- Kramsach
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Kramsach Basisdaten Staat: Österreich Bundesland: Tirol Politischer Bezirk: Kufstein Kfz-Kennzeichen: KU Fläche: 26,87 km² Koordinaten: 47° 27′ N, 11° 53′ O47.44472222222211.881388888889520Koordinaten: 47° 26′ 41″ N, 11° 52′ 53″ O Höhe: 520 m ü. A. Einwohner: 4.537 (1. Jän. 2011) Bevölkerungsdichte: 168,85 Einw. pro km² Postleitzahl: 6233 Vorwahl: 05337 Gemeindekennziffer: 7 05 12 NUTS-Region AT335 Adresse der
Gemeindeverwaltung:Zentrum 1
6233 KramsachWebsite: Politik Bürgermeister: Manfred Stöger (ÖVP) Gemeinderat: (2010)
(17 Mitglieder)Lage der Gemeinde Kramsach im Bezirk Kufstein (Quelle: Gemeindedaten bei Statistik Austria) Kramsach ist eine Gemeinde mit 4537 Einwohnern (Stand 1. Jänner 2011) im Bezirk Kufstein des Bundeslandes Tirol in Österreich.
Kramsach liegt im Tiroler Unterinntal am Nordufer des Inn und verteilt sich gegenüber von Rattenberg auf dem Schwemmkegel der Brandenberger Ache. Jahrhundertelang war Kramsach Ziel der Holztrift von Baumstämmen für die Erzschmelzen in Brixlegg. Von der hier betriebenen Glashütte zeugt nur noch die übriggebliebene Glasfachschule.
Seit dem Mittelalter werden im Weiler Hagau die Restmassen eines prähistorischen Bergsturzes (weiß-rosa Marmor) vom Pletzachkogel abgebaut. Der Kramsacher Marmor (bzw. Tiroler Marmor) wurde zum Beispiel in vielen Kirchen verwendet, sowie bei der Annasäule in Innsbruck.
Wirtschaftlich bedeutend sind die Holzverarbeitung, Glasverarbeitungsbetriebe, eine Bekleidungsfabrik sowie Transportfirmen. Der Tourismus ist zweisaisonal mit Schwerpunkt im Sommertourismus ausgerichtet. In Kramsach leben die gräfliche Familie von Taxis-Bordogna-Valnigra und Nachfahren des Bauernbefreiers Hans Kudlich. Die Kirche zu Mariathal darf als eines der geschlossensten Barockensembles gelten.
Inhaltsverzeichnis
Geschichte
Der älteste Ortsteil Kramsachs ist der Weiler Voldöpp, dessen Name auf einen vorrömischen Ursprung hindeutet. Unter romanischer Zeit wurde der Ortsteil Mosen als Siedlung errichtet. Erstmals urkundlich erwähnt wurde Voldöpp im Jahre 1080, jedoch befand sich ein Gotteshaus wahrscheinlich schon seit dem 8. Jahrhundert in diesem Ortsteil, welches wahrscheinlich eine Eigenkirche eines bayrischen Adeligen war. Seit dem 13. Jahrhundert waren die Herrn von Freundsberg die wichtigsten Grundherrn in diesem Gebiet, welche auch 1267 ein Dominikanerinnenkloster gründeten.
Ab dem 15. Jahrhundert begann der wirtschaftliche Aufstieg der Region: am Pletzachkogel wurde ab dieser Zeit in vielen Steinmetzwerkstätten roter Kramsacher Marmor gebrochen. Ein wichtiger Wirtschaftszweig war die Fischerei, welche vor allem an den Reintaler Seen ausgeübt wurde.
Zu Beginn des 16. Jahrhunderts wurde eine Kupferhütte im Bereich des heutigen Ortszentrums durch die Fugger errichtet, welche 1647 durch eine Messinghütte erweitert wurde. Dazu kam ab 1627 eine Glashütte, welche bis 1934 hochwertige Produkte herstellte und seit dieser Zeit als Glasfachschule besteht. Bedingt wurde diese industrielle Ansiedelung vor allem durch die Brandenberger Ache, über welche Brennholz für den Betrieb der Öfen gebraucht wurde, gedriftet wurde. So wurde in diesem Gebiet auch ein Holzrechen errichtet. Daneben ging 1685 noch eine Pulvermühle zur Herstellung von Schießpulver in Betrieb, welche 1949 zur „Österreichischen Jagdpatronenfabrik" wurde.
1811 wurden die beiden bisher bestehenden Hauptmanschaften Voldöpp und Mariathal zur Gemeinde Kramsach zusammengeschlossen.
Am 11. April 2008 wurde das Krematorium in Kramsach als zweites Tiroler Krematorium eröffnet [1]
Politik
Seit den Gemeinderatswahlen 2004 wurde mit Manfred Stöger nach langer roter Periode ein schwarzer Bürgermeister gewählt. Eine Besonderheit war sicherlich, dass es auch eine Jugendliste in den Gemeinderat geschafft hat, Martin Rampel ist für die ZAK (Zukunft Aktives Kramsach) in den Gemeinderat eingezogen. Die ZAK bildet sich hauptsächlich aus Mitgliedern der JVP (Jungen Volkspartei) und ist daher der ÖVP zuzuschreiben. So konnte seit langem eine schwarze Mehrheit erreicht werden.
Verkehr
Die Anschlussstelle „Kramsach“ verbindet den Ort und seine Nachbargemeinden mit der Inntalautobahn A12, welche im Westen über Innsbruck ins Tiroler Oberinntal, und in östlicher Richtung über Kufstein (ab hier A93) zum Autobahndreieck Rosenheim führt. Die Unterinntalbahn bietet über die Haltestelle Rattenberg-Kramsach und den Bahnhof Brixlegg S-Bahn-Anschluss.
Pfarrkirchen
Kramsach besitzt zwei Pfarrkirchen, einerseits im Westen der Gemeinde die Wallfahrtskirche Mariathal am Anfang der Tiefenbachklamm, andererseits im Ostteil die Pfarrkirche Voldöpp am Mündungsgebiet der Brandenberger Ache in den Inn. Weiters gibt es noch das Kloster "Hilaribergl" sowie eine kleine Kirche neben der Ache im Ortsteil Weidach. Die Wallfahrtskirche Mariathal wurde im Jahr 2009 zur Basilika erhoben.[2] Beide Pfarren gehören zur Erzdiözese Salzburg.
Namensgebung
Im Volksmund wird der Name 'Kramsach' von 'Kranzen an der Ach' abgeleitet. "Kranzen" ist die Unterinntaler Bezeichnung für die Wacholderstauden, die in großer Menge auf den Schutthalden wuchsen.
Nachbargemeinden
Brandenberg, Breitenbach am Inn, Brixlegg, Münster, Radfeld, Rattenberg, Reith im Alpbachtal, Steinberg am Rofan
Kultur und Sehenswürdigkeiten
Museen
Das Tiroler Bauernhöfe-Museum (östlich gelegen) wurde 1974 von Volkskundlern gegründet und zeigt als Freilichtmuseum verschiedene Hofformen, wie sie in Tirol üblich sind, und alte Nutztierrassen sowie traditionelle Lebensmittelerzeugung. Die Höfe sind dabei so angeordnet, wie sie ihrer ungefähren geografischen Lage in Tirol entsprechen.
Der Museumsfriedhof in Hagau zeigt geschmiedete Grabkreuze mit skurrilen Grabinschriften aus verschiedenen Kirchhöfen des Alpenraums.
Tourismus
Der Krummsee und der Reintaler See sind beliebte Badeseen, eine weitere Badegelegenheit bietet der abgelegene Berglsteiner See. Im Gemeindegebiet liegen ferner noch Buchsee, Frauensee und Zireiner See.
In Kramsach liegt das Schigebiet Roßkogel-Sonnwendjoch, das aber aufgrund eines diskutierten Neubaus der Liftanlagen in den letzten Jahren nur stark eingeschränkt in Betrieb war. Mittlerweile wurden die bestehenden Liftanlagen von den Alpbacher Bergbahnen übernommen, im Winter sind zur Zeit (Wintersaison 07/08) allerdings nur die Übungslifte im Tal in Betrieb.
Beliebtes Touristenziel ist auch der Skulpturenpark an der Brandenberger Ache, der von Alois Schild, einem Kramsacher Künstler, geschaffen wurde.
Im Ortsteil Mariathal befindet sich die gleichnamige Basilika, welche auch Wallfahrtskirche ist.
Söhne und Töchter der Stadt
- Karl Thurwieser: Meteorologe, Alpinist und Theologe (* 1757 - † 1827)
- Thomas Rohregger Radprofi (*1982)
Partnerstädte
Azumino, seit 1989 [3] (ursprünglich Toyoshina, das 2005 mit drei weiteren Gemeinden zur Stadt Azumino zusammengeschlossen wurde)
Weblinks
- Offizielle Seite der Gemeindeverwaltung
- Höfemuseum Kramsach
- www.geschichte-tirol.com: Kramsach
- Museumsfriedhof
Einzelnachweise
- ↑ http://www.pressetext.at/pte.mc?pte=080415010
- ↑ Wallfahrtskirche wird zur Basilika erhoben auf ORF-Tirol vom 28. Juni 2009 abgerufen am 28. Juni 2009
- ↑ Japan-Austria 2009 Sister City. Abgerufen am 8. Dezember 2009.
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