluviale Flusssande mit Quarzgeröllen.

Geschichte

Die Kirche Saint-Robert

Die Besiedelung Javerlhacs geht zumindest bis ins erste vorchristliche Jahrhundert zurück, wie Funde in der Grotte des Ormes belegen. Der Ortsname ist keltischen Ursprungs und lautete früher Jabreille (Land der Ziegen). Beim Bau des Bahnhofs der ehemaligen, jetzt mittlerweile aber stillgelegten Bahnlinie Angoulême-Thiviers wurden der Ring eines römischen Ritters und Gräber aus der gallorömischen und der Merowingerzeit gefunden.

Im frühen Mittelalter verlagerte sich das kulturelle Leben dann zum drei Kilometer entfernten Saint-Robert, einer romanischen Kirche mit Eingangsportal im Saintongestil aus dem 11. Jahrhundert, die aus einem seit dem Jahr 1050 bestehenden Benediktinerpriorat hervorgegangen war. Die Gegenwart der Benediktiner lässt sich aber bis ins Jahr 980 zurückverfolgen. Das Priorat wurde im 16. Jahrhundert aufgegeben, die ehemaligen Konventsgebäude sind nicht mehr erhalten.

Im 12. Jahrhundert wurde dann mit dem Bau der Kirche Saint-Étienne mit asymmetrischem Doppelschiff in Javerlhac begonnen. Das nebenliegende Schloss stammt ursprünglich aus dem Jahr 1225, wurde aber 1369 von den Engländern zerstört und 1499 wieder aufgebaut.

Im 18. Jahrhundert entstanden unter der Regie des Marquis de Montalembert zahlreiche Schmiedewerke am Bandiat, darunter Forgeneuve, Jommelières und die Forge de la Chapelle.

Bevölkerungsentwicklung

Jahr Einwohner Bevölkerungs-
dichte
Prozentual
im Kanton
1962 1175 40,2/km² 11,0%
1968 1129 38,6/km² 11,0%
1975 1071 36,6/km² 10,8%
1982 1004 34,3/km² 10,5%
1990 1064 36,4/km² 11,3%
1999 915 31,3/km² 10,0%
2006 897 30,7/km²   9,9%

[2]

Die Bevölkerungsentwicklung ist seit 1962 generell rückläufig, sie hatte sich aber um 1990 zwischenzeitlich etwas erholt.

Sehenswürdigkeiten

  • Die romanische Kirche in La-Chapelle-Saint-Robert aus dem 11. Jahrhundert, seit 1920 als Monument historique anerkannt.[3]
  • Die Kirche Saint-Étienne in Javerlhac aus dem 12. und dem 16. Jahrhundert, seit 1948 als Monument historique ausgewiesen. [4]
  • Das Schloss Javerlhac aus dem 16. Jahrhundert, seit 1974 Monument historique. Mit Taubenturm und Wassermühle zur Erzeugung von Walnußöl.[5]
  • Das Schloss Puymoger
  • Manoir du Logis
  • Die königliche Schmiede bei Forgeneuve mit großem Mühlrad und Hochöfen. Hier wurden einst Kanonen für die Marine gegossen. Seit 1976 Monument historique.[6]

Photogalerie

Siehe auch

Einzelnachweise

  1. Okzitanischer Name der Gemeinden im Périgord, Website des Conseil général de la Dordogne
  2. Insee, Population légale 2006
  3. Kirche von La-Chapelle-Saint-Robert in der Mérimée-Datenbank des Französischen Kultusministeriums
  4. Kirche von Javerlhac in der Mérimée-Datenbank des Französischen Kultusministeriums
  5. Schloss Javerlhac, Mérimée-Datenbank des Französischen Kultusministeriums
  6. Forgeneuve, Mérimée-Datenbank des Französischen Kultusministeriums

Quellen

  • Le Pochat, G. et al. (1986). Carte géologique de la France à 1/50 000. Feuille Montbron. BRGM.

Weblinks

 Commons: Javerlhac-et-la-Chapelle-Saint-Robert – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

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