Karl Wendlinger

Karl Wendlinger
Karl Wendlinger
Automobil-/Formel-1-Weltmeisterschaft
Nation: OsterreichÖsterreich Österreich
Erster Start: Großer Preis von Japan 1991
Letzter Start: Großer Preis von Australien 1995
Teams
1991 Leyton House · 1992 March · 1993–1995 Sauber
Statistik
WM-Bilanz: WM-Zwölfter (1992, 1993)
Starts Siege Poles SR
41
WM-Punkte: 14
Podestplätze:
Führungsrunden: — über 0 km

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Karl Wendlinger (* 20. Dezember 1968 in Kufstein, Österreich) ist ein ehemaliger Formel-1-Rennfahrer und war von 2002 bis 2003 aktiver Fahrer in der DTM. Seit 2004 fährt er in der FIA-GT Championship. Wendlinger ist verheiratet und hat zwei Kinder.

Inhaltsverzeichnis

Karriere

Die Zeit vor der Formel 1

Seine ersten Schritte machte er 1983 im Kart. Er überzeugte durch gute Leistungen und startete 1988 in seine erste Formel-3-Saison, die er als Österreichischer Staatsmeister abschloss. Im folgenden Jahr gewann er die Deutsche Meisterschaft in der Formel 3. Damit erzeugte er genug Aufmerksamkeit um sich 1990 einen Startplatz beim Mercedes-Werksteam in der Sportwagen-Weltmeisterschaft zu sichern. Zum Team gehörten unter anderem Jochen Mass, Heinz-Harald Frentzen und Michael Schumacher.

Die Zeit in der Formel 1

1991 holte er mit dem Sauber-Mercedes-Team die Sportwagen-Weltmeisterschaft. Dieser Erfolg bescherte ihm seine ersten beiden Formel-1-Rennen in einem Leyton House/Ilmor. Nachdem der junge Konstrukteur Adrian Newey bereits bei seinem Debüt in der Formel 1 das schwierige Chassis überarbeitete, war der Monoposto wie verwandelt und erlaubte Wendlinger beachtliche Platzierungen und Punkteränge. Sein Engagement setzte er 1992 bei March-Ilmor und 1993 bei Sauber-Mercedes fort.

1994 hatte er beim Training zum Grand Prix in Monaco ausgangs des Tunnels einen schweren Unfall, bei dem er seitlich in die Streckenbegrenzung prallte. Sein Kopf stieß durch die damals noch niedrigen Cockpitbegrenzungen an das Hindernis und er erlitt erhebliche Hirnprellungen sowie eine Beinverletzung, die sein rechtes Kniegelenk versteifte und ihn in der Folgezeit behindern sollte. Er lag mehrere Wochen im Koma und konnte 1994 keine Rennen mehr fahren. 1995 startete er bei sechs Formel-1-Rennen, aber er konnte nicht mehr an alte Leistungen anknüpfen und beendete seine Formel-1-Karriere, da er keinen weiteren Vertragspartner finden konnte.

Die Zeit nach der Formel 1

Er unterschrieb einen Vertrag bei Audi und startete 1996 im Super Tourenwagen Cup (STW-Cup). Im folgenden Jahr nahm er an der Italienischen Tourenwagenmeisterschaft teil. Von 1997 bis 1999 folgte ein Abstecher in die FIA-GT-Meisterschaft mit einer Chrysler Viper GTS-R, die er 1999 als Meister verließ. Für seine Leistungen in der Saison erhielt er am Jahresende zudem zu Österreichs Motorsportler des Jahres 1999 gekürt. ORECA die Bereits zur Saisonmitte mit Wendlinger und Tommy Archer in die American Le Mans Series eingestiegen war, wechselte im Jahr 2000 komplett in die amerikanische Rennserie. Dabei bildete Karl Wendlinger, wie im Vorjahr, mit Olivier Beretta eine Fahrerpaarung. Er und Baretta siegten am Jahresende in der GTS-Kategorie und gewannen zudem das 24-Stunden-Rennen von Daytona.

2001 nahm er wieder für Audi am STW-Cup teil und startete zusätzlich in der V8-Star-Meisterschaft im Zakspeed-Team. 2002 wechselte er in die DTM, in der er für Abt-Audi insgesamt glücklos an den Start ging. Seit der Saison 2004 fährt Wendlinger wieder in der FIA-GT-Meisterschaft. Dazu wurde er 2004 von JMB Racing verpflichtet, bei denen er zunächst einen Ferrari 575 Maranello GTC und im darauf folgenden Jahr einen Maserati MC12 pilotierte. 2006 verpflichtete das neu gegründete, österreichische Team „Racealliance“ den Kufsteiner. Zusammen mit seinem Teamkollegen Philip Peter feierte er auf seinem Aston Martin DBR9 unter anderem einen Sieg in Mugello.

2007 fuhr Wendlinger weiter für das Team, das nach einer Umstrukturierung nun „Jetalliance Racing“ heißt. Nach Siegen in Monza, Adria und Zolder wurde Karl Wendlinger, zusammen mit seinem diesjährigen Teamkollegen Ryan Sharp aus Schottland, Zweiter in der FIA-GT Fahrer-Meisterschaft, mit 57 Punkten 4 Punkte hinter Thomas Biagi auf einem Maserati MC12. Am Ende der Saison 2007 wurde Karl Wendlinger aufgrund seiner herausragenden Leistung von der Obersten Nationalen Sport-Kommission zu Österreichs Motorsportler des Jahres 2007 gekürt.

FIA-GT-Saison 2008 starte er weiterhin mit Teamkollegen Ryan Sharp und gewann den Saisonauftakt in Silverstone. Ein weiterer Sieg folgt beim vierten Lauf zur FIA-GT in Oschersleben. Beim folgenden Saisonhöhepunkt, dem 24-Stunden-Rennen von Spa-Francorchamps fiel das Fahrzeug jedoch nach einem Unfall aus. Im folgenden Lauf in Bukarest zog das Team beide Fahrzeuge wegen einer schadhaften Motoraufhängung vom Start zurück. Der Rückstand in der Meisterschaft war zu diesem Zeitpunkt schon so groß, dass selbst der folgende Sieg in Brno und einer weiteren Podiumsplatzierung nicht mehr reichten, um an das Ergebnis des Vorjahres anzuknüpfen. Das Team trat zum Saisonabschluss in San Luis nicht an und beendete anschließend sein Engagement in der FIA-GT-Meisterschaft.

In der Saison 2009 ging Karl Wendlinger zusammen mit seinem vorjährigen Teamkollegen Ryan Sharp für das neue tschechische Team „KplusK Motorsport“ mit einem überarbeiteten Saleen S7R wieder in der FIA-GT-Meisterschaft an den Start. Trotz eines Siegs beim Auftaktrennen in Silverstone verlief die Saison für den Tiroler enttäuschend. Ein weiterer Sieg beim Rennen am Hungaroring in Budapest wurde nachträglich aberkannt, da Wendlingers Saleen nicht dem technische Reglement entsprach. Aufgrund finanzieller Probleme des Teams konnten Wendlinger und Sharp bei mehreren Rennen der Saison 2009 nicht an den Start gehen. Karl Wendlinger trennte sich daher zu Saisonende von „KplusK Motorsport“.

2010 wurde die FIA-GT-Meisterschaft zugunsten der FIA-GT1-Weltmeisterschaft eingestellt. Karl Wendlinger sicherte sich ein Cockpit beim Swiss Racing Team und bestritt mit dem Schweizer Henri Moser auf einem Nissan GT-R GT1 die Weltmeisterschaft. Die Abstimmung des Wagens erwies sich als äußerst problematisch, sodass Wendlinger und Moser häufig nicht konkurrenzfähig waren. Im Vergleich zum Mitbewerberteam Sumo Power, das ebenfalls auf Nissan die Saison bestritt und sogar zwei Saisonläufe (Silverstone/GB und Portimão/PT) gewinnen konnte, hatte man entscheidende Erfahrungsnachteile. Sumo Power hatte bereits außer Konkurrenz in der Saison 2009 als Entwicklungsteam an der Meisterschaft mit dem Nissan GT-R GT1 teilgenommen und dabei wertvolle Erkenntnisse für die Abstimmung des Wagens gewonnen. Auch das 2010 in Kraft getretene technische Reglement der Rennserie begünstigte das Swiss Racing Team nicht. Die FIA gestattete den Teams in der Saison 2010 mit den Fahrzeugen der Saison 2009 anzutreten, obwohl diese den aktuellen technischen Vorgaben der FIA nicht entsprachen. Um den daraus resultierenden Leistungsvorteil der alten Rennfahrzeuge zu kompensieren, führte die FIA ein Vergleichsverfahren der Fahrzeuge durch (genannt „Balance of Performance“) und belegte danach bestimmte Fahrzeuge mit technischen Auflagen. Trotz dieses Verfahrens glückte ein Ausgleich nicht zufriedenstellend. Fahrzeuge nach dem neuen Reglement wie der von Wendlinger/Moser gesteuerte Nissan GT-R GT1 waren benachteiligt. Zudem gab es technische Defekte und Unfälle, die das Fahrerduo Wendlinger/Moser mehrmals zum Aufgeben zwangen. Summa summarum konnte sich Karl Wendlinger nur zweimal in den Punkten platzieren (10. Platz Brno/CZ, 10. Platz Nürburgring/D).

Le-Mans-Ergebnisse

Jahr Team Fahrzeug Teamkollege Teamkollege Platzierung Ausfallgrund
1991 SchweizSchweiz Team Sauber Mercedes Mercedes-Benz C11 DeutschlandDeutschland Michael Schumacher DeutschlandDeutschland Fritz Kreutzpointner Rang 5
1992 FrankreichFrankreich Peugeot Talbot Sport Peugeot 905 Evo 1B FrankreichFrankreich Alain Ferté BelgienBelgien Eric van de Poele Ausfall Motorschaden
1996 DeutschlandDeutschland Porsche AG Porsche 911 GT1 FrankreichFrankreich Yannick Dalmas KanadaKanada Scott Goodyear Rang 3
1997 DeutschlandDeutschland Roock Racing Porsche 911 GT1 MonacoMonaco Stéphane Ortelli Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Allan McNish Ausfall Unfall
1998 FrankreichFrankreich Viper Team Oreca Chrysler Viper GTS-R BelgienBelgien Marc Duez NiederlandeNiederlande Patrick Huisman Ausfall Elektrik
1999 FrankreichFrankreich Viper Team ORECA Chrysler Viper GTS-R MonacoMonaco Olivier Beretta FrankreichFrankreich Dominique Dupuy Rang 10 (Klassensieg)
2000 FrankreichFrankreich Viper Team ORECA Chrysler Viper GTS-R MonacoMonaco Olivier Beretta FrankreichFrankreich Dominique Dupuy Rang 7 (Klassensieg)
2001 FrankreichFrankreich Playstation Team ORECA Chrysler LMP 2001 MonacoMonaco Olivier Beretta PortugalPortugal Pedro Lamy Rang 4
2008 Vereinigtes KonigreichVereinigtes Königreich Aston Martin Racing Aston Martin DBR9 DeutschlandDeutschland Heinz-Harald Frentzen ItalienItalien Andrea Piccini Rang 16

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